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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Neues von der elektrischen Oma

Guten Nachmittag , Ihr Lieben!

Wer von Euch Kinder im Alter meiner Kinder hat (also altersmässig jetzt irgendwo zwischen dreissig und vierzig), der wird das kennen:
Irgendwann waren die selbst vorgelesenen Gute-Nacht-Geschichten nicht mehr gefragt und stattdessen mussten es Benjamin Blümchen (Taröööh!!!), Bibi Blocksberg (HexHex) oder (später) die drei Fragezeichen sein.
Seinerzeit noch von Kassetten, denn streamen ging ja noch nicht.

Sehr zum Missfallen meines Vaters übrigens, der sich für eventuelle Enkelbesuche einiges vorgenommen und mit Hilfe eines befreundeten Buchhändlers einen ganzen Stapel altersgemässer Kinderbücher gekauft hatte in der festen Absicht, dann abends vorlesend in Aktion zu treten – also das zu tun, wozu er meist keine Zeit hatte, als wir, seine eigenen Kinder noch klein waren.
Aber Pustekuchen: Gegen Benjamin und Bibi konnte er manchmal mit seinen Büchern einfach nicht „anstinken“…. zumindest nicht, als die Kinder ihre ersten eigenen Recorder hatten und der Reiz der technischen Spielerei grösser war als der Opa mit seinen „ollen Schwarten“ und „Kleinkindergeschichten“ (Zitat meines Ältesten, damals knapp sechs Jahre alt und gerade im Begriff, Schulkind zu werden)

Woraufhin der Opa dann irgendwann einmal frustriert den Begriff der „elektrischen Oma“ für derartige Elektronik prägte und dazu überging, bei jedem Enkelbesuch zwei, drei neue Kassetten vorzuhalten, die von den Kindern anschliessend mit nach Hause genommen werden durften…..
Schliesslich müsse man ja wohl mit der Zeit gehen, meinte er. :wacko:

Lange her, aber die Geschichte ging mir neulich durch den Kopf, als ich mit meinem neuen Spielzeug ausprobiert habe, wie das denn wohl mit Hörbüchern oder Podcasts klingt und natürlich auch mal testen musste, ob sich sowas wohl auch als Einschlafhilfe eignenen könnte.
Mag ja schliesslich sein, dass diese Art des Enstpannungsprogrammes auch bei Erwachsenen funktioniert.

Und was soll ich sagen?

Doch ja, es geht, auch wenn mir längere oder spannende Hörbücher als Einschlafhilfe doch nicht so recht geeignet scheinen, weil ich halt entweder zwischendurch einfach wegdusele und den Faden der Handlung verliere (bei eher ruhigen Geschichten) oder nicht in den Schlaf komme, wenn die Geschichten zu spannend ist….
Deshalb werde ich es jetzt wohl mal mit Podcasts probieren, also mit kleinen in sich geschlossenen Audiodateien, die es kostenlos aus vielen Quellen und in weit gespreizten Themenbereichen gibt:
Vom Hörspiel bis zu Reportage, mit Bildungsanspruch oder Unterhaltungswert, lustig oder nachdenklich und sogar in Form von Entspannungs- und Konzentrationsübungen.

Für mich übrigens eine völlig neue Welt, die ich selbst auch erst mal erkunden muss….
Aber ich werde berichten B-)

Schaunmeralsomal…..


Habt noch einen angenehmen Restnachmittag und einen entspannten Abend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich gerade mal wieder in einer „Spielkind-Phase“ zu befinden scheint…..


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- 8 Bemerkungen zu “Neues von der elektrischen Oma

  1. Dumme Frage: Und wann machst du dir den Kopfhörer ab? Oder schläfst du die ganze Nacht mit dem Ding? – Dann darfst du aber beim Absetzen nicht wieder hellwach werden.
    Zum Glück schlafe ich ohne jegliche Hilfe ein, leider schon oft im Fernsehsessel.

    1. Die Frage ist gar nicht dumm, aber im Prinzip auch einfach zu beantworten:
      Damit ist es genau wie mit meiner Brille, wenn ich beim lesen einschlafe. Die nehme ich auch irgendwann Nachts im Halbschlaf ab und dann landet sie entweder auf dem Nachttisch oder auf dem Nachbarbett.
      Und so läufts mit dem Kopfhörer auch (wenn ich ihn überhaupt merke)

  2. Heute kommt mein Kopfhörer und ich bin schon sehr gespannt. Gestern Abend dudelte ich so beim Hören der sanften Klaviermusik weg, als es plötzlich an einer Stelle doch nicht so sanft war und ich hochschreckte. Wahrscheinlich sollte ich mir die Musik, die ich auf die Playlist geladen habe, vorher doch vollständig anhören,
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Ich hoffe, Du machst so gute Erfahrungen damit wie ich :good:

      Was die Entspannungsplaylist angeht, so habe ich mir aus dieser einiges rausgefischt:

      und daraus mit anderen Stücken zusammen eine gebastelt, die ähnlich gut funktionieren – z.B. von Ludovico Einaudi.
      Der geht eigentlich immer für sowas ;-)

  3. „Elektrische Oma“ – irgendwie doch auch traurig, oder?
    Aber wenn es Dir beim Einschlafen hilft, ist das ja gut. Ich habe es lieber leise zum Einschlafen. Aber ein paar Seiten zu lesen klappt – manchmal auch mit dem Resultat, dass ich beim nächsten Mal etwas „nachlesen“ muss ;-)

    1. Irgendwie Traurig?
      Ja, vielleicht schon. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass mein Vater es eher mit Humor genommen hat. Denn ein anderer seiner Sprüche war auch immer, dass man Opa sein ja auch erst lernen müsse – und dass man nicht früh genug beginnen könne, Kinder auch mit Technik und handwerklichen Fähigkeiten vertraut zu machen. Schliesslich müssten die ja in einer Welt leben, in der alle diese Dinge zum Alltag gehören würden.

      Mit Erfolg, wie sich dann recht früh vor allem bei meiner Tochter zeigte.
      Die hockte nämlich immer viel lieber mit ihm in seinem Bastelkeller und konnte schon im Grundschulalter besser mit Werkzeug umgehen als ihr älterer Bruder, der dafür gar kein Interesse zeigte…

      1. Ja, man kann auf jeden Fall mit anderen Aktionen „ausgleichen“. Das „traurig“ bezog sich im Wesentlichen darauf, dass ich das Vorlesen immer als recht intime Momente erlebt habe und es auch wichtig finde, dass es solche Momente für die Kinder (und die Großeltern [und Eltern]) gibt. Aber mit etwas Kreativität kriegt man die vielleicht auch hin.

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