3. Februar 2022 – Der Wilhelm

Angesichts der Meldungen aus Brüssel überlege ich ernsthaft, ob es nicht langsam Zeit wird, die alten, längst eingemotteten Buttons wieder auszupacken und sich für die nächste Demo zu rüsten:

Denn es scheint so, als habe man aus Tschernobyl und Fukuschima nichts gelernt, sondern versucht auf diesem Weg den Teufel mit Beelzebub auszutreiben.

Natürlich (und das steht auch für mich ausser Frage) sollten die Klimaziele erreicht – oder besser noch: übertroffen – werden, weshalb es zumindest Übergangslösungen geben muss, bis dieses Ziel erreicht ist.
Aber doch bitte nicht so!

Schliesslich ist das einzig nachhaltige an Atom-Energie der Berg von strahlendem Müll, dessen Endlagerung immer noch nicht geklärt ist, obwohl man diese Energiequelle schon beinahe ein Menschenleben lang zivil nutzt und genauso lange bekannt ist, dass der Abfall der Atomkraftwerke über Jahrtausende hinweg ein riesiges Umweltproblem darstellen wird….

Insofern ist das „Green-Washing“ dieser Technologie sicher der falscheste aller Wege, den man jetzt beschreiten könnte. Selbst, wenn das nur für 25 Jahre gelten soll (woran ich nicht glaube)
Denn damit wird der strahlende Müllberg nur noch weiter anwachsen und sich auf den Schultern unser Kinder und Enkel auftürmen – mal ganz abgesehen von den kaum schätzbaren Risiken, die von den neu gebauten Kernkraftwerken ausgehen werden:

Die inzwischen auch schon wieder zwei Jahre alten Bilder dieser Reportage aus Tschernobyl sprechen da eine deutliche Sprache. Man stelle sich nur mal vor, ähnliches würde sich in dicht besiedelten Gebieten wie hier, in der Mitte Europas ereignen.

Deshalb gilt auch weiter, wofür ich schon als Jugendlicher auf die Strasse gegangen bin:

Tröstlich immerhin, dass unsere Bundesregierung das genauso sieht, auch wenn sie mit der angekündigten Klage kaum durchdringen wird.
Denn zum Demonstrieren bin ich eigentlich schon zu krank und zu alt.