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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 09/22

Guten Morgen Euch allen!

Mal wieder Sonntag, mal wieder ein Zitat – oder besser gesagt:
Zwei Zitate von zwei verschiedenen Autoren, die ich heute und angesichts der Ereignisse der Letzten Woche einfach mal gegenüberstellen möchte.

Einmal dieses, welches ähnlich wohl auch von Mahatma Ghandi hätte stammen können:

„Gewaltloser Widerstand bedeutet nicht Nichtstun. Er bedeutet, die ungeheure Kraftanstrengung zu unternehmen, die nötig ist, um das Böse mit dem Guten zu besiegen.
Diese Kraftanstrengung baut nicht auf starke Muskeln und teuflische Waffen: Sie baut auf moralische Tapferkeit, auf Selbstbeherrschung und auf das unvergessliche, zähe Bewusstsein, dass es auf Erden keinen Menschen gibt – so brutal, so persönlich feindselig er auch sei – ohne angeborenes Fundament von Güte, ohne Liebe zur Gerechtigkeit, ohne Achtung vor dem Wahren und Guten; all dies ist für jeden erreichbar, der die geeigneten Mittel verwendet.“

Aldous Huxley (Aus „An Encyclopaedia of Pacifism“)

Ein Zitat, dass ich nach wie vor in vollem Umfang unterschreibe, weil es meiner tiefsten inneren Überzeugung entspricht , selbst wenn ich dieser Ansicht wegen und auch aufgrund meiner in diesem Sinne abgefassten Begründung meiner Kriegdienstverweigerung nicht nur einmal als „Träumer“ oder „Spinner“ abgetan worden bin.

Übrigens beides „Ehrentitel“, die ich in diesem Zusammenhang gerne getragen habe

Was mir aber gerade sehr zu denken gibt, ist eine Anmerkung, die ein von mir sehr geschätzter Kolumnist gestern dazu gemacht hat, der vermutlich bislang in diesem Punkt ähnlicher Ansicht war wie ich:

„Ja, auch ich habe gesagt, für das Geld, das eine Rakete kostet, kann man viele Menschen vor dem Hungertod bewahren. Und auch ich war froh, als die Wehrpflicht abgeschafft wurde, weil dadurch mein Sohn nicht zum Bund musste. Aber dieser Abbau von militärischer „Tüchtigkeit“ birgt das nun realisierte Risiko, von anderen für schwach und verweichlicht gehalten zu werden.

Was hilft es, wenn man dem Schulhofbully gegenüber signalisiert, dass man sich nicht gegen ihn wehren kann? Dann gibt es täglich ein paar aufs Maul und irgendwann liefert man sein Pausenbrot und sein Taschengeld freiwillig ab. Wenn man ihm aber signalisiert, dass man sich wehren kann, wird er sich das überlegen. Und wenn man einen Selbstverteidigungskurs gemacht hat und fleißig trainiert, dann kann man ihm auch gleich auf die Fresse hauen und er wird es künftig lassen.“

Heinrich Schmitz (Aus „Lernen Sie russisch!“ auf die Kolumnisten. de)

Ziemlich provokant, oder?
Noch dazu aus dem Munde eines Mannes, der bisher in diesem Punkt immer sehr eindeutig war und Gewalt nicht als Lösung eines Konfliktes angesehen hat.

Aber ich muss zugeben, aus dieser Perspektive betrachtet hat er möglicherweise (???) doch recht, noch dazu, wenn der zitierte „Schulhofbully“ der aktuelle russische Regierungschef ist, dem ich mittlerweile alles zutraue….

Und trotzdem frage ich mich, ob man sich deswegen alles aufzwingen lassen muss, was man eigentlich nicht will? Aufrüstung, eine deutlich grössere Armee und damit verbunden enorme Summen verpulverten Geldes , die für andere Zwecke sichher sinnvoller angelegt wären?

Kein wirklich erquickliches Thema für einen Sonntag – ich weis.
Also lasst Euch von mir nicht den Tag verderben, wenn es nicht „Euer Thema“ ist.
Irgendwann kommen auch wieder andere Zeiten!


Bleibt also noch, Euch allen einen guten und friedlichen Sonntag zu wünschen – und wie immer, dass ihr gesund und behütet bleibt.!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm


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