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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 12/22 –
ausnahmsweise mal am Dienstag

Guten Tag alle zusammen!

Tatsächlich fehlte mir in den letzten Tagen etwas die Lust zum Schreiben, deshalb hole ich heute mal mein übliches sonntägliches Zitat nach – mal mit einem echten Klassiker, dessen Wahrheit sich sowohl im Grossen wie auch im Kleinen gerade mal wieder erweist – ob nun in der Ukraine oder auch hier bei uns in unserem Haus:

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.

Friedrich Schiller ( aus Wilhelm Tell)

Zur Ukraine muss ich in diesem Fall ja nichts schreiben, denn was da passiert, wissen wir ja alle.
Deshalb greife ich mal auf eine kleine Episode zurück, wie wir sie in viel kleinerem Rahmen gerade in den letzten Wochen erlebt haben:

Seit wir hier wohnen stand eigentlich fast immer einer unserer Motorroller hier direkt vorm Haus, an den Fahrradständern, die sowieso niemand nutzt (bis auf die Zeiten, als die Liebste auf Deutschlandtour war) und seit vorletztem Jahr eben auch zwei, seit meine Oma dazugekommen ist.
Bisher hat das niemand gestört – bis wir im Dezember, kurz vor Weihnachten plötzlich eine Nachricht im Briefkasten hatten, dass die Fahrzeuge da weg sollten (vorgeblich wegen erhöhter Brandgefahr)
Daraufhin hatte ich mit unserem Hausmeister telefoniert, der dann meinte, er habe das nicht initiiert, das käme wohl aus der Verwaltung…..im Übrigen habe er auch nichts dagegen, dass die Roller da ständen, er habe seinen eigenen Roller ja auch direkt am Haus stehen:

„Bevor da jemand dran rumspielt – und bei der Parkplatzknappheit hier ist das die beste Lösung“

Also haben wir unsere Maschinen erst mal da stehen lassen und auch die weiteren Nachrichten ignoriert, die sich jeweils mit ein paar Wochen Abstand in unserem Briefkasten einfanden. Schliesslich hatte der Hausmeister ja kein Problem damit – und der ist letztendlich auch massgebend.

Bis vorige Woche plötzlich dieser Aufkleber an meinem Roller war:

Hochoffiziell mit Logo des Vermieters

Daraufhin haben wir dann entschieden, dass wir doch eine andere Lösung finden müssen – und damit stehen die Roller nun an der Strasse und wir können nur hoffen, dass da nicht jemand gegen dengelt.

Der Clou aber kam erst, als ich kurz danach den Hausmeister traf und nochmal darauf angesprochen habe:

Der hat mir nämlich erzählt, dass er die Aufkleber (auch auf dem Roller der Liebsten klebte am nächsten Tag einer) gar nicht selbst angebracht hätte. Und auch mit den „Zetteln“ habe er nichts zu tun:

„Da hat sich wohl eine Mieterin aus ihrem Haus bei der Verwaltung beschwert und sich die Vordrucke für die Nachrichten und die Aufkleber besorgt. Die geben die nämlich gerne heraus, wenn damit Streit in den Häusern zu vermeiden ist – dann muss da Vermieterseitig oft gar nicht mehr eingegriffen werden.
Und im Übrigen wusste ich ja, dass ihre Roller da stehen und das wir das auch so abgesprochen hatten…. ausserdem habe ich ja auch Ihre Nummer und hätte Sie direkt angesprochen, statt da mit Aufklebern rumzumachen“

Tja….so ist das also.
Und es ist auch zu vermuten, wer diese „Mieterin“ war. Eine Dame, die erst letztes Jahr samt Familie hier eingezogen ist und seitdem die Concierge spielt und sich über alles mögliche mockiert, was in den zehn Jahren vorher niemanden gestört hat…..

Aber sowas kennt ihr doch sicher auch?


Habt noch einen schönen Tag und eine friedliche Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der über die Geschichte immer noch ein wenig verärgert ist


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