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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Da ist „was jüngeres“
in mein Leben getreten :-)

Hallöchen zusammen!

Manchmal geschehen Dinge im Leben, mit denen rechnet man nicht.*
So wie gestern, als mir ein weibliches Wesen im nobel glänzenden blauen Gewand begegnete und schon beim ersten Kennenlernen sehr Sympathisch war. Als Kind einer japanisch-italienischen Liason nicht so zickig wie ihrer Vorgängerin, etwas schlanker um die Hüften, agiler und beweglicher und mit ihrem beinahe noch jugendlichen Teenie-Alter auch um einige Jahre jünger und deutlich besser „beieinander“, so dass ich mich spontan schockverliebt habe und sie gleich mit genommmen habe…

„Honda“ ist ihr Name und ihr etwas protziger Nachname „Pantheon“.
Und das ist sie, meine neue Gefährtin für die kleinen Fluchten in die sommerlichen Freiheiten:

„Panthi“ aka „Frau Honda“
Hier noch mit dem Kennzeichen des Vorbesitzers – aber nächste Woche wird sie zur waschechten Hamburgerin :-)

Soweit die Kurzfassung :-)

trotzdem ist aber noch zu erzählen, wie es zu diesem spontanen Neuerwerb kam – wobei ihr einen Teil der Vorgeschichte ja schon kennt, die im Grunde ihren Anfang schon vor mehr als einem Jahr genommen hat.
Damals ereignete sich nämlich das Gleiche, was auch in den letzten Wochen hier schon wieder Thema war: mein alter Roller – die Oma – weigerte sich hartnäckig, aus ihrem Winterschlaf zu erwachen und zickte mit allen möglichen Spirenzchen herum, statt das zu machen, wofür sie eigentlich gedacht war.

Anspringen, Losfahren, Spass haben.

Stattdessen gabs wochenlange Werkstattaufenthalte, zwei Mitfahren auf einem Abschlepper und jede Menge ärgerliches Beiwerk, das ich seinerzeit auch ausgiebig hier durchgekaut habe, es also nicht noch mal in epischer Breite hier aufbereiten muss .

Wer mag, kann das alles ja unter der Kategorie „Omas Abenteuer“ auch noch mal in Gänze nachlesen

Andererseits aber auch (als sie dann endlich lief – und das solle zu ihrer Ehrenrettung auch erwähnt sein) gab es auch etliche schöne Touren mit ihr alleine oder mit der Liebsten und ihrem „grossen Roten“ zusammen (wenn auch nicht immer ganz pannenfrei ) die durchaus geeignet waren,von einem wirklichen Genuss zu sprechen, was unser Zusammenleben anging.

Die „Oma“ am Tag ihres Kaufes im August 2020 am gleichen Ort geknipst.

Doch wie gesagt: das Glück war leider nicht von Dauer und es zeichnete sich vor ein paar Wochen schon ab, dass möglicherweise wieder eine solche Werkstattorgie bevorstehen könnte…
Wobei vermutlich auch eine Rolle spielt, dass die Gute mit gerade mal 9000 Kilometern auf der Uhr in ihrem nun schon zwanzig Jahre währendem Leben mehr gestanden hat und nur äusserlich geputzt wurde, als dass sie gefahren wurde.

Gutes Aussehen (darauf bin ich leider wohl herein gefallen) ist eben nicht alles

Dennoch hatte ich gehofft, dass ein Besuch in der Werkstatt, wo auch der „grosse Rote“ nun gewartet wird, ihr nochmal „neues Leben“ einhauchen könnte – dumm halt nur, dass Termine da absolute Mangelware sind und eine erneute Reparatur erst Ende Juni möglich gewesen wäre.

„Zu lange“

wie die Liebste vorgestern beschlossen hat – und mir eine Anzeige auf einem Kleinanzeigen-Portal unter die Nase hielt, in der eine von Omas Schwestern angeboten wurde.

„Dann ist der Sommer ja schon fast rum, bis Du endlich wieder fahren kannst“

Ich selbst – das muss ich gestehen – hatte einen ähnlichen Gedanken auch schon, habe mich aber angesichts des seinerzeit für Oma auf den Tisch des Verkäufers gelegten Betrages nicht wirklich getraut, ihn laut zu äussern. Aber nun, da der Gedanke an einen Ersatzkauf einmal ausgesprochen war und im Raume stand,war natürlich klar, dass ich damit nicht alleine bin.

Ergo hab ich auch mal angefangen zu suchen und mich zunächst auf eine – ebenfalls blaue – Schwester des „grossen Roten“ mit Standort im benachbarten Harburg fixiert, habe aber schnell wieder von dem Gedanken Abstand genommen, als im Kontakt mit dem Verkäufer klar wurde, dass dabei auch nicht alles „koscher“ war, zumal auch einige zur Ummeldung notwendige Papiere fehlten.

„Kein Problem“

meinte der nur gebrochen deutsch sprechende und sehr jugendlich wirkende Verkäufer am Telefon

„Kumpel besorgt – kommst Du, bezahlst und kannst Moped mitnehmen“

Wenns ja so einfach wäre – aber die Erfahrung hatten wir ja vor Jahren schon mal gemacht, dass wir aus genau dem Grund einen Roller nicht zulassen konnten und dieser wochenlang ungenutzt vor unserer Haustür stand, bis wir endlich alle Unterlagen beisammen hatten.

Ergo hab ich mal weiter gesucht und dabei einen weiten Bogen um alle älteren Piaggios (so heisst Oma mit Vornamen) gemacht – denn die sind ausgesprochen teuer – und wenn „preiswerter“, dann entweder ziemlich runtergerockt oder solche Blender wie „Oma herself.“…
Und schliesslich haben auch andere Väter hübsche Töchter mit weitaus besserem Ruf, was Haltbarkeit und Reparaturfreundlichkeit angeht.

Honda zum Beispiel als Marke, gegen die ich bislang – noch aus alten Motorradzeiten – eine herzliche Abneigung gepflegt habe.

(Honda war damals in meinem Umfeld einfach nicht gesellschaftsfähig – wenn, dann fuhr man BMW )

Allerdings hat Honda inzwischen in Sachen „Roller“ tatsächlich den Ruf, wirklich gute Qualität zu liefern und ähnlich wie seinerzeit die “ ganz alten“ Piaggios aus dem letzten Jahrhundert beinahe unverwüstliche Fahrzeuge zu bauen…..

Also lief uns schlussendlich „Panthi“ über den Weg – in einer Anzeige eines Verkäufers mit richtig guten Bewertungen – gut fotographiert, so dass man schon vorab eine gute Vorstellung bekommen konnte –

Originalbild aus der Anzeige

mit frischem Tüv , scheckheftgepflegt und regelmässig bewegt, aber trotzdem für ihr Alter moderatem Kilometerstand – also habe ich den Verkäufer mal angeschrieben – zumal das Objekt meiner Begierde auch noch angemeldet war, auf öffentlichen Strassen Probe gefahren werden konnte und der Verkäufer sie „bei Sympathie“ auch so übergeben werden würde.
Und was die Anziege versprach, bestätigte sich auch schon in den ersten schriftllichen Kontakten mit dem Verkäufer – ein wirklich netter Kerl, der – so stellte sich später bei der Probefahrt heraus – wirklich nicht zuviel versprochen hatte..

Und so kam es, dass ich gestern nach der Probefahrt und Wechsel eines Summe Geldes gleich noch eine erste Regenfahrt mit meiner neuen Gefährtin machen durfte…… und heute eine erste grössere Tour zum besseren Kennenlernen unternehmen konnte….

Wohin?
Na, natürlich da hin – auf meiner „Hausstrecke“ zum Fischbrötchen essen:

Genau! Das ist der Ort, wo ich mit Oma schon mal liegen geblieben bin….

Und auch den Test hat Panthi anstandslos bestanden :-)
Sie ist nach meiner Pause freudig wieder angesprungen und hat mich sicher und wohlbehalten wieder nach Hause gebracht. Und ich hoffe, so wird es auch in Zukunft bleiben..

Bleibt noch zu ergänzen, was nun mit Oma passiert:
Die wird von jemandem abgeholt, der sich damit auskennt und „selber schrauben“ kann – entweder um sie nochmal auf die Strasse zu bringen oder – was wahrscheinlicher ist – um als Ersatzteilspenderin geschlachtet zu werden. Was ich zwar auch irgendwie schade fände, aber bevor wir uns weiter darüber ärgern: Seis drum – Hauptsache, sie ist weg!


Habt alle einen schönen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :-)

Euer Wilhelm,

der sich riesig freut, endlich wieder zweirädrig unterwegs sein zu können :-)


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- 15 Bemerkungen zu “Da ist „was jüngeres“
in mein Leben getreten :-)

  1. Ein paar Taler wird Oma ja noch bringen und dann weg mit Schaden. Lieber so, als wenn wir so noch ein paar Mal in die Werkstatt schicken müssen und sie zum Groschengrab wird. Ausserdem möchte ich ja auch wieder mit Dir auf Tour gehen und ich freue mich, dass wir mit Frau Panthenon offensichtlich einen guten Griff getan haben.
    Ich werde die Dame dann auch im Winter mal bewegen, damit sie nicht festrottet. Ich fahre ja bekanntlich bei fast jedem Wetter B-)

  2. Herzlichen Glückwunsch zu der neuen jungen Gefährtin. Möge sie dir treu ergeben sein und dich rundum zufriedenstellen.
    Liebe Grüße,
    Elvira

  3. Na, dann viel, viel Spaß mit dem neuen Familienmitglied, auf dass es Dich immer sicher wieder nach Hause bringt :-)

  4. So muss das…. Oma ist verkauft. Und ich habe soviel Bargeld wir selten im Portemonnaie :yahoo:
    Ein Kollege hat Oma gerade erworben und holt sich heute ab. Und einen Beitrag zur Refinanzierung von Frau Honda hat sie also auch noch geleistet.
    Ich bin dann mal shoppen B-)

    1. Das ging ja schneller und unkomplizierter als gedacht :yahoo:

      Shoppen?
      Ja gut – aber komm nicht so spät nach Hause, damit Du den Abschied nicht verpasst B-)

        1. Das hat er mir gegenüber auch angedroht.
          Hoffentlich verhebt er sich da nicht.

          Oma hat schliesslich einen ziemlich wuchtigen Achtersteven und ist mit ihren184 Kilo auch wahrlich kein Leichtgewicht..
          Dagegen ist Frau Honda geradezu schlank mit „nur“ 149 Doppelpfund ;-)

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