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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ich glaub‘ , mein Hamster bohnert :-(

Tach nochmal!

Gerade, auf der Suche nach einem Ersatzteil für unsere Spülmaschine dachte ich echt, ich falle vom Glauben ab:
Musste ich doch auf der Website des Herstellers bei meiner Suche (mit der korrekten Typenbezeichnung des Gerätes)feststellen, dass es dort für das gerade mal zwei Jahre alte Teil bis auf ein paar Gehäuseteile überhaupt keine Ersatzteile mehr gibt. Wer also eine Beule in der Rückwand hat, wird dort wahrscheinlich fündig werden – bei anderen (und deutlich wichtigeren) Teilen aber sicher in die Röhre gucken…..

Dabei suchte ich doch eigentlich nur nach solchen simplen Plaste-Klammern für den unteren Geschirrkorb – sicher nur ein paar Pfennige wert:

Das Bild täucht ein wenig: Die kleine Klammer ist gerade mal 30mm lang ….
(Aber es ist der Beweis, dass mein Handy auch Makros kann)

Aber nix, nada, niente.
Die Dinger sind da nicht zu finden, nicht für unsere Maschine und auch nicht im übrigen und reichhaltigeren Ersatzteilangebot der Firma für Spülwunder anderen Typs.

Soviel zum Thema: Ba…echt weiss, was Kunden wünschen!

Also hab ich mal etwas weiträumiger gesucht und bin tatsächlich auch fündig geworden – im Angebot eines grossen Ersatzteilhändlers, der sich auf Teile für Haushaltsgeräte spezialisiert hat.
Allerdings zu Preisen wie beim Juwelier:

Wobei die aufgerufenen Preise tatsächlich nur für jeweils ein einzelnes Exemplar gelten – zuzüglich 5,95 Doppelmarkt für den Versand, der vermutlich als billigste Warensendung im Briefumschlag erfolgt.
Macht also Summasummarum stolze 36,19 Euro für die zwei Klammern, die wir brauchen :wacko:

Viel zu viel für mein Gefühl, zumal die Teile in der Herstellung sicher nicht mehr als ein paar Cent kosten. Und selbst wenn man die Kosten des Händlers für Lagerhaltung, Energie und Logistik noch einrechnet, sind diese Preise eindeutig Wucher. Wie übrigens auch die Preise weiterer Anbieter, die sich auf ähnlichem Niveau bewegen und lediglich in den Versandkosten unterscheiden.

Also muss jetzt wohl wieder mal eine Frickellösung her, die für unseren Geldbeutel verträglicher ist.
Etwa mit Kabelbindern, wie die Liebste meinte…..

Schaunmermal, wie lange das hält.
(Aber gute Provisorien halten ja bekanntlich meist ewig B-) )


Habt alle noch einen angenehmen Abend und ein zauberhaftes Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der aus dem Kopfschütteln gerade nicht herauskommt…….


-774-

Der Wecker war schuld

Hallo, ihr Lieben!

Die gute Clara warf gestern in einem Kommentar die Frage auf, wie ich mir eigentlich mein Fachwissen rund ums Thema Computer angeeignet habe, zumal ich beruflich als Krankenpfleger doch etwas ganz anders gemacht hätte?

Daraufhin hatte ich ihr kurz geantwortet, dass ich ja schon in meinem ersten Leben – oder genauer: in meiner ersten Ausbildung zum Teleföner im Anlagenbau – mit derartigen Maschinen zu tun hatte, insbesondere mit solchen (in Form von Telefonanlagen und simplen Kassensystemen), die ihr Betriebssystem noch von Lochkarten und Magnetbändern in den winzigen, nur ein paar Kilobyte grossen Speicher gespielt bekamen….

Aber im Grunde begann meine Faible für alles technische ja schon eine ganze Weile früher:
Mit einem alten Wecker, der meiner Oma gehörte und den ich als sechsjähriger mit meinem Opa zusammen am Küchentisch auseinander nehmen durfte, nachdem er partout nicht mehr klingeln wollte:

Schräubchen für Schräubchen haben wir den damals zerlegt, bis der Fehler gefunden war: die Feder des Läutewerkes hatte sich ausgehakt und war gebrochen.

Nebenbei bemerkt das erste Mal, dass ich ein technisches Gerät von innen gesehen habe und im wahrsten Sinn des Wortes begreifen konnte, wie das funktioniert.

Also haben wir am nächsten Tag beim Uhrmacher in der Nachbarschaft für ein paar Pfennige eine neue Feder geholt (sowas gabs damals noch – heute ein Ding der Unmöglichkeit ) und anschliessend das Teil wieder zusammengebaut.
Worüber ich mich heute noch wundere: dass dabei keine Schraube übrig geblieben ist und der Wecker trotz meiner Mitwirkung anschliessend wieder tickte und klingelte wie ehe und je….. zumal ich damals nicht gerade zu den geduldigsten Menschenkindern gehörte und nur Dank Opas Geduld nicht alles durch die Gegend geworfen habe….

Immerhin:
Dieser kleine erste Erfolg auf technischem Gebiet war doch ziemlich prägend für mein späteres Leben, auch wenn ich während meiner ersten Ausbildung feststellen musste, dass ich mir ein Leben als Fernmeldetechniker doch nicht so recht vorstellen konnte und mich in der Folge für einen Beruf entschieden habe, der mir besser lag.

Dennoch haben mich diese und ähnliche kleine Tüfteleien (und auch der damals in der Ausbildung erworbene Computervirus) nie wieder wirklich losgelassen, zumindest nicht, solange nicht mein Lebensunterhalt davon abhing – und sie wurden beinahe zur Manie, als die ersten „Homecomputer“ auf den Markt kamen – insbesondere der „Brotkasten“, der Commodore C64, der als „Männerspielzeug“ seinerzeit eher sinnfrei an meinem kleinen Fernseher lief:

Nächte hab ich vor dem Teil zugebracht, gedaddelt, meine ersten Programmierversuche gemacht und Fachzeitschriften gewälzt, um rauszufinden, wie’s geht – und war stolz wie der sprichwörtliche Oskar, wenn mir etwas so gelungen war, wie ich mir das gedacht hatte. Auch wenn vieles davon – genau wie bei meinen Tüfteleien heutezutage – fürs reale Leben kaum taugte.
Und so gings auch weiter, als ich mir dann vor etwa 30 Jahren meinen ersten „richtigen“ PC leisten konnte, diesmal zu Arbeitszwecken gebraucht gekauft von meinem Versicherungsfuzzi (um Berichte zu schreiben und meine Jahresarbeit für meine Zusatzausbildung):
Ein 486er mit der sagenhaften Taktfrequenz von 33 Mhz und „Turbotaste“, einer „riesigen“ Festplatte von 128 MB und ganzen 2 MB Arbeitsspeicher. Mit Dos 5.2 als Betriebsystem und Windows 3.1 als Benutzeroberfläche, anfangs noch ohne Maus und nur mit der Tastatur zu bedienen… konnte ich auch da die Finger nicht von lassen:
Den hab ich nach und nach mit billig geschossenen gebrauchten Teilen immer weiter aufgerüstet, mit Maus und einem stärkeren Prozessor, grösserer Festplatte und doppelt soviel Arbeitsspeicher, meist auf Flohmärkten gekauft und gelegentlich auch bei einem kleinen Computerladen, der mit gebrauchten Teilen handelte, so dass zum Schluss sogar noch Windows 95 darauf lief….. was ich noch mühsam von einem Stapel mit insgesamt 26 Disketten(!) installieren musste, weil ich da noch kein CD-Laufwerk besass:

Logisch, dass – einmal angefixt – auf diese Art in der Folge auch noch weitere Rechner entstanden sind, zuerst ein besserer für mich selbst und später dann auch welche für Familie, Freunde und Bekannte, jeweils aufgebaut aus Gebrauchtteilen und zum Selbstkostenpreis.

So ergab es sich dann auch, dass ich irgendwann den Ruf weg hatte, ein echter Nerd zu sein, den man nur fragen musste, wenns ein Computerproblem gab – oder, wenn es darum ging, eine Neuanschaffung zu planen und zu konfigurieren.
Dabei hab ich anfangs natürlich immer gerne geholfen und Unmengen an Zeit investiert (und ja, es hat auch Spass gemacht) – später, als ich mich beruflich schon mit meinem Pflegedienst selbständig gemacht hatte, aber auch einige Leute mächtig vor den Kopf gestossen, weil ich mir derartige Dienste dann auch bezahlen lassen wollte, wenn solche Wünsche nicht aus meinem allernächsten Umfeld an mich herangetragen wurden.
Schliesslich ist Zeit für Selbständige auch immer Geld und von beidem hatte ich eigentlich immer zu wenig, als meine Firma noch im Aufbau war. Und ausserdem bedeutete „kannste mal eben“ bei akuten Computerproblemen erfahrungsgemäss gerne auch mal eine stundenlange Sitzung, bis das Problem gefunden und saniert war….

Mal eben schnell einen Treiber für eine Mouse oder gar einen Drucker auf einem laufenden System zu installieren war halt damals oft nicht drin, ohne vorher erst mühsam alles mögliche andere an Hindernissen beiseite zu räumen – und schon gar nicht, wenn jemand zu allem Überfluss auch noch die benötigte(n) Treiberdiskette(n) verbummelt oder sein System mit unsäglicher Shareware von irgendwelchen obskuren Heft-CDs zugemüllt hatte.

Immerhin war ich zu der Zeit (ab Mitte der Neunziger) aber auch schon im Netz unterwegs, dem für meine Firma notwendigen Internetanschluss sei Dank:

Mein Tor zum Internet – so sah das 1995 aus :-)

Noch ziemlich schmucklos, aber Dank Suchmaschinen wie Lycos fanden sich damit auch schnell diverse Mailing-Groups und die ersten Computer-Foren, wo ich meinesgleichen begegnen, mich vernetzten und meine Wissensbasis verbreitern konnte…. (und gelegentlich sogar auch Treiber als Ersatz für verschwundene Disketten – wenn man Glück hatte….).
Doch von dem seinerzeit erworbenen Wissen kann ich auch heute noch profitieren, denn nach so langer Zeit weiss ich natürlich, wo und wie ich suchen muss, wenn ich schnell mal eine Anleitung, eine Erklärung, einen Codeschnipsel oder eine bestimmte Datei brauche – wie auch von den Artikeln der Fachzeitschriften, deren Onlineausgaben ich natürlich auch immer noch recht regelmässig lese, um auf dem Laufenden zu bleiben. Was für andere wahrscheinlich ziemlich öde klingen mag, mich aber durchaus immer noch fasziniert.

Denn meine Tüfteleien an Computerproblemen oder ( in letzter Zeit hauptsächlich ) am Webdesign sind auch eine hervorragende Ablenkung, wenn ich mal nicht so gute Tage habe…
Dann tauche ich darin gelegentlich voll ab und so bleibt kein Platz mehr für dumme Grübeleien der weniger feinen Art. Und manchmal interessiert mich schlicht auch nur, wie Dinge funktionieren, die ich irgendwo im Netz auf einer Website gesehen habe und gerne „nachbauen“ würde.
Das ist noch genauso wie damals bei dem Wecker: Interessant ist immer, was drin steckt.
Nur, dass ich dafür heutzutage nicht mehr an Omas Küchentisch sitze und weder Schraubendreher noch Pinzette brauche ;-)


Habt alle einen zauberhaften und pannenfreien Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wirklich froh ist, dass heute alles viel leichter geht ……..


-773-