– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 44/21

Heute mal nicht „staatstragend“ und auch nichts, über das man langer nachdenken müsste – das Sonntagszitat (diesmal ein Twitterfund und mit ganz aktuellem Bezug):

Wenn du dich bei deinem Festnetz Internet Provider nach der Zeitumstellung nicht mehr anmelden kannst, zählt das als Grund für Fristverlängerung?

#willytel #störung #steuererklärung 9:53 vorm. · 31. Okt. 2021 ·Twitter for Android

Aber zumindest haben wir ja Glück – und gleich auch in mehrfacher Hinsicht:
Denn unsere Steuererklärung haben wir gestern (also nicht auf den allerletzten Drücker) fristgerecht ans Finanzamt geschickt und der nun schon seit heute morgen um 03:00 Uhr andauernde Festnetzausfall macht uns auch nicht allzuviel aus – können wir doch per Handy-basiertem WLAN (die Liebste) und eigener Sim-Karte im Notebook (ich) trotzdem recht komfortabel und schnell ins Netz, so dass unsere morgendlichen Leserunden nicht in Gefahr geraten…. und auch ganz entspannt bleiben, wenns bei unserem Provider mal wieder etwas länger dauert B-)
Insofern können wir das also ganz gelassen angehen, zumal wir beide unsere Handy-Flatrates für diesen Monat auch noch lange nicht ausgeschöpft haben.
Also gut, wenn man in der Beziehung „etwas“breiter „aufgestellt ist :-)

Aber sagt:
Was macht ihr, wenn das Internet kaputt ist?


Habt alle einen wunderbaren Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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Amerika, Du Schreckliche

Tja, morgen geht ja der Oktober zu Ende und damit sinnigerweise auch die Sommerzeit, was ich jedoch nicht weiter zum Thema machen möchte – ausser allenfalls in der Form, dass es meinetwegen nicht nötig wäre, zwei mal im Jahr die Uhr umzustellen (und dass ich hoffe, dass nach jahrelangem Gerede über das Thema nun endlich in Brüssel mal Nägel mit Köpfen gemacht werden.)

-_-_-_-

Aber wir sind ja nicht alleine auf der Welt mit diesem Problem, denn auch in den USA werden alle Bürger mit diesem Schwachfug beglückt, allerdings erst eine Woche später als wir.
Dabei hätte es doch durchaus Sinn gemacht, zumindest in diesem Jahr das gleiche Datum dafür zu nehmen wie auch wir Europäer, denn am letzten Oktobertag ist in den Vereinigten Staaten doch gleich noch ein anders Grossereignis verortet, für das Jahr für Jahr Millionen von Kürbissen ihr Leben lassen müssen:

Richtig: Halloween, das Event, wo Zombies durch die Strassen streichen, gruselige Kostüm-Partys gefeiert werden, die halbe Jahresproduktion an Rasierschaum verbraucht wird, jugendliche Erpresserbanden „Süsses oder Saures“ ergattern wollen und auch sonst einiges investiert wird, um möglichst viel Unfug anzurichten und allergrösste Schrecken in ansonsten friedfertigen Nachbarschaften zu verbreiten.
Darum herum haben sich inzwischen ganze Industriezweige gebildet, damit auch wirklich jeder die Möglichkeit hat, das passend – dekorative Szenario aufzubauen, wenn es denn an eigener Kreativität fehlt und ausreichende finanzielle Mittel vorhanden sind.
Wie beispielsweise auch mit dieser Installation, die man unter vielen anderen Beispielen in einem Thread bei Bored Panda besichtigen kann:

Wobei Skelette auch durchaus noch grösser gehen, wie mir scheint. ;-)

Allerdings stellt sich mir beim Betrachten der Bilder auch die Frage, ob das denn wirklich nötig ist, genau wie die amerikanisch-überbordenden Weihnnachtsdekorationen, die mittlerweile auch bei uns zu finden sind?
Und ich bin auch ganz froh, dass Halloween – zumindest bisher – hier in Europa noch nicht ganz so gross in Mode ist wie in den USA, auch wenn sich in den letzten Jahren diese Art der Süssigkeitenbeschaffung als vorgezogenes Laternen-Laufen bei Kindern und Jugendlichen zunehmender Beliebtheit erfreut…
Mit Ausnahme des letzten Jahres, wo Corona-bedingt ohnehin kaum jemand die Tür aufgemacht hätte – und viele der Halloweenprodukte als Ladenhüter bei den Händlern liegen geblieben sind, die sich damit den grossen Reibach versprochen hatten. Auffallend jedenfalls, dass in diesem Jahr lange nicht mehr soviel Halloween-Gedöns in den Läden zu finden war wie in den Jahren zuvor (aber mag sein, dass mein Eindruck mich da etwas täuscht…), was ich persönlich durchaus als positiv empfinde.
Denn nicht alles, was in Amerika Mode ist muss auch bei uns zu Mode werden…. und ausserdem spielt man ja auch nicht mit Lebensmitteln.

-_-_-_-

Bleibt noch zu ergänzen, dass morgen bei uns eigentlich auch ein Feiertag wäre – der in diesem Jahr leider wenig arbeitnehmerfreundlich auf einen Sonntag fällt.:
Der Reformationstag, der im protestantisch geprägten Dorf meiner Kindheit früher immer auch Anlass war, Laterne singen zu gehen und ganz ohne Erpressung oder Androhung groben Unfuges legal an zusätzliche Süssigkeiten zu kommen….


In diesem Sinne:
Euch allen einen schönen Samstag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

(der Kürbisse nur in Form selbstgekochter Suppe mag)


-417-

Musik: Schönfelder & Friesen

Filmmusik ist ja ein Metier, bei dem es immer mal wieder das eine oder andere Sahnestückchen zu finden gibt – und ein paar davon habe ich in der Vergangenheit in diesem Blog auch schon vorgestellt.
Was meist so abläuft, dass ich einen Film sehe und – wenn mir die Musik gefällt – mit Googles Hilfe herauszubekommen versuche, wie der jeweilige Titel heisst und von wem er stammt.

Diesmal allerdings war es anders herum, zumal ich den zugehörigen Film noch gar nicht gesehen habe, obschon die dahinterliegende Geschichte mir schon länger bekannt ist und ich sie tatsächlich vor einigen Jahren eine Zeitlang verfolgt habe – in einem Reiseblog der Badischen Zeitung, betrieben von einem jungen Paar, dass mit wenig Geld und möglichst nachhaltig um die Welt reisen möchte.
Teils per Anhalter, teils auf dem Fahrrad und nach Geburt ihres Kindes in Amerika mit einem alten VW-Bus.

Allerdings habe ich die Geschichte dann irgendwann aus den Augen verloren und bin erst jetzt wieder darauf aufmerksam geworden, als ich bei Spotify zufällig in einer automatisch generierten Playlist über diesen Musiktitel gestolpert bin:

Schönfelder & Friesen – Reiselied

Echte „Gute-Laune-Musik“, die natürlich sofort den Wunsch nach „mehr“ aufkommen liess.
Und das gibt es tatsächlich auf dem zugehörigen Album, auf dem die Filmmusik live performt wird:

Über die Macher der Musik (Falk Schönfelder & Isaac Friesen habe ich) im Netz nur sehr spärliche Informationen gefunden, lediglich, dass beide zusammen mit anderen Musikern immer wieder an unterschiedlichen Musikprojekten arbeiten, unter anderem eben auch an dem sehr einfühlsamen Soundtrack für den zweistündigen Dokumentarfilm, der aus dem Filmmaterial entstanden ist, dass die beiden Reisenden von ihrer Weltreise mitgebracht haben….

Schönfeder & Friesen – Grün

So „angefixt“ bin ich eher zufällig auch auf diese Website gestossen, auf der neben einem Teil der alten Blogbeitäge und weiterem Material auch der zugehörige Film ( „weit.“ ) gegen einen kleinen Obulus von fünf Euro als „Kino on Demand“ online abrufbar ist.
Und ich denke, das werde ich mir als Fan solcher Reisedokumentationen gelegentlich auch mal gönnen, wenn die Abende jetzt wieder länger werden.
Denn auch das ist immer eine gute Therapie gegen eventuell wieder aufkommende Novembernebel-Gedanken – genau wie die Musik…..


Habt noch einen schönen Nachmittag und ein wunderbares Wochenende – und natürlich:
Bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

(dem es auch heute ziemlich gut geht und der gerade etwas in den wiedergefundenen Beiträgen des alten Reiseblogs versinkt B-) )


-416-

Danke, gut :-)

Danke, gut :-)
Das könnte ich inzwischen wieder antworten, wenn mich jemand fragen würde, wie es mir geht (nachdem das ja Ende letzter Woche eher nicht so gut war.)

Aber inzwischen ist ja auch einiges passiert, was die Novembernebel wieder grösstenteils aufgelöst hat:
Zum einen war da ja unser wirklich schöner Ausflug am letzten Sonntag, bei dem auch mein aktuelles Headerbild entstanden ist,

Das Tister Moor in herbstlicher Pracht

Dann gabs ja am Montag nach telefonischer Rücksprache die Reduktion eines meiner Rheumamedikamente, die sich tatsächlich als sehr positiv für meine Stimmungslage erwiesen hat (zumal sich auch bezogen auf die Rheumaschmerzen bisher auch keine Verschlimmerung eingestellt hat) und seit heute Mittag liegt nun endlich auch mein jährlicher Gefäss-Tüv hinter mir, der wie immer im Krankenhaus in Harburg stattfand:

zum Glück nur ambulant ;-)

Mit insgesamt doch recht zufriedenstellendem Ergebniss, denn grosse Veränderungen zur letzten Untersuchung vor einem Jahr gab es zum Glück nicht – weder zum Positiven (was schön, aber auch ein kleines Wunder gewesen wäre) noch zum Negativen (was mich sehr beruhigt),….
Doof allenfalls, dass ich trotz Termines fast anderthalb Stunden warten musste und so nochmal reichlich Zeit hatte, über alle meine Sünden nachzudenken.
Aber Notfälle gehen im Krankenhaus nun mal vor – und das ist auch richtig so.
Und das positive Untersuchungs-Ergebnis (auch der Halsarterien, die bis auf etwas rieselnden Kalk völlig in Ordnung sind) entschädigt schlussendlich ja auch für die Wartezeit :-)

Gut in dem Zusammenhang auch, dass ich gestern auch wenig Zeit zum Grübeln hatte und mich stattdessen ausgiebig mit einem Kommentarproblem im Blog meiner Liebsten beschäftigen (und es auch lösen) konnte. Das hat zwar auch seine Zeit gebraucht, aber davon hab ich ja genug…..

Und so kann ich für den bisherigen Verlauf der Woche dann doch ein positives Fazit ziehen, wozu auch noch kommt, dass sich ja auch an anderer Stelle anscheinend wieder was bewegt, wie bei der Liebsten in ihrem geschützen Beitrag zu lesen ist.
Und das freut mich wirklich sehr….


Habt noch einen schönen Restnachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns (in Zukunft wohl wieder öfter) :bye:

(dem heute wirklich ein ordentlicher Stein von der Seele geplumpst ist)


-415-

Nachgeholt: Das Sonntagszitat 43/21

Nachdem wir ja gestern unterwegs waren – und demzufolge gestern nicht die Zeit war, mich mit einem Blogbeitrag zu beschäftigen , reiche ich das allfällige Sonntagszitat nun heute nach.

Dies mal wieder (wie schon so oft) ein Dialog aus dem Buch, das ich gerade lese – aus dem Zusammenhang gerissen und explizit ohne aktuellen Bezug zu meiner Person, auch wenn es durchaus ähnliche Situationen gibt, die mir aus eigenem Erleben in Erinnerung geblieben sind:

„Du weißt, Max, wozu ich verpflichtet bin.“ –
„Ja,“ sagte der Maler, “ ja, ich weiß, und damit du es genau weißt: es kotzt mich an, wenn ihr von Pflicht redet. Wenn ihr von Pflicht redet, müssen sich andere auf was gefaßt machen.“

aus „Deutschstunde: Roman“ von Siegfried Lenz

Denn schliesslich gab das in meinem Leben auch hin und wieder, dass Menschen sich mir oder anderen gegenüber auf ihre „Pflicht“ berufen haben, um bestimmte Dinge durchzusetzen, obwohl dies bei objektiver Betrachtungsweise weder angemessen noch moralisch oder ethisch vertretbar gewesen wäre.

Beispiele dafür gäbe es einige, z.B. ganz aktuell wieder bezogen auf ein Thema, zu dem ich im letzten Jahr schon einiges geschrieben hatte: Das Lager Morija auf Lesbos und die Frage des Umganges der Politik mit den Flüchtlingen, die nach dem Brand unter unmenschlichsten Bedingungen im Freien kampieren mussten – alleine gelassen von der Politik der Europäischen Gemeinschaft, die es als ihre „Pflicht“ ansah, diese Menschen nicht weiter nach Europa hinein zu lassen.

Stattdessen wurden auf Lesbos und anderen grieschischen Inseln neue Lager gebaut – moderner und besser ausgestattet zwar, aber nicht weniger unmenschlich als das, was vor dem Brand dort war.
Mit Stacheldraht drum herum und ausgeklügelter Überwachungstechnik, um die kleinsten Ansätze von Aufruhr direkt unterbinden zu können. Neuster Europäischer Standard halt.

(Menschenrechtsverletzung als Standard – wie kann das angehen?)

Aber dennoch ohne jegliche Perspektive für die Menschen, die nun dort wie Gefangene leben müssen, während an anderen Stellen inzwischen davon geredet wird, auf Kosten der EU Mauern und Stachldrahtverhaue aufzubauen, um die inzwischen weit nach Osten an die polnische-belarussische Grenze verschobenen Schlupflöcher für die Flüchtlingsströme ebenfalls abzudichten – oder aber ( noch schlimmer) mit illegalen Pushbacks verhindert wird, dass diese Menschen ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen können, wenn sie es doch über die Grenze geschafft haben….

All das aus einem „Pflichtgefühl“ heraus, das bei genauerer Betrachtung nicht mehr als purer Egoismus und Machtgeilheit einzelner Politiker ist, die jeglichen humanistisch-christlichen Anspruch dafür mit Freuden über Bord werfen, obwohl der sogar in der Verfassung vieler EU-Lander verankert ist?

Aber woraus ergibt sich denn die Pflicht, sich so unmenschlich zu verhalten?
Aus dem politischen Willen der Mehrheit der EU-Bevölkerung doch wohl nicht. Denn da dürfte es wohl nur wenige geben, die angesichts ganz anderer Probleme, den milliardenschweren Bau von Internierungslagern und Grenzbefestigungen für gut heissen würden, während auf der anderen Seite Geld für soziale Belange, notwendige Investitionen und wirtschaftliche Stabilisierung fehlt und Arbeitskräfte in manchen Bereichen zur Mangelware geworden sind.

Aber so ist das wohl mit der Pflicht, wenn sie falsch verstanden wird….
Und es kotzt mich an.

-_-_-_-

Nachtrag 1:
hier ein paar Links zu Publikationen, auf die ich mich mit meinem oben geschriebenen beziehe:

-_-_-_-

Nachtrag 2:
Und ja, unser Ausflug gestern hat mir wirklich gut getan… :good:

Bleibt noch zu ergänzen, dass – sehr zu meiner Erleichterung – ein Teil der Medikamente heute telefonisch von meiner Rheuma-Praxis reduziert wurde und beim nächsten Termin in der Praxis entschieden wird, wie es in Zukunft damit weiter geht….
Nun heisst es also abwarten, ob sich in den nächsten Tagen was verbessert.


Habt einen schonen Tag und eine schöne Woche – und bleibt weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


-414-

Kleine Gedankenstütze

Wenn ich mal die Überschrift meines letzten Blogbeitrages als Massstab nehme, hätte sie für diesen Beitrag auch so lauten können:

…. aber noch ist nicht alles gut!

Denn in gewisser Weise setzt sich hier jetzt ein Thema fort, das ich schon am Anfang meines letzten Postings angesprochen hatte:
Ich dümpele immer noch mehr vor mich hin, als dass ich viel mehr als meine übliche Tagesroutine hinbekomme, fühle mich weiter angeschlagen, schlapp und lustlos – wenn auch nicht wirklich krank – und auch mit meiner Konzentration ist es nach wie vor nicht allzuweit her.

Kurz gesagt: ich hatte auch schon bessere Zeiten in diesem Jahr

Und natürlich mache ich mir inzwischen auch Gedanken, ob das alleine mit den Nachwirkungen der Impfung zu tun hat oder ob da nicht wieder ein guter alter Bekannter „Guten Tag“ sagt, der sich immer mal wieder im Herbst ein Stelldichein gibt…

Vor einigen Jahren habe ich das in einem Blogbeitrag mal so beschrieben:

Nein, es geht mir nicht schlecht.
Aber es geht mir auch gerade nicht wirklich gut.

Das ist ein Phänomen, das mir schon seit etlichen Jahren immer wieder im Herbst begegnet, wenn die Tage kürzer und grauer werden und die Nebel über das Land ziehen. Dann ist mir nach Rückzug, Wärme und Geborgenheit.

Und ich weiss, da zeigt sich wieder ein alter Begleiter aus grauer Vorzeit, der mich damals so sehr gepiesackt hat, dass ich lange ernsthaft überlegt habe, ob sich ein Weiterleben lohnt.

Damals ging es mir richtig schlecht, denn aus einem Burnout hatte sich eine Situation ergeben, die mir völlig ausweglos erschien und mich – so dachte ich damals – zu einer untragbaren Belastung für die Menschen in meiner Umgebung hatte werden lassen….

Doch zum Glück sind diese Zeiten vorbei und die morbiden Gedanken sind lange aus aus meinem Kopf verschwunden, denn in den 14 Jahren seither habe ich lernen und erfahren dürfen, dass es in solchen Situationen eben doch einen Ausweg gibt, dass mein Leben weiter geht – mit unerwarteten Wendungen zwar und anders als ich das erwartet habe, aber all diese Erfahrungen waren nötig, damit es mir wieder gut geht.

Wobei es mir – objektiv betrachtet – gerade nicht ganz so schlecht geht, wie damals, als ich vor sieben Jahren diese Zeilen schrieb. Aber es fühlt sich halt ein wenig ähnlich an, wenn auch unter anderen Voraussetzungen als damals.
Denn ich muss ja nicht mehr arbeiten und auch unser Fernbeziehungsleben ist inzwischen Geschichte, wie auch einiges Anderes, was seinerzeit eine Rolle spielte.
Dafür sind es momentan eher körperliche Phänomene, die mehr im Vordergrund stehen – und diese Impfnebenwirkungen sind wohl auch ein Teil davon – genau wie die Verschleisserscheinungen, die wohl jeder im Lauf des Lebens erfahren muss und die mir auch gerade mehr zu Schaffen machen, als mir lieb ist.

Und ausserdem steht nächste Woche halt auch noch mein jährlicher „TÜV“-Termin an, die Kontrolluntersuchung in der Gefäss-Chirugie, die mir alle Jahre wieder im Vorhinein Stress macht, auch wenn – rein subjektiv – betrachtet da eigentlich nichts schlimmes zu erwarten ist….

Insofern ist es also gut, mir nochmal in Erinnerung zu rufen, was ich vor sieben Jahren im selben Blogbeitrag weiter schrieb:

..Natürlich gab es auch in diesen letzten Jahren Umwege und Schlaglöcher – der Lebensweg ist ja keine Autobahn, die immer in die gleiche Richtung führt – aber zusammen war es doch viel einfacher, diese Klippen zu umschiffen. Und es ist ein gutes Gefühl, Hand in Hand weiter gehen zu können.

Deshalb können mir auch die Novembernebel nichts mehr anhaben und die Gespenster aus der Vergangenheit haben ihren Schrecken verloren – auch der Bruder Depression, der genauso ein Teil meines Lebens ist wie meine Eltern, Grosseltern oder meine Kinder.
Ich weiss, dass er sich versteckt in den Novembernebeln immer mal wieder in Erinnerung bringen muss, aber ich weiss auch, dass er in meinem Leben nicht mehr die Oberhand bekommen wird, denn inzwischen habe ich gelernt, wie ich mit ihm umgehen kann.

Meine festen Strukturen sind dabei nur ein Teil dieser Strategie, denn sie tun mir gut, auch wenn ich manchmal darüber jammere.
Meine Musik ist ein weiterer Teil, denn sie kann meine Stimmung sehr zum positiven verändern… Am Wichtigsten aber ist neben meinem Glauben meine Liebe, denn sie gibt mir die Sicherheit, mich immer warm und geborgen zu fühlen.

Und so wird auch diese Phase wieder vorbei gehen, wie immer in den letzten Jahren, wenn die Novembernebel sich mit unguten Gefühlen in Erinnerung bringen wollten.
Denn ich bin ja nicht alleine damit….
Auch wenn es vielleicht gerade nicht so einfach ist mit mir.


Habt dennoch einen schönen Tag und ein wunderbares Wochenende – und :
Bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


-413-

Alles wird besser….

Inzwischen, nach den Impfungen in den letzten Wochen geht es mir wieder etwas besser, wenn auch immer noch nicht richtig gut: Ich bin weiterhin schlapp und müde, schlafe für meine Verhältnisse ziemlich viel und brauche Morgens noch länger, um „in die Gänge zu kommen“ als üblicherweise schon.
Insofern fehlt mir auch etwas der Drive, mich mit längeren schriftlichen Ausarbeitungen oder ausgeprägten Blogrunden zu beschäftigen, will sagen: es wird vermutlich auch noch einige Tage länger eher ruhig in diesem Blog zugehen, wie auch mit meinen Kommentaren in anderen Blogs.

-_-_-_-

Dennoch möchte ich aber wenigstens kurz auf eine Sache eingehen, die ich seit der Bundestagswahl fasziniert verfolge:
Das rasante Tempo, mit dem die zukünftige Ampel-Koaltion Fahrt aufnimmt – und an dem (beinahe schon zu meiner Verwunderung) die von mir wenig geliebte gelbe Partei anscheinend ebensoviel Anteil hat wie die beiden anderen potentiellen Koalitions-Partner.

Die scheinen es also wirklich zu packen, nachdem gestern auch das FDP-Präsidium zugestimmt hat und dass – so wirkt es bisher nach aussen – sogar erstaunlich harmonisch und einigermassen reibungslos.

So gesehen lag ich mit meiner Skepsis wohl etwas falsch. Wobei aber abzuwarten bleibt, was sich dann am Endes des Prozesses in Form des Koaltions-Vertrages herauskristallisieren wird.

Also besteht Hoffnung, dass am Ende doch alles gut werden könnte in dieser Beziehung, selbst wenn das Eine oder Andere schon vom Tisch ist, was ich mir von einer neuen Bundesregierung gewünscht hätte:
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen beispielsweise oder eine Vermögensteuer…

Aber man kann halt nicht alles haben – und das Leben besteht nun mal zum grossen Teil aus Kompromissen, was im weitesten sinne auch für die politische Meinungsbildung gilt.

Insofern bin ich bisher auch ganz zufrieden mit der Regierungsbildung, wenn auch lange noch nicht alles gut ist (oder auch am Ende nicht alles zu 100% gut wird), Besser als das Trauerspiel der Grokos der letzten Jahre wird es wohl allemal….


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns :bye:


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Das Sonntagszitat 42/21

Üblicherweise verfahre ich bei meinen Sonntagszitaten ja so, dass ich einen Satz oder einen Absatz dafür nehme, den ich irgendwo aufgeschnappt habe (in einem Buch gelesen oder bei meiner täglichen Zeitungslektüre) und hier hinterlege. Manchmal mit Hintergedanken oder aktuellem Bezug, manchmal aber auch ohne (beabsichtigten) tieferen Sinn.

Und ganz selten auch – so wie heute – als Gedankenstütze für mich selbst, um mich zu gegebener Zeit an einen Text erinnern zu können, den ich möglicherweise irgendwann mal lesen möchte:

»Könntest du mir bitte sagen, welchen Weg ich von hier aus nehmen soll?«, fragte Alice auf ihrem Weg durch das Wunderland die Katze.
Worauf die Katze antwortete: »Das hängt von einem guten Teil davon ab, wohin du willst.
«Ach, wohin ist mir eigentlich gleich.« sagte Alice.
Die Katze antwortete: »Dann ist es auch egal wie du weitergehst.«

Lewis Carroll „Alice im Wunderland“

Wie beispielsweise Bücher von Lewis Carroll, die bisher in weiten Teilen an mir vorbeigegangen sind, aber tatsächlich wohl weit mehr sind als reine Kinderbücher…
Insofern ist mein heutiges (in einer Zitatesammlung gefundenes) Zitat wohl auch ein wenig beispielhaft, sogar im mehrfachen Sinne:

Erstens ist nicht alles immer so, wie es zu sein scheint (wie Alice ja auch entdeckt)
und zweitens ist es nicht nur beim Lesen egal, in welche Richtung man sich dabei bewegt – jedenfalls solange man kein festes Zeil verfolgt….. denn diese so einfachen wie wahren Sätze lassen sich wohl auch in andere Bereiche des Lebens übertragen.


Habt noch einen schönen Restsonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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Nirgendwo hin

Wie sagte doch gestern die Ärztin, als sie mir die dritte Impfung verpasst hat und ich mich sehr gefreut hatte, dass ich quasi nichts davon gespürt habe:

„Sie werden sich morgen sicher an mich erinnern“

Und sie hatte unzweifelhaft Recht.
Denn diesmal plagen mich im Zusammenhang mit der Impfung doch einige Nachwirkungen, zu denen auch noch das übliche Phänomen kommt wie es regelmässig am zweiten Tag nach meiner Metex-Spritze auftritt:

Freitags morgens ist immer so gar nichts mit mir los, ich bin müde und unleidlich, habe Schmerzen und keinen Elan, irgend etwas zu tun – nicht mal was sinnvolles. Das wird zwar dann meist im Lauf des Tages besser (und abends geht es mir auch wieder gut) aber heute ist es irgendwie anders – was vermutlich (genau!) mit der Impfung zusammenhängt:

Hätte ich heute morgen ein Schmerzschema ausfüllen müssen, dann wäre es also vermutlich sinnvoller gewesen, nur die Körperteile zu markieren, wo nichts weh tut, als – wie eigentlich üblich – die Zonen des aktuten oder chronischen Schmerzes zu protokollieren:

Ansonsten wäre da wohl mehr rot als weiss zu sehen…..

(nicht nur an beiden Oberarmen um die Einstichstellen der beiden Impfungen der letzten Tage herum, sondern auch im Bereich der üblichen Verdächtigen wie Finger-, Hand-, Zehen-und Fussgelenke, dazu noch Nacken-und Rückenschmerzen und bisweilen starkes Kopfweh mit heftigem Krankheitsgefühl – deutlich ausgeprägter als nach der zweiten Impfung, von der ich ja fast nichts gemerkt hatte…)

Also schleiche ich heute nur so durch die Wohnung und jede(r) Hundertjährige mit Rollator wäre wo schneller als ich….

Aber ich will nicht jammern, denn das alles ist ja (abgesehen vom üblichen Freitags-Syndrom) immer noch im Bereich der beschriebenen Impf-Nachwirkungen, auch wenn es sich gerade alles andere als spassig anfühlt.
Das geht also hoffentlich bald vorbei und spätestens in einigen Tagen dürfte es auch wieder gut sein – so dass ich darin nun auch keinen Grund sehe, den Kopf dauerhaft hängen zu lassen.
Im Gegenteil bin ich sehr froh, die Booster-Impfung bekommen zu haben – auch mit der Perspektive, dass nun in vier Wochen der Antikörpertiter bestimmt wird und ich anschliessend ganz genau weiss, wo ich bezogen auf eine Gefährdung durch Corona stehe.
Sollte sich dann erweisen, dass noch eine weitere Booster-Impfung fällig wäre ( was zwar noch nicht in der Diskussion ist, aber durchaus im Bereich des Möglichen liegen könnte), würde ich auch die gerne auf mich nehmen.

Dafür nehme ich dann auch ohne Murren in Kauf, dass es heute mal nicht so gut ist.
Und ausserdem muss ich ja auch nirgendwo hin…. heute nicht und morgen auch nicht.
Da darf ich mich dann auch mal krank fühlen….


Habt noch einen schönen Nachmittag und bleibt gesund und behütet
Wir lesen uns :bye:

(der nun wieder alle Viere von sich streckt und sich der Sofapflege widmet)


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Ungute Gefühle

Nein, nicht wegen der Booster-Impfung, die jetzt ein paar Stunden hinter mir liegt, sondern wegen eines Zeremoniells, das überflüssiger nicht sein könnte:

Das Bild stammt tatsächlich von gestern, auch wenn man es in dieser bewusst entfärbten Version
wohl gute 75 Jahre früher verorten würde.

Der Grosse Zapfenstreich in Berlin vor dem Reichstag, mit dem gestern Abend alle Soldaten geehrt werden sollten, die in den letzten zwanzig Jahren in Afghanistan ihrem Dienst nachgegangen sind.

Und das, obwohl Bilder dieser Art nicht nur bei mir ungute Gefühle und Assotiationen an die dunklen Zeiten der Hitler-Diktatur hervorrufen, als Fackelzüge dieser Art Gang und Gäbe waren, um Siege zu feiern oder die eigene Macht zu demonstrieren.

Nur, dass es diesmal keinen Sieg zu feiern gab und auch sonst keinen Grund für derartiges Protzgehabe. Denn wir wissen ja alle, dass da einiges schief gelaufen ist in den zwanzig Jahren und beim fluchtartigen Abgang aus dem besetzten Land letzendlich nicht mal geschafft wurde, alle Bundesbürger zu evakuieren.
Geschweige denn die über zwanzigtausend Ortskräfte und ihre Familien, die sich zum Teil immer noch vor dem unmenschlichen System der Taliban verstecken und um Leib und Leben fürchten müssen, während es hier schon wieder aus der Rechten Ecke schallt, dass man keine Flüchtlinge aufnehmen möchte.
Auch die 175.000 Toten aus diesem Konflikt sollten eigentlich Anlass genug sein, die Fackeln aus und Helme und Stiefel im Schrank zu lassen – denn es ist wahrlich kein Ruhmesblatt, an dem deutsche Truppen am Hindokusch mitgewirkt haben….

Da hilft es auch wenig, dass der offizielle Kanal des Verteidigungsministeriums auf Twitter markige Worte verbreitet, obschon die eigentlich zutreffend sind:

Die Bundeswehr ist Parlamentsarmee. Als diese hat sie ihren Platz inmitten der Gesellschaft – bei besonderen Anlässen auch vor dem Reichstagsgebäude.

Twitter

Denn natürlich ist die Bundeswehr eine Parlaments-Armee, allerdings ist die Bildersprache zu dem Tweet voller Pathos und damit mehr als unglücklich gewählt ist (wer mag folge dem Link zu Twitter unter dem Zitat) und in weiten Teilen durchaus (auch im Ausland) geeignet, den Gedanken zu verfestigen, den ich am Anfang dieses Beitrages schon mal formuliert hatte….

Keine gute Idee also – auch wenn die Bundeswehr für unser Land sicherlich systemrelevant ist.
Aber das sind andere Berufsgruppen auch, und denen wird eine solche steuerfinanzierte und pathetische „Ehrung“ ja auch nicht zuteil:
Pflegekräfte beispielsweise, Verkäuferinnen, Lehrer, Kindergarten-Erzieher, LKW-Fahrer, Busfahrer uswusw. Was also soll es dann, um eine einzelne Berufsgruppe so ein Aufheben zu machen, die nur ihren „Job getan“ und damit letztendlich nichts anders gemacht hat, als auch es die anderen genannten Berufe tun, die dafür aber allenfalls mit Beifallklatschen belohnt werden?
Wenn überhaupt….

Also wäre da auch bezogen auf die Bundeswehr Mass halten angesagt gewesen – und nicht das Brimbamborium wie es gestern veranstaltet wurde…


Habt noch eine schöne restliche Woche und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:


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