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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Es grünt so grün

Nicht nur in der Mode kommt bekanntlich alles wieder, sondern auch in anderen Bereichen des Lebens. Machmal aus reiner Nostalgie heraus und manchmal, weil es zufällig gerade passt. Deshalb dachte ich auch zuerst an ein Revival ihrer „grünen Phase“, als meine Liebste mir letztens ein Schnäppchen präsentierte, das sie auf dem Grabbeltisch eines Supermarktes gefunden hatte:

Wir erinnern uns:

Seinerzeit, als wir die Wohnung in Leipzig eingerichtet haben, war grün für sie ja ausgesprochen populär. und so gab es eine ganze Reihe von Einrichtungsgegenständen und Gebrauchsartiklen (bis hinzu Handtüchern und Klopapier) die wir damals in dieser Farbe angeschafft haben- schliesslich galt es ja, einen kompletten zweiten Haushalt auszustatten.

Allerdings lag ich mit meiner Einschätzung dann doch etwas falsch, weil die Farbe dieser Pfanne wohl nichts anders als ein Marketinggag des Herstellers ist, um auf eine Besonderheit bei der Herstellung hinzuweisen, die möglicherweise auch entscheidend für diesen Spontankauf war (ohne dass ich damit jetzt irgendeine Kritik verbinde – mir ist sowas ja auch schon passiert):

Laut Aufschrift auf der Umhüllung ist diese Pfanne „Vegan“, weil bei der Herstellung der Beschichtung Avocado-Öl statt PTFE (also Teflon) oder PFOA (eine Carbonsäure) verwendet wurde:

Allerdings sind alle herkömmlichen Pfannen mindestens genauso vegan, ohne damit explitzit Werbung zu machen:
Alu- oder Gusseisenpfannen sowieso, weil bei der Herstellung keine tierischen Produkte benutzt werden – und Emaille-, Teflon – oder Keramikbeschichtete Pannen auch, weil die Beschichtungen immer aus Kunststoffen bestehen oder auf mineralischer Basis sind.

Teflon (PTFE) ist ein rein synthetisch produzierter und für den Menschen absolut unbedenklicher Kunststoff, wie man auf Utopia nachlesen kann und PFOA ist nicht mehr als ein Hilfsstoff, der früher bei der Herstellung von Teflon verwendet wurde, aber auch schon seit Jahren in der EU verboten ist.

Damit zu werben, dass man auf diese Stoffe verzichtet (und dies dann auch noch als „Vegan“ zu labeln) ist also müssig, zumal (soweit ich das herausfinden konnte) die Beschichtung dieser Pfanne in ihrer Grundstruktur einer herkömmlichen Keramikpfanne entspricht, auf der als oberste Schicht lediglich ein paar Tropfen Avocadoöl aufgebracht wurden:

Das Beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss, so auch bei uns! Denn unsere CeraVegan® Beschichtungen erhalten ganz am Ende der Veredelung den entscheidenden Kick für eine außergewöhnliche Antihaft-Wirkung – einen pflanzlichen Mikrofilm auf Basis von Avocado-Öl.

Herstellerseite

Allerdings dürfte die haftungsmindernde Wirkung des Öles nach kurzem Gebrauch schon fast verflogen sein ….(ähnlich der Wirkung der Speckschwarte, mit der meine Oma früher immer ihre Gusseisenpfannen eingerieben hat), womit sich diese Pfanne schlussendlich lediglich als simple Keramikpfanne erweist, deren einzig dauerhaftes Alleinstellungsmerkmal die grüne Farbe ist, um mit auf den Zug der aktuellen Vegan-Hype aufspringen zu können..

Fraglich halt nur , ob sie am Ende mehr taugt als unsere anderen Keramikpfannen, in denen inzwischen alles kleben bleibt, wenn man fettfrei braten will…..
Aber immerhin wird man darin wohl trotzdem das eine oder andere Kotlett braten können, wenn man genug Fett dazugibt


Habt noch einen schönen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

(der wie immer bei solchen Produkten ziemlich skeptisch ist und es deshalb ganz genau wissen wollte – sich aber zumindest über den günstigen Einkaufspreis dieser Pfanne freut, der gut 50% unter der Preísempfehlung des Herstellers lag B-) )


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