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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Begleitete Ausflüge und andere Spielereien

Guten Morgen ihr Lieben

Neulich, bei unserem Ausflug in den „Wildpark Schwarze Berge“ hab ich am Eingang natürlich brav meinen Behinderten-Ausweis gezückt, um die Ermässigung in Anspruch zu nehmen, die es dort für Menschen mit Einschränkungen gibt.
Und dann passierte etwas, womit wir gar nicht gerechnet hätten:
Meine Liebste musste keinen Eintritt bezahlen, weil sie ja meine Begleitperson wäre:

Nun ist eine solche zwar nicht in meinem Ausweis eingetragen, aber das ging so schnell, das wir uns gar nicht dagegen wehren konnten – und wie heisst es so schön mit dem geschenkten Gaul?

-_-_-_-

Ganz unerwartet kam das Thema gestern wieder auf, auf der Fähre in Hoopte bei einer kleinen Frotzelei mit dem Kassierer wegen des „kleinen“ Nummernschildes an Frau Honda:

Das unterscheidet sich ja vom Format her deutlich vom „grossen“ Nummernschild für Motorräder, wie es an Herrn Peugeots Popo geschraubt ist und gibt immer wieder Anlass zu einem kleinen freundschaftlichen Wortgefecht mit eben jenem Kassierer, der den Preis für die Überfahrt bei Rollern immer danach bestimmt, was die für ein Kennzeichen tragen.
Roller mit „ganz kleinen“ Versicherungskennzeichen (wie der Leihroller) kosten für die Überfahrt einen Euro weniger als die mit „ordentlichem“ Kennzeichen.
Und da ich die Fähre gerne und öfter mal benutze, kennt der Kassierer diese Frotzelei natürlich schon und weiss auch, dass ich normalerweise alleine unterwegs bin und es gestern eine Ausnahme war, dass die Liebste mit an Bord war. So war seine Antwort denn auch recht schlagfertig:

„Na, machst du heute einen begleiteten Ausflug und brauchst einen Grossen, der auf Dich aufpasst?“

Am Preis hat das natürlich trotzdem nichts geändert…..

-_-_-_-

Ebenfalls gestern geschah es, dass meine Liebste mir ganz spontan einen Kindheitstraum erfüllt hat:
Sie hat mir einen Bulli geschenkt, wie ich ihn mir immer schon gewünscht habe, seit ich mit so einem Auto meine ersten Fahrübungen gemacht habe – lange, bevor ich einen Führerschein meine Eigen nennen konnte.
Leider nur in klein, denn das Original ist inzwischen sehr selten und auch ziemlich unerschwinglich mit bis zu sechsstelligen Preisen für gut erhaltene Exemplare.
Aber dafür gabs dann als Ersatz noch ein wenig Bastelspass dazu – und so kam es, dass ich als dreiundsechzigerjähriger Opa gestern abend noch mit Playmobil gespielt habe:

Schon eine kleine Herausforderung für meine Feinmotorik – aber das Ergebnis überzeugt:

Ich hab es sogar geschafft, das Nummernschild so schief aufzukleben wie auf dem Kartonbild ;-)

Und so wird das fertige Fahrzeug jetzt einen Ehrenplatz im Regal über meinem Schreibtisch bekommen ….

:-) :-) :-)

Auch die Geschichte mit dem defekten neuen Kühlschrank hat noch eine Fortsetzung gefunden, die – zugegeben – meinem Zahlentick geschuldet ist und auch mehr Spielerei als ernsthaft notwendig.
Denn das der etwas insuffizient ist, was seine Tiefkühl-Leistung angeht wussten wir ja schon, weshalb er ja auch ausgetauscht wird, wenn der Götterbote mal in den Quark kommt.
Aber nun wissen wir es halt ganz genau:

Sensor 2: Tiefkühlfach – Sensor 1: Kühlfach – Indoor: die aktuelle Temperatur in unserer Küche

Gab es doch auch noch eine neues Thermometer, was per Funk mittels zweier Sensoren in den Abteilungen des Gerätes seine Fehlleistungen aufzeichnet und an eine externe Basisstation sendet.
Und das funktioniert so gut, dass man sogar vom Sofa aus die aktuellen Temperaturen kontrollieren kann, ohne aufzustehen :-)

Gut zu sehen auch: die starken Temperaturschwankungen im Gefrierfach (Sensor 2): zwischen -6 Grad bis -22 Grad – das ist doch nicht normal….

Aber:
Kommt Zeit, kommt anderer Kühlschrank und dann vermutlich auch eine andere Anwendung für das feine Thermometer…… B-)


Soviel für heute.
Habt alle einen feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Eurer Wilhelm,

immer noch ganz stolzer, frisch gebackener Bulli-Besitzer :-)


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- 14 Bemerkungen zu “Begleitete Ausflüge und andere Spielereien

  1. so schnell wird man zur Begleitperson B-) Wobei ich beim Roller ja eher auf Deine Hilfe angewiesen bin, wenn ich mich mal wieder zu dämlich anstelle, das schwere Teil in unwegsamem Gelände zu parken B-)

  2. Manche brauchen eben kein bürokratisch bestätigtes Zertifikat, sondern setzen ihren Kopf und ihr mitmenschliches Gefühl ein, um solche Entscheidungen zu treffen. Finde ich total toll.

    1. Die junge Dame an der Kasse hat da gar nicht lange überlegt – und meinen Ausweis auch nur von Ferne betrachtet, so dass ich im Nachhinein denke, dass Das wohl keine spontane Entscheidung war, sondern in dem Wildpark ( der im Übrigen bis auf teils recht steile Wege und einen Aussichsturm total barrierefrei ist) durchaus ein wohl überlegter Standard sein könnte.
      Aber das werden wir sehen, wenn wir da nochmal hinfahren.

      Doch abgesehen davon gebe ich Dir Recht. Mir ist das durchaus sehr sympathisch, wenn solche Regelungen grosszügig gehandhabt werden, auch wenn ich nicht wirklich darauf angewiesen bin.

  3. Das mit der Begleitperson war doch mal pragmatisch.
    Genau wie einst, als ich mit meiner über 80 jährigen Großtante in den Zoo wollte und diese ihren Rentenausweis in Berlin vergessen hatte. Da reichte die Gesichtskontrolle 😂🤣
    🌈😘😎

  4. Ich mag ja so eine kleinteilige Fummelei nicht unbedingt, aber wenn der Bulli da so steht … so in gelb … und vielleicht ein bisschen größer … ich würde ihn nehmen.
    Sehr schön anzusehen!

    1. Mich hat die Fummelei an vergangene Weihnachten mit meinen Kindern erinnert. Da habe ich „unterm Weihnachtsbaum“ auch immer Stunden damit verbracht, Playmobil-Burgen oder Lego-Bausätze zusammenzubauen, die meine Kinder sich gewünscht hatten. :yes:

      So einen alten Bulli mit geteilter Scheibe habe ich tatsächlich mal gefahren, noch bevor ich meinen Führerschein hatte. Denn hatte mein Vater als Dienstwagen und es gab kilometerlange private Wirtschaftswege, wo ich damit meine ersten privaten Fahrstunden machen durfte.
      Ich hätte den damals in den 70ern gerne übernommen, nachdem ich den Lappen endlich hatte, aber da hatte der Arbeitgeber meines Vaters ihn schon als Spende an eine Kirchengemeinde in der DDR weitergegeben.

  5. Für meinen Mann wurde ich auch einmal unerwartet zur Du-Darfst-Umsonst-Mit-Rein-Begleitperson. Und zwar in der Späthschen Baumschule zu einem der Feste. Ich habe den Eintrittspreis später gespendet, wofür weiß ich nicht mehr. Bei den Festen gibt es auch immer Sammelaktionen jenseits der großen Hilfsorganisationen. Ich fand das sehr aufmerksam, obwohl mein Mann ja eigenständig an Gehhilfen gehen konnte. Wie weiter oben schon kommentiert, reicht manchmal einfach ein unbürokratisch mitfühlendes Wesen (seit ich Achtsam morden lese, überlege ich immer, ob dies oder jenes wohl auch etwas mit der Achtsamkeit zu tun haben könnte).
    Der Bulli ist sehr schön geworden :good: und ich verstehe, dass die Fertigstellung dich auch stolz macht. Wenn ich an Bullies denke, sehe ich Prilblumen und Peacezeichen und habe Woodstock in den Ohren.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Ich sehe schon:
      Achtsam morden hat Dich ziemlich angefixt :-)

      Was den Bulli angeht: Die Prilblumen -Assoziationen hab ich dabei auch. Und sie machen wohl auch einen Teil des Images dieser Fahrzeuge aus.
      Anderseits kenne ich die Teile aber auch in grösserer Anzahl als Dienstfahrzeuge der Behinderteneinrichtung, in der mein Vater damals gearbeitet hat, oft auch in der Samba-Ausstattung mit Fenstern in den Dachkanten und immer in Zweifarbenlackierung.
      Sie sind also auch Teil meiner persönlichen Erinnerung auf einer ganz anderen Ebene…..

      1. „Achtsam morden hat Dich ziemlich angefixt“. 0h, ja!! Für diesen Lesetipp bin ich dir sehr dankbar!

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