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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Es ist nicht alles Gold, was glänzt :-(

Angesichts des herrlichen Augustwetters ( hier ein Bild von gestern Mittag:)

und der Tatsache, dass ich gerade etwas Zeit habe, weil die Liebste trotzdem zu einem Pflanzenmarkt aufgebrochen ist, kann ich ja mal ein wenig die Gelegenheit nutzen, um mich mit den etwas skurilen Auswüchsen des Wahlkampfes auseinanderzusetzen, die mir im Lauf der letzte Tage vor die Füsse gefallen sind:

Beispielsweise mit diesem Plakat der Kackblauen, welches schon mal einen Vorgeschmack auf die von ihnen erwünschte neue „Normalität“ zu geben scheint:

Wobei sich natürlich mal wieder die Frage auftut, was uns der „Künstler“ nun damit sagen will – oder ob das einfach nur ein neuer Beweis der Dümmlichkeit dieser „Partei“ und ihrer Anhänger ist?
„Normal“ ist das jedenfalls nicht!

-_-_-_-

Ganz anders und deutlich subtiler schon dieser Versuch eines grossen Münzhändlers, in den Wahlkampf einzugreifen und mittels breit gestreuter Werbung Stimmung für den Kandidaten der U-Parteien zu machen:

Der Herr L., in feinstes Gold geprägt – und grosspurig als „wertig“ und „Barren“ beworben….

Tatsächlich ist es aber (aus dem klein gedruckten ersichtlich) nicht mal ein Drittel Gramm Gold, was in dieser Prägung steckt – so dass man sicher keinen Barren, sondern allenfalls ein wenig Blattgold bekommt, wenn man bereit ist, knapp dreissig Teuro (zuzüglich Versandkosten) in diese „Wertanlage“ zu investieren, zu der – oh Wunder – auch gleich noch das passende (Plastik)-Etui mitgeliefert wird. (Vermutlich, um zu verhindern, dass diese wahrhaft homöopatische Goldmenge im Materialwert von kaum 16 Euro beim ersten Windstoss weggepustet wird….)
Womit sich diese Werbung und das damit verbundene Angebot eindeutig als Mogelpackung disqualifiziert – genau wie das Programm des so beworbenen Kandidaten:
Viel Luft, aber wenig Substanz.

Wie titelte doch die Zeit angesichts dieses glänzenden Wahl-Gimmiks in unnachahmlich spöttischen Ton?

Leichtgewicht in Gold!

Treffender – und zweideutiger – kann eine Schlagzeile wohl kaum sein. :-)

Wobei ich persönlich allerdings sehr bezweifele, ob sich das so vollmundig angepriesene Angebot nicht am Ende gar als Ladenhüter entpuppt – analog zur nicht gerade berauschenden Popularität des dargestellten Delinquenten…

Der Fairness halber sei aber noch angemerkt, dass es vom gleichen Anbieter auch Konterfeis der beiden anderen Kanzlerkandidat*innen in ähnlicher Aufmachung gibt.
Wobei ich mal vermute, dass die Zielgruppe der potentiellen Käufer da noch mehr gegen null tendieren dürfte als schon bei dem U-Kandidaten – zumal in der Werbung der Firma nur der Herr L. präsent ist und man die anderen beiden erst mühselig auf der Website des Münzhändlers suchen muss…
(Ein Schelm, wer Böses dabei denkt)

Mal abgesehen davon:
Welcher stolze Sozi oder welcher umweltbewusste Grüne würde sich ernsthaft seinen Kandidaten in Gold (samt wenig umweltbewusstem Plaste-Etui) ins Haus holen?
Das dürfte wohl alleine schon der jeweiligen Weltanschauung widersprechen!

-_-_-_-

Was mir allerdings gut gefällt, ist dieser Cartoon, der die Inhaltsleere der Wahl-Argumente und besonders den Fehlgriff der U-Parteien bei der Kandidatenwahl aufs Korn nimmt:

Cat-Content zieht halt immer B-)

Zeigt er doch überdeutlich das Dilemma, in dem die U-Parteien gerade stecken:
Mit dem Herrn L. ist offensichtlich kein Staat zu machen (und man kann ihn auch nicht mehr weg-loben) – also dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch die Sonnenblumen-Partei an den glücklosen Schwarzen vorbei zieht – oder zumindest einen Gleichstand in der Wählergunst erreicht, wenn sie es nur schaffen, ihre Umfragewerte stabil zu halten. Viel tun müssen sie dafür nicht, denn der Herr L. ist ja auch weiter auf dem besten Weg, seine Partei ins Bodenlose zu ziehen, statt der Vernunft zu gehorchen und von seiner Kandidatur zurückzutreten….

So ist das halt, wenn man aufs falsche Pferd setzt und sich dieses anschliessend als lahmer Klepper erweist ;-)


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns :bye:

Wie immer:

(der Euch ein angenehmes Wochenende wünscht)


-369-

- 8 Bemerkungen zu “Es ist nicht alles Gold, was glänzt :-(

  1. Die blau-braunen haben aber einen ordentlichen Knick in der Optik.. aber das ist ja auch nicht wirklich neu.

  2. Nun kenne ich das Urheberrecht nicht so genau, aber hätte der Herr L. der Vergoldung nicht zustimmen müssen?? Hat er etwa?

    1. Die Frage habe ich mir allerdings auch schon gestellt – wie auch im Bezug auf den roten Herrn S. und die grüne Frau B.?

      Aber vermutlich können alle drei als „öffentliche Personen“ da kaum ein Recht am eigenen Bild geltend machen.
      (Wobei ich zumindest in Bezug auf eitlen Herrn L. sogar vermute, dass ihm das durchaus ganz recht kommen könnte.Schliesslich bekommt er so noch kostenlose Werbung und kann sein Konterfei öfter mal in der Zeitung sehen)

    1. Ich bin da gestern mehr aus Zufall drüber gestolpert, als mich bei der morgendlichen Zeitungslektüre die prominent platzierte Anzeige des Münzhändlers im Spiegel förmlich „ansprang“ und hab danach mal ein wenig recherchiert.

      Ähnliche Anzeigen sind mir danach auch in der Zeit, bei der Welt und auf der Seite des Sterns aufgefallen, immer mit Herrn L. als Aufmacher und immer gut im Sichtfeld, wenn man auf den Übersichtseiten unterwegs ist. Was zumindest Anlass zur Vermutung gibt, dass da nicht das Goldscheibchen beworben werden soll, sondern wohl eher der abgebildete Politiker….
      Frag sich halt nur, ob diese „Schleichwerbung “ wirklich so ganz legal ist, wenn das goldene Produkt dabei gar nicht im Vordergrund steht?

      Im Übrigen kann ich mich auch nicht erinnern, ähnliches schon in früheren Wahlkampfzeiten gesehen zu haben.
      „Mutti in Gold“ gabs jedenfalls nie und auch keinen ihrer Vorgänger….

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