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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Aus der Wolke gefallen

Gerade las ich ich eine Meldung, dass ein Lampenhersteller den Smart-Home-Server für seine Produkte abschaltet und diese dadurch eine ganze Reihe von Funktionen verlieren werden, wegen der sie vermutlich seinerzeit gekauft wurden, beispielsweise die Möglichkeit einer Sprachsteuerung über immer beliebter werdende elektronischen Helferlein wie Amazons Alexa u.Ä.

Nun betrifft uns dies ja nicht, zumal es in unserem Haushalt weder eine „Alexa“ noch derartige Lampen gibt, aber ähnliches ist uns in anderen Zusammenhängen auch schon mal passiert:

Beispielsweise mit speziellen Speicherkarten für unsere Kameras, welche die Möglichkeit boten, Bilder aus dem Fotoapparat direkt per Netzwerkverbindung an unsere Handys zu liefern. Allerdings auch nur auf dem Umweg über die Cloud des Herstellers der Karten und ohne Möglichkeit, diesen an sich tollen Mehrwert der Speicherkarten auch ohne eine Internetverbindung nutzen zu können.
Was technisch zweifellos möglich gewesen wäre , aber offensichtlich nicht im Sinne des Erfinders lag, der sich auf kurz oder lang wohl fette Gewinne davon versprochen hatte, wenn er diesen Service irgendwann nur noch kostenpflichtig anbieten würde. Denn dann wären die Kunden ja durch das – ursprünglich kostenlose – Angebot und die damit verbundenen Möglichkeiten soweit angefüttert gewesen, dass sie gerne dafür tief in den Geldbeutel greifen würden.

Doch schlussendlich kam es dann wohl doch anders:
Nachdem mehr und mehr Kamera-Hersteller direkt in ihre Produkte ein W-Lan-Modul (oder zumindest eine Bluetooth-Schnittelle) einbauten und damit eine direkte Verbindung von Kamera und Handy möglich war, ohne dazu das Internet involvieren zu müssen, war dem Hersteller dieser Speicherkarten und seiner Geschäftsidee offenbar das Wasser abgegraben. Mit der Folge, dass er seinen Cloud-Service sehr kurzfristig, ohne Ankündigung und ohne Alternative einstellte, womit diese nicht ganz billigen Karten nicht mal mehr als stinknormale Speicherkarten taugten und so ein teurer Fall für den Elektroschrott wurden…..
Mit ein Grund übrigens, warum ich seither peinlichst darauf achte, dass eine Vernetzung (wenn ich sie denn überhaupt brauche) auch ohne Internetverbindung und Herstellerclouds möglich ist….

Allerdings (und da bin ich auch ein wenig der mir eigenen „Geiz-ist-Geil“-Mentalität aufgessen) gab und gibt es immer noch einige „kostenlose“ Dienste im Netz, die ich gerne nutze (oder besser: genutzt habe) – Google Fotos beispielsweise, wo alle unsere Handy-Fotos landen, weil es an sich ja ganz praktisch ist, direkt aus den verschiedensten Anwendungen heraus – bzw. auch von allen unseren Rechnern aus – auf die Bilder zugreifen zu können, ohne sie erst umständlich aus den Handys runterladen und irgendwo zwischenspeichern zu müssen.
Das war bisher kostenlos (jedenfalls in soweit, als das wir nicht durch freiwilliges Abliefern unserer Bewegungs- und sonstiger Daten dafür bezahlt haben), doch jetzt schlägt auch da die reale Kostenfalle zu, je mehr, je grösser die Masse an Bildern ist , die sich da im Lauf der Zeit angesammelt haben (inzwischen nach gut 10 Jahren der Smartphone-Nutzung und Speicherung in der Cloud etliche 10.000).
Und so wird das Freikontingent von 15 GB wohl auch schnell aufgebraucht sein, welches Google jedem Nutzer für neu hochgeladene Bilder seit dem ersten August nur noch zugesteht.
Konkret haben wir (die Liebste und ich) seit Anfang August davon sogar schon 10% verbraucht, so dass jetzt schon abzusehen ist, wann da ein kostenpflichtiges Upgrade notwendig wird, selbst bei sparsamster Nutzung.
Grund genug also, rechtzeitig über Alternativen nachzudenken – und die haben wir zum Glück!

Denn neben der Google-Cloud verfügen wir ja auch noch über anderen, wenn auch kostenpflichtigen Cloudspeicher bei Dropbox – eingerichtet in Zeiten unseres Fernbeziehungslebens, um Musik und andere Daten von A nach B zu schicken, welche als Mailanhang zu gross gewesen wären – und seither weiter genutzt als zusätzliches Backup für alle Daten, die wir sicherer unterbringen wollten, als sie nur auf lokalen Festplatten zu verteilen oder gar auf CDs zu brennen.
Was zudem auch noch den Vorteil hat, dass wir jederzeit und überall an diese Daten herankommen können , solange es einen Zugang zum Internet gibt – jedenfalls, solange wir das Passwort nicht vergessen haben.

Und damit wird das auch der Ort werden, wo in Zukunft unsere Handy-Fotos zur dauerhaften Speicherung landen werden, auch wenn man dann nicht mehr aus jeder App heraus direkt darauf zugreifen kann.
Aber dafür wird dann auch der verbliebene kostenlose Speicher in der Google-Cloud reichen, bevor die Bilder einmal im Monat der Dropbox zur endgültigen Speicherung übergeben werden.

Vorher ist allerdings erst einmal wieder Handarbeit angesagt:
Die Bilder lassen sich nämlich leider nur als gepacktes Archiv direkt von einer Cloud zur anderen übertragen, wobei die Archive mit jeweils 2GB leider viel zu gross sind um sie direkt in der Dropbox entpacken zu können
Da wird also erst mal ein Umweg über den eigenen Rechner fällig, um sie in kleinere Einheiten umzuwandeln, mit denen die Dropbox auch umgehen kann ….
Das wars also dann mit

„Die fortschreitende Digitalisierung wird unser Leben erleichtern“

In diesem Fall sorgt sie jedenfalls jetzt für zusätzlichen Aufwand, den ich mir hätte ersparen können, wenn ich gleich zur kostenpflichtigen und umständlicheren Lösung gegriffen hätte.

Aber man gönnt sich ja sonst nichts – und den Zeitaufwand ist es mir auch wert, wenn das jetzt zur dauerhaften Lösung wird..
Zumal das zur Verfügung stehende Speicherkontingent in der Dropbox selbst im kleinst-möglichen Abo mit 2 TB noch so gross ist, dass wir das wohl nie zur Gänze gefüllt haben werden….

Nebenbeibemerkt würde sich für uns wahrscheinlich auch ein eigener Datenserver in unserem häuslichen Netzwerk lohnen:

Die Kosten dafür wären sicher nicht höher als das was wir in zwei Jahren für diese Cloud-Lösung ausgeben. Und er hätte auch noch den Vorteil, das wir nicht mehr auf externe Dienste angewiesen wären – samt den damit verbundenen Gefahren von Daten-Lecks und ähnlichen Wiggeligkeiten.


Habt einen schönen Abend und bleibt gesund und behütet
Wir lesen uns :bye:


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- 8 Bemerkungen zu “Aus der Wolke gefallen

  1. Na ja, der eigene Server daheim ist zwar sehr angenehm (ich habe einen seit ungefähr 2012, komplett mit mehrfacher Redundanz und komplexen automatischen Backup-Routinen); aber als zusätzliche Sicherheit für die wichtigsten Dinge (dann am besten verschlüsselt hochgeladen) ist so ein kostenpflichtiger Cloud-Dienst nicht verkehrt. Denn alles nur an einem Ort zu haben ist ja auch nicht wirklich sicher.

    1. Ich denke, darauf würde meine Strategie im Falle eines Home-Servers auch hinauslaufen, nachdem ein wesentlicher Grund für das ursprüngliche Ausweichen in die Cloud neben dem darüber möglichen Datentransfer auch in einem Festplattencrash lag, der uns viele unserer vor 2010 gemachten Bilder gekostet hat.
      Seither sind zwar nicht alle Bilder extern gelagert, aber zumindest gibt es von allen wichtigen Dokumenten eine Sicherheitskopie in den Wolken ;-)
      Und das würde ich auch nicht aufgeben wollen.

  2. Ich habe vor etlichen Jahren auch die Dropbox aktiviert, weil meine Kinder Fotos darüber teilten. Genutzt habe ich sie aber für mich persönlich nicht. Mein Bruder empfahl mir vor fast 10 Jahren Google für die Fotospeicherung (ach ja, Picasa war es vorher). Nachdem ich meine Fotos dort in Alben sortiert habe, was doch recht viel Zeit kostete, habe ich irgendwie so gar keine Lust, mich erneut damit auseinanderzusetzen. Nun fotografiere ich auch nicht so viel wie deine Frau. Zusätzlich zu der Wolke mache ich regelmäßige Backups auf eine externe Festplatte.
    Liebe Grüße
    Elvira

    1. Meine Kamerabilder landen ganz ordinär auf meiner Festplatte bzw. auf externen Festplatten. Die Datenmengen würden wohl jede Cloud erschlagen :-) Bei Google landen manchmal ein paar Handybilder, wobei ich den automatischen upload schon abgestellt habe.

      1. Und trotzdem ist es so, dass unser Freikontingent bei Google rapide schwindet.
        In vier Wochen haben wir schon 1,6 GB der kostenlosen 15 GB verbraucht, die wir seither da haben.
        Nicht gerechnet de Altlasten aus den vorhergehenden 10 Jahren, die ( inzwischen habe ich alle auf der Festplatte) weit über 120 GB ausmachen….

        Wobei mir jetzt erst wirklich klar wird, was da für Datenmengen zusammenkommen….

  3. Ähnlich ging es mir mit meiner Kamera, die inzwischen schon etliche Jahre auf der Linse hat. Sie hatte damals sehr fortschrittlich WLAN, um die Bilder aufs Handy zu laden. Dazu brauchte man eine App. Aber diese speicherte wirklich auf dem Handy. Inzwischen gibt es diese App nicht mehr. Die neue, die diese ersetzt hat, speichert nun nur noch in der Cloud ab. Okay, dann lasse ich das mit dem WLAN eben und warte, bis ich die SD-Karte in den Rechner stecken kann. Aber es ist doch eine Einschränkung der Funktionalität, für die ja seinerzeit bezahlt wurde.

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