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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Angst geht um in deutschen Landen?

Moin zusammen!

Beim Studium der politischen Schlagzeilen in den letzten Tagen bin ich an einer Überschrift hängen geblieben, die mir dann doch mal Anlass zu einer weiteren Beschäftigung damit war, zumal die Meldung dazu im Grunde nur ein weiteres Indiz für etwas ist, was ohnehin viele schon vorhersehen:

Weidel sieht Wagenknecht als Konkurrenz

Und damit ist die Trulla von der Kackblauen „Partei“ sicher nicht alleine, zumal die gut frisierte Kommunistin ja im Falle einer eigenen Parteigründung nicht nur im rechten Lager „räubern“ könnte, sondern sicher auch der Linken etliche Anhänger kosten würde, also mit Sicherheit für beide Lager ein ziemliches Schreckgespenst darstellt:

Würde eine solche Parteigründung unter Umständen doch bedeuten (so die Einschätzung einiger gut informierter Journalisten), dass gut die Hälfte der Bräunlinge „rübermachen“ könnten, die zwar prinzipiell mit den Umständen im Land nicht einverstanden sind, aber auch nicht glücklich sind mit dem braunen Sumpf, der mehr und mehr in ihrer „Partei“ um sich greift – und deshalb teils offen, teils heimlich nach einer Alternative zur Alternative suchen.
Alleine, um von diesem Image loszukommen.
Da käme die linke Frau W. wohl gerade recht, die ohnehin schon einen grossen Fanclub in dieser blaubraunen Ecke hat und mit ihrem beinahe extremistischen kommunistischen Gedankengut ganz sicher nicht im Verdacht steht, nazistisch angehaucht zu sein….ansonsten aber auch vieles vertritt, was aus dieser Ecke kommt.
Das könnte also darauf hinauslaufen, dass die Kackblauen in der Wählergunst deutlich sinken und sich – sollte es so kommen – bei den nächsten Wahlen nur noch in Regionen bewegen, die bisher den Linken und den Liberalen vorbehalten sind.

Was mir prinzipiell sogar ganz Recht wäre.

Allerdings – und das finde ich eher weniger erfreulich – würde auch die Linke als angestammte politische Heimat der Frau W. wohl ebenfalls heftig Federn lassen müssen, wenn diese wahr macht, was sich bisher nur andeutet. Schliesslich hat die Dame dort ja immer noch eine grosse Anhängerschaft, selbst wenn sie sich in den letzten Wochen mit einigen Aussagen über andere demeokratischen Parteien und ihrer peinlichen Russland- Rede im Bundestag schon ziemlich unbeliebt gemacht hat.
Fraglich, ob die Linkspartei (die als linkes Gegengewicht durchaus wichtig für das politische Spektrum in unserem Land ist) solch einen Aderlass überstehen könnte, auch wenn Menschen wie ich nach W.’s Abgang sie durchaus wieder für wählbar halten würden, deren extrem linker und russlandtreuer Kurs bisher eher abschreckend wirkte….

Bleibt also abzuwarten, ob es wirklich so kommt, wie es sich andeutet.
Und wenn es so kommt, würde sich damit wohl ein deutlicher Wandel in der politschen Landschaft unserer Republik einstellen, insbesondere, wenn es tatsächlich darauf hinauslaufen würde, dass die neugegründete linksgerichtete W.-Partei um und bei 10% Zustimmung in der Wählerschaft fände. Also mehr als die kleinste der drei Ampel-Parteien und etwa soviel, wie die Kackblauen bisher bundesweit auch auf sich vereinigen .

Insofern hat die Tante von den Kackblauen wohl Recht mit ihren Ängsten, auch wenn diese aus meiner Wahrnehmung heraus durchaus ein wenig wie Stutenbissigkeit wirken.

Dennoch wäre eine „W.-Partei“ als weiteres Sammelbecken der Unzufriedenen sicher kein Segen für unser Land, selbst wenn sie zu einer Spaltung (und damit auch zur Schwächung) der oppositionellen Kräfte aus der rechten Ecke beitragen könnte.
Denn sie würde die Unzufriedenheit ja nicht beenden, sondern schlimmstenfalls sogar noch zu ihrer Verstärkung und Kanalisierung unter etwas anderen Vorzeichen beitragen.

Was zumindest auch die Frage aufwirft, wie die sogenannten „etablierten Parteien“ damit umzugehen gedenken?
Echte Konzepte (bis auf ein paar wenige schwammige Äusserungen einzelner Politiker) scheint es dazu ja nicht zu geben – genauso wenig wie zum Umgang mit den Kackblauen und deren schon lange schwelenden spalterischen und nationalistischen Tendenzen….

Und das empfinde ich als einen wirklichen Grund zu Sorge, allen Krisenzeiten zum Trotz.


Dennoch:
Habt alle einen guten Tag und ein feines Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich nun die nächsten Schlagzeilen „rein zieht“…. oder doch mit etwas ganz anderem beschäftigt?


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- 13 Bemerkungen zu “Angst geht um in deutschen Landen?

  1. Ein Mehr (Meer) an Spalterei brauchen wir wirklich nicht in diesem Land.

    Was W. wirklich will? Das frage ich mich nach jedem Auftritt im TV.

    1. Was W. (die linke oder die rechte?) wirklich will, darüber informiere ich mich allenfalls noch aus zweiter Hand über Berichte in der Presse. Live (im Fernseher bei Talkshows oder Interviews) kann ich keine der Beiden ertragen.
      Dann kommt mir nämlich immer die letzte Mahlzeit hoch…..

      *wo ist hier eigentlich der Kotz-Smilie?* :scratch:

      Ansonsten aber hast Du meine vollste Zustimmung: mehr Spaltereien brauchen wir wirklich nicht. :good:

  2. Ich meinte die linke, sorry.
    Die Spalterei ist in der Tat schwer zu ertragen. Jede“Fraktion“ teilt sich nochmals in zig zig Unterfraktionen.
    Kann man hier in DE eigentlich mal an einem Strang ziehen?!?!

    1. Bei den Rechten hat das aber u.U. den Vorteil, dass sie mit so vielen Splitterparteien antreten, dass es am Ende für keine reicht. Das hatten wir hin Hamburg mal, als es die DVU und die Reps noch gab. Zusammen hatten sie leider über 5 %, aber keine für sich alleine und so ist uns deren Anwesenheit in der Bürgerschaft erspart geblieben. Selbiges wünsche ich mir auch von der AfD.

  3. Moin. Dein Beitrag erinnert mich an einen Artikel, das ist Jahre her (5?), als Sarah Wagenknecht zusammen mit Frauke Petry (du erinnerst dich?) in eine Ecke gestellt und zwischen beiden Frauen mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes gesehen wurde.
    Vielleicht sieht die Wagenknecht aber auch ein abschreckendes Beispiel in der Petry: Nach ihrem Austritt aus der AfD hat die ihre eigene (blaue) Partei gegründet und ist mit der in der Versenkung verschwunden.

    1. Ja, ich erinnere mich.
      Und es mag sein, dass die Wagenknecht deshalb auch bisher noch zögert. Die Sache mit dem „Aufbruch“ als linker Sammlungsbewegung war ja auch ein Flop.

      Allerdings hat sich ja seither auch was verändert:
      Durch den Krieg in der Ukraine, der bei manchen Menschen in unsrem Land ihre alte Liebe zu Russland und zu Putin erst richtig zum Lodern barchte – und auch durch die Jahre der Pandemie, die den Kackblauen einige Sympathisanten brachte, weil sie scheinbar die einzigen waren, die sich klar gegen staatliche Regeln gestellt haben. Oft eben auch Menschen, die mit den braunen Inhalten gar nichts zu tun haben wollen, sie aber in Kauf nehmen, weil sich ihnen kein anderer Weg bot.
      Und den scheint die Wagenknecht ja bieten zu können, zumal sie aus der linken Ecke heraus oft in die gleiche Kerbe haut.

  4. Ein wesentliches Kennzeichen des Extremismus – egal von links, recht, oben oder unten – ist, dass ein ideologischer Wahrheitsanspruch existiert. Das erschwert Diskurs, damit kommt es zwangsläufig zu Spaltungen *seufz – insofern wird das so lange weiter gehen, so lange die großen Probleme im Lande nicht wirkungsvoll angegangen werden.

  5. Langsam wird es Zeit das die deutschen erkennen das wir die aktuelle Krise nur meistern können, wenn wir alle zusammen halten.
    Aber ich glaube da erwarte ich zuviel …

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