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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 20/22

Guten Morgen, Ihr Lieben!

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, möchte ich noch mal ein Zitat präsentieren, das ich letztes Jahr schon mal verwendet habe:

Man erlebt Landschaften, fühlt die Kurven, das Bergauf und Bergab, riecht das Sägewerk, frisch gemähte Wiesen und den Odel, man spürt Wärme, Hitze, Kälte und – wenn man nicht zur Gattung der Schönwetterfahrer gehört – sogar Nässe. Selbst Regenfahrten haben ihren besonderen Reiz: Wolken sorgen nicht nur am Himmel für besondere Stimmungen, sondern auch beim Fahrer – und wenn es nur das Wohlgefühl sein sollte, anzukommen, den Elementen erfolgreich getrotzt und ein Abenteuer erlebt zu haben

Handelszeitung.ch

Ganz einfach, weil man besser nicht beschreiben kann, was die Liebste und ich gestern auf unserem Ausflug mit dem etwas missglückten Anfang erlebt haben:

Über hundert Kilometer, meist auf Landstrassen mit wenig Verkehr – mal Sonne, mal Wolken, teils kräftiger Wind und intensive Gerüche, die man überhaupt nicht wahr nimmt, wenn man die gleiche Strecke mit dem Auto fährt… nach Wald, frisch gemähten Wiesen, blühendem Raps und sogar an einigen Stellen nach dem ersten blühenden Flieder oder auch mal nach frischem Dung auf den Feldern.

Dazu der Wind im Gesicht – oder wie am Mittwoch – der Regen, der mir kaum was ausgemacht hat, als wir meine neue Maschine abgeholt haben.

Und tatsächlich merke ich gerade, dass mir das doch sehr gefehlt hat in den letzten Monaten und gerade die Freude und das gute Gefühl wieder auflebt, was ich letztes Jahr schon mal irgendwo so formuliert hatte.

Wenn ich Roller fahren kann, dann fühle ich mich frei“

Was ja auch in dem Punkt zutrifft, dass meine körperlichen Einschränkungen dabei überhaupt keine Rolle spielen – weder die meiner Gehwerkzeuge noch die durch meine rheumatischen Finger….

Nebenan gemopst -mangels eigener passender Bilder B-)

Einzig wenns ums „Schrauben“ – also kleine und grössere Reparaturen – geht, dann machen sich die bemerkbar – oder anders formuliert: Wäre ich beweglicher oder hätte die entsprechenden Hilfsmittel (Werkstatt/Bühne), dann hätte ich vielleicht auch die Oma wieder ans Laufen bekommen…..

(Die übrigens tatsächlich wieder fahrbereit ist, wie mir der Käufer gestern unterwegs mit einem sehr erfreulichen und erfreuten Anruf mitteilte. Und ganz ehrlich: ich gönne es ihm von Herzen, dass er da jetzt ein gutes Schnäppchen gemacht hat. Denn er kann schrauben, hat eine Werkstatt und sicher kein Problem damit, der Oma selbst immer wieder auf die Sprünge zu helfen, wenn sie mal wieder streikt – und der Oma gönne ich es auch, dass sie auf die Art vielleicht noch ein paar gute Jahre bekommt)

Rein handwerklich und mit reichlich angelesenem Fachwissen ausgestattet hätte ich das vermutlich auch hin bekommen – in jüngeren Jahren zur Not auch am Strassenrand.

Aber gut – was nicht ist, ist halt nicht mehr – und insofern denke ich (auch nach der guten Erfahrung gestern) dass Frau Honda und ich diesbezüglich gut miteinander auskommen werden, zumal sie sich auf dieser ersten längeren Strecke als ausgesprochen bequem und fahrsicher erwiesen hat und abgesehen vom etwas abgenudelten und hakeligen Zündschlüssel überhaupt keine Allüren zeigte.
Doch da ist ja leicht Abhilfe zu schaffen – spätestens morgen, wenn ich ohnehin in der Stadt bin, wo es Schlüsseldienste gibt….

Kurz und gut also:
Wenn die Vorzeichen nicht trügen, dann könnte das ein sehr erfreulicher Rollersommer werden….
Und das wars mir auch wert, das alte Zitat nochmal aufzuwärmen, statt wie üblich eher was zum Nachdenken an dieser Stelle zu bieten.


In diesem Sinne:
Habt alle einen erfreulichen Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade schon wieder Flausen und Tourenpläne im Kopf hat B-)


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- 6 Bemerkungen zu “Das Sonntagszitat 20/22

  1. Auch wenn mir als kleiner zierlichen Person der Wind wohl deutlich mehr zu schaffen macht und ich das Fahren dadurch teilweise auch anstrengend fand, es war eine schöne Tour und ich bin immer wieder überrascht, dass selbst Strecken und Landschaften, die wir teilweise schon x mal befahren haben, nie langweilig werden. Vielleicht ja auch wirklich, weil es auch immer, je nach Jahreszeit, anders duftet, es andere Vegegation gibt und mal mehr und mal weniger Tierleben an der Strecke.
    Wo geht’s heute hin? :yahoo:

  2. Es ist schön zu lesen, wie gut dir diese Bewegung tut. Koste es aus, solange es geht. Ich erlebe es ja gerade, wie es ist, überhaupt nicht mehr mobil sein zu dürfen. Mein Mann darf kein Auto mehr fahren, natürlich auch keinen Roller, nichts, was für ihn oder andere Menschen gefährlich werden kann, sollte er das Bewusstsein verlieren. Das ist ein wirklich harter Einschnitt, zumal er nicht mehr weitere Strecken laufen kann. Nun denkt er an ein Dreirad, was der Arzt ohne E-Unterstützung eher ablehnt, da das Herz bei nur 30% Leistung die erhöhte Herzfrequenz bei Belastung nicht mehr verkraften kann. Und mit einem Rollstuhl darf ich ihm noch nicht kommen. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
    Für euch freue ich mich jedenfalls, dass ihr wieder gemeinsam durch die Lande rollern könnte.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Wie wäre es denn mit sowas wie Gudruns Fridolin?
      Wen Dein Mann ein Merkzeichen „G“ im Schwerbehindertenausweis hat, muss die Krankenkasse sich daran sogar beteiligen, zumindest in der Höhe, was sei auch für einen normalen Elektrorolli ausgeben muss. Eventuell aber auch höher, je nachdem, was der Arzt ihm verordnet.
      (Stichwort“soziale Teilhabe“)

      Sollte ich mal nicht mehr so mobil sein wie ich es jetzt noch bin und auch nicht mehr Auto, geschweige denn Roller fahren können, wäre das vermutlich auch genau meine Wahl….
      Selbst wenn ich selten mal irgendwo hin gehe, ohne einen Grund zu haben – Einkäufe oder Arztbesuche etwa…
      Aber nicht mal das mehr machen zu können, wäre mir wohl ziemlich unerträglich.

  3. Flausen im Kopf sind doch genauso schön wie Vorfreude. Und ich freue mich auf Eure Reiseberichte :-)
    Ja, sich ohne Metallpanzerung draußen zu bewegen, verleiht ein ganz anderes Gefühl. Im Regen fahre ich nicht so gern Zweirad. Das ist mir dann einfach (für meine Fähigkeiten) einen Ticken zu gefährlich. Aber wandernd ist auch ein Regen zu überstehen. Da muss ich nur je nach Temperatur rechtzeitig daran denken, eine Regenjacke überzuziehen. Aber ansonsten patsche ich dann schon auch gern mal durch Regen. Hinterher die Regenklamotten aus und an der Luft beim Weitergehen trocken werden – einfach nett :-)
    Auf dass Ihr viele tolle Touren im Sommer erleben könnt.

    1. Nun, Regenfahrten muss ich auch nicht unbedingt haben – aber sie machen mir auch keine übermässige Angst.
      Zur Not wird halt langsamer gefahren, dann geht das schon.
      Und gegen alle Wetterunbill habe ich inzwischen ja auch einen Regenstrampler.
      Damit sollte ich dann trotzdem einigermassen trocken bleiben…..

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