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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

The Ark & The Colony – Romane

Ahoi liebe Freunde des Lesens!

Obwohl auf meinen SuB, dem Stapel ungelesener Bücher noch eine Menge ruht, auf das ich mich wirklich freue und dessen Erscheinen ich nicht genug herbeisehnen konnte, komme ich doch gerade von dem Genre nicht los, was mich nun schon seit einigen Monaten im Bann hält: Sci-Fi, also Science Fiction in allen möglichen Ausprägungen.

Wozu – ganz logisch – auch die beiden Bücher gehören, die ich Euch heute vorstellen möchte als Teile einer Trilogie, deren letzter Band leider noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen ist:

The Ark –
Die letzte Reise der Menschheit
von Patrick S. Tomlinson
The Colony –
Ein neuer Anfang
von Patrick S. Tomlinson

Beides Bücher, die wirklich das Zeug haben, zu Klassikern ihres Genres zu werden, weil sie wirklich gut geschrieben und gut zu lesen sind, ohne dabei völlig überkandidelt zu sein wie manche anderen Werke aus dieser Sparte – und weil sie eine spannende Geschichte erzählen, die man auch gut als mit Sci-Fi-Elementen angereicherten Krimi bezeichnen könnte, der Schauplätze der Weltraum und ein neuer Planet sind, auf dem die Menschheit sich ansiedelt. Wobei die Sci-Fi-Anteile der Bücher durchgängig wie ein ganz originärer Teil der Handlung wirken – ähnlich wie die dunkle Kaschemme voller Ganoven in irdischem Ambiente – ohne jemals beim Lesen den Anschein zu erwecken, dass die Handlung nur durch sie funktionieren könnte.
Und das macht beide Bücher zu einer wirklich runden Sache, zu der auch der locker-leichte und gelegentlich humoristische Erzählstil des Autors einen wesentlichen Teil beiträgt, ohne ins klamaukhafte abzugleiten oder es gezielt auf billige Pointen anzulegen.

Aber nun zu den Büchern im einzelnen:


Teil Eins der Trlogie:

The Ark –
Die letzte Reise der Menschheit

Die Geschichte beginnt über zweihundert Jahre, nachdem 50.000 Menschen die Erde verlassen und sich in einem riesigen Raumschiff auf den Weg zu einem neuen Planeten gemacht haben in der Hoffnung, dort zu überleben, nachdem ihre angestammtes Sonnensystem von einem gigantischen schwarzen Loch verschlungen wurde.
Wobei das Leben auf dem schon etwas maroden Raumschiff (mittlerweile lebt dort die elfte Generation) im Grunde ein Spiegel des Leben auf der Erde ist. Stärker reglementiert zwar, aber dennoch mit ähnlichen Strukturen wie noch zu Erdenzeiten – wenn auch mit einem deutlichen Unterschied:
Gewalt oder Proteste kommen kaum vor, so dass nur eine kleine Polizeitruppe nötig ist, die sich im wesentlichen mit wenig dramatischen Verfehlungen wie Trunkenheit und keinen Eigentumsdelikten beschäftigt.
Kurz vor dem Ziel der Reise ereignet sich jedoch dramatisches: Ein Mensch, ein Wissenschaftler verschwindet spurlos und wird Tage später von Polizeichef Bryan Benson leblos im All treibend gefunden, offenbar ermordet.
Und so beginnt Benson mit seinen Ermittlungen, bei denen dramatisches zutage kommt….

Wie oben schon kurz angedeutet:
Nicht nur Sci-Fi, sondern auch ein wirklich guter Krimi, gradlinig und immer aus der Perspektive des Detectives Benson, so dass man als Leser eigentlich nie schlauer ist als er und genauso lange im Dunklen tappt, was Hergang und Hintergrund des Mordes angeht. Dazu teils mit rasanter Handlung, die auch von den Besonderheiten der Umgebung auf der Ark geprägt ist, einer in sich geschlossenen und logisch aufgebauten Welt, die nach und nach in kurzen Einschüben erklärt wird, so dass man als Leser auch davon ein gutes Bild gewinnt, ohne durch ellenlange technische Vorbemerkungen überfordert zu werden.
Somit durfte das Buch also auch gut als Lektüre für nicht so Sci-Fi-affine Menschen taugen, weshalb es von mir auch die volle Punktzahl bekommt:

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Der Klappentext:

Die Einsätze sind hoch in Patrick S. Tomlinsons faszinierendem Science Fiction-Debüt – denn die Arche ist die letzte Hoffnung der Menschheit.
Nachdem die Erde zerstört wurde, sind die letzten 50.000 Menschen auf einem gewaltigen Raumschiff, der „Arche“ unterwegs zum nächsten bewohnbaren Planeten. Beinahe hundert Jahre hat die Reise bereits gedauert, erst die jetzige Generation von Bewohnern soll die Ankunft erleben. Das Leben an Bord ist streng reglementiert, jeder Bewohner ist über ein Implantat jederzeit zu orten. Dennoch verschwindet der brillante junge Wissenschaftler Edmond Laraby spurlos – und wird kurz darauf tot aufgefunden. „Selbstmord“, heißt es von offizieller Stelle, doch Detective Bryan Benson hegt Zweifel: Was hat es mit den Aufnahmen von Tau Ceti auf sich, die Laraby ausgewertet hat? Und wie hängt eine Geheimorganisation, deren Mitglieder sich durch Vortäuschen des eigenen Todes der Überwachung entzogen haben, in der Sache mit drin?

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Und Teil Zwei:

The Colony –
Ein neuer Anfang

Die Fortsetzung beginnt drei Jahre nach den dramatischen Ereignissen des ersten Teiles:
Inzwischen ist die Ark am Ziel iherer Reise angekommen und ein Grossteil der Besatzung hat eine Kolonie auf einem öden Kontinent des neuen Heimat gegründet, die aber immer noch im Aufbau ist- Versorgt immer noch aus den Ressourcen der Ark und verwaltet von einem Rat in einer grossen neu gegründeten Stadt, in der es aber auch in verschiedenen Gruppen gärt.
Etwa bei den „Ungebundenen“, die inzwischen ein kleines Dorf am Meer gegründet haben, um unabhängig zu bleiben – oder bei den „Rückkehrern“ die sich auf dem neuen Planeten nicht wohlfühlen und wieder zurück aufs Schiff möchten.

Kontakt zur Indigenen Bevölkerung, einer intelligenten Echsenart , gab es bisher noch nicht, da diese noch in beinahe steinzeitlichen Verhältnissen auf einem anderen Kontinent lebt und den Bootsbau noch nicht entdeckt hat. Bis ein Teil der „Ungebundenen“ sich auf die Reise macht und mit einem Boot den fremden Kontinent erreicht, was dem Rat einige Sorgen macht und ein Eingreifen erfordert.
Also wird eine Delegation zur Schadensbegrenzung losgeschickt, zu der auch Ex-Detective Bryan Benson gehört, der den Polizeidienst eigentlich quittiert hat und nun als Football-Trainer seinen Lebensunterhalt verdient. Doch das ändert sich, als die Delegation in einen Hinterhalt gerät, bei dem auch merkwürdige Begebenheiten eine Rolle spielen, die zur Vermutung Anlass geben, dass sie nicht nur auf Zufällen beruhen…

Auch für diesen Zweiten Teil der Trilogie gilt im Besten Sinne das, was ich schon zum ersten Teil der geschrieben habe:
Auch dieses Buch beinhaltet wieder eine sehr gelungene Geschichte, zumal man es auch lesen könnte, ohne den ersten Teil gelesen zu haben.
Denn Tomlinson gelingt es hier, die Handlung des ersten Teiles so geschickt in Rückblenden zu verweben, dass nie das Gefühl von Informationsdefiziten aufkommt.
Und uudem führt er auch weitere Perspektiven in die Geschichte ein, die sehr zum Verständnis der Handlung beitragen:
So wird die Geschichte auch aus den Blickwinkeln von Kexx, einem „Wahrheitsfinder“(gleich Ermittler) eines indigenen Stammes und von Theresa (Bensons Frau und Nachfolgerin als Polizeichefin) erzählt, was zu einem sehr dichten und spannenden Aufbau der Gesamthandlung führt und auch die Diskrepanzen zwischen beiden Rassen deutlich macht, ohne sie zu werten….
Wobei es „Gut“ und „Böse“ wohl auf beiden Seiten gibt und weder Benson noch Kexx alleine zu einer Lösung finden, bis sie sich entscheiden, über alle Unterschiede hinweg zusammenzuarbeiten und aufzuklären, was hinter der offensichtlichen Verschwörung liegt, die zum Überfall auf die Delegation führte…
Womit auch dieses Buch wieder zum spannenden Krimi wird, bei dem man fast vergisst, dass er auf einem fremden Planeten spielt.

Deshalb auch hier:

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Der Klappentext:

Zwei Welten, zwei Völker, ein drohender Krieg: Die Zukunft der Menschheit hängt in Patrick Tomlinsons neuem Science Fiction-Thriller an zwei ungleichen Ermittlern mit einem gemeinsamen Ziel

Mit den letzten 30.000 Überlebenden der Menschheit erreicht das Generationenraumschiff »The Ark« endlich Tau Ceti. Doch der Planet ist keineswegs unbewohnt, und beim ersten Zusammentreffen mit den einheimischen G’tel kommt es bereits zu einer tödlichen Katastrophe.

Detective Bryan Benson soll herausfinden, ob jemand das Massaker absichtlich inszeniert hat, wie es gerüchteweise heißt. Doch dazu muss er mit einem »Wahrheitssucher« der G’tel zusammenarbeiten. Gelingt es Benson und Kexx nicht, ihre Verständigungsschwierigkeiten und kulturellen Unterschiede schnell zu überwinden, droht der Untergang beider Völker.

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Bleibt noch dieAnmerkung, dass ich so begeistert von diesen beiden Büchern war, dass ich ganz sicher auch den dritten Teil lesen werde, sobald er in deutscher Übersetzung vorliegt.
Aber leider gibt es von Droemer Knaur dazu bisher noch nicht mal einen Ankündigung, obwohl die zweite Fortsetzung schon vor mehr als zwei Jahren in den USA erschienen ist…

Schade, Schade :-(


Habt alle eine feine Woche und heute (oder morgen?) einen schönen Feiertag – und bleibt wie immer gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

…für den „Halloween“ immer noch ein Fremdwort ist – und Kürbis lediglich ein Gemüse, aus dem man leckere Suppen zaubern kann….


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