– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Eines der letzten Abenteuer – oder:
Mit Vollgas durch die Stadt

Mahlzeit zusammen!

Nicht, dass nun jemand aufgrund der Überschrift denkt, ich sei ein rücksichstloser Raser – aber anders war ein Teil meiner mir für heute gestellten Aufgabe nicht zu bewerkstelligen. Insofern möge man mir die etwas robuste Formulierung bitte nachsehen.

Denn der Plan für heute sah ja vor, die Sache mit dem Leihroller über die Bühne zu bringen – also mit Öffis und dem gestern in der Werkstatt abgeholten ordnungsgemässen Nummernschild zum Arbeitsplatz der Liebsten zu fahren, das Schild anzubringen, um anschliessend auf dem kleinen 50er zur Werkstatt nach Harburg zu fahren und dort den genesenen Herrn Peugeot wieder abzuholen.
Was soweit auch im Grossen und Ganzen plangemäss funktioniert hat – wenn man mal von meinem Unwohlsein in der doch gut gefülllten S-Bahn absieht.

In Altona angekommen war das Nummerschild jedenfalls schnell getauscht

und auch die Fahrt durch die Stadt war bis zu den Elbbrücken durchaus angenehm, weil der kleine Roller dort zumindest gut im Verkehr mittschwimmen konnte, wenn man den Gasgriff bis zum Anschlag aufdrehte…(bauartbedingt laufen diese kleinen Dinger ja nur 45 km/h).

Hinter der ersten Elbbrücke, auf der Veddel sah das dann allerdings schon ganz anders aus:


Da hatte ich dann nämlich einen fetten Betonmischer im Nacken, dem mein „Schneckentempo“ offenbar zu langsam war und der mir quer über unsere gesamte Insel so dicht auf den Fersen blieb, dass ich ihn fast immer formatfüllend in beiden Rückspiegeln hatte.

Ganz ehrlich, sowas macht mich inzwischen richtig nervös, denn anders als mit unseren grossen Rollern bleibt dabei die Flucht nach vorne versperrt, indem man einfach etwas schneller fährt und so Abstand gewinnen kann. Aber das geht nun mal mit diesen kleinen Dingern nicht, und es wird echt gefährlich, wenn so ein dicker Brummer dann auch noch versucht, auf Teufel komm raus zu überholen…

Ergo bin ich vor der Süderelbbrücke erst mal rechts abgebogen und hab eine kleine Zigarettenpause gemacht, was mir immerhin nochmal Anlass für ein dekoratives Foto gab:

Recht ereignislos dagegen der Rest der Fahrt und auch in der Werkstatt ging der Wechsel schnell vonstatten, so dass der Herr Peugeot nun wieder genesen – und inzwischen auch frisch geduscht – friedlich neben Frau Honda parkt und der Dinge harrt, die an diesem Wochenende noch kommen werden.

So muss das!

Bleibt aber noch anzumerken, dass ich wirklich froh bin, nicht ständig auf so eine 50er-Nuckelpinne unterwegs sein zu müssen. Da wäre mir einfach der Stresspegel zu hoch, wenn mir ständig irgendwelche Laster im Nacken sitzen würden. Sowas muss ich einfach nicht mehr haben, auch wenns tatsächlich vom Nervenkitzel her durchaus ein Abenteuer ist….


Habt also nun alle ein stressfreies und friedliches Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der lieber etwas souveräner unterwegs ist…..


-613-

- 11 Bemerkungen zu “Eines der letzten Abenteuer – oder:
Mit Vollgas durch die Stadt

  1. Mit sowas bin ich gut 10 Jahre durch die Stadt geeiert, aber ich muss das auch nicht haben, auch wenn so eine kleine in der Stadt durchaus ihre Vorteile hat und für mich kleines und zartes Menschenkind zumindest in Sachen Aufbocken und Parken etwas besser zu handhaben ist. Aber vom Fahrtkomfort her und unter Sicherheitsgesichtspunkten ist mir dann mein Dickschiff doch lieber.
    Da hast Du ja wirklich einiges auf Dich genommen, damit diese Episode zu einem guten Ende führt :heart: . Dann können wir ja am Wochenende wieder los :yahoo:

  2. Das mit dem im Nacken sitzen ist mir häufig auch im Auto passiert, da ich ja immer leistungsschwächere Kleinwagen gefahren bin. Spannend dabei war immer, dass ich die erlaubte Geschwindigkeit gefahren bin, nur die Idioten hinter mir auf der Landstraße viel schneller rasen wollten.
    Entweder bin ich manchmal rechts rangefahren und habe sie überholen lassen oder habe mit Lichtzeichen versucht, sie zum Abstand halten aufzumuntern.
    Aber jetzt ist ja alles gut.

    1. An sowas erinnere ich mich auch noch gut aus Zeiten, als ich noch eine Ente fuhr.
      DAs war zwar in der Stadt kein grosses Problem ( ähnlich wie bei dem kleinen Roller) aber auf der Autobahn, besonders an Steigungen.
      Da gingen den 23 PS auch ziemlich schnell die Puste aus und viele LKW waren schneller.
      Und ich denke, auch mit einem Trabi würde es einem auf der Autobahn ähnlich gehen….

      1. Ich bin mal mit einem Käfer über die Kasseler Berge… da hatte ich manchmal Angst, der Wagen rollt rückwärts wieder runter :-)

        1. Schlimmer als mit dem Trabant mit seinen zuerst wohl 23, später 26 PS kann es mit dem Käfer auch nicht gewesen sein. – Irgendwie waren Berge nicht so das richtige für diese Autos ;-)

          1. Wenn ich mal vergleiche:
            Im 34-PS-Käfer mit voller Beladung kam ich die Kasseler Berge noch mit 70 hoch – meine Ente schaffte mit 23 PS – ebenfalls voll beladen an der gleichen Stelle nur knapp 60. Uns auch unser alter Post-Bulli war mit seinen 40 PS da nicht wirklich schneller.
            Das war schon ein gewaltiger Unterschied…..

      2. Genau so schrieb ich gerade als Antwort bei Frau Momo. Da hatte ich deinen Kommentar noch nicht gelesen.
        Die späteren Westwagen waren aber auch immer an der unteren Leistungsgrenze, weil ich nicht DIE AUTOBAHNFAHRERIN schlechthin war – nicht aus Angst, aber ich verreiste nicht ganz so oft über die Autobahn.

        1. Ich war in jungen Jahren viel auf der Autobahn unterwegs, vor allem zu Zeiten als ich noch keine Kinder hatte.
          Damals fand ich das ziemlich geil, auch wenn die meissten Autos in meinem Leben zu dieser Zeit eher schwach motorisiert waren. Heute hingegen mache ich um Autobahnen am liebsten einen grossen Bogen wegen der ganzen Idioten , die da unterwegs sind und sich um angepasste Fahrweise oder Rücksichtnahme schwächeren Verkehrsteilnehmern gegenüber nicht die Bohne scheren…

          Dann lieber langsam über Land – da sieht man auch mehr von der Gegend und nicht nur die Lärmschutzwände, mit denen das längste Irrenhaus Deutschlands eingezäunt ist.

  3. Wie gut, dass diese unliebsame Episode nun ausgestanden ist – ohne größere, negative Nachwirkungen. Dann kann der Spaß am Wochenende ja losgehen :-)

Zu spät! Leider kannst Du hier nichts mehr anmerken.