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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Total bescheuert?

Juten Tach zusammen!

Neulich kam im Blog der Liebsten die Frage auf, ob es nicht total bescheuert sei, sich stundenlang mit Dingen zu beschäftigen, die für andere Menschen absolut bedeutungslos oder sogar komplett unverständlich sind:

Beispielsweise am Wiesenrand zu sitzen und auf Vögel zu warten, um dann mit viel Glück das Bild des Tages schiessen zu können. Oder eben auch nicht, wenn einem das Glück nicht so hold ist, weil „das Licht schlecht ist“ oder das Federvieh es vorzieht, sich an ganz anderer Stelle aufzuhalten und damit dem Zugriff durch den Bildermacher zu entziehen….
Das ist dann wie beim Angeln:
Da kann man sich stundenlang bemühen und kommt dann trotzdem ohne die ersehnte Beute nach Hause, wenn das Glück es nicht gut mit einem meint oder „die Umstände“ gegen einen stehen :wacko:

Und, obschon ich nicht angele und auch nicht auf Vogelbilder aus bin – so ähnlich ging es mir in den letzten Tagen auch mit meinem Plan, einen als Toaster verkleideten kleinen Computer (der Igel, ihr erinnert Euch?) in einen vollwertigen Web- und Datenserver für unser privates Netzwerk umzufrickeln, um für meine Website-Basteleien nicht immer unseren Webspace als Testumgebung nutzen zu müssen und dabei ggf. unsere aktiven Blogs zu gefährden…
Denn dabei musste ich mal wieder feststellen, dass zwischen Theorie (und angelesenem Wissen) und Praxis bei mir in diesem Fall doch eine himmelweite Lücke klafft. Weil das bei Weitem nicht reibungslos so lief, wie ich mir das ursprünglich ausgemalt hatte.

Immerhin :
Die Hardware (d.H. der Igel-Rechner samt drittem Monitor und Switch für Tastatur und Maus) war recht problemlos eingebunden und auch meine Arbeitsumgebung funktionierte auf Anhieb so, wie ich mir das gedacht hatte, so dass ich inzwischen die volle Breite der drei Bildschirme nutzen und nach Belieben zwischen Arbeitsrechner und Server hin und herschalten kann:

Entweder (wie oben im folgenden Bild) mit drei parallel laufenden offenen Anwendungen auf meinem Hauptrechner:
Hier exemplarisch von links nach rechts: mein „Notizblock“, das Fernsteuerungsterminal des Servers, den ich so von meinem Arbeitsrechner aus konfigurieren und steuern kann – und (rechts) eine offen Website mit einem Tutorial, nach dem ich dabei vorgehe:

Oder (unten) :
Mit visuellem Zugriff auf beide Rechner, bei dem ich im linken Monitor den Server-Desktop sehen und mit Tastatur und Maus direkt darauf zugreifen kann, während die beiden rechten Monitore mir auch weiter das Terminal und das Tutorial zeigen…
(oder auch etwas ganz anderes zeigen könnten B-) )

Also ein Konstrukt, dass sich in den letzten Tagen wirklich bewährt hat und mir tatsächlich ein recht komfortables Arbeiten möglich macht, ohne ständig zwischen den einzelnen Fenstern hin und her klicken zu müssen oder den Überblick zu verlieren.
Und ja, ich liebe es, wenn meine Pläne aufgehen, so wie dieser es getan hat ;-)

Aber damit alleine ist es halt nicht getan, wenn einem – so wie mir am Anfang meines Projektes – das nötige Detailwissen in Sachen „Server aufsetzen“ fehlt und erst mühsam mit viel Lesen, Ausprobieren und wieder Verwerfen erworben werden will. Dann kann es halt auch sein, dass sich aus einer „kleinen Zwischendurch-Spielerei“ (so hatte ich mir das anfangs gedacht) ein grösseres und zugegeben auch zeitfressendes Mammut-Projekt wird, bei dem ein aussenstehender Betrachter durchaus bedenklich den Kopf schütteln könnte ob der vermeintlichen „Unsinnigkeit“ des geplanten Unterfangens…

Damit dürfte es mir also ähnlich gehen wie anderen Menschen mit ihrer Jagd auf perfekteste Vogelblider oder dickste Fische :-)

Aber Hey! :

Wenn ich zwei Dinge habe, dann sind es viel Zeit und auch den Ehrgeiz, das zu einem guten Ende zu bringen, was ich mal angefangen habe. Und jetzt, nach einer guten Woche des Ausprobierens und Übens läuft die Geschichte ja endlich auch so, wie sie soll. :-)
Will sagen: meine erst lokale WordPress-Installation läuft und auch alle Erweiterungen, die ich drum herum noch haben wollte: eine Datenuploadmöglichkeit zum Server per FTP (File-Transfer-Protokoll) und einen getunnelten Zugang ins Internetbeispielsweise, um Plugins installieren und testen zu können – und ggf. auch Daten aus den Weiten des Netzes dynamisch nachladen zu können, ohne das der Rest unseres Netzwerkes davon kompromitiert wird.

Wobei sich dabei gleich das nächste Projekt auftut, bei dem ein zufällig gemachter Schubladenfund zum Einsatz kommen wird, der schon seit Jahren kein Tageslicht mehr bei mir gesehen hat:

Ein Raspbery (Himbeer)-Pi – auch das ein kleiner, gerade mal zigarettenschachtelgrosser , aber durchaus vollwertiger Rechner, der zukünftig headless als Firewall und Bridge fungieren soll, um meinen kleinen Igelserver ggf. auch dauerhaft und ohne grosse Tricksereien ins WWW bringen und dabei vollig unabhängig von unserem privaten Netzwerk betreiben zu können…..
Und auch das wird wohl wieder mit viel Try&Error verbunden sein, bis es so läuft wie gedacht, denn auch das ist wieder Neuland für mich… und mag meiner Umwelt ebenso Anlass zu einigem Kopschütteln bieten :scratch:

Aber sei’s drum: – und wie heisst es doch so schön?

Jedem Tierchen sein Pläsierchen

Hauptsache ich hab meinen Spass dabei und kann dabei auch noch was lernen.
Als Zeitvertreib für Indoor-Tage (und zur Befriedigung meines Basteltriebes) taugt es allemal, auch wenn sich anderen Menschen der Sinn dahinter nicht unbedingt erschliessen mag B-)


In diesem Sinne:
Tut, was Euch Spass macht und habt Eure Freude daran (und natürlich : Bleibt auch heute gesund und behütet!)
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der mehr und mehr Spass an der Linux-Konsole bekommt und damit sicher noch zu mehr neuen Ufern aufbrechen wird….


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