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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Dinge des täglichen Bedarfes

Vorhin war ich zum ersten mal wieder unterwegs, nachdem ich letzte Woche erfahren habe, wie niedrig mein Schutz auch nach der Booster-Impfung noch ist.
Wenigstens mal einkaufen, was nötig ist und was die (auch unter Druck stehende) Liebste nicht auf dem Roller transportieren kann, nachdem sie im Umfeld ihrer Arbeitsstelle dank der neu eingerichteten Anwohnerparkzonen auch nicht mehr kostenlos parken kann, wenn sie ausnahmsweise mal mit dem Auto fährt.

Und ja, es war schon merkwürdig und hat mich auch etwas an Überwindung gekostet, mich auf den Weg zu machen. Dabei bin ich normalerweise kein sehr ängstlicher Mensch, wenn ein Risiko mir überschaubar scheint und „unter normalen Umständen“eigentlich auch nichts passieren kann.
Aber das ist irgendwie doch anders mit dieser C-Geschichte:
Seit ich von dem – im Verhältnis zu „gesunden Menschen “ niedrigen Impfschutz weiss – und während gleichzeitig die Inzidenzen auch in unsere schönen Stadt am grossen Fluss in bisher ungekannte Höhen steigen – bemerke ich bei mir selbst ein zunehmende Unsicherheitsgefühl und eine deutlich angestiegene Ängstlichkeit, die mich zeitweilig wirklich „blockiert“ und in eine ausgeprägte Verweigerungshaltung treibt, was den realen Kontakt zu anderen Menschen angeht.
Und der ist ja auch beim Einkaufen mal nicht zu vermeiden……

Insofern war es auch gut, dass ich mich heute überwinden konnte und in die Rindermarkthalle auf St.Pauli gefahren bin, wo es reichlich Platz und alles gibt, was wir im Alltag brauchen.
Denn da war heute Nachmittag – wie erwartet – alles so wie immer an einem normalen Wochentag:
also relativ leer mit nur wenigen anderen, ebenfalls sehr auf Distanz bedachten Kunden und reichlich „Luft“, um selbst Abstand halten zu können, so dass ich ganz entspannt alles zusammen suchen und in den Einkaufswagen packen konnte, was auf meinem Zettel stand.

Ergo war es heute ein durchaus positiv zu bewertendes Einkaufserlebnis (und damit vielleicht auch eine gute Therapie gegen meine selbstisolatorischen Tendenzen?), das mir durchaus wiederholbar scheint – etwa wieder in der altbekannten und -bewährten Form von Wocheneinkäufen zum randvollen Auffüllen unseres Zwischenlagers im Kofferraum, um dann die Sachen nach und nach in die Wohnung zu tragen:

Ja, das Bild hatten wir schon mal – aber so etwa sieht es in unserem Auto auch gerade wieder aus :-)

Denn dabei bleibt das Risiko nun wirklich überschaubar – bis auf ein kleines unsicheres Gefühl im Hinterkopf.

Dank der niedrigen Temperaturen verdirbt im Auto ja auch nichts so schnell, was nicht sofort in den Kühlschrank passt…..

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Bleiben noch zwei Dinge, die es zu ergänzen gilt:

Zum Einen ein Zitat aus dem Radio, dem ich nur aus vollem Herzen beipflichten konnte, als ich es auf dem Hinweg zum Einkauf hörte:

„Irgendwie leben wir alle gerade unter grosser Spannung, wie treibend im Luftleeren Raum.
Und daran wird sich auch nichts ändern, solange sich nicht endlich jemand der Sache annimmt und endlich die Richtung vorgibt, in die es weiter gehen soll“

Der Moderator des Nachmittagsprogramms von NDR 90,3

Und zum Anderen die (auf dem Rückweg gehörte) Nachricht, dass unser Senat sich heute für eine schärfere Gangart im Umgang mit der Pandemie entschlossen hat:

In Hamburg können Ungeimpfte von Sonnabend an nicht mehr im Einzelhandel einkaufen. Mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs – wie zum Beispiel Supermärkten, Drogerien oder Apotheken – dürfen die Läden Kundinnen und Kunden dann nur noch nach dem 2G-Modell bedienen, also nur Geimpfte oder Genesene
……….

NDR Info

Das macht die Lage für mich zwar nicht sicherer, wenn ich für unseren täglichen Bedarf einkaufe – aber es beruhigt mich irgendwie schon, dass da jetzt wieder kräftiger an den Schrauben gedreht wird.
Und wer weiss – vielleicht kommen ja jetzt auch noch Lockdown und Impfpflicht, auf die wir alle so dringend warten?

Das wäre auch wirklich langsam mal Zeit!


Habt alle eine gute Nacht mit angenehmen Träumen – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

(der froh ist, dass er sich „raus getraut“ hat)


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