– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zitat 19/23: Nicht jammern!

Guten Morgen am Mittwochmorgen!

Vor ein paar Tagen – in meinem Post zum Tausendsten Blogbeitrag – schrieb ich ja, dass ich in Zukunft ernsthaftere Themen mehr in den Vordergrund rücken wolle und das übliche Blabla etwas in den Hintergrund rücken solle. Nicht, weil ich keine Lust mehr auf Leichtgewichtiges habe, sondern weil ich denke, dass es einfach Dinge gibt, die ich nicht ignorieren kann und die mich – hinter dem, was ich in der Vergangenheit hier geschrieben habe – auch immer mehr oder weniger stark beschäftigt haben, ohne hier den entsprechenden Platz eingeräumt zu bekommen.

Umweltthemen beispielsweise, soziale Probleme, politische Entwicklungen, Konsumverhalten usw. usw, usw. – all das kam hier auch bisher schon vor, aber nur sporadisch und manchmal auch nur sehr zurückhaltend, weil ich das Gefühl hatte, damit einige meiner Leser zu verprellen, die mit solchen Problemen nicht belästigt werden wollen.

Insofern habe ich (trotz spontaner Zustimmung)auch sehr gezögert, einen bei Annuschka gefundenen Screenshot mit einer Sammlung von Zitaten kackblauer „Politiker“ zu teilen, der ausgehend von Marthas Seite gerade in einigen Blogs die Runde macht. Ein Screenshot im Übrigen, der (fussend auf vorhergehenden Facebook-Postings) unter anderem auch schon vor drei Jahren auf der Seite Volksverpetzer.de erschien, samt Faktencheck und Quellenangaben dazu – und der auch immer noch aktuell ist und konsequenterweise heute noch mit etlichen Zitaten aus neuerer Zeit ergänzt werden müsste.

Letztendlich habe ich mich aber jetzt entschieden, diesen Screenshot hier nicht zu zeigen, obwohl ich prinzipiell hinter dem Gedanken stehe, der damit verbunden ist: Aufzuzeigen, wo die Reise hingeht, wenn wir die kackblaue Truppe weiter einfach gewähren lassen, statt ihr mehr – viel mehr noch als jetzt – entgegenzusetzen. Denn sonst könnte uns bald noch öfter das blühen, was im Osten unseres Landes jetzt mit der Landratswahl in Sonneberg seinen Anfang nahm und sich inzwischen schon mit weiteren Wahlergebnissen der negativen Art zum unguten Trend zu entwickeln scheint.

Und dabei ist es völlig egal, wie gross unsere eigene Reichweite ist, ob unsere Blogs viele oder nur sehr wenige Leser haben, alleine die Menge machts und die Häufigkeit, mit der das Thema auf breiter Ebene angesprochen wird. Deshalb finde ich auch wichtig, was heute Inhalt meines Zitates ist:

„Netzwerke verstärken wie z.B. unsere Blogs, ungeachtet aller Vorbehalte demokratische Parteien und lokale Initiativen und Organisationen mit demokratischer und weltoffener Grundhaltung unterstützen.
Und vor allem: Nicht jammern, HANDELN.“

gefunden im Reisswolfblog, leider ohne Verweis auf die ursprüngliche Quelle

Denn nur so – mit konzertierten Aktionen – kann wirklich etwas erreicht werden, auch wenn die eigene Reichweite eher gering ist.
Will sagen, wir alle müssen da wohl etwas raus aus unserer Komfortzone der vermeintlich heilen und gerne auch unpolitischen Welt in unseren Blogs, die bei genauer Betrachtung schon lange nicht mehr heile ist und von den politischen Entwicklungen mehr und mehr ad absurdum geführt wird….
Wir alle müssen laut werden, Farbe bekennen und Stellung beziehen, auch wenn uns das an manchen Stellen widerstrebt. Denn sonst ändert sich nichts – und sonst werden wir möglicherweise irgendwann fassungslos zugucken müssen, wie kackblaue Stimmungsmache von der Regierungsbank aus verbreitet wird und unser Land völlig in eine Richtung abdriftet, die wir alle nicht wollen…

Denn:
Zusammen sind wir viele und zusammen haben wir die Chance, einen Gegenpol zu setzen, der gross genug ist um bemerkt zu werden, auch wenn einer alleine nichts bewirken kann. Wenn jeder nur ein bisschen beiträgt, dann ist das ja auch schon eine grosse Menge…
Und noch ist es nicht zu spät, um einen Meinungsumschwung zu erreichen.

-_-_-_-

Warum ich trotzdem den Screenshot nicht zeige ist auch schnell erklärt:

Weil mich anekelt, was er an Inhalten zeigt und weil ich nicht bereit bin, den Kackbratzen und ihren Argumenten hier in meiner Welt mehr Platz einzuräumen, als ihnen gebührt – auch nicht in Form von abschreckenden Zitaten. Deshalb möge den Links dazu folgen, wer mag und sich selbst einen Eindruck verschaffen will. Mir reicht es, die Texte einmal gelesen zu haben, zumal sie nur belegen, was ich ohnehin schon weis und was für mich auch weiterhin ein Grund bleiben wird, dagegen zu halten. Mit meinen eigenen Worten und ohne mich dabei auf verbale Absonderungen zu beziehen, die mir schon bei den ersten Worten den Kaffee wieder hochkommen lassen.

Weil es nicht hilft, den Kopf in den Sand zu stecken und weil es nichts ändert, das Problem zu ignorieren.


Habt dennoch einen feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt gerne wieder mit angenehmeren Dingen beschäftigen möchte -und trotzdem mit dem Thema nicht „durch“ ist und wohl noch öfter darauf zurück kommen muss.


-1008-

- 10 Bemerkungen zu “Zitat 19/23: Nicht jammern!

  1. Lieber Wilhelm, eine gute und pragmatische Art, deine klare Kante zu zeigen und dir selbst dabei treu zu bleiben, hast du gefunden. Wie genau wir unsere Ansichten kundtun, ist vielfältig und spricht dadurch auch unterschiedliche Menschen an. Die Hauptsache ist vermutlich, sich selbst in einigen Jahren noch im Spiegel ansehen zu können, weil man nicht geschwiegen hat. Wer sich den Sch… antun will, weiß dank deiner Links, wo er zu finden ist.

    In Echoblasen wie fb und Twitter ist es leider schon soweit gekommen, dass die reaktionäre Meinungsmache teilweise Oberwasser hat, weil die Normalnutzer keinen Bock auf unschöne Diskussionen haben (was persönlich nachvollziehbar ist, aber im Ergebnis trotzdem Mist).

    Niemand von uns ist perfekt, tut immer nur das Richtige und hat den Überblick über eine verdammt komplexe Realität, aber darum geht es ja auch nicht.

    Dir auch einen schönen Tag, viele Grüße von der Weser
    Anja (Annuschka)

    1. Oh, Vielen Dank!

      Und Du hast Recht, was das Thema Vielfältigkeit angeht.
      Natürlich hat jeder von uns seine eigene Art, mit den Themen unserer Tage umzugehen:
      Man kann sie laut und plakativ ansprechen, man kann im Stillen darüber nachdenken und ggf. leise Zweifel anmelden, oder – ja, man kann auch versuchen, den Kopf einfach in den Sand zu stecken und weiter zu machen, als ob nichts wäre.
      Und dazwischen gibt es auch noch viele Spielarten den Umgangs, Zwischentöne unterschiedlichster Farben, die genauso gut und richtig sind, solange auch dadurch ein Standpunkt deutlich wird. Wobei ich zugeben muss, dass ich die nicht verstehe, die hoffen, dass der Sturm schadlos vorüberzieht, wenn sie ihm nichts entgegenstellen und ihn bestmöglich ignorieren……
      Aber das mag auch darin begründet sein, dass ich mit meiner ostwestfälischen Beharrlichkeit noch nie wirklich der Typ war, der sich nur auf andere verlassen wollte, wenn ich selbst etwas tun kann. Und sei es nur, so wie jetzt, in dem ich das Thema immer wieder aufgreife und anspreche, wenn mehr für mich schon nicht mehr geht….

      Was die Echoblasen angeht, so war genau das der Grund für meinen Rückzug daraus, was Du ansprichst.
      Nicht, weil ich keine Lust auf die Auseinandersetzung hätte, sondern, weil die Dummheit (und Blindheit) mancher Leute mir samt der durch die Algorithmen vorgegebenen ständigen Wiederholungen ihrer Inhalte derartig auf den Keks ging, dass ich es meiner eigenen Psychohygiene wegen vorgezogen habe, den Weg des Klügeren zu gehen….

  2. Lieber Wilhelm,

    ich finde deinen Umgang damit vollkommen angemessen. Hauptsache, man findet einen. :-)

    Bezüglich des „ohne Verweis auf die ursprüngliche Quelle“ angeht: Es handelte sich um einen Kommentar aus dem Blog „Literaturtreff“ zu meiner Rezension über das Buch „Magellan“ von Christian Jostmann.

    Liebe Grüße

    Frank

    1. Genau! Hauptsache, man findet einen!

      Der Hinweis auf die „Ursprüngliche Quelle“ sollte allerdings nicht als Kritik aufgefasst werden, falls da so angekommen ist, denn dass das Zitat aus einem Kommentar stammt schreibst Du ja auf Deiner Seite.. (und inzwischen habe ich den Dialog dazu auch gefunden)

  3. Die Zitate schmerzen – wie schäbig doch das Denken dieser Menschen ist. Ich verbreite die Links gleich weiter innerhalb meiner Blase. Man fragt sich, wieso bei der Eindeutigkeit dieser Aussagen noch keine Staatsanwaltschaft tätig wurde, oder sollen das etwa keine strafbewehrten Äußerungen sein?
    Dann gnade uns Gott.

    1. Manches davon ist möglicherweise sogar beim Staatsanwalt gelandet,
      Aber was dabei rausgekommen ist ausser einem mahnenden Zeigefinger ist kaum bis gar nicht eruierbar, zumal davon wahrscheinlich nur weniges öffentlich abgehandelt wurde. Wenn überhaupt.

      Dennoch zeigt sich an den Beispielen doch, wie weit die Schamgrenzen da schon gefallen sind, wenn Menschen sich trauen, so in der Öffentlichkeit zu argumentieren.

  4. In dieser Deutlichkeit der Zitate hatte ich das so zusammengefasst noch nicht gelesen – da ist ja deine Bezeichnung von den „Kackblauen“ fast noch eine liebevolle Bezeichnung. Es ist so erschreckend, was so parallel in unserem Bundestag als bezahlte Politiker ihre Berechtigung hat. Ich fürchte auch, dass Thüringen nur der schreckliche Anfang ist.
    Aber mal eine andere Frage – ich habe dich doch während meiner Abstinenz vom WP-Reader aus aufgerufen und bilde mir ein, dort auch was kommentiert zu haben. Habe ich da eine Gedächtnistrübung oder war das tatsächlich so?
    Langsam kann ich wirklich nicht mehr so viel essen, wie ich kotzen möchte oder wollte oder müsste.

    1. da ist ja deine Bezeichnung von den „Kackblauen“ fast noch eine liebevolle Bezeichnung.

      …. die alleine dem Wunsch entsprungen ist, den „Parteinamen“ dieser Spinner möglichst nicht in meinem Blog lesen zu wollen und – zugegeben – auch eher abschätzig gemeint ist, ohne dabei an Griffigkeit zu verlieren.

      ———————–
      Zu Deiner Frage:
      Du hast in der Zeit Deiner erzwungenen Internet-Absence tatsächlich ein paarmal aus dem Reader heraus kommentiert – jedenfalls da, wo das möglich war.
      Was in unserem Fall (also bei der Liebsten und mir) nur ging, wenn ein Beitrag vorher schon Kommentare hatte, und auch dann nicht immer, ohne dass ich erklären könnte, warum es einmal ging und beim nächsten mal wieder nicht.
      Denn das ist eines der grossen Geheimnisse von Jetpack und sollte eigentlich gar nicht möglich sein, so wie ich das voreingestellt hatte…

Zu spät! Leider kannst Du hier nichts mehr anmerken.