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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Heute mal ein Gastbeitrag von Jette

Kurze Vorbemerkung:

Wie alle Blogger freue ich mich immer sehr, wenn ich meine Beiträge nicht in einen „luftleeren“ Raum schreibe, sondern darauf auch Resonanz von meinen Lesern bekomme – um so mehr, wenn ich merke, dass sich dabei ein Dialog ergibt und/oder mein Text als Einladung zu Ergänzungen oder kritischer Beleuchtung dienen kann, die über ein paar Worte oder ein, zwei Sätze hinausgehen. Wie etwa die Kommentare von Jette gestern unter einem meiner vorletzten Postings (dem mit der Rosskur)

Allerdings ist es auch manchmal sehr schade, dass solche konstruktiven Kommentare anschliessend ziemlich „untergehen“, obwohl deren Inhalt es wirklich wert wäre, sich mit dem Thema noch weitergehend zu beschäftigen.
Deshalb kam mir die Idee, Jette um einen Gastbeitrag zu bitten, um ihrem Kommentar einen prominenteren Platz einzuräumen, damit er auch bei meinen anderen Lesern mehr Beachtung finden kann.


Lassen wir also Jette jetzt selbst zu Wort kommen, die Ihre beiden Kommentare dankenswerterweise dafür nochmal etwas gestrafft und zusammengeführt hat:


Ich habe mir nun einige Zeit überlegt, ob ich mich zu Wilhelms Post betreffs Wut und Ärger gegenüber den Ungeimpften mal mit einem anderen Ansatz melden möchte.

Versteht mich nicht falsch, ich sehe den Sinn und Zweck der Impferei durchaus, unsere komplette „Groß“-Familie ist geimpft, aber ich bin von der „politischen“ Bewältigung der Pandemie nicht überzeugt.

Wir leben nun annähernd zwei Jahre mit Corona und all den Einschränkungen, täglichen Statistiken, Voraussagen, die mal eintreffen, mal nicht. Und eigentlich geht es nach kurzzeitigen Aufs immer wieder tiefer bergab.

Zuerst sollten es Masken und Abstand richten. In Ermangelung von lieferbaren Masken mussten welche genäht werden… – wir hatten alle selbstgemachte und keiner hat sich angesteckt.
Aber dann kamen die Politiker, die an FFP-Masken verdienen wollten und konnten – und ab da waren die genähten verboten, nun mussten es die Lobby-Masken sein.

Die sind nun nicht mehr so hygienisch und allergiefrei wie die selbstgemachten, aber sie waren und sind Gesetz.

Als nächstes kam die Impferei – so schnell als möglich… – mal wurde der eine Impfstoff präferiert, mal wurde er verteufelt, mal für die Jungen, mal für die Alten zugelassen… – jeden Tag hat man einen anderen Gaul durchs Dorf getrieben. Als wir endlich mit dem Impfen dran gewesen wären, gab es keine Termine.

Nach der ersten Impfung hat man die ganze Strategie erneut umgeworfen, nun sollte es plötzlich die Kreuzimpfung sein – sie wurde als nonplusultra „verkauft“… – mit einer Menge Nebenwirkungen bei mir, ich war rund zehn Tage außer Gefecht.

Dann hat man die Impfzentren und Testzentren zu einem Zeitpunkt abgeschafft, als jeder Interessierte und Informierte sehen konnte, dass das nicht funktionieren wird, so wie sich die Zahlen seit dem Sommer immer weiter raufschaukeln, aber die Politiker sind ja nur mit Personaldebatten, Pöstchengeschachere und sich selbst beschäftigt.

Nun hat man beschlossen, dass zwei Impfungen nicht reichen, jetzt müssen alle die Booster-Impfung kriegen – es gibt aber keine Termine und niemand, der 80 Millionen in Nullkommanix impfen kann.

Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die inzwischen vieles, was uns in dieser Corona-Zeit vorgesetzt, als Allheilmittel verkauft oder vermittelt wird, sehr kritisch hinterfragt.

Man sollte erwarten, dass Entscheidungsträger im Laufe der Zeit eigentlich einen Lernprozess durchmachen, leider sehe ich da aber keine Tendenz.
Ich glaube nicht mehr daran, dass wir so bald wieder aus diesem Kreislauf der Eitelkeiten von Politiker, Ministerien, Behörden und vielen fragwürdigen Entscheidungen sowie aus der Pandemie rauskommen – egal wie viele Impfungen und Ideen uns noch als unbedingt notwendig verkauft werden.
Denn es gibt zu viele, die an und mit der Pandemie Ihre Gewinne machen.

Diese Pandemie zeigt uns unverblümt, wohin man treibt, wenn man Sozialkomponenten krank spart. Wenn Krankenhäuser nach betriebswirtschaftlichen Maximen geführt werden, kann es kein positives Ergebnis geben. Wäre eine Pflegekraft ordentlich bezahlt und die Stationen ausreichend mit Personal ausgestattet – bräuchte es keinen Aktionismus der Entscheidungsträger.

Um es mal ganz provokant zu formulieren – nicht die Ungeimpften sind das eigentliche Problem in der Bewältigung der Pandemie, sondern die Unfähigkeit der Entscheidungsträger, mit den vorhandenen Mitteln das Optimale zu bewirken. Sie sind zunehmend weniger in der Lage, den Menschen ihre Aktionen zu erklären und die Umsetzung mit positiver Kraft zu bewirken.

Und wenn das Impfen wirklich das Allheilmittel ist – warum kommt dann nicht die Impfpflicht?
Warum scheuen die Entscheidungsträger diesen Schritt?

Dann müssten wir uns nämlich nicht mehr über die Ungeimpften aufregen, aber es gäbe für die Entscheidungsträger auch keinen „Schuldigen“ mehr, hinter dem sie ihre Unfähigkeit verstecken können.


Soweit also Jettes Worte, die in weiten Teilen auch meiner Sichtweise entsprechen und einige wesentliche Aspekte ergänzen, denen ich bisher weniger Aufmerksamkeit gewidmet hatte.

Vielen Dank nochmal dafür!


Habt alle einen wunderbaren Tag, geniesst das Wochenende ( soweit das geht in diesen Zeiten ) und bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

( der gerne auch anderen mal einen Platz einräumt)


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- 15 Bemerkungen zu “Heute mal ein Gastbeitrag von Jette

  1. In vielem gebe ich Dir, Jette unumwunden Recht. Hätten die Politiker im Herbst mehr Mut gehabt und nicht vor lauter Wahlkrampfgetöse unliebsame Entscheidungen gescheut, wären wir vielleicht jetzt besser aufgestellt. Hätte man den Pflegenotstand schon vorher mal wirklich ernst genommen, tja dann… und hätte man nicht die Krankenhäuser kaputt gespart mit Fallpauschalen
    Trotzdem kann ich und will ich die Impfunwilligen nicht aus der Verantwortung entlassen. Ganz sicher ist nicht jeder von denen Quarkdenker oder AFD Wähler, auch wenn es da eine gewisse Auffälligkeit gibt, siehe Sachsen. Trotzdem hat mir bisher noch keiner von denen auch nur ansatzweise eine Begründung für die Verweigerung geben können.
    Und ja, wir brauchen dringend eine Impfpflicht. Österreich macht es gerade vor.

  2. Es gibt sicherlich nicht DEN einen Schuldigen. Es ist alles recht komplex und „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die keine/r kann“. Sicherlich gibt es Eitelkeiten und Raffgier unter Politikern, sicherlich werden im Gesundheitssystem zu geringe Löhne gezahlt und die Ausstattung lässt zu wünschen übrig, sicherlich könnten viele von uns mehr Eigenverantwortung tragen, sicherlich müssten viele von uns stärker die Konsequenzen ihres Handelns tragen, sicherlich brauchen etliche Medienprodukte höhere Einschalt-/Lesequoten etc.
    Aber wo das Geld regiert, kommt der Mensch zu kurz. Vermutlich ist DAS das Grundproblem, aus dem sich viele der von Dir, Jette, genannten Missstände ableiten/ergeben.

  3. Moin Jette :-)

    Mit Deinen Einwänden hast Du mir wirklich aus der Seele gesprochen, soweit es die Ursachen für die Dauer der Pandemie betrifft.

    Tatsächlich könnten wir da schon viel weiter sein, wenn sich politische Strategie und die daraus folgenden Entscheidungen (und auch die Organisation der Massnahmen) am Notwendigen orientiert hätten, wie es u.A. vom RKI formuliert wurde.
    In solchen Zeiten ist einfach kein Platz für Eitelkeiten oder politische Machtgelüste, die viel Zeit binden, aber nichts konstruktives beitragen. Wie sich ja gerade auch wieder am Massnahmenkatalog zeigt, den die Ampel-Koalitionäre durch den Bundestag geschoben haben:
    Der dürfte wohl am Ende für hunderte Tote und tausende Long-Covid-Fälle verantwortlich sein – und nebenher für eine weitere Abwanderung von Pflegepersonal und eine in Zukunft noch schlechtere Lage in den Krankenhäusern sorgen als sie jetzt schon zu beklagen ist.
    Geopftert auf dem Altaren eines falsch verstanden Freiheitsgedanken und inkompententen Handels ohne jeglichen Sachverstand.

    Es sind ja nicht nur die Krakeeler und Schwurbler, die massgeblich für die miese Stimmung im Lande sind, sondern auch die politisch Verantwortlichen, die sich scheuen, klare Vorgaben zu machen und Verantwortung zu übernehmen, weil das ja im Zweifelsfall schädlich für die weitere Karriere sein könnte.
    Politiker übrigens, die wir alle gewählt haben – womit für mich auch die Frage im Raum steht, warum eine Mehrheit (mich eingeschlossen) immer noch mehr oder weniger schweigend erduldet, was die uns gerade einbrocken. Eigentlich müssten wir alle auf die Strasse gehen und denen klar machen, das es so nicht weiter gehen kann, weil sie nicht in unser aller Sinne handeln.

    Wenn wir das nicht machen, (und darauf wird es wohl hinauslaufen, wenn wir die Strasse den Schwurblern überlassen und nicht endlich auch mal lauter werden) können wir wohl genau mit dem rechnen, was sich jetzt schon in Österreich zeigt:

    Folgt man den Zahlen , dann sind die „uns“ – bei ähnlichen Bedingungen -dort nur knappe drei Wochen voraus – und landen jetzt wieder im Lockdown als“letztmöglicher Massnahme“.
    Genau das wird uns in drei Wochen auch bevorstehen, wenn schlussendlich gar nichts anderes mehr geht, weil alle vorherigen Entscheidungen zu kurz gegriffen haben ( wie jetzt auch schon in Sachsen)

    Ergo könnte man doch auch jetzt schon zu dem Schluss kommen, alles wieder dicht zu machen, um so die Welle viel eher zu brechen? Das würde zumindest einige Tote weniger kosten ( im Moment) und auf Dauer nachhaltig positiver auf das Gesundheitssystem wirken, als jetzt bis Ultimo zu warten und das Spiel wieder bis zur allerletzte Karte auszureizen…..

    Ähnliches gilt auch für eine Impfpflicht, wie sie jetzt in Österreich kommt….
    (Herr Söder hat gestern ja auch schon angedeutet, dass man darüber „jetzt nachdenken müsse“.)
    Auch bezogen darauf wird weiteres Zögern nur weitere Tote nach sich ziehen – und es ist schade um jeden, der auf diese Weise zum Opfer politischen Handelns wird….

    1. Beinahe vergessen, deshalb noch als Nachtrag:

      Wenn ich von „Ungeimpften“ schreibe, dann ist diese Bezeichnung oft nicht korrekt:
      Gemeint sind damit nämlich eigentlich diejenigen, die wider besseres Wissen die Impfung verweigern.
      Insofern sollte ich mich da eigentlich immer um die korrekte Bezeichnung bemühen.

      Nicht gemeint sind damit ausdrücklich die Menschen, bei denen eine Impfung nicht möglich ist oder nichts bringt.
      Als „de Facto ungeimpft“ gelte ich selbst als potentieller Non-Responder ja eigentlich auch, was den Infektionsschutz angeht – selbst wenn ich mich schon drei mal habe impfen lassen.
      Insofern kann ich z.B. bei den 2G-Regeln auch guten Gewissens die Ausnahmen in Anspruch nehmen, wie sie für alle gelten, die nicht geimpft werden können…

  4. Ich habe Jettes Kommentar auch gelesen.

    Das Impfen suggerierte vielen, daß sie danach frei wären, zu tun und zu lassen, was ihnen beliebt. Also das Leben so zu leben wie zuvor.
    Mag sein, daß das versprochen wurde und dass man Einwände dagegen nur mit halbem Ohr zuhörte.
    Ich selbst verhalte mich seit jeher sehr zögerlich.
    Ich habe im Oktober 3 Konzerte sausen lassen, für die ich schon Karten hatte.
    Es gibt Freunde, die sagen: Wir VERSUCHEN das mal, also diesen Event, diese Geburtstagsfeier, dieses Konzert, dieses Mannschaftsspiel, diese Sause, dieses Technokonzert durchzuziehen. Das Wort WAGEN wäre hier aber besser als VERSUCHEN.

    Es gibt auch Ältere und ich kenne einige, die ihr Leben in diesen Zeiten keinen Deut umgestellt haben. Sie sagen, sie schränken sich ein, haben aber de facto 100 x mehr Kontakte als etwa ich.

    1. Exakt da liegt der Hase im Peffer:

      Keine Impfung – egal gegen was – bietet die Garantie, zu 100% und lebenslang gegen das geschützt zu sein, wovor sie schützen soll. Das gilt für Corona-Impfungen genauso wie für Grippe-Impfungen , Tetanus-Impfungen und viele andere auch, die regelmässig aufgefrischtwerden sollten:
      Insofern ist es also ein Trugschluss zu glauben, nach den zwei Pieksern sei alles wieder gut.
      Was aber ebenfalls für alle Impfungen gleichermassen gilt:
      Mit wenigen Ausnahmen (bei einer kleinen Zahl von Menschen) lindern sie die Symptome, falls man doch erkrankt, so dass eine (ohne Impfung) in der Regel tödlich verlaufende Krankheit für Geimpfte deutlich harmloser ausfallen wird.

      Und damit relativieren sich auch die Argumente sowohl der Impfgegner, die behaupten, Impfungen seien zwecklos,weil man ja doch erkranken könne – wie auch der Impfenthusiasten, die sich mit der Impfung eine Vollkaskoversicherung erwarten.

      Fakt ist halt, dass man trotzdem vorsichtig sein sollte – oder anders formuliert (so hab ich es in meiner Ausbildung gelernt):

      „Verhalte Dich bei Infektiosnkrankheiten immer so, als seist Du nicht dagegen geimpft!
      Halte Dich an die nötigen Hygieneregeln und vermeide Leichtsinnigkeiten.
      Dann bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite….“

  5. De facto lässt sich der Nutzen der Impfung belegen – nur ist scheinbar kaum jemand daran interessiert, die vielen gesammelten Zahlen mal in ein Verhältnis zu setzen.
    Vor genau einem Jahr hatten wir deutschlandweit von Mitte Oktober bis Mitte November (20.10.-20.11.) rund 506.400 Neuinfektionen mit einer Todesfallquote von 0,75%, heuer haben wir in der gleichen Zeitspanne rund 910.600 Neuinfektionen mit einer Todesfallquote von 0,45%.
    Es sind also viel mehr Infektionen mit weniger endgültigen Abschieden. Insofern stimmt die Aussage der Verantwortlichen, dass die Impfung vor schweren Verläufen schützt.

    Vielleicht wäre es mal an der Zeit, den Leuten nicht immer nur zu erzählen, dass Impfen Sinn macht, sondern ihnen das auch mit Zahlen zu belegen.

    Ich vermute bei manchen Ungeimpften ist es einfach ein Bauchgefühl, das sie zögern lässt und das ist ja keine Begründung, die sich nachvollziehen lässt.

    Es wäre aber im Gegenzug auch eine Erhebung wert, rauszufinden, warum sich die Geimpften impfen ließen. Ich glaube nicht, dass dabei die Solidarität den größten Anteil ausmacht….

    1. Ich für mich kann sagen, dass der Grund für die Impfung natürlich in erster Linie die eigene Gesundheit und die meiner Familie war. Trotzdem halte ich sie auch für einen Akt der Solidarität. Der Gedanke wäre wichtiger geworden, wenn ich selber unsicher gewesen wäre. War ich aber nicht.
      Die wenigen Ungeimpften, mit denen ich gesprochen habe, haben gar keine Grund nennen können, nicht mal ihr Bauchgefühl. Meistens kam irgendwas mit ich vertraue auf mein Immunsystem und es gäbe ja auch Experten, die vom Impfen abraten. Diese Experten scheinen wenig hinterfragt zu werden. Was ich besonders interessant finde, weil uns geimpften ja nicht selten vorgeworfen wird, wir wären Schlafschafe und würden nichts hinterfragen.

    2. Ich vermute, dass die Impfgegner die Zahlen überhaupt nicht interessieren, ist doch alles Fake und „von denen da oben“ lanciert und die Mainstreampresse macht da auch noch mit. Da hilft nur die eigene Erfahrung, am eigenen Körper oder am Partner/Partnerin/Eltern und Kind dass diese Menschen vielleicht mal aufwachen. Aber selbst das glaube ich nicht

    3. Bei der Frage, warum ich mich impfen lassen habe, hätte ich sogar zwei Antworten, ohne lange überlegen zu müssen – eine lange und eine ziemlich kurze:

      Die kurze lautet;

      Weil ich als Krankenpfleger weiss, dass Impfstoffe wirken und dass sie sicher sind.
      Und weil ich überzeugt bin, dass es mich schützt!

      Die lange hingegen:

      Die schliesst auch noch ein paar andere Punkte ein, inklusive dem Auffindeort entsprechender Statistiken, mit denen nicht nur der positive Wirkung für mich als Impfling belegbar ist, sondern auch die Komponente sozialer Verantwortung, die in einer Impfung liegt – belegbar inzwischen nicht nur bezüglich Corona, sondere beim Blick in die Historie auch für solche Geiseln der Menschheit wie Pest, Pocken, Polio und mehr, die alle inzwischen so gut wie ausgerottet sind… früher aber unendlich viele Tote oder lebenslang geschädigte Opfer gefordert haben
      (Womit gleichzeitig auch die beliebte Schwurbler-Mähr von den Impfschäden widerlegbar wäre, denn die sind ja auch statitisch erfasst und bewegen sich in den meissten Fällen im null-komma-einstelligen Bereich pro Million geimpfter Menschen. Da wäre also selbst die Chance auf einen Sechser beim Lotto inzwischen grösser)

      ——————-

      Allerdings habe ich als überzeugter Impfbefürworter mir auch schon das Argument anhören müssen, dass ich als Krankenpfleger zwangsläufig auch die „Leitplanken der Schulmedizin“ im Kopf hätte und nichts anderes mehr gelten lassen würde ….

      Meine Antwort darauf:
      „Gibt es denn was anderes, was belegbar so sicher wirkt wie eine Impfung?“

      Und auf die Antwort auf meine Gegenfrage warte bis ich heute noch :-(

  6. Ich bin absolut euer aller Meinung. Nur habe ich sehr große Probleme mit Prozentzahlen. Eine Nachbarin, ja genau die aus meinem Beitrag, meinte, es wären doch nur 0,irgendwas % gestorben, also das wäre doch nichts. Ob das die Angehörigen der über 90.000 Toten (mit heutigem Stand 98.993 in Deutschland und 5,14 Mio weltweit (plus Dunkelziffer) auch so sehen, wollte sie mir nicht beantworten. Und nein, es gibt hier nicht DEN Schuldigen, mal abgesehen von Wildtiermärkten, und schon gar nicht sollte es in wir gegen die/die gegen uns ausarten. Was die Impfpflicht betrifft, befürchten die Entscheidungsträger wohl Revolten, denn die würde es sicherlich geben. Keine Demos mehr, über die wir nur verwundert den Kopf schütteln, sondern richtige Revolten (s. Rotterdam). In Melbourne soll es übrigens die erste Gegendemonstration gegeben haben. 2000 Menschen demonstrierten gegen die Coronaleugner und Impfgegner/Impfskeptiker.
    Wir halten uns weiterhin an alles, was uns vernünftig erscheint. Und ab und zu ein Gebet (von mir, mein Mann ist lupenreiner Atheist) und dann hoffen. Was bleibt uns sonst noch?
    Liebe Grüße,
    Elvira

  7. Zunächst finde ich es gut, dass wir Meinungen austauschen, auch wenn sie uns manchmal etwas unbequem sind.

    Ich mag nur auf ein Argument eingehen, was ich in letzter Zeit öfter höre und das ist dieses … „Hätte man das Gesundheitssystem nicht kaputt gespart und würde man die Pfleger ordentlich bezahlen …“ und so weiter. Wenn es dabei wirklich ehrlich um die Löhne der Arbeitskräfte dort geht, bin ich ja so sofort dabei. Können wir gern machen, aber dann muss jeder von uns mehr in die Sozialsysteme einzahlen. Wo bei mir aber ganz schnell Schluss ist, ist bei dem Gedankengang „Hätten wir mehr besserbezahlte Pfleger, wäre die Situation in den Corona-Intensivstationen nicht so dramatisch.“ Das wäre höchst unverantwortlich. Ich gebe mal die Prognose ab, dass ein Pfleger für einen Tausi mehr, nicht tausendmal mehr Lust und Kraft verspürt, einen Menschen mit Atemnot von links auf rechts zu drehen.

    1. Zumal es den meisten Pflegekräften gar nicht in erster Linie um mehr Geld geht, sondern vor allem um bessere Arbeitsbedinungen. Das bedeutet mehr Pflegekräfte, damit die vorhandenen sich nicht weiter komplett aufreiben müssen. Das kostet natürlich auch, keine Frage und besser verdienen müssen sie zusätzlich.
      Ich weiß nicht, ob wir mehr einzahlen müssten oder ob nicht das vorhandene Geld auch schlicht sinnvoller verteilt werden könnte.

    2. Was den zweiten Teil Deiner Argumentattion angeht, bin ich als diplomierte Pflegekraft voll bei Dir:

      Geld, egal wieviel Geld wird auf Dauer die Belastung nicht ausgleichen, die durch aufwendige – und in vielen Fällen leider vergebliche – Pflege selbstverschuldet todkranker Menschen ensteht.

      Denn bei jedem Patienten, der auf diese Art stirbt, werden Pflegekräfte und Ärzte aufs neue mit ihrer eigenen Hilflosigkeit konfrontiert und so auf die Dauer in den Burn-Out getrieben. Weil jeder Tote aus dieser Patientengruppe aufs neue eine posttraumatische Belastungsstörung auslösen kann – ähnlich wie bei einem Lokführer, dem ein Lebensmüder vor den Zug gesprungen ist.

      Nun sind Pflegekräfte und Ärzte qua Ausbildung und Berufserfahrung auch auf den Umgang mit Sterbenden „trainiert“, aber was da gerade passiert ist ja nicht mehr “ nur normales Tagesgeschäft“, sondern hat schon von der Quantität her ein ganz anderes Kaliber – etwa so, als würde dem Lokführer jeden Tag aufs neue ein Suizidaler vor den Zug springen:

      „Du siehst das Unheil kommen, aber Du kannst nichts dagegen machen“

      Das würde kein Lokführer mehr als ein mal aushalten – und medizinisches Personal wird es auf Dauer auch nicht, wenn das Drama sich ins Unendliche zieht und es keine Perspektive zu geben scheint…

Zu spät! Leider kannst Du hier nichts mehr anmerken.