oder:
„Die haben doch alle einen Vogel (uns eingeschlossen)“
Guten Morgen am Karfreitag!
Denn auch wir sind ja diese Woche gute zweihundert Kilometer weit gefahren, um möglichst viele Vögel vor die Linse zu bekommen und auf so zauberhaften Bildern präsentieren zu können, wie die Liebste es in ihrem Blog gerade tut. Vögel, die es hier in Hamburg vermutlich auch gibt, aber sicher nicht in der geballten Menge und auf einem Haufen wie im Ochsenmoor am Dümmer….
Aber um Vögel soll es in diesem Beitrag nur am Rande gehen, sondern ums drumherum in Form einer Nachlese und eines kleinen „Making of“, bestehend aus Handybildern, die am Rande unseres Ausfluges entstanden sind und auch ein wenig vom Ambiente zeigt, in dem wir uns da bewegt haben.
Denn das Ochsenmoor ist Teil eines ehemaligen Feuchtgebietes am südlichen Ende des Dümmer Sees, das ab Mitte des letzten Jahrhunderts zum Zwecke landwirtschaftlicher Nutzung trockengelegt wurde und nun seit einigen Jahren wiedervernässt wird und noch weiter renaturiert werden soll.
Dabei sind die Kernstücke ein grosses Wiesenareal und ein kleines Wäldchen, die nun wieder weiträumig unter Wasser stehen und damit zum Brut-und Schutzgebiet für eine vielfältige Population von Wasservögeln aller Art werden – Gänse, Enten und Teichhühnchen allen voran, aber auch Kiebitze, Uferschnepfen, Rotschenkel , Kampfläufer (haben wir leider nicht gesehen) und noch einige Arten mehr, wenn man der einschlägigen Literatur Glauben schenken darf.
Wobei der grosse Vorteil ist (nicht nur für Fusskranke wie mich), dass man sich dieses Gebiet nicht mühsam erwandern muss, sondern ganz bequem im Auto umrunden kann
und nicht mal aussteigen muss, um perfekte Bilder zu machen.
Wobei sich die Vögel herzlich wenig an den Vehikeln der Fotografen stören, aus deren Fenstern auch immer wieder lange Teleobjektive ragen:
Und damit war meine Liebste beileibe nicht die Einzige, sondern wir konnten auch etliche ältere Herren beobachten, die auf ähnlich bequeme Art ihrer Naturbeobachtung frönten – Schwanzvergleiche“ a la
„Wer hat das längste, dickste und teuerste und schönste (Teleobjektiv)“
inklusive 
Zumal die Population der „langen Rohre“ auf diesem Rundkurs wirklich ausgesprochen hoch war, wie überall, wo es wildes Geflügel zu knipsen gibt. Ähnliches hatten wir ja seinerzeit auf Helgoland auch schon mal beobachtet.
Und fotografiert wurde beileibe nicht nur aus dem Auto oder stehend freihändig,
sondern auch aus voller Deckung heraus
und bei Bedarf auch im Sitzen
oder gar – vollen Körpereinsatz zeigend – auch längelang im Dreck liegend – je nachdem, was das Motiv gerade erforderte:
Wobei die Ergebnisse ja zeigen, dass sich der Aufwand und auch der volle Körpereinsatz wirklich gelohnt haben….. :redheart:
-_-_-_-
Nicht vorenthalten möchte ich Euch auch noch ein paar Aufnahmen, die ebenfalls um das Naturschutzgebiet herum entstanden sind, zum Teil auch von den Aussichtstürmen aus, von denen man noch etwas mehr Übersicht bekommt – etwa auf den See, der ansonsten nur schlecht zugänglich ist, weil grossenteils von einem Schilfgürtel umgeben und ansonsten entlang des Ufers weitgehend als Privatbesitz deklariert und deshalb kaum erreichbar:
Was ich persönlich ziemlich schade finde…
-_-_-_-
Um so schöner aber die Impressionen, die ich sonst noch einfangen konnte:
-_-_-_-
Und eins vom See hab ich auch noch – genau an der Stelle, wo wir vor Jahren den Sonnenuntergang geknipst haben (was uns dieses Mal nicht gelungen ist):
Dennoch: den Sonnenuntergang will ich Euch auch nicht vorenthalten, wenn auch nur exemplarisch mit dem alten Bild:
Soviel von mir zum Thema: ein Beitrag über Vogelbilder ohne ein einziges Vogelbild – aber das muss man ja auch erst mal schaffen 
Habt also alle einen feinen Feiertag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns 
Euer Wilhelm,
der heute vielleicht sein erstes Fischbrötchen in diesem Jahr bekommt …..
-903-
Ich gebe zu, das war ganz nach meinem Geschmack und die Ergebnisse begeistern mich tatsächlich (das ist ja nicht so häufig der Fall, irgendwas zu meckern habe ich ja nicht selten an meinen Bildern)
Schön, dass Du auch ein wenig Ambiente eingefangen hast. Ich war so auf das Geflügel konzentriert, dass ich das quasi vergessen habe
Wann fahren wir da wieder hin?
Wie die Überschrift schon sagt: Dümmer geht immer
Vor allem auch mal an einem leicht verlängertem Wochenende….. und dann von mir aus jederzeit
Herzlichen Dank für die vielen schönen Eindrücke von Eurer kleinen Auszeit
Dass es hin und wieder Gebiete gibt, die Menschenfuß nicht betreten sollte, finde ich erstmal prinzipiell ganz sinnvoll. Dass das dann unbedingt Gebiete sein müssen, die sich in Privathand befinden, finde ich allerdings eher bedenklich. Andererseits macht mich sowas erst recht neugierig, sodass ich dann auch schade finde, dass man da eben nicht reingucken kann. Ach, so viele Herzen schlagen da in meiner Brust.
Habt schöne Osterfeiertage
Tatsächlich kann den See auf einem Rundweg zu Fuß oder mit dem Rad umrunden. Man kommt nur nicht überall an den See ran. Wenn man aber auf dem Rundweg ist, gibt es keine gesperrten Bereiche.
Aber viel sehen tut man vom See da trotzdem in weiten Bereichen nicht – zumindest nicht am Westufer, wo der Schilfgürtel doch ziemlich breit ist. Und am Ostufer sieht es dann meist so aus, weil natürlich jeder freie Zugang auch mit Anlegern für den Wassersport und Gastronomie garniert ist:
Danke für die schönen Aufnahmen – klasse, dass Ihr Euch so gut ergänzt und man neben Frau Momos Vogelbilder bei Dir die Landschaft genießen kann. Ein sehenswertes und besuchenswertes Gebiet!
Toll finde ich die große Weite – die hatten wir bei unserer Tour nicht, weil ringsum Gebirge war.
Sehr gerne
Ich hätte es auch eher schade gefunden, wenn von unserem Ausflug als Erinnerung nur die Vogelbilder bleiben würden – bei aller Hochachtung, die ich inzwischen vor den fotografischen Leistungen meiner Liebsten habe. Denn sie fokussiert mit ihrem langen Tele naturgemäss auch immer ziemlich eng (was sicher kein Fehler ist) und dabei fällt das Grosse und Ganze dann schon mal hinten rüber……
Was die Weite angeht:
So beeindruckend ich Gebirgspanoramen auch finde, aber diese Landschaft kommt mir persönlich deutlich mehr entgegen.
Ich liebe nun mal den Blick zum Horizont und würde mir ohne auf Dauer auch ziemlich eingesperrt vorkommen. Und genau das ist auch immer eine Triebfeder bei meinen Rollertouren, weil mein Lieblingsrevier, die Elbmarschen südlich von Hamburg mir das eben auch bieten kann, selbst wenn ich die meisten Strassen dort sicher schon dutzende Male abgerollert habe….
Um die Weite beneide ich Dich/Euch – die ist für uns halt ein paar Hundert Kilometer zu weit weg…. Vielleicht kriege ich doch irgendwann noch einen Umzug in den Norden hin, angedacht war es schon mal, aber bisher hatten wir nicht den Drang, das auch umzusetzen.
Was Weite wirklich bedeuted, habe ich ja auch erst richtig entdeckt, seit ich im Norden lebe.
Vorher, in der Senne (der westfälischen Sandbüchse bei Bielefeld) war der Blick ja auch eher begrenzt – durch den Teutoburger Wald im Norden und Osten und die vielen kleinen Wäldchen, die jeder Bauer sein eigen nannte im Süden und Westen…
Das hat wirklich was, so viel Weite im Binnenland. Ich merke mir mal: Nächstes Mal nach Süden nicht wieder an der Weser radeln (obwohl das auch schön ist), sondern etwas weiter westlich … Wobei: Wenn dann der Wind aus der falschen Richtung kommt, findet man ja nirgends Deckung :)
Ja, westlich der Weser ist so Einiges, was gerne mal unterschätzt wird.
Nicht nur die Gegend um den Dümmer herum (wobei das Ochsenmoor schon ziemlich speziell ist), sondern auch die grossen Moorgebiete um Diepholz herum, die ebenfalls ziemlich viele abwechslungsreiche Perspektiven bieten….
Wunderschön. Kein Wunder das wir einst darüber nachdachte dort Jobs an zu nehmen und unsere Kinder dort groß zu ziehen 🤔
🌈😘😎
Ja, das ist wirklich wunderschön.
Allerdings wäre ich kaum auf die Idee gekommen, dort auf Dauer leben zu wollen, obschon ich die Gegend schon seit Kindertagen kenne (wir hatten Verwandschaft im benachbarten Wagenfeld).
Denn so schön es dort auch ist, die typischen Infarstruktur-Probleme des Landlebens gab es damals auch schon. Und das hätte mich wohl auch davon abgehalten….
Ach ja, mal so richtig weit gucken können, das gefällt mir auch
Die Sehnsucht nach der Weite, die wohl jeder Stadtmensch kennt