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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Kleiner „Nachschlag“ zum Weltfrauentag

Moin nochmal!

Nicht nur die Kirchenvorstände in Ostfriesland können „peinlich“, wenns um den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht geht, sondern auch die kommunale Spitze einer grossen Stadt im Osten unseres Landes.
Denn dieses Bild – wenn es denn keine Satire sein soll – spricht ja wohl Bände:

Nun wissen wir ja alle, dass es um die kommunalen Finanzen alles andere als gut bestellt ist, aber ein Strauss Tulpen für 1,99 Euro von der Tanke, den vier Herren sich teilen, um damit als strahlende Gratulanten vor die Kamera zu treten?
Und das Bild dann auch noch stolz in den sozialen Medien präsentieren?
Wie peinlich ist das denn?
Und was will der Cottbuser Bürgermeister (vorne links im Bild) uns denn damit eigentlich sagen?

Aber das ist nicht nur mir aufgefallen, sondern offensichtlich auch vielen anderen Betrachtern dieses Meisterwerkes der Selbstdarstellung, die nun ebenfalls eine Menge Fragen an die dargestellten Kerle haben:
Und so scheint es auch völlig logisch, dass diese Herren mit ihrer unfreiwilligen „Komik“ in die Schlagzeilen geraten und nun – zu Recht! – ein ordentliches Shit-Störmchen an der Backe haben. Zumal von vielen Kritiker*innen auch angemahnt wird, dass es wohl besser zum Text des betreffenden Instagram-Posts gepasst hätte, den Frauen aus der städtischen Führungsriege eine Bühne zu geben, statt mal wieder eine reine Männergesellschaft abzubilden – und noch dazu einen Kerl, der wohl auch noch mächtig schlechte Laune und offensichtlich entsprechend widerwillig für das Foto Modell gestanden hat….

Und so zeigt sich mal wieder, dass es auch in der Kommunalpolitik nicht schaden kann, einen Sozial-Media-Berater zu haben, der diesen Fauxpas hätte verhindern können B-)
Meinen Dank in diesem Zusammenhang an meine Liebste :redheart: , die mir vorhin das Bild geschickt und damit die Seilvorlage für diesen Beitrag geliefert hat…..


In diesem Sinne:
Euch allen noch einen schönen Restnachmittag und einen entspannten Feierabend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute zum zweiten mal fast „ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln* bekommt, um mal einen Kommentar von Hans-Georg zu zitieren…..


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Moderne Zeiten – oder: Chauvinismus im Namen des Herren?

Moin!

Eigentlich ist es unglaublich, was da gerade in einer ostfriesischen Kirchengemeinde vor sich geht und vorgestern – also passend zum gestrigen Weltfrauentag – dem NDR eine fette Meldung wert war:

Kirchenvorstand blockiert Modernisierung – Pastorin will weg


Denn es passt doch so gar nicht mehr in unsere Zeit, was da im Jahr 2023 n.Chr in einer evangelisch-reformierten Gemeinde gerade abläuft (und diesmal nicht bei den Katholiken, denen ich solcherlei „Rückständigkeiten“ viel eher unterstellt hätte):

Der Ort des Geschehens: Die Kirche in Stapelmoor im ostfriesischen Weener

Geht es doch darin unter anderem um eine dringend benötigte Spülmaschine für das Gemeindehaus, wo auch heutzutage noch das Teegeschirr ganz unzeitgemäss mit der Hand gespült werden muss. Und diese Maschine hätte die Gemeinde nicht mal was gekostet, sondern wurde sogar als Spende zur Verfügung gestellt und kostenfrei angeliefert.

Allerdings hatte man dabei die Rechnung wohl ohne den Kirchengemeinderat gemacht, der – vermutlich hauptsächlich aus alten weissen Männern bestehend – damit nicht einverstanden war und die Spende postwendend zurück gehen liess. Mit einer Begründung, die anderswo zu Recht einen fetten Beitrag in die Chauvie-Kasse wert gewesen wäre – ich darf mal zitieren:

„Selbst als ein Sponsor der Gemeinde eine Spülmaschine auf den Hof stellte, musste diese auf Anordnung des Kirchenvorstands wieder zurückgeschickt werden, so Barbara Wündisch (die Pastorin).
Die Frauen in der Gemeinde seien wütend, weil sie viel Arbeit mit dem Spülen von Geschirr nach Beerdigungen oder Teetafeln hätten. Dabei werde ihnen vorgeschrieben, wie sie diese Arbeit zu erledigen haben. „Weil ein, zwei Männer gesagt haben: Es ist so schön, wenn sich die Frauen beim Spülen unterhalten, sonst geht die Kommunikation verloren.“ Außerdem wüssten die Frauen laut den Vorstandsmitgliedern nicht genau, wie man eine Spülmaschine bedient, und das dreckige Geschirr bliebe stehen.

NDR

Rückständiger geht wohl nicht, oder?
Und mit den berühmten „Fünf Euro in die Chauvi-Kasse“ dürfte es da auch nicht getan sein!

Deshalb vermute ich auch mal, dass die betreffenden Herren in ihrem Leben selbst noch nie eine Spülmaschine eingeräumt haben dürften und da zumindest teilweise ihre eigene Überforderung auf die Damen der Gemeinde übertragen.

Schliesslich ist die Bedienung eines solchen Gerätes ja kein Hexenwerk, sondern auch für Kinder im Grundschulalter locker zu bewältigen (Meine Kinder konnten das jedenfalls alle!)

Und auch die Kommunikation dürfte kaum darunter leiden, zumal die Damen (warum sind fürs Geschirrspülen eigentlich in Stapelmoor nur Frauen zuständig?) dann ja mehr Zeit hätten, sich mal in Ruhe zu unterhalten, während der Geschirrspülautomat seinem reinigenden Werk nachgeht. Womit auch dieses fade Argument kaum zutreffend sein dürfte.
Dazu fehlt mir eigentlich nur nach die „fürsorgliche“ Ansage, dass man den Damen das Bücken (und damit Rückenschmerzen) beim Ein-und Ausräumen des Spülwichtels ersparen wolle :wacko:

Dennoch: was die aus der Zeit gefallenen Herren des Kirchenvorstandes nicht wollen, das wollen sie nun mal nicht. Nicht nur, was Lappalien wie eine Spülmaschine oder einen Bücherschrank fürs Gemeindehaus betrifft.
Und auch dann nicht, wenn die Pastorin der Gemeinde die Sache öffentlich macht und entnervt die Brocken hinwerfen will, wie man der Meldung im weiteren entnehmen kann.

Wobei zu vermuten steht, dass der Gemeindevorstand sich auch mit der Wahl einer Frau auf diese Position schon sehr schwer getan haben dürfte….

Bleibt also nur zu hoffen, dass die rückständigen Kirchenvorstände nun von ihren Ehefrauen zuhause mal ordentlich die Hölle heiss gemacht bekommen und bei trocken Brot ihren kalten Tee aus schmutzigem Geschirr schlürfen dürfen.
Verdient hätten sie es ja…..


Dennoch:
Habt alle einen wunderbaren Tag und allzeit sauberes Geschirr – und bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immer noch den Kopf über soviel Rückständigkeit schüttelt und sich – als inzwischen selbst alter weisser Mann – für diese Geschlechtsgenossen nur fermdschämen kann….


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