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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 08/22

Guten Morgen Euch allen!

Ich denke, es ist wohl kein Geheimnis, dass ich mich schon vor langer Zeit von Facebook und anderen „sozialen “ Medien zurück gezogen habe – ich hatte ja schon einige Male darüber geschrieben.

Meine Begründung für diese Entscheidung war seinerzeit, dass es für mich immer unerträglicher wurde, mit Informationen förmlich überschüttet zu werden, von denen irgendwelche hergelaufenen Algorithmen meinten, dass ich sie unbedingt lesen müsse:

Vieles davon doppelt, dreifach und vierfach, weil immer wieder die gleichen (und für wichtig gehaltenen) Informationen von etlichen Acounts in „meiner“ Filterblase aufs neue geteilt wurden und – logisch – dann kurz hintereinader (oder gelegentlich auch mal mit ein paar Stunden Abstand) in meiner Timeline aufploppten.

Für mich „zuviel Input“, der noch dazu auch den Blick auf andere Dinge (oder Sichtweisen abseits der Filterblase) verstellte – und (hätte ich wirklich alles lesen wollen) sich zunehmend zum Zeitstaubsauger entwickelte, der mich oft genug daran gehindert hat, anders zu tun, was vermutlich mehr Spass gemacht hätte…

Mal Hand aufs Herz – wer liesst schon jeden Beitrag auf seiner Timeline (also auf der von den Algorithmen diktierten Leseliste) von Anfang bis Ende durch, folgt allen Links auf die geteilten Inhalte, liest auch die und schreibt danach noch einen sinnvollen Kommentar dazu?
Das dürften meiner Erfahrung nach die allerwenigsten sein, zumal sich ja auch kaum jemand wirklich die Zeit nimmt, die dafür nötig wäre.

Wie denn auch, wenn man während einer kurzen Zigarettenpause nur mal eben schnell seine „News“ checken will?

Da bleibt eigentlich nur noch das schnelle Klicken des Like-Buttons als Rückmeldung übrig.
Vielleicht sogar mit dem guten Vorsatz verknüpft, später nochmal auf das gelesene zurück zu kommen, wenn man mehr Zeit dafür hat. Jedenfalls, wenn dieser Inhalt dann nicht schon so weit nach unten gerutscht ist, dass man ihn nur mit Mühe wiederfindet. (wenn überhaupt)
Und inzwischen sind ja auch noch dutzende neuere Meldungen dazugekommen, die auch gelesen, geliked und kommentiert werden wollen. Je mehr, je grösser der eigene „Freundeskreis“ und die Zahl der Abonnements aus anderen Quellen ist.

Und genau darauf zielt ein Zitat, wie der Autor meines aktuellen Buches es einen Antagonisten seiner „Heldin“ sagen lässt:

„Kein Mensch braucht diese Menge an Kontakt und Information, die ihr ermöglicht. Das verbessert nichts. Es ist nicht gesund. Es ist wie Junkfood.

Weißt du, wie sie das Zeug entwickeln? Die ermitteln wissenschaftlich präzise, wie viel Salz und Fett reingehört, damit du schön weiterisst.
Du hast keinen Hunger, du brauchst kein Junkfood, es gibt dir nichts, aber du isst weiter diese leeren Kalorien.

Und genau das fördert ihr. Genau das Gleiche:
Endlose leere Kalorien, aber eben die digital-soziale Entsprechung.
Und ihr stimmt es genau ab, damit es in gleicher Weise süchtig macht.«“

aus „Der Circle: Roman“ von Dave Eggers

Was nebenbei bemerkt oft auch die Frage in mir aufwarf, ob die freigiebigen „Liker“ wirklich den ganzen Beitrag gelesen und sich ggf. auch ausgiebiger damit beschäftigt hatten?
Mein Eindruck war damals jedenfalls eher, das dem wohl häufig nicht so war – zumindest nicht, wenn es neben dem hochgestreckten Daumen nicht auch noch wenigstens einen kurze Kommentar zum jeweiligen Beitrag oder dem geteilten Inhalt gab.
Ansonsten war wohl eher davon auszugehen, dass die gelikten Inhalte allenfalls überflogen wurden und nach hinterlassen einer Duftmarke gleich zum nächsten von den Algorihtmen servierten Punkt auf der „Leseliste“ weiter gesprungen wurde – und sei er noch so belanglos.


Du kommentierst Sachen, und das ist der Ersatz dafür, sie selbst zu tun. Du siehst dir Fotos von Nepal an, klickst auf einen Smile-Button und glaubst, das ist das Gleiche, wie nach Nepal zu fahren. „

ebenda

Manchen Benutzern (und da schliesse ich mich in grossen Teilen meiner eigenen Facebookzeit nicht aus) reicht halt auch die Ersatzbefriedigung, wie sie diese Plattform bietet – und auch das Lob und die Bestätigung in Form von Likes (Gefällt mir) habe ich lange Zeit dankbar angenommen

Neben den „Neuigkeiten“, die man nicht verpassen möchte ist diese Form des Feedbacks übrigens mit ein Grund, warum viele Menschen den ganzen Tag über immer wieder ihre Timline checken müssen. Denn mit der Menge an Likes steigen auch die Glückshormone – sie sind also prinzipiel nichts anderes als Schokolade in digitaler Form. Positives Feedback kann man deshalb nie genug bekommen und:
Mit steigender Anzahl der „Freunde“ und der erhaltenen Likes wird der eigene Erfolg messbar – und damit auch der soziale Status im eigenen „Freundeskreis“-(der ebenfalls ein Glücksfaktor ist)…
Viel „Schokolade“ also ohne realen Nährwert.

Grund genug für viele Nutzer, immer mehr „Inhalte“ zu generieren, mit denen der eigene Satus verbessert werden kann. Schon, damit man nicht in Vergessenheit gerät und immer mal wieder wenigstens kurz ganz oben in der Timeline der Freunde auftaucht. Möglichst, bevor die blöden Agorithmen einen wieder mal ganz in den „Keller“schieben, weil andere Inhalte aktueller sind oder mehr Gewinn für die Betreiber der Plattform versprechen…
Qualität und Informationswert sind dabei nicht mal unbedingt gefragt – Hauptsache, man bleibt „im Gespräch“ und immer in den Spitzen der Timelines seiner Freunde. Insofern verwundert es auch nicht, dass damit das Leben vieler Menschen immer hektischer und unruhiger wird – mit einer Umtriebigkeit, die auch weit ins reale Leben ausstrahlt:

Schliesslich will niemand etwas wichtiges verpassen – und auch der eigene „soziaile Status“ erfordert permanente Aufmerksamkeit, wenn man nicht ins Abseits geraten will….

Da ist dann halt Multitasking gefordert, um immer am Ball zu beleiben – nicht nur im Netzwerk, sondern „nebenher“ auch noch im realen Leben, für das die Zeit immer knapper wird.
Klar, das dann keine Ressourcen mehr bleiben, sich mal in Ruhe und ausgiebig nur mit einer Sache zu beschäftigen.

Und genau das wurde mir irgendwann zuviel, womit auch meine Präsenz auf Facebook mehr und mehr abnahm und schlussendlich zum erliegen kam – auch ohne, dass mir damals das bekannt gewesen wäre, was man heute über den verheerenden Umgang mit Nutzerdaten in Zuckerbergs Imperium weiss.

Hätte ich das damals gewusst, wäre es allerdings wohl trotzdem nicht der ausschlaggebende Grund gewesen, meine Mitgliedschaft zu beenden. Denn das hätte mich damals wohl kaum gestört, solange ich ansonsten damit zufrieden war und genug „Schokolade“ dafür bekam.
Insofern kann ich ein Stück weit auch jeden verstehen, der sich allen inzwischen bekannten Ressentiments zum Trotz immer noch auf der Plattform bewegt, auch wenn ich selbst eine heftige Abneigung dagegen entwickelt habe.

Denn immerhin taugt sie ja neben der ganzen Dessinformation, zielgerichteten Werbung und dem irrsinnigen Datenchaos wohl gelegentlich trotzdem noch, um mit wirklichen Freunden in Kontakt zu bleiben…. wenn man sie sinnvoll nutzt .(so habe ich mir jedenfalls sagen lassen)

Bleibt natürlich am Ende wieder die Frage, was ihr dazu meint…..


Zum guten Schluss noch das, was immer zum Schluss kommt:
Habt einen schönen Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :-)

Euer Wilhelm,

der inzwischen auf virtuelle Schokolade gut verzichten kann


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- 42 Bemerkungen zu “Das Sonntagszitat 08/22

  1. Ich bin ja nur bei Instagram. Wenn ich der Meinung bin, ich habe ein Foto, welches andere interessieren könnte, lade ich es hoch. Und natürlich freue ich mich über die likes. Es ist aber nicht so, dass ich nun täglich da aktiv bin und Bilder hochlade.
    Für mich ist Insta eine Art Fotoalbum und nichts weiter.
    Ich habe erlebt, dass jemand sich allgemein „beschwert“, dass so wenig auf das reagiert wird, was hochgeladen worden ist, die Mühe würde nicht honoriert werden. Ich like ein Foto, wenn mit das Foto gefällt, nicht unbedingt das Motiv, welches eh tausendfach zu finden ist. Aber wenn das Motiv aus einer besonderen Perspektive aufgenommen wurde, honoriere ich das. Und wenn es ein Thema ist, zu dem ich was zu sagen habe, kommentiere ich Fotos auch. Ich klicke aber nicht blind auf jedes Foto oder Video und verteile Herzchen, nur weil ich dem User folge und er mir auch.

    1. Dagegen habe ich auch nicht die geringesten Einwände, denn das ist ja eigentlich auch das, was ich von sozialen Medien erwarten würde: Dass sie ähnlich funktionieren, wie es früher viele Foren vorgelebt haben, ohne dabei kommerzielle Intressen in den Vordergrund zu rücken.

      Doch die wurden leider von Facebook rücksichtslos vom Markt gedrängt wie viele Forlauferplattformen auch (Studi-VZ u.ä) beispielsweise weil sie vielen Menschen zu behäbig waren und FB mit seinem Bewertungssystem und seiner steigenden Nutzerzahl zusätzliche Kicks in Form vitueller Schokolade versprach und die Hürden für eine Beteiligung immer niederiger gelegt wurden.

      ———————-

      Und ich denke gerade mit Schrecken an die Zeit zurück, wo selbst in den Nachrichten der Öffentlich–Rechtlichen immer wieder auf FB verwiesen wurde, wenn man mehr zu einer Meldung wissen wollte:

      „Weitere Informationen dazu finden sie auf Tagesschau.de oder auf Facebook“

      Kann man die eigene Konkurrenz eigentlich noch mehr promoten – wohl wissend, das damit ein Medium gefördert wird, dessen Wahrheitsgehalt Anlass zu erheblichen Zweifeln bietet? :scratch:

  2. Ich habe nach wie vor meinen Facebook Account und gedenke auch, ihn beizubehalten. Ich habe so Kontakt zu vielen Menschen, wenn auch eher oberflächlich, das gebe ich zu. Mir sind likes egal, ich poste selber mal ein paar Bilder, teile auch mal Artikel, die mir gefallen oder Cartoons. Und meine timeline funktioniert ganz gut. Ich bekomme tatsächlich hauptsächlich Seiten angezeigt, die mich interessieren, die ich abonniert habe. Darunter etliche Zeitungen, aber auch Gruppen und Personen, die sich z.B. gegen Rechts engagieren.
    Natürlich lese ich nicht alles, aber doch einiges und die Posts von Freunden sind in der Regel eher kurz, wie meine. Mal ein Photo, mal ein Ereignis aus dem eigenen Erleben.
    Ich verlinke aber grundsätzlich nicht zu meinem Blog und poste fast alles nur im engeren Freundeskreis. Wobei ich da auch mal ausmisten könnte.
    Ich weiß um all die Kritik an FB, teile sie ja auch. So ganz lassen möchte ich davon aber nicht. Vielleicht hat so jeder seine Inkonsequenzen.. jeder weiß, was Amazon für ein Laden ist und doch bestellen viele da, weil es so bequem ist. Da bin ich z.B. sehr konsequent, ich habe nicht mal ein Konto dort und bemühe mich nach wie vor, das meiste vor Ort zu kaufen.

    1. Ich will jetzt gar nicht keck fragen: Die Drohne???? Die kam doch vom großen A????
      Leider haben die wirklich das umfassendste Angebot, nachdem ich nicht in Großberlin fahnden will, wenn ich was suche. Ich weiß: Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!!!
      Schönen Tag!

      1. Stimmt, die kam von Amazon, weil ich da ein Konto habe und weil es der weitaus unkomplizierteste Weg war, dieses Model zu erwerben….

        Allerdings gehts mir mit Amazon genauso wie meiner Liebsten mit Facebook:
        Ich weiss, dass es schädlich ist, aber ich möchte schon meiner Leseleidenschaft wegen auch nicht darauf verzichten, nachdem ich mich vor Jahren der Qualität wegen für einen Kindle entschieden habe…
        Das Thema hatten wir ja schon mal

        1. Auch bei mir wohnen da immer zwei Seelen in meiner Brust – aber leider gewinnt meist die A-Seele. Bei manchen geplanten Einkäufen war ich sogar vorher in verschiedenen Geschäften, habe aber nicht annähernd das bekommen, was ich bei A betrachten und bestellen konnte – und es ist – geschworen – nicht der Preis(vorteil), der mich lockt.
          Mein vor einiger Zeit bestellter neuer Fernsehsessel ist so ein Beispiel. Ich war in 4 Polstermöbelgeschäften – hätte ich dort das anfertigen lassen, was ich bei einer Firma von A bestellen kann, hätte ich einen schlappen Tausender mehr gebraucht – und Kopfschütteln der Verkäufer wäre noch die geringste Reaktion auf meine Wünsche gewesen.

          1. In solche Verlegenheiten bin ich zugegebenermaßen noch nicht gekommen. Wenn ich Photokram online kaufe, dann entweder Second Hand oder beim Fotohändler.
            Man muss es ja auch nicht nur verteufeln, aber ich finde, Sachen wie Bücher kann man dann lieber beim örtlichen Buch-Dealer kaufen.
            Was mich bei amazon auch massiv stört, dass die tonnenweise Neuware (Retouren) einfach verschrotten.
            Da ich eh ein Fan von Second Hand Käufen bin, vermisse ich auch nix und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich zumindest nicht vehement genug widerspreche, wenn der Gatte dort shoppen geht, wie eben die Drohne. Ich hätte sie trotzdem lieber woanders gekauft B-)

    2. Amazon mag eine Datenkrake sein, aber mein Mann fühlt sich da sehr wohl und kann nicht bestätigen, was oft darüber in den Medien erscheint. Auch sozial wird für die Angestellten gesorgt, was bei seinem vorherigen privaten Arbeitgeber nicht der Fall war. Wir vermuten, dass Negativberichte von den Leuten verbreitet werden, deren Verträge nicht verlängert wurden. Und wer erwischt wird, ein Handy aus dem Gebäude zu schmuggeln, wird mit dem Sicherheitspersonal für die Tür geleitet und braucht nicht mehr wiederkommen.

      1. Es geht ja nicht nur im die Arbeitsbedingungen dort. Ich habe mein Konto dort vor einigen Jahren gelöscht, weil ich die vielen Nazi-Devotionalien unerträglich fand. Und Amazon geht mit meinen Handelspartnern wohl nicht gerade zimperlich um. Mal abgesehen davon, möchte ich nicht, dass die Städte noch weiter veröden, weshalb ich bevorzugt in kleinen, inhabergeführten Läden einkaufe. Und ein Buch kriege ich über meinen Inselbuchhändler genauso schnell, wobei ich zugeben muss, dass ich für Ebooks das Konto des Gatten nutze, weil ich einen abgelegten Kindle habe, auf den ich keine Epubs laden kann.

        1. Bücher und normal vorhandene Sachen kaufe ich auch nicht dort.
          Mein Sohn hat eine Firma, die zu 95 oder mehr Prozent online verkauft – er schimpft auch manchmal über die Bedingungen bei A….., aber er meint trotzdem, ohne den Verkauf dort könnte er vielleicht nicht existieren. – Ich weiß es nicht – aber besonders jetzt in Co-Zeiten, wo das Fahren in vollen Bussen ein Gräuel ist, haben die Onlineverkäufer natürlich zugelegt.

          1. Wie schon gesagt, ich finde, man muss es ja nicht verteufeln, auf dem Land geht es bestimmt vielen Menschen so und bevor sie weite Wege in irgendwelche Großstädte machen.. aber wir leben in einer mit entsprechender Auswahl. Irgendwie bin zumindest ich bisher ganz gut ohne Amazon ausgekommen.
            Aber dafür bin ich halt weiter bei FB… ist ja nicht so, dass ich konsequent in allem bin, ws ich tue ;-)

  3. Bequemlichkeit sieht auch gegen besseres Wissen. Ich hoffe aber sehr, dass wir mit der Zeit lernen, besser mit all dem umzugehen und eher die positiven Aspekte nutzen können.

    1. Ich würde es für mich nicht Bequemlichkeit nennen, das ich da noch bin. Ich halte so tatsächlich Kontakt zu vielen ehemaligen Kolleg*innen und bekomme so auch mit, was gerade so los ist, da wo ich mal sehr gerne gearbeitet habe. Und ich lese auch Nachrichten, die ich sonst eher nicht lesen würde, weil ich sie gar nicht finden würde.
      Ich denke, es ist nicht die Plattform an sich, es sind die Gewinn-und Machtbestreben eines Herrn Zuckerberg, die das ganze so problematisch macht. Und das er nicht konsequent gegen die sog. Hater vorgeht, wobei die ja schon zum Großteil zu Telegram abgewandert sind und dort ihr Unwesen treiben.

      1. Exakt das ist der Punkt….

        Wäre FB wirklich sozial“ im Sinne seiner Nutzer, dann wäre das vermutlich wirklich eine gute Plattform, um persönliche Kontakte zupflegen und zu erhalten.
        Aber das ist sie nun mal nicht, solange wirtschaftliche Intressen und Machtgelüster der Betreiber dahinter stehen und durch das Rankingsystem ( Die Likes!) auch noch befeuert werden….

        1. Leider sind Versuche, etwas besseres zu etablieren, bisher gescheitert. Es ist wie mit What’s App… alle nutzen es, obwohl es Alternativen gibt.

            1. Nein, ich meine natürlich nicht telegram. Ich habe vergessen, wie die hieß. Aber das Argument gegen einen Wechsel ist ja immer gleich: alle, die ich kenne, sind bei FB oder What’s App

              1. Meinst du vielleicht Signal?
                Inzwischen sind viele meiner Telefonkontakte bei Signal, aber ihren WA-Account behalten sie dennoch – so wie ich auch. Gruppen wie vom Doko funktionieren dort besser, weil alle Teilnehmer bei WA sind, aber nur wenige bei Signal.

              2. Das ist ja eine Alternative zu What’s App, die wir hier privat nutzen, aber viele meiner Kontakte haben die nicht.
                Es gab auch mal Versuche, was ähnliches wir FB zu installieren, aber das ist alles gescheitert

              3. Inzwischen nutze ich mit vielen Menschen Threema.
                Bequemlichkeit war hier nicht negativ gemeint. Aber es ist doch eben bequem, die Kontakte über FB zu haben, zu pflegen, zu unterhalten. Alles wieder neu aufzubauen in einer anderen Plattform wäre eben auch unbequem. Wenn es nicht so unbequem wäre zu wechseln, würden wir es tun. Und klar, wenn es nicht die von Dir genannten „Nebenwirkungen“ gäbe, bräuchten wir nicht zu wechseln. Aber so würden es viele vielleicht gern tun, tun es aber wegen der Unbequemlichkeit nicht.
                Die andere Alternative, sich selbst aktiv gegen die „Nebenwirkungen“ zu schützen, ist eben auch unbequem. Man muss explizit aktiv werden, daran denken. Und das tun eher nur wenige.

              4. Im Grunde wäre es ja bezogen auf Messengerdienste ganz einfach, wenn die alle eine Api anbieten müssten, auf die mit einem „neutralen“ Messengerprogramm auf dem Rechner und einer entsprechenden App auf dem Handy zugegriffen werden könnte, ohne sich zwingend auf der jeweiligen Anbieterplattform rumtreiben zu müssen …

                Und sowas gabs früher auch schon mal: IRC-Clients wie Hex-Chat, ein Plattformübergreifendes Chatsystem (oder Pidgin unter Linux). Damit konnte man innerhalb der selben Anwendung sowohl auf die grossen Messenger und Chatsysteme zurgreifen (wie etwa auf den FB-Messenger oder das früher zu AOL gehörende ICQ),als auch separat in privaten verschlüsselten Chats von Rechner zu Rechner und sogar auf Mailliglisten im Usenet….
                Im Prinzip also eine Eierlegende Wollmilchsau, bis Zuckerbergs Maifia einigen der Entwickler um 2010 herum den Hals umgedreht hat, indem er die Software einfach gekauft und anschliessend die Weiterentwicklung eingestellt und die entsprechende Api bei FB für externe Zugriffe dicht gemacht hat.
                Müssig zu ergänzen, dass es entsprechende Verknüpfungspunkte inzwischen auch bei anderen Messengern nicht (mehr) gibt..

                Seither kocht im Messengerbereich jeder sein eigenes Süppchen mit den bekannten Nachteilen zu Lasten der Nutzer, die qua Datenscreening immer weiter nackig gemacht werden….

              5. Das ist die Crux mit Standards. Den Nutzern würden sie helfen, aber die Anbieter bleiben lieber proprietär – zumindest die Marktführer. Hilft ihnen, die lästige Konkurrenz etwas vom Halse zu halten…

  4. Ihr zwei beiden, ich weiß, dass jetzt mein Kommentar hier nicht richtig passt – aber falls es deine Liebste bei mir überliest, will ich es doch noch einmal hier schreiben, weil ich deinen Drohnenartikel jetzt nicht suchen will. Ich schrieb ihr:
    „Ich habe jetzt noch einen Tipp für euch und eure Drohne – falls ihr meine „Lieblingssendung“ nicht selbst gesehen habt.
    Gestern Abend ARD „Klein gegen Groß“ – ist in der Mediathek mit den Einzelwetten aufgeführt. Da hat ein Junge gegen einen „Drohnen-Profi“ leider doch verloren, weil er mit seiner Drohne eine Glühbirne in ca. 93 Sekunden eingeschraubt hat, der Profi es dann aber im dritten Anlauf in kürzerer Zeit geschafft hat. – Ich musste sofort an euch denken. – Aber die Drohne war natürlich mit einer Halterung für die Glühbirne präpariert. – Vielleicht könnt ihr das ja auch trainieren, um nicht mehr auf Leitern steigen zu müssen *haha*
    Lieben Gruß“
    Deinen heutigen Artikel lese ich später, ich bin ein wenig in Eile

    1. Ist ja irre:

      Aber auf die Idee wäre ich vermutlich nie gekommen ( zumal ich dank meiner Grösse meist noch nicht mal eine Leiter brauche, wenn mal eine Birne gewechselt werden muss)

        1. Der hat eber vorher auch lange geübt und mindestens eine Drohne beim Versuch geschrottet, die alte Glübirne rauszudrehen (das zeigt er in einem zweiten Video) :wacko:

  5. So, jetzt habe ich ihn doch gelesen, wenn ich schon mal hier bin.
    Bei Instagram habe ich schon seit Wochen nichts mehr selbst veröffentlicht, aber mein Tonmeisterstudentenenkel veröffentlicht dort – und das möchte ich hören oder sehen, deswegen bleibe ich.
    Bei Fb oder neuerdings Meta habe ich einen sehr überschaubaren Freundeskreis, der einiges unter Hundert ist – meist vom Bloggerland. – Aber Neuigkeiten von meinem Sohn und seinem Geschäft erfahre ich dort – und die interessieren mich. – Meine Timeline ist sehr, sehr überschaubar.
    Und bei Blogs, meinem eigentlichen Betätigungsfeld, mache ich es so: ENTWEDER Like ODER Kommentar, beides gibt es äußerst selten, denn ich finde einen Kommentar sehr viel wertvoller als ein Like, die mir nicht (so) wichtig sind.
    Und tschüss!

    1. Das kann ich alles nachvollziehen, keine Frage. Schliesslich gings mir in meiner Anfangszeit auf Facebook ja auch so – zumindest so lange ich mich da nur im Rahmen eines „Freundeskreises“ bewegt habe und die Timeline nicht so stark durch Facebooks Algorithmen gesteuert wurde….

      Aber mit der Zeit wurde das dann immer mehr – und oft genug hab ich bei der Arbeit zwischen zwei Kundenterminen „nur mal schnell“ geguckt, was da gerade so lief. (eben so, wie oben beschrieben), um nachher festzustellen, dass mich das alleine während meiner täglichen Arbeitszeit schon mehr als eine Stunde verplemperter Zeit gekostet hat, die ich irgendwie wieder reinholen musste….
      Das war dann der erste Punkt, der mich an diesem Medium zweifeln liess.

      Später- zu Beginn meiner lange dauernden Krankschreibung – musste ich dann festellen, dass FB noch mehr meiner Zeit forderte, ja schon fast zu Sucht wurde, weil ich immer das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Gleichzeitig wurde es auch immer nerviger mit dem Überangebot an völlig unwichtigen Meldungen, die immer ganz oben in der Timeline auftauchten, während für mich interessantes oder wichtiges oft weiter unten oder gar nicht mehr vorkam….
      Das war dann der Punkt, wo ich endgültig den Stöpsel gezogen habe….

      1. Weißt du, was mich zunehmend mehr nervt und ich auch nicht mehr mache: Wenn ich einem Link folgen will, muss ich den Cookies zustimmen – und das Ergebnis ist dann, dass meine Spams bei GMX fast explodieren. In Zukunft werde ich absolut auf solche Seiten verzichten. Frau muss nicht alles wissen. Fb nervt mich nicht halb so viel wie mein Spamordner.

        1. Das ist durchaus Methode:

          FB bekommt um so mehr Geld von seinen Werbepartnern, je mehr auf solche Links geklickt und der Verwendung der Coockies zugestimmt wird.

          Deshalb ja auch die Algorithmen, um Beiträge mit solchen Links möglichst weit oben in der Timeline zu platzieren.

          Und die Werbepartner (meist Agenturen) wiederum verdienen mit dem Spam, den sie per Mail verbreiten – je mehr, je öfter sie den Müll an den Mann bringen können.

          Als nächstes kommen dann die Auftraggeber der Agenturen, die ihre realen Waren verkaufen wollen und damit am Ender der Werbekette stehen – wohl wissend, dass sie pro tausend oder gar zehntausend Mails eventuell nur einen einzigen Artikel verkaufen und der Rest als Spam ungelesen in die Rundablage wandert.

          Und trotzdem beleibt bei jedem der Akteure noch geung hängen, dass dieser aufwand lohnt.

          Insofern sind einzelne Nutzer für Facebook und die Agenturen auch lediglich Kanonenfutter und deren Ärger über die Werbeflut allenfalls Kolateralschaden, solange sie trotzdem weiter gierig hinter jedem virtuellen Schokoladenstückchen her sind, dass für sie dabei herausspringt (und dafür bereit sind, FB ordentlich mit persönlichen Daten zu füttern, die nur dazu dienen, die Werbeflut noch effektiver zu machen)

          1. Vielleicht mache ich ja was falsch, aber ich bekomme überhaupt keine Spammails. Allerdings klicke ich auch nie Werbeposts an. Oder es liegt an meinem Email Konto.

          2. Wilhelm, ich bekomme die Links nicht über Fb, denn dort bin ich ganz selten und verfolge auch kaum etwas. – Zu den Cookie-Seiten gelange ich auf andere Art. – In zukunft werde ich die meiden wie die Pest.
            Meine gmail-Adresse hat auch kaum Spam, aber die GMX-Mailadresse explodiert.

            1. Das ist bei GMX (und dessen Tochter web.de) leider Standard. Schliesslich finanzieren die ihre „kostenlosen“ Angebote ausschliesslich über Werbung.

              Gmail (also Google) macht das genauso, aber subtiler – da kommt die Werbung nicht per Mail, sondern über Einblendungen in Websites, beispielsweise getarnt als „Empfehlung“ in den Suchergebnissen, wenn man die Googlesuche benutzt….
              Aber das hat immerhin den Vorteil, dass die einem nicht die ganze Mailbox vollspammen

        2. Mein Emailprogramm sondert Spam in einen separaten Ordner aus. Wenn ich den nicht gesondert anklicke, bekomme ich die gar nicht zu sehen. Der Server von unserem Familienaccount sortiert auch fast jeden Spam aus. Es ist recht selten, dass ich Spam manuell löschen muss.

          1. Hans-Georg, zum Glück ist der Spam auch in einem Extraordner. – Aber wenn dieser voll und voller wird, will ich nicht so viel Mist auf meinem Handy mitschleppen, da er automatisch erst nach 7 Tagen geleert wird (werde ich mal auf 3 verkürzen), so dass ich diesen Ordner dann eben doch manuell lösche.

  6. Bei fb war ich seit Jahren nicht mehr und müsste mir nur noch die Mühe machen, meinen Account dort zu löschen. Auch Instagram besuche ich nicht mehr. Da habe ich mich nur eines Wettbewerbs wegen vor gut drei Jahren angemeldet. Der Tierpark Berlin vergab für die schönsten Fotos (Weihnachten im Tierpark) Jahreskarten. Na ja, es gab wohl viele schöneFotos. Einzig bei Twitter bin ich noch unterwegs. Allerdings poste ich dort ausgesprochen selten etwas. Mir ging es anfangs nur darum, meinem Sohn und seinen Autorenkolleg:innen zu folgen. Jetzt lese ich dort bei einigen Zeitungen und zwei Menschen, die ich auch schon lange durch die Blogs kenne. Natürlich wird mir dort einiges in die Timeline gespült, was nur Kopfschütteln verursacht. Aber das versuche ich zu überlesen. Mir reichen die Blogs hier, da hier Menschen schreiben, die authentisch sind.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Twitter ist das einzige, was ich an sozialen Medien ( ausser unserer Blogs) noch regelmässig nutze:

      Allerdings nicht als aktiver User, sondern rein passiv und nur dann, wenn ich eine aktuelle Entwicklung live und abseits der Meldungen der Nachrichtenagenturen verfolgen will :
      Demos bespielsweise, wie sie aus Sicht der Teilnehmer wahrgenommen werden.
      Oder Wetterphänomene wie die Stürme der letzten Tage, was dank der Hashtags auch gut funktioniert.

      Ansonsten wüsste ich erhlich gesagt auch nicht, was ich da sollte.

    1. Ohne jetzt spoilern zu wollen: nicht so gut, wie über Zero.

      Aber die werde ich im Lauf der Woche noch veröffentlichen, wenn ich die Fortsetzung (Every) auch durch habe.
      Dann frühstücke ich beide Bücher gleich in einem Rutsch ab. B-)

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