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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 47/22

Einen wunderbaren Sonntagmorgen Euch allen!

Es ist ja offensichtlich:
Blogtechnisch passiert hier gerade nicht so viel, jedenfalls nicht in der sichtbaren Form, dass es hier tägliche Updates gäbe oder ich viel an Inhalten produzieren würde.

Allerdings stecke ich hinter den Kulissen dennoch ziemlich tief im Thema und beschäftige mich teils mit technischen Aspekten wie der längst überfälligen Neugestaltung unserer Nebenschauplätze, also unseres Bilderalbums, das in Erwartung einer Menge neuen Kontentes mal dringend eine Runderneuerung brauchte, um diesen auch entsprechend schnell und in guter Qualität ausliefern zu können – und (nebenher] auch unseres Rezepteblogs, der auch von einigen Änderungen im Fotoalbum profitieren konnte.

Gleichzeitig (also neben dem rein handwerklichen Prozess der Gestaltung von PHP- und CSS-Dateien, mit dem ich Euch jetzt auch gar nicht weiter langweilen möchte) gehen mir in den letzten Wochen auch immer wieder Überlegungen durch den Kopf, auch mal neue Formen der inhaltlichen Gestaltung hier in diesem Blog oder auf einer möglichen weiteren Plattform zu probieren. Quasi als zweite Schiene neben dem, was hier in lockerer Tagebuchform auch jetzt schon zu lesen ist.
Weil ich gerade das umbestimmte Gefühl habe, dass es Zeit für was Anderes, Neues wäre, mit dem ich mich gedanklich auseinandersetzen kann und das mich mehr fordert als meine gelegentlichen Blogbeiträge. „Just for Fun“, mehr Anspruch habe ich dabei nicht mal.

Wobei ich noch keine konkrete Vorstellung zum „Was “ und „Wie“ habe, sondern auf der Suche nach Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten in diesem Zusammenhang auch gerne mal auf anderen Websites ausserhalb unseres kleinen Bloggersdorfes herumstöbere, die mir helfen könnten, das eine mit dem anderen verbinden zu können, wenn meine bisher noch unausgegorenen Gedanken eine konkretere Form annehmen sollten. Wenn….

Dabei ist mir dann eher zufällig dieses Zitat zum Thema „Kreativität“ vor die Füsse gefallen, das ich gerne mit Euch teilen möchte, weil ich denke, dass darin schon einige wichtige Aussagen enthalten sind, wenn man sich auf die Suche nach einem „eigenen Weg“, einem „neuen Weg“ machen möchte – abseits dessen, was alle machen und was vermutlich auch nicht mehr als eine Kopie schon hundertfach da gewesenen wäre :

Wir müssen die Welt durch die eigenen Augen sehen und nicht nur mit den Augen der Zielgruppe oder der Kollegen. Denn es geht darum, etwas Neues zu schaffen. Wenn wir nur das tun, was andere wollen, sind wir als „Kreative“ überflüssig.

Und da kommt die Achtsamkeit ins Spiel. Diese schärft nicht nur alle Sinne sondern lässt ein eigenes Bild im Kopf entstehen. Mit Achtsamkeit sehen wir, wie die Dinge wirklich sind. Und nicht nur, wie die anderen sagen, dass sie seien.

Mit Achtsamkeit meine ich übrigens keinen esoterischen Quatsch sondern einen ruhigen, fokussierten und distanziert positiven Blick auf den eigenen Körper, die eigenen Gedanken und auf die Welt. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Erst müssen wir uns selbst wahrnehmen, dann die Welt.
Danach können wir darüber nachdenken, was das eigene Bild der Welt ist.

ryte.com

Und da ist es plötzlich wieder, das Wort „Achtsamkeit“, diesmal als möglicher Ansatzpunkt in Sachen Kreativität und mit der wichtigen Anmerkung, (ich übersetze das mal) sich vor allem am eigenen Gefühl und der eigenen Weltsicht zu orientieren, wenn es um die Entwicklung neuer Ideen geht…..

Ein Gedanke, der für mich gar nicht mal so neu ist, aber immer wieder im Sumpf des täglichen Einerlei’s versinkt.
Umso bestechender die Logik dahinter steckt:

Insbesondere, wenn ich diesen Gedanken mit einer anderen Überlegung verknüpfe, die sehr schön im Motivations-Buch „Fish!“ formuliert ist, welches mit der Beschreibung einer Szene auf einem amerikanischen Fischmarkt beginnt und der Freude, die die Arbeiter dort an ihrer Arbeit haben – um dann auf die Frage einzugehen, woran es liegt, dass die Menschen dort ihre schmutzige und teils mit Ekel verbundene Arbeit trotzdem so gerne machen und so hoch motiviert sind?
Wobei die Antwort auf diese Frage faszinierend einfach ist: Weil sie das lieben, was sie da tun und weil sie es deshalb gerne und mit Freude machen.

Ein Prinzip, was sich sehr gut auch auf das Thema Kreativität (oder weiter gefasst auf die Entwicklung neuer Ideen) übertragen lässt:

Wenn ich etwas gerne mache (und was würde ich lieber tun, als das umzusetzen, was in meinem Kopf herumgeistert?) dann bin ich auch bereit, mich damit ausgiebig zu beschäftigen und einen einmal eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Auch wenn er sich am Ende als Irrweg erweisen sollte und meine Idee „für die Tonne war“.
Aber es wäre auf jeden Fall „mein Weg“- viel mehr, als wenn ich mich an dem orientieren würde, was „üblich“ wäre oder was wer auch immer von mir erwartet…..

Was jetzt trotzdem nicht zwangsläufig bedeutet, dass es hier in diesem Blog in absehbarer Zeit grosse Veränderungen geben würde, denn auch der respräsentiert ja einen Teil „meines Weges“, den ich auf jeden Fall auch weiter gehen will.
Zumal das, was in meinem Kopf herumspukt bisher auch keinesfalls zu Ende gedacht ist und wenn, dann wohl eher neben dem hier stehen würde.
Und dafür finde ich den Inhalt des Zitates gerade ziemlich hilfreich, wie auch den gesamten Artikel aus dem es stammt:

Mach dich „kreativ“: Wie Intelligenz mehr Spaß machen kann

Nicht, dass ich nun alles ungeprüft übernehmen würde, was da thematisiert ist, aber ein paar feine Denk-Ansätze enthält er halt schon ;-)


Habt alle einen feinen Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Eurer Wilhelm,

der selbst gespannt ist, ob und was aus dem „Gedankenwirbel“ in seinem Kopf herauskommt….


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- 10 Bemerkungen zu “Das Sonntagszitat 47/22

  1. Vermutlich ist auch hier eine gewisse Balance eine gute Lösung. Achtsam sein für sich UND achtsam sein für Andere.
    Hinsichtlich der Kreativität würde mir die Frage durch den Kopf gehen, ob man nicht auch für Andere kreativ sein kann, also aus der Sicht Anderer. Aber da müsste ich wohl noch ein bisschen nachdenken. Da verknotet sich gerade etwas in meinem Kopf.

    1. Natürlich kann man auch für andere kreativ sein. Und man sollte es auch, denn alles andere wäre wohl purer Egoismus.
      Ideal wäre allerdings, wenn es gelingt, beides miteinander zu verbinden.
      Sowohl die eigenen Wünsche als auch dass, was für andere gut wäre.
      Was leider in der realen Welt nicht immer so einfach ist, wie die hohe Zahl an Burn-Outs bei Leuten zeigt, die ihre eigenen Wünsche, Ziele und Ideen immer nur in den Hintergrund rücken.

  2. Da hast Du diesmal einen großen Bogen für Gedanken gespannt – ich nehme für mich nun einfach die Kreativität als Ansatz.
    Um seinen eigenen Weg gehen zu können braucht man meiner Ansicht nach ein gewisses Alter und Unabhängigkeit von Ansprüchen anderer (auch von Erwartungen an sich selbst), die sich eben auch mit zunehmendem Alter stärker ausprägen kann.
    Solange man sich tagtäglich mit den Ansprüchen der Umwelt auseinandersetzen muss, dann bleibt doch manches auf der Strecke, man geht öfter den Weg des geringsten Widerstandes und lässt sich nicht auf neue Wege ein.
    Ganz toll kann man seine Kreativität ausleben, wenn man Menschen um sich hat, die motivieren, den Rücken freihalten und dann auch noch begeistert das Ergebnis der Kreativität bewundern.

    1. Solange man sich tagtäglich mit den Ansprüchen der Umwelt auseinandersetzen muss, dann bleibt doch manches auf der Strecke, man geht öfter den Weg des geringsten Widerstandes und lässt sich nicht auf neue Wege ein.

      Da scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen:
      Ich für meinen Teil erlebe es jedenfalls als sehr befreiend, inzwischen kaum noch über das nachdenken zu müssen, was andere von mir wollen oder was ich als „Pflichten“ bezeichen würde, wie sie sich etwa aus meiner Arbeit ergeben haben.
      Und dabei spielt auch das Alter eine gewisse Rolle: Nicht nur, weil ich als Rentner keine Zeit mehr für meinen Lebensunterhalt aufwenden muss, sondern auch, weil ich (und das habe ich den den letzten Jahren meines Berufslebens auch schon so erlebt) ein eigenes „Standing“ habe und mich nicht mehr so leicht in eine Richtung schubsen lasse, die ich nicht selbst will…

      1. Was Du hier schreibst, kann ich eins zu eins auch für mich so sehen.
        Gestern gab es im NDR eine Sendung zum Thema „Was ist für Dich Luxus?“ – das ist genau mein Thema – ich sehe es als Luxus an, dass ich nicht mehr muss, aber alles kann und vieles darf… Es ist einfach herrlich, dass man täglich selbst entscheidet, was man mit dem Tag und der Zeit anfängt.

        1. Kurz und gut:
          Wir entwickeln uns zur „störrischen Alten“ ;-)
          Und das ist nicht die verkehrteste Richtung, wie ich finde…

          BTW.:
          Die Sendung im WDR habe ich auch gesehen. Und da war auch mein Gedanke, dass es für mich wirklich Luxus ist, frei über meine Zeit entscheiden zu können – auch wenn trotzdem natürlich nicht alles geht, was ich möchte. Dennoch: alleine das ist schon wirklich viel, wenn ich darüber nachdenke, was vorher über vierzig Jahre mein Leben bestimmt hat.

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