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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Ende einer Aera?


Seit mehr als acht Jahren nehme ich ja nun schon Tabletten gegen meinen hohen Blutdruck, wie ich bei einem Blick in unseren ganz alten Blog (ja, den gibts noch!) festgestellt habe: Und das war bislang auch wirklich hilfreich, um meine Werte zumindest im leicht erhöhten Normbereich zu halten, erwies sich aber in den letzten Tagen doch als etwas fatal:

Nicht, dass ich etwa deswegen zugenommen hätte, wie eine Bekannte letztens mit dem Posten eines Videos einer eher zweifelhaften und der Querdenkerszene zuzuordnenden Ärztin bei Facebook ernsthaft behauptet hat (Zugenommen habe ich deswegen auch in der Vergangenheit nicht, denn meine überzähligen Kilos waren wohl mehr meiner mangelnden Bewegung und meinem überbordenden und sehr fettverliebten Essverhalten geschuldet – und ausserdem habe ich mein Gewicht ja trotz Blutdruckmedikation jahrelang stabil halten können, solange ich noch gearbeitet habe), sondern weil die Pillen in den letzten Tagen meinen Blutdruck soweit in den Keller gedrückt haben, dass mir permanent schwindelig war und ich teilweise nur noch Werte von 90/60 hatte.
Und das ist der Gesundheit auf Dauer ja auch nicht zuträglich.

Also habe ich kurz entschlossen  in Eigeninitiative die Pillen erst mal reduziert und jetzt ganz abgesetzt, damit die Werte wieder im Normbereich sind. Denn offenbar geht das jetzt mit meinem reduzierten Gewicht (und dem damit ohnehin gesunkenen Blutdruck ) ja auch ohne.

Da bleibt aber noch abzuwarten, was mein Doc dazu sagt, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.
Herr Riva-Rocci dürfte jedenfalls keine Einwände haben….
Womit die Aera der Blutdruckpillen in meinem Leben jetzt wahrscheinlich vorbei ist.
Und überhaupt sind weniger Pillen sind ja eigentlich immer gut – zumal wenn sie (nicht) mehr notwendig sind.

Und wo ich schon dabei bin, werde ich als nächstes mal meine Schmerzmittel auf den Prüfstand stellen. Da liesse sich wohlmöglich ja auch noch was einsparen, so gut, wie ich mit der Rheumamedikation jetzt eingestellt bin – weshalb ich an den dafür notwendigen Medikamenten auch ganz sicher nicht rühren werde und damit keine Experimente mache, auch wenn die oben schon zitierte Bekannte meint, dass ein Leben ganz ohne Pillen möglich ist und dies immer wieder mit fadenscheinigen  und zumindest fragwürdigen Zitateń und Videos zu belegen versucht
Woran ich ohnehin meine Zweifel habe – zumindest bei Menschen, die altersbedingt – so wie ich – oder auch sonst gesundheitliche Probleme haben und ohne die Segnungen der modernen Medizin vermutlich schon lange unter der Erde wären (oder zumindest deutlich mehr Leid und Schmerzen ertragen müssten).
Denn solche Beschwerden  sind nun mal nicht nur mit irgendwelchen bei Neumond geernteten Kräutlein, Jogasitzungen  und von weit her importierten Nüssen in den Griff zu kriegen.

Und eines werde ich ganz sicher nicht machen:
Irgendwelchen selbsternannten Gesundheitsaposteln auf Youtube oder sonstwo hinterherlaufen – selbst wenn sie tausend Doktortitel haben. Da sind mir persönlich die gesicherten Erkenntnisse der Wissenschaft dann doch lieber.
Wobei natürlich trotzdem jedem überlassen bleibt, wie er/sie das für sich selbst halten möchte.


Euch allen einen wunderbaren Sonntag – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns


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Sonntagszitat 31/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher  gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – diesmal wieder ohne  (oder doch : mit?) konkretem Anlass:

„Man findet noch jede Menge freies Land.
Es sind die Großstädte und Straßen, die den irrigen Eindruck eines total überbevölkerten Fleckchens Erde erwecken, und durch das Jobangebot werden die Leute natürlich in diese verstopften Zentren und Korridore gedrängt.
Arbeit ist nicht nur der Fluch der trinkenden, sondern auch der vagabundierenden Klassen, wie die Roma vor langer Zeit festgestellt haben. Wer ohne Job auskommt und ohne festen Arbeitsort, kann die Lemminge gelassen an sich vorbeirennen lassen.“

(aus „Jupiters Heimkehr: Mit dem Motorroller durch England“ von Ted Simon)

Irgendwie knüpft dieser Text an den an, den ich letzten Sonntag zitiert hatte. Wozu man allerdings auch schreiben muss, dass er von einem fast achzigjährigenMann geschrieben ist, der die Welt von heute  mit Augen betrachtet, die auch immer wieder auch die gleichen Landschaften sehen, wie sich vor vierzig oder fünfzig Jahren waren:
Beschaulicher (das Wort ist leider etwas aus der Mode gekommen) und teils auch unberührter und unverfälschter – soweit das nicht typische Industrielandschaften sind, bei denen ich zumindest auch manchmal eine Wandlung zum positiven erlebe.

Und ich muss sagen, ich kann ihn da gut verstehen, denn mir geht es manchmal genauso.

Aber sagt, wie sehr Ihr das?

Euch allen einen wunderbaren einunddreissigsten  Sonntag im diesem  Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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