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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Über die See – Roman

Ahoi, liebe Buchfreunde!

Tja, so kann es gehen:

Anfangs hatte ich mich wirklich über dieses Buch gefreut und voller Vorfreude und Enthusiasmus angefangen zu lesen, fasziniert von den Wortmalereien der Autorin, die (so wird es auch in einigen sehr lobenden Kritiken dazu beschrieben) wirklich geeignet sind, eine wahre Bilderflut im Kopf zu erzeugen:

Über die See
Von Mariette Navarro

Aber dann kam irgendwann der Punkt, wo ich das Gefühl hatte, dass für mich im Kopfkino dieser Bilderflut der rote Faden einer Handlung mehr und mehr verloren geht.
Trotzdem hab ich noch versucht, weiterzulesen, hin und her gerissen zwischen der wirklichen Faszination und Schönheit der Sprache und dem Gefühl, dass dieses Buch im Moment wohl nicht so ganz das Richtige für mich ist, weil ich mich darauf nicht so recht einzulassen vermag, manchen Imaginationen der Autorin einfach nicht folgen kann oder mich darin verliere, weil es mir nicht gelingen will, sie in den Zusammenhang einer Handlung zu bringen….
Was schliesslich dazu führte, dass mir dann auch irgendwann die Lust am Weiterlesen abhanden gekommen ist, so dass ich mich gestern Abend widerstrebend entschieden habe, das Buch lieber einstweilen beiseite zu legen, und es eventuell dann noch mal neu zu beginnen, wenn ich mehr dafür in Stimmung bin.

Insofern kann ich auch nach knapp 40 von 160 gelesenen Seiten zum Inhalt nicht rviel schreiben, was nicht schon im Klappentext zu lesen wäre:

»Erst hängen sie in der Luft. Dann tauchen sie zum allerersten Mal beide Füße in den Ozean. Sie gleiten hinein. Tausende Kilometer von jedem Strand entfernt.« Auf einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Werden die Männer zurückkommen? Das Schiff wird immer langsamer, ein mysteriöser Nebel kommt auf. Wieso kann die Kapitänin auf einmal das Herz des Schiffes schlagen hören? Und warum drängt sich ausgerechnet jetzt ihr Vater in die Erinnerung, der einst selbst zur See fuhr und seit einer Überfahrt kein Wort mehr sprach?

Amazon

Dennoch:
Dieses Buch ist sicher kein „schlechtes“ Buch und schon alleine wegen der sprachlichen Kunst der Autorin durchaus eine Perle, wenn man sich darauf einlassen kann.
Ich konnte es in den letzten Tagen nicht, aber das lag wohl mehr an mir, als am Buch – obwohl ich die Geschichte vom Klappentext her gesehen nach wie vor für nicht unspannend halte und mir (was selten vorkommt) auch sehr gut vorstellen könnte, dass es als Hörbuch mit einem guten Vorleser ein echter Knaller wäre. Das Potential dazu hätte es auf alle Fälle.
Insofern scheue ich mich gerade auch ein wenig, es in irgendeine Bewertungsschublade zu stecken, in die es dann vielleicht schlussendlich doch nicht gehört. Also gibt es erst mal keine Sterne von mir, jedenfalls nicht, bevor ich nicht noch einen zweiten Versuch damit gestartet habe.


Wie immer:
Habt einen feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade wohl etwas „handfesteren“ Lesestoff braucht….


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- 2 Bemerkungen zu “Über die See – Roman

  1. Manchmal ist das, was mit einem selbst beim Lesen passiert, spannender als das Lesen selbst. Aber in der Tat hört sich der Klappentext recht interessant an. Dann bin ich gespannt, ob Du einen zweiten Leseversuch startest und wir er ausgehen wird.

    1. Ganz richtig!
      In manchem guten Buch tauche ich so tief ein, dass es mir vorkommt, als sei ich hineingezogen in eine andere Welt – während andere Bücher das genaue Gegenteil bewirken obwohl die Geschichten darin durchaus ähnliche Tiefe haben.
      Woran das liegt, kann ich in vielen Fällen nicht mal wirklich sagen. Es ist einfach so.

      Und was dieses Buch betrifft, überlege ich wirklich ernsthaft, mich doch mal mit dem Hörbuch zu beschäftigen, falls es irgendwann auch mal erscheint und zu vernünftigen Preisen gehandelt wird (oder, idealerweise sogar per Stream verfügbar wird). Der Text wäre wohl tatsächlich prädestiniert, um sich ihn vorlesen zu lassen….

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