Vorsicht Kunde – oder: wahrlich kein göttlicher Service

Tach erstmal!

Wo gearbeitet wird, da fallen Späne – und da werden auch immer mal wieder Fehler gemacht.
Keine neue Erkenntnis, ich weis. Und auch das Thema ist nicht neu, über das ich mich hier jetzt auslassen werde. Schliesslich hat jeder von uns mit Paketdiensten schon negative Erfahrungen gesammelt.

Wobei es einen gibt, der momentan wegen seiner Schlechtleistung immer mal wieder in den Schlagzeilen auftaucht und für seine Unzuverlässigkeit geradezu berüchtigt ist:

Die vielen schlechten Bewertungen, die man im Netz über den Paketdienstleister Hermes finden kann, hat er sich immerhin hart verdient.
aus einer Kolumne auf NTV

Eine Unzuverlässigkeit, mit der wir auch schon einige negative Erfahrungen durften, weshalb wir inzwischen peinlich darauf achten, nur dort online zu kaufen, wo nicht mit den Götterboten als Logistikpartner gearbeitet wird.

Was aber auch nicht immer klappt, wie ein aktuelles Beispiel zeigt, nachdem ich am Freitag nach meinem Krankenhaustermin neues Verbandmaterial online geordert habe, welches ich leider selbst bezahlen muss und weil das deutlich günstiger ist, als hier in der Apotheke vor Ort zu kaufen.
Dumm halt nur, dass ich dabei auf das Versprechen des Händlers reingefallen bin, dass eine Zustellung innerhalb von zwei Tagen und sogar an eine Abholstation möglich sei. Woraufhin ich davon ausgegangen bin, dass dabei wohl DHL involviert wäre….
Deshalb bin ich dann auch aus allen Wolken gefallen, als plötzlich in der Sendungsverfolgung (immerhin noch am gleichen Tag) Hermes als Versandpartner auftauchte – und mir schwante schon, dass das wohl in die Hose gehen würde…trotz der vollmundigen Versprechen in der Sendungsverfolgung, die Sendung schon am Samstag zuzustellen.

Und – ihr ahnt es sicher schon:
Alles was am Samstag vom Götterboten schliesslich zu sehen war, war die abendliche Mitteilung per Mail, dass man mich nicht angetroffen habe – genau wie am Montag und gestern, als angeblich erneute Zustellversuche unternommen wurden….Dazu gestern noch garniert mit der Ergänzung, mich an Hermes zu wenden, um nun eine Lieferung in einen Paketshop zu beauftragen.

Da ist mir dann allerdings der Kragen geplatzt und ich hab denen (wie auch dem Versender) eine gepfefferte Mail geschickt, auf die auch prompt eine Auto-Responder-Antwort kam:

Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen, insbesondere den zweiten Satz:

Eine weitere E-Mail verlängert die Bearbeitungszeit. Bitte verzichten Sie deshalb auf weitere Anfragen zum selben Anliegen.

Da bekommt man als Kunde diese Unternehmens doch gleich das unfeine Gefühl, eigentlich nur die Arbeitsabläufe zu stören und mit seinem Anliegen keinesfalls ernsthaft willkommen zu sein.

Daraufhin hab ich heute morgen nochmal zum Telefon gegriffen, um in der Hotline meinem Ärger Luft zu machen. Schliesslich bestelle ich meine Sachen nicht aus Jux und Dollerei und als Füllung für irgendwelche Hermes-Transporter oder -Depots, sondern weil ich sie brauche. Und in dem Fall sogar dringend, um regelmässig meine Verbandwechsel machen zu können….
Aber so richtig durchdringen konnte ich damit bei der schlecht deutsch sprechenden Tante am anderen Ende der Leitung nicht – ausser dass sie völlig ungefragt die einzig mögliche Option „Paketshop-Zustellung“ auf „Zustellung an einen Wunschnachbarn“ geändert hat, welche „schnellstmöglich“, also „in den nächsten Tagen“ erfolgen solle:

Aber das war nun auch nicht mein Wunsch – denn Wunschnachbar? Diese Vokabel wird von den Zustellern dieser Firma bekanntermassen auch immer sehr kreativ ausgelegt (um das mal positiv zu umschreiben) Nur konnte ich der Tante auch nicht begreifbar machen, dass wir keine Lust auf Suchspiele in der näheren oder weiteren Nachbarschaft haben.

Ergo hab ich nochmal da angerufen und hatte bei meinem zweiten Gesprächspartner mehr Glück, denn die von ihm versprochene Mail von der zuständigen Dispatcherin des Depots in Lüneburg kam quasi Postwendend:

Kurz darauf gefolgt von der Benachrichtigung, dass das Paket heute erneut „in der Zustellung sei“ – an mich selbst und nicht irgendwo anders hin adressiert. Bleibt also abzuwarten, ob das dann wirklich auch passiert und wo es letztendlich landet.
Denn so richtig traue ich auch dieser Mitteilung nicht mehr.

Und am Ende bin ich vielleicht sogar wieder mal nicht da, obwohl ich eigentlich immerda bin

-_-_-_-

Allerdings konnte ich mich einer Sache dann doch nicht enthalten:

„Eine nächste Sendung mit Hermes wird es – soweit es mich betrifft – nicht geben“

Das habe ich der Dame in einem kurzen Antwortschreiben noch mitgeteilt…..

-_-_-_-

Nachtrag, ein paar Stunden später:

Was ich nicht für möglich gehalten habe: Tatsächlich ist das Paket jetzt da – mit Zustellung durch Kurier, der wohl extra deswegen vom Depot in Lüneburg auf den Weg geschickt wurde. Verdient haben die also an dieser Sendung Nullkommanichts und noch fett draufgezahlt, weil ihre normalen Zusteller es nicht gebacken bekommen.
So kann man sich auch selbst in die Pleite manövrieren

Habt alle noch einen angenehmen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns