– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zitat 19/23: Nicht jammern!

Guten Morgen am Mittwochmorgen!

Vor ein paar Tagen – in meinem Post zum Tausendsten Blogbeitrag – schrieb ich ja, dass ich in Zukunft ernsthaftere Themen mehr in den Vordergrund rücken wolle und das übliche Blabla etwas in den Hintergrund rücken solle. Nicht, weil ich keine Lust mehr auf Leichtgewichtiges habe, sondern weil ich denke, dass es einfach Dinge gibt, die ich nicht ignorieren kann und die mich – hinter dem, was ich in der Vergangenheit hier geschrieben habe – auch immer mehr oder weniger stark beschäftigt haben, ohne hier den entsprechenden Platz eingeräumt zu bekommen.

Umweltthemen beispielsweise, soziale Probleme, politische Entwicklungen, Konsumverhalten usw. usw, usw. – all das kam hier auch bisher schon vor, aber nur sporadisch und manchmal auch nur sehr zurückhaltend, weil ich das Gefühl hatte, damit einige meiner Leser zu verprellen, die mit solchen Problemen nicht belästigt werden wollen.

Insofern habe ich (trotz spontaner Zustimmung)auch sehr gezögert, einen bei Annuschka gefundenen Screenshot mit einer Sammlung von Zitaten kackblauer „Politiker“ zu teilen, der ausgehend von Marthas Seite gerade in einigen Blogs die Runde macht. Ein Screenshot im Übrigen, der (fussend auf vorhergehenden Facebook-Postings) unter anderem auch schon vor drei Jahren auf der Seite Volksverpetzer.de erschien, samt Faktencheck und Quellenangaben dazu – und der auch immer noch aktuell ist und konsequenterweise heute noch mit etlichen Zitaten aus neuerer Zeit ergänzt werden müsste.

Letztendlich habe ich mich aber jetzt entschieden, diesen Screenshot hier nicht zu zeigen, obwohl ich prinzipiell hinter dem Gedanken stehe, der damit verbunden ist: Aufzuzeigen, wo die Reise hingeht, wenn wir die kackblaue Truppe weiter einfach gewähren lassen, statt ihr mehr – viel mehr noch als jetzt – entgegenzusetzen. Denn sonst könnte uns bald noch öfter das blühen, was im Osten unseres Landes jetzt mit der Landratswahl in Sonneberg seinen Anfang nahm und sich inzwischen schon mit weiteren Wahlergebnissen der negativen Art zum unguten Trend zu entwickeln scheint.

Und dabei ist es völlig egal, wie gross unsere eigene Reichweite ist, ob unsere Blogs viele oder nur sehr wenige Leser haben, alleine die Menge machts und die Häufigkeit, mit der das Thema auf breiter Ebene angesprochen wird. Deshalb finde ich auch wichtig, was heute Inhalt meines Zitates ist:

„Netzwerke verstärken wie z.B. unsere Blogs, ungeachtet aller Vorbehalte demokratische Parteien und lokale Initiativen und Organisationen mit demokratischer und weltoffener Grundhaltung unterstützen.
Und vor allem: Nicht jammern, HANDELN.“

gefunden im Reisswolfblog, leider ohne Verweis auf die ursprüngliche Quelle

Denn nur so – mit konzertierten Aktionen – kann wirklich etwas erreicht werden, auch wenn die eigene Reichweite eher gering ist.
Will sagen, wir alle müssen da wohl etwas raus aus unserer Komfortzone der vermeintlich heilen und gerne auch unpolitischen Welt in unseren Blogs, die bei genauer Betrachtung schon lange nicht mehr heile ist und von den politischen Entwicklungen mehr und mehr ad absurdum geführt wird….
Wir alle müssen laut werden, Farbe bekennen und Stellung beziehen, auch wenn uns das an manchen Stellen widerstrebt. Denn sonst ändert sich nichts – und sonst werden wir möglicherweise irgendwann fassungslos zugucken müssen, wie kackblaue Stimmungsmache von der Regierungsbank aus verbreitet wird und unser Land völlig in eine Richtung abdriftet, die wir alle nicht wollen…

Denn:
Zusammen sind wir viele und zusammen haben wir die Chance, einen Gegenpol zu setzen, der gross genug ist um bemerkt zu werden, auch wenn einer alleine nichts bewirken kann. Wenn jeder nur ein bisschen beiträgt, dann ist das ja auch schon eine grosse Menge…
Und noch ist es nicht zu spät, um einen Meinungsumschwung zu erreichen.

-_-_-_-

Warum ich trotzdem den Screenshot nicht zeige ist auch schnell erklärt:

Weil mich anekelt, was er an Inhalten zeigt und weil ich nicht bereit bin, den Kackbratzen und ihren Argumenten hier in meiner Welt mehr Platz einzuräumen, als ihnen gebührt – auch nicht in Form von abschreckenden Zitaten. Deshalb möge den Links dazu folgen, wer mag und sich selbst einen Eindruck verschaffen will. Mir reicht es, die Texte einmal gelesen zu haben, zumal sie nur belegen, was ich ohnehin schon weis und was für mich auch weiterhin ein Grund bleiben wird, dagegen zu halten. Mit meinen eigenen Worten und ohne mich dabei auf verbale Absonderungen zu beziehen, die mir schon bei den ersten Worten den Kaffee wieder hochkommen lassen.

Weil es nicht hilft, den Kopf in den Sand zu stecken und weil es nichts ändert, das Problem zu ignorieren.


Habt dennoch einen feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt gerne wieder mit angenehmeren Dingen beschäftigen möchte -und trotzdem mit dem Thema nicht „durch“ ist und wohl noch öfter darauf zurück kommen muss.


-1008-

Schuldfrage?

Mahlzeit!

Nein, nicht immer sind die Grünen schuld, wenn’s in der Wohnung mal ein wenig frischer ist oder das warme Wasser in der Dusche kalt bleibt.
Auch dann nicht, wenn der Mr. Burns von den Schwarzen und die Flachpfeifen von den Kackblauen es ihrer naiven Wählerschaft zum tausendsten mal so verkaufen und die Umweltpartei zum Hauptziel ihrer polemischen Angriffe machen wollen.

Mr. Burns, der Bösewicht im Simpsons-Imperium
(Und ja, das Bild gab es hier schon mal)

Schon gar nicht, wenn es (wie heute bei uns) für die menschliche Hühnerhaut unterm häuslichen Dschungel-Wasserfall eine ganz andere und viel einfachere Erklärung gibt, weil schlicht mal wieder eine Umwälzpumpe in der Heizungsanlage ausgefallen ist.

Und das dürfte auch beileibe kein Grund sein, nun gleich eine komplett neue Heizung einbauen zu müssen, wie es von besagten Knalltüten ebenfalls immer wieder gerne Panik verbreitend kolportiert wird. Ganz bestimmt nicht, selbst dann, wenn die alte auch schon ihre zwölf Jahre auf dem Buckel hat, aber ansonsten klaglos und unauffällig ihren Dienst versieht :wacko:

Also mal wieder: Setzen und Klappe halten!

( Falsches wird halt auch dann nicht richtiger, wenn man es ständig gebetsmühlenartig wiederholt)


Und nochmal:
Habt einen feinen Tag usw.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal ein wenig vor sich hin müffelt und hofft, dass das Warme Wasser morgen wirklich wieder war ist….


-1004-

Katzenjammer & Schmusekurs

Disclaimer:

Ich hab ein Weilchen überlegt, ob ich Euch diesen Beitrag nun auch noch zumute, nachdem es in den letzten Tagen in diesem Blog ja auch schon um die Kackblauen und die Landratswahl in Thüringen ging. Oder ob ich besser über was Unverfängliches schreibe – übers Wetter, über Musik, über irgendwelchen Alltagskram oder heitere Anekdoten aus meiner Jugendzeit…. halt so, wie andere Blogger es auch gerade tun.
Doch alles zu seiner Zeit, zumal das Thema nach wie vor für mich im Vordergrund steht!
Und so müsst Ihr da jetzt durch und bekommt nun auch noch zu lesen, was mir gestern und heute beim Konsum der aktuellen Nachrichten
, Interviews und Kommentare zur Landratswahl in Sonneberg durch den Kopf ging.

Moin zusammen!

Nun ist es also passiert und das Kind liegt im Brunnen – in Form eines Landrates, der auch deshalb ins Amt gelangen konnte, weil es seinem schwachen Gegenkandidaten trotz Unterstützung der anderen bürgerlichen Parteien (wozu ich diesmal ausdrücklich auch die Linken und die Grünen zähle) nicht gelungen ist, genug Wähler zu mobilisieren. Ihm, dem gewählten Landrat aber schon.
Was um so trauriger ist, weil es offenbar 40% der Wahlberechtigten völlig egal war, welcher Vogel da im Nest landet und was das für sie, für Ihren Landkreis und auch für ihr Bundesland bedeutet, das in Sachen „Abgrenzung gegen Rechts“ ohnehin schon kein gutes Bild bietet:

Wobei – zugegeben – dieses Video von Spiegel -TV schon etwas tendenziös ist und sicher nicht repräsentativ für die Stimmung aller Bürger dieses Kreises:

Dennoch zeigt es natürlich, wie wenig schambehaftet manche Menschen dort sind, was den braunen Kack angeht.

Und nun, nach der Wahl, ist der Ruf erst mal vollends ruiniert – und es wird wohl ein Weilchen brauchen, um das zerschrammte Bild wieder grade zu rücken, das sich danach erst recht bietet. Schlimmstenfalls die Zeit, die bis zur nächsten Landratswahl vergeht…
Aber so ist das halt, wenn man zwischen Schwimmbad- oder Kirchenbesuch, Frühschoppen, Sonntagskaffee und Dönerbude nicht auch noch die fünf Minuten aufbringen möchte, die ein Besuch im Wahllokal gekostet hätte. Und so müssen sich die den Sieg der Kackblauen nun wohl auch zurechnen lassen, die eigentlich mit dem Verein nichts am Hut haben und trotzdem von ihrer Mitwirkungsmöglichkeit keinen Gebrauch gemacht haben….
Und schliesslich sind sie auch die, die nun wahrlich keinen Grund zu Beschwerde haben, nachdem es ihnen ja offenbar nicht wichtig genug war, selbst aktiv zu werden.

-_-_-_-

Doch es sind ja nicht nur die einfachen Bürger, die ihren Anteil an dem Debakel haben. Denn auch die Politik ist keinesfalls besser, die einerseits von einer Brandmauer redet ( wie der Herr Merz von der CDU, der markig dazu verkündet, dass es für seine Partei niemals eine Zusammenarbeit mit den Kackblauen geben könnte) während sich anderseits seine Parteigenossen vor Ort nicht entblöden, schon offen von Zusammenarbeit und Unterstützung zu reden. Wie etwa der zweite Sieger der Wahl, der ähnliches schon laut verkündet hat….

Wobei ich die Wähler in Sonneberg in diesem Punkt schon fast verstehe:
Warum sollte man auch eine laue Kopie wählen, wenn man die blau gefärbte Kacke auch unverdünnt und pur bekommen kann und schlussendlich ohnehin alles die gleiche Mumpe ist?

Kurz und gut also: Was nützt eine Brandmauer aus markigen Worten, wenn es ohnehin schon auf beiden Seiten brennt – weil man es versäumt hat, sich ganz klar und ganz deutlich von den Ideen der Kackblauen abzugrenzen und stattdessen in Teilen der christlich-konservativen Parteien sogar noch ins gleiche Horn bläst, um vielleicht noch den Teil seiner eigenen Wählerschaft wieder einfangen zu können, der schon immer heftig nach rechts geschielt hat?

Und auch das Gejammer der anderen Parteien kommt deutlich zu spät, auch wenn die sich bisher immer klarer nach Rechts abgegrenzt haben als die U-Parteien mit ihrem Wischiwaschi-Kurs.

Deshalb kann man nur hoffen, dass Sonneberg samt neu gewähltem Landrat auch für die nochmal ein Weckruf ist, zusammen mit dem noch sauberen Teil der Union eine ganz grosse Koalition zu bilden, deren gemeinsames Ziel vor allem ist, den braunen Sumpf wieder auszutrocknen, der in einigen der östlichen Bundesländern immer tiefer wird.
Und das nicht nur mit Reden, sondern auch mit Taten.
Zumal ja auch schon die nächsten Landtagswahlen im Osten drohen…. und im Ergebnis ähnlich katastrophal enden könnten, wenn man nicht endlich eine gemeinsame Linie finden…

-_-_-_-

Und natürlich – ich schrieb es gestern schon:
Auch wir alle sind gefordert, die wir mit den Kackblauen Zielen nichts am Hut haben.
Denn es bringt jetzt nichts, in Schockstarre zu verfallen und nach Sonneberg zu gucken wie das sprichwörtliche Karnickel auf die Schlange – oder gar einfach den Kopf in den Sand zu stecken wie die Nichtwähler bei der Landratswahl und zu hoffen, dass das Unheil schnell wieder vorbei zieht.
Denn was dabei rauskommt haben wir ja gerade am Sonntag erst erlebt….


In diesem Sinne: Hintern Hoch und Zähne auseinander!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der Euch auch heute wünscht, dass ihr gesund und behütet bleibt und sich selbst (und uns allen), dass viele von uns Flagge zeigen und damit deutlich machen, dass es uns nicht egal ist, was vorgestern passiert ist.


-997-

Hinter den sieben Bergen

Guten Morgen am Montagmorgen!

Jetzt ist es also passiert, was sich schon lange angebahnt hat und wie ein Damokles-Schwert über unser aller Köpfen hing:

Ein kackblauer Stimmungsmacher (die Bezeichnung Politiker mag ich auf die Mitglieder dieser „Partei“ nicht verwenden) sitzt nun auf dem Sesselchen des Landrates im zweitkleinsten Kreis unserer Republik und darf in den nächsten Jahren die Geschicke seines Kreises leiten.

Was eigentlich keine Überraschung war, weil es irgendwann wohl sowieso passiert wäre, wenn nicht in Sonneberg, dann anderswo östlich der ehemaligen Grenze. Und so ist es wohl nicht vermessen, wenn man davon ausgeht, dass ähnliches in nächster Zeit noch anderswo passieren wird – angesichts der politischen Mehrheitsverhältnisse, wie sie gerade in unserem Land herrschen und angesichts der Ignoranz, mit der die schweigende Mehrheit der politisch Uninteressierten (und auch Politiker aus dem christlich-konservativen Spektrum ) immer noch diesem Phänomen begegnen.
Einem Phänomen im übrigen, des Ursachen schon seit Jahren auch in einer verfehlten Bundespolitik liegen, auf die nun auch noch das zerstrittene Bild aufsetzt, was die Ampel-Koalition in den letzten Monaten liefert. Denn eigentlich wäre (auch schon zu Merkels Zeiten) klare Kante gegenüber dem aufkeimenden kackblauen Rotz notwendig gewesen – inklusive konsequenter Anwendung juristischer Mittel, wo immer das möglich gewesen wäre.

Doch genau das Gegenteil war der Fall:

Man hat die kackblauen Herrschaften machen lassen und sogar noch aus den etablierten Parteien heraus deren Argumente aufgenommen und weiter verstärkt. (in der Hoffnung, ihnen so ihre Sympathisanten wieder abzujagen – man kann es gerade wieder in Bayern beobachten) :

Der Fall Sonneberg illustriert ein grundlegendes Problem: Ohne eine bedeutende Wahl zu gewinnen, eine ernst zu nehmende Kontroverse anzustoßen oder gar ein Vorhaben umzusetzen, ist eine extrem rechte Partei zur Protagonistin der innenpolitischen Debatte geworden. Seit Wochen arbeiten sich Kommentatoren, Politikerinnen, Demoskopen und Forscherinnen an ihr ab, während AfD-Umfragewerte und bundesweite Aufregung im Gleichschritt anwachsen.
Das alles ist das Ergebnis eines kollektiven Versagens. Das Polittheater der leidenschaftlich zerstrittenen Ampelparteien befeuert den um sich greifenden Frust, und die Union um Friedrich Merz und Markus Söder gießt mit ihren populistischen Phrasen ebenso Öl ins Feuer wie manche Linke um Sahra Wagenknecht.

Peter Maxwell in einem Leitartikel des Spiegel
(leider hinter der Bezahlgrenze)

Das musste ja in die Hose gehen und uns allen irgendwann auf die Füsse fallen.

Wobei ein weiteres Zitat aus dem gleichen Artikel auch deutlich benennt, wo es gerade viel mehr brennt als in Sonneberg:

Niemand kann sich damit herausreden, vom Rechtsruck überrumpelt worden zu sein. Die AfD existiert seit nunmehr zehn Jahren und erreichte schon 2018 in einer Umfrage erstmals die 18-Prozent-Marke.
Die derzeitige Empörung über lokale Erfolge dieser Partei ist zudem ziemlich bequem: Die allermeisten Menschen im Land leben nicht in AfD-Hochburgen, sie können das Treiben im fernen Sonneberg wie einen Zoobesuch oder Gruselfilm konsumieren – und sich so der Verantwortung entziehen, das Problem ernst zu nehmen und anzupacken.

ebenda

Dennoch halte ich es nicht für einen Dammbruch, was da jetzt passiert ist. Denn bei genauerer Betrachtung steht der Damm doch noch – und es ist lediglich an einer kleinen Stelle ein wenig braune Brühe drüber geschwappt.
Womit auch noch Zeit bleibt, den Damm zu verstärken und erhöhen, bevor wirklich Schlimmes passiert. Und wenn alle zusammen daran arbeiten, dann sollte das doch auch gelingen können.

Wobei ich mit „alle“ jetzt nicht nur die Politiker meine, sondern wirklich alle, die mit dem kackblauen Gesocks nichts am Hut haben. Also auch uns, die wir viel zu wenig Stellung beziehen und den Mund nicht aufbekommen.
Denn wir sind immer noch viele und wir können das, wenn wir es ernsthaft wollen…

-_-_-_-

Und so denke ich, dass es vor allem die Wähler/innen in Sonneberg sein werden, die in den nächsten Jahren an den Folgen ihrer Wahl zu leiden haben werden:
Denn mit der Wahl „ihres Kandidaten“ wird sicherlich ein weiterer Standortnachteil in dieser ohnehin wirtschaftlich nicht sonderlich gut aufgestellten Region einhergehen, wenn noch mehr Arbeitskräfte und Firmen abwandern (und Touristen ausbleiben) die mit der kackblauen Ideologie nichts am Hut haben.

Und dann beweist sich wieder, das jeder die Politik bekommt, die er gewählt hat…und für das Ergebnis selbst die Verantwortung trägt.


Ein schwieriges Thema am Montagmorgen – ich weis.
Dennoch: bleibt gesund und behütet und habt eine angenehme Woche!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der trotzdem immer noch zuversichtlich ist – und nicht Willens, den Kopf in den Sand zu stecken….


-996-

Zitat 17/23: Über die Dummheit

Guten Morgen am Samstagmorgen!

Etwas Erfreuliches wollte ich heute schreiben, so hatte ich mir gestern vorgenommen – als Kontrapunkt zu dem doch eher traurigen Thema, das gestern hier an erster Stelle stand. Also etwas seichtes, einfaches, eine kleine Alltags-Anekdote vielleicht oder über Musik oder Bücher vielleicht – und auf jeden Fall etwas, was düstere Grundstimmung wieder etwas hebt, die gestern in meinem Posting mitschwang…

Aber so einfach ist das gar nicht, wie ich gerade merke, zumal ich auch noch auf einem Satz aus Kommentar, genauer: auf einer darin aufgeworfenen Frage herumdenke, die gestern etwas unterging:

Was mir bei aller Anteilnahme allerdings viel mehr Sorgen macht, ist die unakzepable Zustimmung zu den Kackblauen. Was soll man dagegen tun? Einfach ignorieren und versuchen, die Politik so auszurichten, dass dieser Verein wieder zurückgedrängt wird, dem Verein und seinen Vertreten in den Medien keine Bühne mehr geben?

Hans-Georg in einem Kommentar am 23.06.23

Ums gleich vorweg zu nehmen: Eine Antwort auf diese Frage habe ich auch nicht, denn ich stehe genauso ratlos vor diesem Phänomen, wie Hans-Georg es tut.
Und ich teile auch die Sorge, die er damit verbindet. Zumal uns dieses Problem ja nun auch schon seit Jahren begleitet, ohne das irgendjemandem eine schlüssige und wirksame Lösung dafür eingefallen wäre.
Im Gegenteil, wie die aktuellen Umfragen zeigen mit den Kackblauen im Allzeithoch als zweitstärkste Kraft hinter der konservativ-populistisch geprägten CDU:

Erschreckend, zutiefst erschreckend.

Und plötzlich fällt mir dazu wieder ein Zitat des grossen Theologen Dietrich Bonhoeffer ein, geschrieben als er sich – schon in Haft sitzend und den Tod vor Augen – Gedanken darüber machte, wie es zu dem kommen konnte, was unser Land während der Nazizeit prägte:

Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt.

Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden.

Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.

……

So scheint die Dummheit vielleicht weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem zu sein. Sie ist eine besondere Form der Einwirkung geschichtlicher Umstände auf den Menschen, eine psychologische Begleiterscheinung bestimmter äußerer Verhältnisse.

Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.
Der Vorgang ist dabei nicht der, daß bestimmte – also etwa intellektuelle – Anlagen des Menschen plötzlich verkümmern oder ausfallen, sondern daß unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und daß dieser nun – mehr oder weniger unbewußt – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden.

Daß der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß er nicht selbständig ist.
Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mißbraucht, mißhandelt.
So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen.

Aus „Ergebung und Widerstand – Briefe aus der Haft“ von Dietrich Bonhoeffer /Hrsg. Eberhard Bethge

Ein Zitat, das zumindest erklärt, was gerade auch hier bei uns und in unserer Zeit passiert, selbst wenn Bonhoeffer dafür keine Lösung anbieten kann ausser – wie sich aus dem weiteren Text ergibt – der Hoffnung auf eine Befreiung, die von innen heraus kommen muss und nach Bonhoeffers Ansicht auch durch den Glauben an Gott geprägt sein könnte.

Eine Meinung, die ich nicht so ganz zu teilen vermag, obwohl ich gläubiger Christ bin und zumindest die Hoffnung auf ein Wunder in dieser Beziehung auch nicht ganz aufgeben mag. Denn das wird es möglicherweise brauchen, wenn die politische Entwicklung so weiter geht, wie sie gerade geht.
Aber ich bin auch nicht der Meinung, dass man der Dummheit der kackblauen Wählerschaft nichts entgegegensetzen kann, auch wenn sie für Argumente nicht zugänglich scheint.

Denn immerhin leben wir – anders als Bonhoeffer in seiner Zeit – in einem freien Land und können offen unsere Meinung dazu sagen – und wir sind viele, immer noch die Mehrheit, die gegen die Ziele dieser „Partei“ steht.
Wir müssen nur den Mut haben, das auch offen zu sagen…

Und das ist immerhin erfreulich, wenn auch nicht ganz in dem Sinne, wie ich es mir gestern vorgenommen hatte…


Habt also ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der morgen zumindest versuchen will, mal was ganz leichtes zu schreiben…..


-993-

Das Selbe ist nicht das Gleiche

Guten Tag zusammen!

Sicher hat jeder von uns in den letzten Tagen die Meldungen um das verschollene U-Boot vor Neufundland verfolgt, in dem fünf Abenteurer das Wrack der Titanic besuchen wollten. Was nicht gut ausgegangen ist, wie wir seit gestern Abend wissen.

Genauso wenig gut, wie der Versuch von neununddreissig Menschen, die fast gleichzeitig – auf der anderen Seite des Atlantiks, vor den Kanarischen Inseln – gestorben sind bei ihrem Versuch, vor den Lebensumständen in ihren Herkunftsländern zu fliehen – und von über fünfhundert Menschen, die beim gleichen Unterfangen gerade ein paar Tage zuvor im Mittelmeer ertrunken sind.

Wobei schon auffällt wie unterschiedlich der Widerhall auf diese Ereignisse ist. Auf der einen Seite die Abenteurer, über die gross und breit in allen Medien berichtet wird und deren Tod nun grosse mediale Anteilname auslöst – und auf der anderen Seite die vielen Namenlosen, nach deren Schicksal man in den Medien regelrecht suchen muss, wenn man mehr darüber erfahren will.
Weil es offenbar niemanden so richtig interessiert?

(c) Klaus Stuttman – mal wieder bitterböse, aber dafür um so treffender

Schlimm für alle Beteiligten, hier wie dort, das ist überhaupt keine Frage. Denn jedes Menschenleben ist zuviel, was auf dem Meer verloren geht – egal, ob es nun Millionäre auf ihrer Luxusreise trifft oder Menschen auf der Flucht, die für die gefährliche Überfahrt ihr letztes Hemd gegeben haben.

Schlimm auch die Doppelzüngigkeit, die zur Zeit in der Berichterstattung (und auch in der „öffentlichen Meinung“ ?) zutage tritt – denn offenbar zählt darin tatsächlich mehr, wer genug Geld hat, um ohne Not ein hohes Risiko eingehen zu können.
Doch immerhin fällt das inzwischen sogar der Presse auf – wie etwa hier in einem Beitrag der neuen Züricher Zeitung:

Medien pushen sich gegenseitig hoch

Und dann sind da, natürlich, die Medien. Die Geschichte der «Titan» hat Seltenheitscharakter, während tote Migranten längst zur Gewohnheit geworden sind. Die Komplexität der Suche, Hintergründe, Finanzen, Technik oder der stupende menschliche Grössenwahn. Da ist so viel Stoff, der sich gut erzählen lässt. Der nie so erzählt wurde.

Ein alter Medien-Mechanismus setzt ein, der durch die sozialen Netzwerke und den Online-Journalismus verstärkt worden ist. Die grossen Medienhäuser der Welt schreiben über eine Geschichte, und weil das eine Newsportal seinen Text ganz oben auf die Website stellt, muss das andere nachziehen. Die Leser klicken auf die Texte, weil sie die prominent platzierte Meldung für wichtig halten. Die Klickzahlen schiessen in die Höhe, und die Medienhäuser wiederum sehen sich in ihrer Priorisierung bestätigt. Man pusht sich gegenseitig hoch.

NZZ

Wobei mich daran am meisten schockiert, dass dennoch niemand kritisiert, was da im Hintergrund abläuft:
Millionen über Millionen, die für ein äusserst zweifelhaftes Vergnügen verpulvert werden (und Millionen, die auch durch die reisserischen Pressemeldungen dazu verdient werden), stehen da gegen die blanke Not und das Schicksal derjenigen, die manchmal nicht mal wissen, wo sie die Lebensmittel und das Wasser für den nächsten Tag herbekommen sollen.

Was sich selbst noch in den Rettungsaktionen widerspiegelt: Für die einen ist kein Aufwand hoch genug, während man für die anderen nicht mehr als ein betroffenes Schulterzucken übrig hat.

Irgendwas läuft da ziemlich verkehrt auf unserer Welt….


Euer Wilhelm,

der Euch das Thema gerne erspart hätte,
es aber dennoch für wichtig genug hält um es Euch zuzumuten;
dem heute deswegen allen guten Wünsche nur schwerlich in die Tatstatur fliessen wollen,
der Euch aber dennoch wünscht, dass ihr auch heute gesund und behütet bleibt;
und der morgen hoffentlich wieder über etwas erfreulicheres schreiben kann….

Wir lesen uns :bye:


-992-

Wo bleibt eigentlich der Aufschrei?

Guten Morgen am Sonntagmorgen!

Schon seit ein paar Tage denke ich darauf herum, warum sich anscheinend kaum jemand dafür interessiert, was da gerade vor der griechischen Küste passiert ist?

Ein Schiff, ein maroder Fischdampfer ist gesunken, es waren siebenhundert Menschen an Bord, darunter viele Kinder, eingesperrt unter Deck. Menschen die nach Europa wollten, weg von dem, was ihnen ein Leben in ihrer Heimat unmöglich gemacht hat.


Menschen, die auch hier nicht gewollt waren, denen Hilfe einfach verweigert wurde, obwohl sie möglich gewesen wäre.

-_-_-_-

Sind wir eigentlich alle schon so abgestumpft, dass es lediglich ein paar trockene Pressemeldungen wert ist und fast überhaupt keinen Widerhall in anderen Medien (unser aller Blogs eingeschlossen) findet, dass da vermutlich fünfhundert Menschen vor den Augen der Küstenwache ertrunken sind, davon über hundert Kinder, ohne Chance auf Rettung?

Sind wir schon so abgestumpft, dass es uns nichts mehr angeht, was da unmittelbar vor den Grenzen unserer Europäischen Union passiert, die sich mehr und mehr abschottet und hofft, mit einem faulen , nur aufs eigene Wohl bedachten Kompromiss die Probleme des wirtschaftlichen Gefälles und der politisch oder religiös motivierten Verfolgungen in den afrikanischen und asiatischen Ländern in den Griff zu bekommen, die Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen und sich in die Hände von geldgierigen Schleusern zu begeben, um vielleicht ein besseres oder sicheres Leben zu finden?

Sind es nicht wir alle, die privilegierten Bürger der Europäischen Union, die wir durch unser Schweigen das Handeln unserer Politiker erst legitimieren, die sich die menschenunwürdigen Massnahmen ausgedacht haben, die in Zukunft das „Elend“ von uns fern halten sollen und damit auf Länder verlagern wollen, die keineswegs sicher für Menschen auf der Flucht sind: auf Anrainerstaaten des Mittelmeeres wie Tunesien, die Türkei usw., die dafür auch noch reich entlohnt werden?

Sind es nicht wir alle, die wir uns daran mitschuldig machen, weil wir die Politik einfach so gewähren lassen – immer nach dem Motto: „Aus dem Auge, aus dem Sinn?“

Und dann frage ich mich unwillkürlich, wo eigentlich der Aufschrei bleibt von denen, die das anders sehen und so nicht mittragen wollen – so wie damals, als überall in unserem Land grosse Demos liefen und das Logo der Seebrücke (das schon seit dieser Zeit und aus gutem Grund* in den Seitenleisten unserer Blogs seinen festen Platz hat) und die orangen Fahnen allenthalben zu sehen waren:

Wo bleibt der Aufschrei, der noch vor ein paar Jahren durch unser Land ging, als das Flüchtlingslager in Moria brannte?

Gilt das Motto denn nicht mehr, sichere Häfen zu schaffen, die verhindern könnten, dass sich das immer wieder aufs Neue wiederholt, was gerade vor der griechischen Küste passiert ist?
Zählen die vielen Toten denn nichts, die letztendlich auch Opfer unser aller Schweigens sind?
Zählt das Elend der Kinder nichts, die dem hilflos ausgeliefert sind, was am grünen Tisch über sie entschieden wird, wo man nur noch mit anonymen Zahlen argumentiert, die man möglichst niedrig halten will, wo man Rettungsaktionen der NGOs möglichst unterbinden will und wo stattdessen über Kontingente, Ausnahmeregelungen und andere faule Kompromisse diskutiert, aber ein verlorenes Kinderleben allenfalls als Kollateralschaden abgetan wird – wenn überhaupt?

Wo also bleibt der Aufschrei, um diesem grausamen Spiel endlich ein Ende zu bereiten?
Sind wir nicht alle gefordert, dazu endlich klar und deutlich Stellung zu beziehen und Menschlichkeit von den Politikern einzufordern?

-_-_-_-

*) Nein, das Logo ist nicht nur Dekoration, sondern steht für unsere feste Meinung, dass sich dringend was ändern muss im Umgang mit den Menschen, die übers Meer zu uns kommen wollen.
Aussperren und Freikaufen durch milliardenschwere Zahlungen an zwielichtige Drittländer ist nun mal keine tragfähige Lösung. Das sollte nach den vielen Jahren erfolgloser Versuche in dieser Richtung inzwischen auch der dümmste Politiker gemerkt haben..


Dennoch:
Habt einen angenehmen Sonntag.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auch den Flüchtlingen auf dem Meer wünscht, dass sie gesund und behütet bleiben mögen und nichts mehr hofft, als dass auch für ihre Probleme endlich menschlichere Lösungen gefunden werden.


-986-

Das musste ich erst mal sacken lassen

Guten Abend Euch allen

Während ich mich gestern und heute mit den Absonderlichkeiten künstlicher Intelligenz beschäftigen „musste“, bahnte sich keine zweitausend Kilometer von uns entfernt eine der grössten Katastrophen der letzten Jahrzehnte an – ausgelöst vermutlich vom Grössenwahn und Realitätsverlust des Despoten im Moskauer Kreml und an Perfidität wohl kaum noch zu überbieten, obschon erst nach und nach klar wird, was das für Folgen haben wird.
Und so brauchte auch ich ein wenig Zeit, meine Gedanken dazu zu sortieren und aufzuschreien, obwohl ich diesen Beitrag schon gestern begonnen habe:

-_-_-_-

Kachowska-Stausee

Der Name eines Ortes, von dem ich bis gestern morgen noch nie gehört hatte, genauso wenig wie von den Namen Fukushima oder Tschernobyl, bis es an diesen Orten zu grossen, menschgemachten Katastrophen kam, die den Lauf der Welt veränderten und so zum Teil des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit wurden.
Wie auch die Angriffe auf das World-Trade-Center vor 22 Jahren und andere Ereignisse aus den letzten Jahrzehnten , die mit der Katastrophe von Kachowska eines gemeinsam haben: Sie wurden absichtlich herbeigeführt und waren nicht wie Tschernoby oder Fukushima „lediglich“ ungeplante Folgen von Bedienung- oder Planungsfehlern….

Die weiteren Folgen allerdings sind und waren bei all diesen Ereignissen beinahe gleich traumatisch – nicht nur für die Menschen vor Ort, die unmittelbar davon betroffen sind, sondern auch für den Rest der Welt, der – wie wir hier im sicheren Deutschland – die Bilder davon im Fernseher, in der Presse oder im Netz sehen konnten oder können. Was auch schon schlimm genug ist, wenn auch bei Weitem ungefährlicher als die Umstände am jeweiligen Ort der Katastrophen.

Link zum Video: —> Klick

Bilder, die bei aller Eindringlichkeit kaum vermitteln können, wie schlimm es vor Ort wirklich aussieht und wie es den Menschen ergeht, die unmittelbar davon betroffen sind.
Bilder, die uns erschrecken (und möglicherweise auch traumatisieren), weil sie uns zeigen, wie fragil es um die Sicherheit in unserer Welt bestellt ist, wenn sich nur einer findet, der bereit ist, den Knopf zu drücken und das Unvorstellbare in Gang zu setzen, egal wieviel Opfer es fordert
Bilder, die uns in den Bann ziehen in unserem Wunsch, verstehen zu wollen, was da passiert ist und warum das passiert ist.

Und deshalb bin ich sicher auch keine Ausnahme, wenn ich voller Betroffenheit seit gestern morgen wieder und wieder diese Bilder oder gar das Video vom Kachowska -Staudamm aufrufe, aus dem der Screenshot oben stammt – und alles aufsauge, was an Nachrichten dazu veröffentlicht wird. In Gedanken auch immer wieder bei der Frage, wie es nun wohl den Menschen unterhalb des geborstenen Staudammes geht, auf die jetzt eine unaufhaltbare Wasserwand zurollt, ohne dass sie auch nur den Hauch einer Chance hätten, daran etwas zu ändern oder mehr viel mehr zu retten als ihr blosses Leben.Menschen, die ohnehin schon seit über einem Jahr unter den Plagen und der Willkür des Putinschen Krieges leiden, wie wir alle wissen.

Um so mehr stellt sich aber jetzt die Frage wie, weit dieser russische Kriegsverbrecher (als Mensch möchte ich ihn wirklich nicht mehr bezeichnen) und seine Schergen noch gehen werden, nachdem nun die nächste rote Linie überschritten ist, die bisher noch ein Tabu war. Schliesslich ist die Zerstörung von Staudämmen als Teil ziviler Infrastruktur in den Genfer Konventionen eindeutig als illegal und Kriegsverbrechen gebrandmarkt.
Denn Rücksichtnahmen scheinen der Despot und seine Offiziere ja nicht zu kennen – weder auf die Zivilbevölkerung , noch auf ihre eigenen Soldaten, noch auf die Folgen ihres Handelns für die Umwelt, noch auf die Genfer Konvention, der auch Russland schon seit langem beigetreten ist, noch darauf, dass sie damit mehr und mehr den Rest der Welt gegen sich aufbringen und die Spirale der Eskalationen sich immer weiter drehen wird?
Was sicher nach dem Jahr des Krieges in der Ukraine (und nach den vorhergehenden Kriegen, die von Russland ausgingen) keine neue Erkenntnis ist, aber mit der Sprengung des Staudammes doch noch mal eine andere Qualität gewonnen hat, die selbst dem grössten Optimisten oder Russland/Putinversteher zu denken geben sollte, die bisher das Verhalten dieser Typen gegen besseres Wissen immer noch verteidigt haben.

Und für sie hoffentlich auch ein Anlass ist, endlich mal über die eigene ignorante Einstellung dazu nachzudenken.

Denn diese Katastrophe auch noch „schön zu reden“ wäre angesichts der Bilder der geborstenen Staumauer und der unabsehbaren und möglicherweise sogar weltweit spürbaren Folgen für die Menschen und die Natur am Djnepr-Delta an Zynismus wohl kaum noch zu überbieten…


Habt dennoch einen angenehmen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wieder einmal nicht fassen kann, wie Menschen so mit Menschen umgehen können


-974-

Künstliche…… na, was auch immer (II)

Ein fröhliches „Moin“ in die Runde!

Ich hoffe, Ihr werdet mir verzeihen, wenn ich mich in diesem Beitrag nochmal dem Thema nähere, was im letzten Beitrag schon eine Rolle gespielt hat:
Der maschinellen „Intelligenz“, die nicht nur mit Schwafelmaschinen wie ChatGPT und Bilderzeugungs-Varianten gerade Furore macht, sondern gelegentlich auch noch ganz andere, schon ziemlich skurrile und – zugegeben – auch etwas alberne Ausprägungen zeigt.

Wie etwa in dieser wohl eher für Masochisten geeigneten Version – gut für alle, die mal so richtig zusammengefaltet, abgekanzelt und angefurzt werden wollen, weil sie in realen Leben niemanden haben, der das mal macht:

Wer also keinen Chef hat, der unfreundlich genug ist, keinen Lebenspartner, der ihn mal so richtig niedermacht oder keine Haustiere, die ihn bösartig ignorieren, dem kann jetzt auch geholfen werden. Dafür braucht er eigentlich nur dem Link zu folgen, der sich hinter dem nächsten Bild versteckt B-)

Aber dass sich nachher keiner bei mir beschwert, weil der Bot nicht unfreundlich genug war! B-)

-_-_-_-

Bleibt aber noch anzumerken, dass dieser Beitrag ebenfalls nicht so ganz ernst gemeint war, zumal die Idee für diesen Bot ja vom Postillion stammt, der gerne mal Dinge satirisch abhandelt und seine Leser damit auf die Schippe nimmt – allerdings auch immer mit einem Körnchen Wahrheit in seinen Spitzen…
Und so ist wohl auch dieser Bot zu verstehen, der – wie ich finde – durchaus geeignet ist, einige Unarten der aktuellen KI-Hype gekonnt aufs Korn zu nehmen. Inklusive der hier deutlich wahrnehmbaren Überspitzung der Tatsache, das man nicht alles Ernst und für bare Münze nehmen sollte, was diese Bots so von sich geben…

Wobei ich mir einzig noch wünschen würde, dass dieser Bot nicht schon immer nach ein paar Antworten eingeschnappt und mit deutlich wahrnehmbaren Türenknallen den Chat verlässt. Denn irgendwie übt das Ding auf mich tatsächlich eine gewisse Faszination – und damit auch den Wunsch nach „mehr“ aus….. :wacko:

-_-_-_-

Und wo wir gerade dabei sind:

Hatte ich Euch eigentlich schon den Hasen gezeigt, der mir gestern noch in mein Beispielbild gehoppelt ist?

Das sieht doch tatsächlich so aus, als ob der da wirklich hin gehören würde?


In diesem Sinne:
Habt einen erfolgreichen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich den Rest des Tages ernsthafteren Dingen zuwenden wird….


-973-

Zitat 12/23: Völlig bekloppt

Mahlzeit zusammen!

Als ich gestern dieses Zitat gelesen habe, dachte ich einen Moment, dass das wohl nicht wahr sein könnte:

„Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Straße.“

Bundeskanzler Olaf Scholz im am 22.Mai vor Schülern in Kleinmachnow
(Quelle: RBB)


Da erdreistet sich doch tatsächlich ein Bundeskanzler, der selbst herzlich wenig für die Erreichung von Klimazielen tut, Menschen völlig abwertend zu titulieren, die eigentlich nicht mehr fordern, als dass sich die Regierung nun endlich mal in Bewegung setzt, um ihren vorgegebenen Staatszielen nachzukommen und die Dinge auf den Weg zu bringen, die jetzt dafür dringend erforderlich wären – und das auch ausgerechnet noch vor Schülern, die in ein paar Jahrzehnten die Hinhaltetaktik und die Schludrigkeiten ausbaden werden müssen, die momentan auch von seiner Regierungskoalition an den Tag gelegt wird…
Was ich persönlich viel bekloppter finde als Menschen, die mit ihren Klebeaktionen ein paar Stunden lang den Verkehr aufhalten, weil dann für die Generationen nach uns mit Sicherheit ein vielfach höherer Schaden entsteht als jetzt für uns , wenn Menschen mal ein paar Stunden im Stau stehen.

-_-_-_-

Völlig bekloppt – um mal bei den Vokabeln unseres Kanzlers zu bleiben – finde ich auch den Aktionismus einiger Staatsanwaltschaften, aus den eigentlich harmlosen und bisher weitgehend gewaltfreien Klebeaktionen nun das Werk einer „Kriminellen Vereinigung“ machen zu wollen, obschon die Fachleute darüber gerade noch heftig streiten, ob die Worte des §129 STGB diesen Straftatbestand für die Aktionen der „letzten Generation“ überhaupt hergeben und eine grosse Zahl von Juristen das ganz anders sieht:

Dass bei Protestaktionen der „Letzten Generation“ teilweise Straftaten begangen werden, daran gibt es kaum Zweifel. In mehreren Urteilen und Strafbefehlen wurden Straßenblockaden beispielsweise als strafbare Nötigung eingestuft. Die Gruppe selbst schreibt auf ihrer Internetseite, dass eine Verfolgung wegen Straftaten möglich ist, wenn sich Personen bei den Aktionen beteiligen.

Doch ob die strafbaren Handlungen wirklich Hauptziel der Gruppe sind, ist fraglich. Die Gruppe will in erster Linie die Politik zu einer klimafreundlicheren Politik bewegen. Sogar die Staatsanwaltschaft Berlin hatte in einem Beschluss festgestellt, dass zumindest die Anliegen der Aktivisten „im Einklang mit der Staatszielbestimmung des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen stehen.“

ZDF.de


Federführend dafür mal wieder die Bayern mit LKA und Generalstaatsanwaltschaft (beides dem Justitzministerium unterstellte Behörden und jeglicher unabhängigen richterlichen Entscheidung vorgreifend, die allein feststellen könnte, dass es sich tatsächlich um eine kriminelle Vereinigung im Sinne des Gesetzes handelt) – genau das Bayern übrigens, wo zahlreiche Schmiergeldaffären und politischer Filz (die viel eher in diesen Straftatbestand passen würden) als Kavaliersdelikte mit minimalen Geldstrafen (und oft auch noch zur Bewährung) abgeurteilt wurden – und natürlich auch dabei die Brandenburger und Sachsen , in deren Länder Neonazis (auch die in den Parlamenten) mit ihren ausländerfeindlichen Gruppierungen gehätschelt und immer noch mit Samthandschuhen angefasst werden, statt endlich mal klare Kanten und Grenzen aufzuzeigen.

Wobei die bundesweite Razzia gestern tatsächlich der Oberhammer war, weil man damit sicher nicht erreicht, dass die Klebeaktionen aufhören, sondern viel eher, dass nach dieser völlig unnötigen Eskalationsstufe nun möglicherweise Leute in den Untergrund abwandern werden, die bisher noch offen und Gesicht zeigend agiert haben..
Wobei weitere Eskalationen (auf Aktion folgt nun mal Reaktion) vermutlich nicht mehr auszuschliessen sind, wenn die Verzweiflung – auch durch die zunehmende Kriminalisierung der Klima-Aktivisten – noch weiter steigt. Beispiele dafür gibt es ja in der Geschichte unseres Lande inzwischen genug…..
Wobei auch dies wieder mal ein Beispiel dafür werden könnte, dass überharte und bis dato kaum angemessene staatliche Massnahmen (Law&Order) erst dazu führen, dass aus einer Menge friedlich Protestierender Gruppen von gewaltbereiten Aktivisten hervorgehen. Das war schon in der Anti-AKW-Bewegung so und auch zu verschiedenen anderen Anlässen, etwa auch beim G20-Gipfel hier in Hamburg…. wo die Sache auch erst richtig eskaliert ist, als (damals 2017 unter Olaf Scholz als erstem Bürgerḿeister) der Innensenator die Keule rausgeholt hat:

Auch damals hatte der Herr Scholz ja zuerst die Sache völlig falsch eingeschätzt und sich nachher zum Affen gemacht(bevor er zur Belohnung Vizekanzler in Merkels letzter Regierung werden durfte). Und genau in dieser Richtung ist er jetzt offenbar auch wieder unterwegs….

-_-_-_-

Wobei meine Sympathie in dieser Angelegenheit sicher nicht bei unserem Kanzler, seiner laschen Regierungsführung, seinen flügellahmen Koalition und seiner völlig bekloppten (weil falschen und viel zu kurz greifenden) Ansage aus dem Zitat liegt, sondern tatsächlich bei den Menschen, die wenigstens versuchen, etwas zu bewegen – auch wenn ich deren Mittel und Methoden wahrlich nicht immer gut finde und mir wünschen würde, dass sie manchmal mehr den argumentativen Weg suchen würden, um eine breitere moralische Unterstützung und mehr Rückhalt für ihre Sache zu bekommen (die ja im Grunde auch jetzt schon unser aller Sache ist).

Denn je länger die Scholz’sche Regierung jetzt zögert und von Querelen in der Koalition blockiert wird, um so schwerer wird es werden, wenn deren Amtszeit vorüber ist – egal, ob sie nun ihre vier Jahre Regierungszeit durchhält oder nicht (was mir inzwischen sehr wahrscheinlich scheint). Denn danach werden die an die Macht kommen, die am liebsten alle Räder zurückdrehen würden, schlimmstenfalls in einer schwarz-gelben Koalition mit Merz und Lindner an der Spitze. Was klimapolitisch die absolute Katastrophe wäre, wie man inzwischen bei jeder Debatte im Bundestag hören kann….

Und auch das ist ein Grund, warum ich den Druck gut nachvollziehen kann, den die „letzte Generation“ nun aufzubauen versucht. Denn auch mir graut es vor dem, was ich in der Zukunft sehe, wenn nicht bald etwas passiert…..


Habt dennoch einen angenehmen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich den schlafmützigen und nicht nur in dieser Äusserung inkompetent wirkenden Herrn Scholz ganz sicher nicht als Kanzler gewünscht hat und daraus auch weiterhin kein Hehl machen wird…


-958-