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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Alte Lieben – neu entdeckt

Einen feinen Samstagmorgen Euch allen!

Immer nur Lesen ist langweilig und Fernsehen auch! Jedenfalls wenn es nur ein lineares Programm gibt und keine Mediathek mit freier Auswahl zur Verfügung steht. Eben so, wie in der letzten Woche im Krankenhaus, als ich ja ein paar Tage überwiegend im Liegen verbringen sollte.

Also hab ich die Gelegenheit genutzt, mich mal wieder ausgiebiger mit Musik und Podcasts zu beschäftigen, was dank des reichhaltigen Angebotes auf Spotify tatsächlich eine überraschend kurzweilige und abwechslungreiche Angelegenheit wurde.

Musik geht ja bei mir sowieso immer, meist ausgehend von Playlists mit meinen Favoriten, an deren Ende Spotify auch immer Musikvorschläge präsentiert, die zu der Playlist passen könnten und oft auch mit mir bis dato unbekannten Stücken oder Künstlern, die mir wirklich gut gefallen.

Und Podcasts – ich schrieb schon mal darüber – sind ja schon seit einíger Zeit sowas wie eine moderne Art von Hörspielen für mich, die ich gelegentlich Nachts nutze, wenn ich nicht schlafen kann, weil mein Tinnitus mich zu sehr nervt.
Nicht regelmässig zwar, aber doch immer mal wieder, wenn ich etwas finde, was mich thematisch interessiert und ich mir längere Lesearien dazu ersparen will.

Insoweit bin ich eher durch Zufall (ausgehend von meiner im Krankenhaus angefangenen Lektüre von Süskind’s „Parfum“) in eine als Podcast aufbereitete Talkrunde von Deutschlehrern gestolpert, die sich auf sehr kurzweilige Art und teils auch ziemlich kontrovers mit Literatur beschäftigt – und eben auch mit dem bewussten Buch, mit dem ich lesend nicht so recht weiterkam:

Kurze Inhaltsangabe:

Frohes Neues!

Die Laberfach-Crew startet maximal ekelhaft ins neue Jahr und entführt euch diesmal auf den Pariser Fischmarkt im Hochsommer 1738, wo zwischen blutigem, ranzigem Fischgekröse und ungewaschenen, notdürftig überparfümierten Spätbarock-Stinkern direkt auf der Schlachtbank ein Protagonist zur Welt kommt, der noch widerlicher als das ganze Drumherum werden soll.

Patrick Süskinds „Das Parfum“ (1985) ist nichts für schwache Mägen, aber vielleicht ja etwas für den Deutsch-Lehrplan? Spoiler: Diesmal knallen starke Meinungen aufeinander…

Laberfach.de

Wobei ich zweieinhalb Stunden schon recht heftig finde, aber wenn man nichts anderes zu tun hat und eine Talkrunde so unterhaltsam ist, dann kann man sich das ja schon mal antun …..
Die „erzwungene“ Liegezeit verging an diesem Nachmittag jedenfalls beinahe wie im Fluge B-)
Und es sind ja auch nicht alle Podcasts soooo lang. Da gibt’s auch durchaus skürzeres für schnell mal zwischendurch.

Dennoch habe ich den Kanal jetzt mal abonniert, zumal sich auch die anderen Büchertalks der Runde beim ersten Reinhören als ähnlich kurzweilig erwiesen…

Nur weiterlesen mochte ich danach halt auch nicht (obschon der Talk mir durchaus wieder Lust auf das Buch gemacht hatte) sondern habe mich sattdessen zur Erholung einem anderen Genre zugewandt, das sich durch eine der oben schon angeschnittenen Musikplaylists aufgetan hatte: Jazz!
Genauer : Jazz in seiner ruhigen, melodischen Form, den man entspannt zurück gelehnt mit geschlossenen Augen hören und in den man eintauchen und versinken kann.
So wie in diesem Stück etwa:

Tord Gustavson Trio – The Other Side

Früher, in einer lange vergangenen Phase meines Lebens fand ich diese Art von Musik ja schon mal ganz gut, wenn auch mit der Einschränkung, dass ich schon damals kaum eine Langspielplatte (ihr erinnert Euch: diese grossen schwarzen Scheiben mit viel Musik drauf!)gefunden habe, die ich von Anfang bis Ende mochte und wirklich am Stück durchhören konnte.
Denn immer wieder waren da auch Titel drauf, mit denen ich rein gar nichts anfangen konnte – und daran hat sich auch bis heute nichts geändert.
Anderseits aber fanden sich darauf auch immer wieder Sahnestückchen, die ich so oft wieder hören konnte, bis die Nadel des Tonabnehmers sich beinahe durch die Platte gearbeitet hatte.
Jon Lords „Pavane“ beispielsweise aus der 1976 erschienen LP „Sarabande“ mit ihren Klassik-Anklängen:

John Lord – Pavane

Feine Mucke, nicht wahr?
Und für mich tatsächlich eine Wiederentdeckung, nachdem ich dies Musik sicher schon seit zehn JAhren nicht mehr gehört habe. :-)

Deshalb glaube ich auch, da entwickelt sich gerade mal wieder eine neue Geschmacksrichtung für meinen Musik-Konsum. Denn seither (seit den Tagen im Krankenhaus) mag ich kaum noch was anders hören und sammle Stückchen für Stückchen Titel verschiedenster Künstler in einer neuen, eigenen Playlist, weil ich gemerkt habe, dass man damit auch herrlich abschalten und entspannen kann… eingekuschelt im Bett, die Augen geschlossen und alles drumherum vergessend.

Schaunmeralsomal, wie lange diese wieder entdeckte Liebe zum Jazz diesmal anhält…. und ob ich darüber nochmal ausführlicher schreibe.


In diesem Sinne:
Habt alle einen entspannten Samstag und ein wunderbares Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich nun seine Kopfhörer überstülpt und sich nochmal eine Runde ins Bett verzieht, (denn es ist ja beinahe noch mitten in der Nacht………)


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