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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Durchaus auch in meinem Namen

Hallo zusammen!

Im Zusammenhang mit der grossen weltpolitischen Nachrichtenlage ist es sicher nur eine kleine Randnotiz, was sich vor ein paar Tagen im Hamburger Rathaus ereignet hat und nun von einigen Boulevardblättern aufgebläht wird:

Da hat ein Mensch Haltung gezeigt und mit einer kleinen Geste angedeutet, was er von einer randständigen politischen „Partei“ aus der rechten Ecke hält und wird nun deswegen mit viel Mimimi vor den Kadi gezerrt.
Erwartungsgemäss, möchte ich sagen, zumal sich diese „Partei“ auch sonst üblicherweise als ziemlich humorlos erweist und ihr Spitzenvertreter im Hamburger Senat gerne mal die beleidigte Leberwurst spielt, ohne je irgend etwas konstruktives zum politischen Geschehen in unserer Stadt beigetragen zu haben.

Aber vielleicht sollte ich erst mal die Kontrahenten benennen:

Auf der einen Seite ein gewisser Udo L., ein Sänger mit leicht verwaschener Sprache und klarer politischer Haltungs und seit kurzem (und völlig zu Recht) Ehrenbürger unserer Stadt – und auf der anderen Seite ein gewisser Herr N. , seines Zeichens Parteivorsitzender der Kackblauen im Senat, der (wen wundert es?) natürlich dagegen war, dass der Udo L. Ehrenbürger wird und entsprechend lautstark dagegen opponiert hat.

So zeichnete sich schon vor der offiziellen Verleihung der Ehrenbürgerwürde ab, dass es da wohl noch weitere Eskalationen geben könnte, die letztendlich dazu führten , dass der Herr L. spontan den Mittelfinger seiner linken Hand in Richtung auf den Herrn N. erhob:

Eigentlich nur ein kleiner Eklat, aber dennoch mal wieder Grund für die Freunde des Herrn N., nun ein ganz grosses Fass aufzumachen, statt einfach mal hinzunehmen, dass Menschen anderer Ansicht sind als sie selbst oder ihre aus gutem Grund unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehende „Partei“ – und dies auch im Rahmen einer freien Meinungsäusserung gelegentlich mal spontan kund tun.

Wobei der Herr N. und seine Freunde rein juristisch betrachtet wohl im Recht sind, denn die Gesetzeslage spricht da eindeutig zu ihren Gunsten. Zumal ja auch die besagte Tätlichkeit (also das Erheben des Mittelfingers) schon vielfach von Gerichten nicht als freie Meinungsäusserung, sondern als beleidigende Geste gewertet wurde :

§ 185 Beleidigung

Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung öffentlich, in einer Versammlung, durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) oder mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

dejure.org

Also wird es nun wohl darauf hinauslaufen, dass der Herr L. dafür wird blechen müssen – vermutlich mit einer saftigen Geldstrafe (obwohl er rein moralisch betrachtet mit seiner Geste ja mehr als Recht hatte und auch schon während des Festaktes breite Solidarität unter den übrigen anwesenden Vertretern der anderen Parteien erfahren hat ).

Immerhin:
Das wird er sich wohl leisten können, ohne deshalb gleich am Hungertuch nagen zu müssen. Ein Solidaritätsfond wird deswegen also wohl kaum nötig sein.
Und dennoch überlege ich, ob es nicht doch Sinn machen würde, so einen Fond aufzulegen.
Schliesslich hat der Herr L. mit seiner Geste ja durchaus auch ausgedrückt, was viele von uns von der kackblauen „Partei“ halten. Da wäre es doch eigentlich nur Recht und Billig, das auch mit einem kleinen Obolus auszudrücken. Etwa nach dem Motto:

Mit fünf Euro sind sie dabei!

Selbst, wenn der Herr L. schlussendlich auf das Geld nicht angewiesen ist, gäbe es ja immer noch das eine oder andere Projekt (etwa gegen Rechts) dem das so gesammelte Geld dann zufliessen könnte.

Als Zeichen der Solidarität und gegen die kackblaue Stimmungsmache…


Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich nun landfein machen wird und sich dann den dritten Booster abholt……..


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- 12 Bemerkungen zu “Durchaus auch in meinem Namen

  1. Ich wäre auch sofort mit fünf oder zehn Euro dabei, denn die Geste ist auch in meinem Sinne und dieser alkoholaufgedunsene Herr N. sollte lieber auf seinen Blutdruck achten, anstatt sich so zu echauffieren.
    Na mal, sehen, wie ein Gericht das sieht. Es gäbe ja auch die Möglichkeit, das Verfahren einzustellen, evtl. gegen Zahlung einer Geldbuße für einen guten Zwecke. Hier passenderweise sicherlich für irgendwas gegen Nazis.

  2. Ooooch ja, würde mich wohl auch beteiligen. Hatte mich riesig gefreut, dass er den Akt gewagt hat. Und jetzt freue ich mich auch irgendwie darüber, wie der A-bgrund f-ür D-eutschland darauf reagiert hat – weil die Typen wohl nach Aufmerksamkeit heischen müssen, weil die Anzeige lächerlich ist. Das ist jedenfalls keine Werbung für die Kackblauen, aber Werbung für Udo. Sein Domizil im Hotel Atlantic wird deswegen jedenfalls nicht räumen müssen.

    1. Sehr richtig.
      Und wenn ich ehrlich bin: Es hätte mich auch gewundert, wenn Udo nicht in irgendeiner Weise zu dem Schwachsinn Position bezogen hätte, der bei der Debatte über seine Ehrenbürgerschaft von den Kackblauen kam.
      Und da wars ziemlich piffig, nicht in die verbale Auseinandersetzung zu gehen, sondern einfach mal den richtigen Finger zu heben. Die Geste (obschon vermutlich wirklich ganz spontan) sagt mehr als tausend Worte ;-)

  3. Wer Aufmerksamkeit braucht, dem ist jedes Mittel wert. Ich denke aber auch wie Hand-Georg, dass es keine positive Aufmerksamkeit ist, die sie damit anziehen.

    1. Positive Aufmerksamkeit bekommen die Schwurbler dafür sicher nicht, zumal der Udo L. nicht nur in Hamburg seit langem auf einer grossen Welle von Sympathie und Respekt schwimmt und sich bezogen auf die Kackblauen immer deutlich positioniert hat.

      Im Gegenteil:
      Das ist mal wieder eine der üblichen traurigen Lachnummern, wie die Herrschaften und ihre Anhänger sie in ihrer Dummheit öfter mal produzieren…..

  4. Diesen Finger hat doch wohl jeder der führenden Leute dieser Partei „verdient“, wenn ich an „Schön-Alice“, „Dumm-Frau-Storch“ oder den ollen Greis denke – da zieht es einem doch glattweg die Schuhe aus oder der Finger der Mitte hebt sich von ganz allein. Ich würde da bei mir auf „nicht schuldig“ plädieren!

    1. Das wundert mich nicht.
      Denn es ist im Grunde auch mehr eine Hamburgensie, auch wenn das Verhalten der kackblauen Akteure durchaus dem entspricht, was sie sich auch anderswo leisten.

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