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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 13/22

Guten Morgen, Ihr Lieben!

Eigentlich wollte ich mich zu dem Thema ja Blogtechnisch nicht mehr äusseren – aber dann hab ich ein Zitat gefunden, das auch heute wieder hochaktuell ist:

Gesetz über die Zeitbestimmung
(Zeitgesetz – ZeitG)

§3

(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit und zur Angleichung der Zeitzählung an diejenige benachbarter Staaten durch Rechtsverordnung für einen Zeitraum zwischen dem 1. März und dem 20. Oktober die mitteleuropäische Sommerzeit einzuführen.

(2) Die mitteleuropäische Sommerzeit soll jeweils an einem Sonntag beginnen und enden. Die Bundesregierung bestimmt in der Rechtsverordnung nach Absatz 1 den Tag und die Uhrzeit, zu der die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt und endet, sowie die Bezeichnung der am Ende der mitteleuropäischen Sommerzeit doppelt erscheinenden Stunde.

Bundesgesetzblatt vom 25.07.1978

Unterschrieben seinerzeit übrigens von Helmuth Schmidt als Bundeskanzler, Walter Scheel als Bundespräsident und Gerhard Baum als Innenminister….

Schuld daran war also wieder mal die SPD…..

Als Begründung wurde damals vor allem „Einsparung von Energie“ ins Feld geführt, wie man einem Beitrag des WDR aus dem Jahr 2013 entnehmen kann, allerdings wohl mit eher mässigem und kaum messbarem Erfolg von nicht mal einem halben Prozent – dafür aber mit einem erhöhten und teurem zusätzlichen Arbeitsaufwand, weil seinerzeit noch viele Uhren per Hand umgestellt werden mussten.
Und das galt ja nicht nur im Geschäftsleben oder bei der Bahn, sondern hatte auch Auswirkungen in unser aller privates Leben hinein:
Jeder von uns wird sich sicher daran erinnern, welches Drama es jedes Mal bedeutete, Digitalwecker, Video-Recorder und die Uhren in allen Haushaltsgeräten umzustellen – und daran hat sie auch bis heute nicht viel geändert:
Die Uhr in unserer Mikrowelle beispielsweise zeigt permanent Sommerzeit, weil ich die Gebrauchsanweisung irgendwo verschlampt habe und selbst dieses relativ neue Gerät keine automatische Zeitumstellung beherrscht – genauso wenig wie die Uhr in unserem Auto, die auch nach jeder Umstellung meist wochenlang die falsche Zeit anzeigt, bis sich mal jemand erbarmt…..

Und dazu kommt ja auch noch der Stress bei Mensch und Tier durch die Zeitumstellungen.
Das habe ich oft genug bei meinen dementen Kunden erlebt, die damit gar nicht klar kamen und genauso erlebe ich es auch bei unsere Katzen.

Erklär mal jemand unserem Herrn Hein zu Beginn der gnadenlos nahenden Winterzeit, warum sein Napf nun eine Stunde später gefüllt wird….. eine Stunde früher wäre für ihn ja nicht so das Problem….

Kurz und gut:
Ich zumindest frage mich immer wieder, wann das Drama endlich mal aufhört, auch wenn ich es prinzipiell begrüsse, dass es so im Sommer abends eine Stunde länger hell ist – auch ganz ohne Energie-Einsparung.
Und dabei könnte man es eigentlich auch belassen.
Auch im Winter spricht ja nichts dagegen, abends etwas länger Tageslicht zu haben…..


Habt alle einen ruhigen und friedlichen Sonntag, bleibt gesund und behütet und denkt daran, den Wecker umzustellen, falls ihr morgen arbeiten müsst.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wirklich froh ist, dass er nie wieder zu Beginn der Sommerzeit Frühdienst hat und schon um drei Uhr aufstehen muss :wacko:


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- 18 Bemerkungen zu “Das Sonntagszitat 13/22

  1. Moin.
    Vermelde: Alle Uhren eine Stunde vorgestellt. Inkl. der Kameras waren es 8. Ja, in meiner Küche muss ich auch immer überlegen: Mikrowelle geht wie? Und Herd?
    Wir werden wohl bis zum Ende unserer Tage damit leben müssen. Irgendein EU-Politiker sagte neulich, die Umstellung der Uhren zweimal im Jahr sei eben der bestmöglichste Kompromiss, um in der EU das ganze Jahr über überall dieselbe Uhrzeit zu haben – denn zu unterschiedlich seien die Sonnenaufgänge und weil das so ist, können man sich nicht auf eine Abschaffung der Zeitumstellung einigen.
    Na ja, dann ist es eben wie es ist und es gibt bestimmt Schlimmeres.
    Habt einen schönen Sonntag!

    1. Die Uhren in den Kameras… achja, die gibt es ja auch noch.
      Gut, dass Du mich daran erinnerst. (Auch das ist so ein Anachronismus bei unter Umständen mehrere Tausend Euro teuren Geräten….)

      Und ja, wir werden wohl damit leben müssen, bis sich vielleicht doch die EU mal zu einer Entscheidung durchringt. Da werden unsere Enkel vielleicht das Glück haben, das noch zu erleben. :wacko:

  2. Hab auch du einen ruhigen und friedlichen Sonntag, bleib gesund und behütet.

    Danke für deine lieben Wünsche, die mich immer wieder erfreuen.

    Zum heutigen Thema schreib ich nix. Das ist vertane Zeit.

  3. Vielleicht bleibt die Zeitumstellung ja auch nur, damit wir uns zweimal im Jahr drüber aufregen können ?

  4. Man hat was eingeführt mit einem gewissen Ziel. Man hat gemerkt, dass man das Ziel damit nicht erreicht. Und doch nimmt man nicht wieder zurück, was man eingeführt hat. Und zweimal im Jahr gibt es Stress mit den Fahrplänen – und vermutlich auch noch an anderen Stellen.
    Wieso muss man denn in Europa überall die gleiche Zeit haben? Wenn es feste „Zeitverschiebungen“ gibt, gewöhnt man sich dran und geht damit um. Zu anderen Weltregionen gibt es doch auch Zeitverschiebungen.

    1. Das hatten wir doch früher schon mal.
      Ich kann mich edenfalls noch gut erinnern, dass es Zeiten gab, wo man die Uhr sogar schon umstellen musste, wenn man nur nach Holland wollte….
      Daran ist damals auch keiner gestorben.

      1. Naja, bei uns ging’s ja nur in die andere Richtung. Aber ich meine, auch da gab es eine Stunde Unterschied. Zu Moskau waren es auf jeden Fall zwei Stunden ;-)

  5. Ich hasse die Zeitumstellungen auch – aber, wenn nicht alle in Europa an einem Strang ziehen, hat man in einer Grenzlage echte Probleme. Wir haben das schon ein Jahr lang mitgemacht, als im Nachbarland nicht auf Sommerzeit umgestellt worden ist – da es viele Grenzgänger gibt, war das monatelang ein rechtes Hickhack.

    Das längere Tagsein abends hat was, aber als Lerche ist es für mich morgens deshalb länger dunkel…

    Lieben Gruß und bleibt gesund

    1. Das längere Tagsein abends hat was, aber als Lerche ist es für mich morgens deshalb länger dunkel…

      Als ich noch gearbeitet habe, hatte ich das Problem ja jedes Jahr, weil die Zeitumstellung immer an meinen Dienstwochenenden stattfand:

      Da musste ich dann noch früher aufstehen ( Winterzeit um 4:00 Uhr war ja schon schlimm genug – und mit dem Zeitwechsel dann gefühlt um 3:00 Uhr) Für mich als Nachteule war das immer ein ziemlicher Angang und hatte meist zur Folge, dass ich zwei bis drei Wochen damit zu kämpfen hatte, bis mein Körper sich darauf eingestellt hatte….

      Und für mache meiner Kunden war das noch schlimmer: Insbesondere die hochgradig Dementen kamen damit gar nicht klar, dass nun alles eine Stunde früher stattfinden sollte. In den Tagen danach ging da bei manchem wirklich völlig die Orientierung verloren.
      Und das gleiche Drama gabs dann nochmal bei der Rückkehr zur Normalzeit. wenn plötzlich wieder alles gefühlt eine Stunde später stattfinden musste…
      Auch für die Nicht-Dementen war es teilweise schwer – für Menschen etwa, die auf regelmässige Schmerzmittelgaben angewiesen waren, die innerhalb einen festen Zeitfensters stattfinden sollten. Da macht eine Stunde Unterschied schon eine Menge aus….

  6. Wir haben kein Problem mit der Zeitumstellung. Nur habe ich ein Problem damit, 2 x im Jahr die sich immer wiederholenden und abgenutzten Meckereien darüber zu lesen.

      1. Ich wollte damit nicht sagen, dass du meckerst. Es ist eine generelle Meckerei 2 x im Jahr, immer mit den gleichen Argumenten. Es wird dadurch nicht besser, wenn man sich über die Zeitumstellung ärgert und seinen Unmut dazu äußert.

  7. Ich versteh das Gejammer über die Zeitumstellung auch nicht. Und was wollen die Menschen denn alle abends noch machen wenn es länger hell ist? Ich kann im Sommer auch im dunkeln noch wunderbar auf meinem Balkon sitzen. Es wird zwar dunkel aber nicht kalt. Mit ein paar Lichtern leiser Musik und evtl einem Glas Wein lässt es sich wunderbar Löcher in die Luft gucken
    :heart:

  8. Hab leider einen Funkwecker – keine Chance, morgen eine Ausrede fürs Zuspätkommen zu haben!

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