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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Der frühe Vogel…

… war noch nie mein Lieblingstier.
Schon deshalb nicht, weil ich eigentlich ein Nachtmensch bin, der gerne lange auf ist und morgens eine längere Anlaufzeit braucht. Was – zugegeben – manchmal mit den Anforderungen des täglichen Lebens kollidiert. Heute zum Beispiel, wo die Liebste früh zum Wochenendeinkauf im Hofladen aufbrechen wollte. Und so bin ich ihr ganz dankbar, dass sie diese Mühe nun alleine auf sich genommen hat, denn bis ich soweit gewesen wäre…

Dabei war das früher ganz anders, zu Zeiten, als es für mich völlig normal war, um vier Uhr aufzustehen und kurz vor fünf das Haus zu verlassen. Da bin ich dem frühen Vogel noch öfter begegnet – zwangsläufig sozusagen. Und nachdem ich daran über lange Zeit gewöhnt war, war das auch kein Problem, so früh aufzustehen und notfalls auch deutlich schneller landfein und ausgehfertig zu sein, wenn ich mal wieder verschlafen hatte.
Da ging das zur Not auch (unter Auslassung der morgendlichen Koffeindosis) in einer knappen Viertelstunde vom Bett bis ich im Auto sass:

Aufschrecken, auf dem Weg ins Bad meine Pillen einwerfen, duschen, Katzen füttern, anziehen und ab durch die Mitte.
Das hat dann meist gereicht, um pünktlich um zwanzig nach fünf beim ersten Kunden auf der Matte zu stehen und anschliessend in der Firma noch schnell einen Kaffee zu schlürfen, bevor es richtig auf Tour ging.

Aber daran ist heute nicht mehr zu denken:
Schneller als in anderthalb Stunden komme ich einfach nicht in Gang, wobei ich auch immer noch die Zeit einrechnen muss, die meine Pillen brauchen, um zu wirken und meine Finger, bis die Steifheit der Gelenke nachlässt. Ausserdem neige ich seit jeher zu einer gewissen Morgenmuffeligkeit und bin eigentlich auch erst richtig ansprechbar, wenn Kaffee und Pillen gewirkt haben.
Insofern kann mich der frühe Vogel  unter „normalen Umständen“ auch nicht wirklich locken.
Was halt gelegentlich den Nachteil hat, dass die Liebste sich – so wie heute – alleine auf den Weg machen muss.

BTW:
Da habe ich mir doch letztens einen Termin beim Radiologen meines Vertrauens machen wollen, um ein MRT meines Rückens machen zu lassen.
Um sechs Uhr fünfundvierzig am Montag Morgen  hätte ich da sein sollen….  (die haben in der Praxis tatsächlich Sprechzeiten von sechs bis zwanzig Uhr, um ihre Geräte optimal auszulasten)
Aber das geht mal gar nicht.  Da hätte ich ja wieder um vier Uhr aufstehen müssen – Anlaufzeiten und Weg mit eingerechnet
Was die Dame am Telefon auch eingesehen und mir stattdessen einen Termin am Mittwoch Abend um neunzehn Uhr verpasst hat. Nicht ohne mir  scherzhaft und etwas  süffisant die Frage unterzujubeln, ob ich denn dann ausgeschlafen sei?


Euch eine wunderbares Wochenende.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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- 11 Bemerkungen zu “Der frühe Vogel…

  1. Mit dem frühen Vogel stehe ich auch sehr auf Kriegsfuß. :-) Ich zähle seit jeher auch mehr zur Gattung der Nachteulen, und habe nach dem Aufstehen ebenfalls so meine eineinhalb bis zwei Stunden Anlaufzeit, bis ich so richtig auf „Betriebstemperatur“ bin. ;-)
    Habt ein gutes und unbeschwertes Adventswochenende!

  2. Ich bin ja auch Samstags noch im Wochenrhyhtmus und so meistens spätestens um 6 Uhr wach. Und selbst wenn ich länger schlafen wollen würde, treiben mich meistens Deine Holzsägearbeiten aus dem Bett. Und selbst wenn Du mal still bist, machen sich die Herrschaften bemerkbar, die sonst ja um 5.30 Uhr ihr Frühstück bekommen.

  3. Ich bin keine Nachteule: aber morgens komme ich auch nicht raus.
    Komischerweise klappt es immer wenn ich zur Blutuntersuchung zum Arzt muss. Nicht gut und nicht gerne aber es klappt 🙄 früh ist dann immer noch was anderes als das, was du geschrieben hast. Ich fahre dann um 8 Uhr hier an der Ecke mit dem Bus los.
    Die gleiche Zeit wie früher, als ich noch morgens ins Büro musste.

    1. Zum Glück gibt es ja nur wenig, weshalb ich zwingend zur gleichen Zeit wie früher aufstehen müsste….
      Und zu meinem Hausarzt ist es nur zwei Bus.haltestellen weit, da ist das kein Problem und es reicht, wenn ich um sieben Uhr ausfstehe

  4. Früher war ich automatisch um 5 oder 6Uhr wach. Heute kann mich der frühe Wurm… :-) Das mit der Anlaufzeit braucht bei mir auch ziemlich lang. Meine Termine lege ich halt auf den späten Vormittag. Aber 19Uhr wurde mir noch nie vorgeschlagen.

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