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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Mal drüber nachdenken?

Hallo Ihr Lieben

Wenn ich mich im Moment so durch befreundete und abonnierte Blogs lese und Links auf weitere Blogs folge, dann fällt mir vor allem ein Thema auf: Der Krieg in der Ukraine.

Manche Blogger thematisieren ihn gross, mache nur in Nebensätzen, einige versuchen schreibend zu verstehen, was da passiert und manche schweigen ihn lautstark tot.

Was dabei der richtige Weg ist, weiss ich eigentlich nicht, vermute allerdings, dass die Triebfeder dahinter immer auch Angst ist vor dem, was da passiert, vor dem was noch kommen könnte und vor den Auswirkungen, die keiner von uns abschätzen kann.
Und dazu kommt natürlich auch noch die Empathie für die Menschen in der Ukraine, die ich uneingeschränkt teile.

Auffallend ist aber auch, dass gelegentlich hitzige Diskussionen entstehen, genährt mit Halbwissen, das irgendwo gefunden wurde oder (bewusst?) beschönigend, wer schlussendlich Urheber dieses Krieges ist und was ihn motiviert hat so zu handeln. Das betrifft nicht nur den einen Blog, um den es in meinem letzten Beitrag ging, sondern findet sich immer wieder auch an anderen Stellen, wo wirklich wüste Thesen und Spekulationen zu lesen sind.

Ob das hilfreich ist, wage ich allerdings sehr zu bezweifeln.

Denn es ist ja auch ein Verstärker für die oben benannte Angst bei anderen, die zwar nicht mitdiskutieren, aber trotzdem lesen, was da geschrieben und verbreitet wurde, es verteilt Halbwissen und Propaganda weiter, so dass ein kaum noch zu entzerrendes und zunehmend verwirrendes Bild entsteht, bei dem die Stimmung nur noch weiter hoch kocht.
Und es ist auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die jetzt direkt vom Krieg betroffen sind und bei dem Streit über Recht- und Unrechthaben beinahe schon in Vergessenheit geraten.

Deshalb halte ich mich hier mit derartigen Beiträgen auch weitgehend zurück, hüte mich davor, hier Thesen zu verbreiten oder gar Schuld zuzuweisen, und schreibe über den Krieg nur sehr allgemein, wenn überhaupt – obschon ich mir inzwischen einiges erlesen habe und auch eine Meinung dazu, welche Umstände Auslöser dieses Krieges waren. Und das Gleiche gilt auch für die Sanktionen, die ich zwar für richtig und wichtig halte, über deren Wirkungen und Auswirkungen aber allenfalls spekuliert werden kann.

Soweit das, was ich darüber denke.

Und ich sehe, dass ich mit dieser Überlegung auch nicht alleine bin:

Aber ich habe keine Ahnung.

Ich weiß nicht, wie wahr das ist, was ich als Kind über „die Russen“ lernte, ich weiß nicht, welchen Berichten ich glauben konnte in den vergangenen 20 Jahren und welchen nicht, wann es in all den Jahren um Politik ging und wann um Menschen und wann um „ökonomische Interessen“ – was ja nur ein besser klingendes Wort für Geld oder Gier ist.
Und vor allem weiß ich nicht, wem ich jetzt in diesem Moment glauben kann. Krieg ist – aber das wissen Sie natürlich – neben allem, was man sich darunter vorstellt, vor allem der Kampf um die Herrschaft über die Narrative.

Und ich habe keine Ahnung. Und ich möchte nicht Teil einer Desinformation sein.

Darf ich Sie um etwas bitten? Halten Sie es genau so. Das Web ist nur dann ein guter Platz, wenn wir es dazu machen.

hmbl

Deshalb schliesse ich mich der Bitte des Urhebers am Ende dieses Textes gerne an.
Machen wir das Web zu einem besseren und friedlicheren Ort – ohne die kleinen Kriege untereinander, die jetzt durch den grossen Krieg entfacht werden!


Habt alle einen friedlichen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm


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