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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 06/22

Und schon wieder ist eine Woche rum, also Zeit für ein weiteres Zitat aus dem Buch, welches auch schon den Stoff für für mein letztes Sonntagsritual geliefert hat. Ein Buch, das ich inzwischen zuende gelesen habe, so dass ich in den nächsten Tagen darauf noch mal ausführlicher eingehen werde, Zumal ich es neben seiner spannenden und unterhaltsamen Handlung auch ausgesprochen informativ fand B-)

Aber nun genug der Vorrede, schreiten wir zur Tat und schauen uns an, wie die Betreiber der Datenkraken us Nutzer sehen:

„Wissen die Nutzer, wie die Algorithmen geschrieben sind? Wie ihre Werte genau errechnet werden? Nichts wissen sie! Interessiert sie auch nicht – außer ein paar Berufsnörgler –, solange es funktioniert!
…….
Und Kontrolle? In dieser vernetzten Welt ist Kontrolle über dein Leben eine Illusion! Willst du die Vorzüge der modernen Zivilisation genießen, kannst du das nicht ohne die andere Seite der Münze. Und das sind wir, die digitalen Vernetzer und Steuermänner.«

(aus „ZERO – Sie wissen, was du tust: Roman“ von Marc Elsberg)

Ihr merkt schon, das schliesst sich ziemlich nahtlos an Thema vom letzten Sonntag an, insbesondere auch an das, was dort in den Kommentaren schon diskutiert wurde:
Wir alle als Nutzer einer vernetzen Welt sind auch gleichzeitig ständiges Objekt der Beobachtung und damit leider auch einer mehr oder weniger unterschwelligen Manipulation – nicht nur durch gezielte Werbung, sondern auch durch Algorithmen, dei uns selbst keinesfalls die freie Wahl lassen, sondern uns einordnen, uns etwas zuordnen und damit Inhalte so filtern, das wir immer das serviert bekommen, was diese menschgemachte künstliche Intelligenz für richtig für uns hält.

Und es kommt auch noch etwas hinzu, das – wenn auch im Text des Buches ziemlich drastisch formuliert – sicher auch zutreffend ist:

„Die digitale Welt steckt in jedem Teil der realen Welt, in unseren Telefonen, Smartwatches und Wearables, in Fernsehern, Kaffeemaschinen und Autos, bald in unseren Lebensmitteln, unserer Kleidung, im Boden, den Wänden, im Wasser, in der Luft, in unseren Körpern. Die digitale Welt ist längst die reale Welt.
Wie es dir außerhalb dieser Welt geht, kannst du an jedem Hinterwäldler oder Obdachlosen auf der Straße feststellen.
Es heißt entweder drinnen oder draußen, ein oder aus, 1 oder 0.
Das ist das Wesen der digitalen Welt, denn sie kennt keine dritte Möglichkeit. Sie kennt kein bisschen, kein Vielleicht, kein Weder-Noch, keine Zwischentöne. Das entspricht ohnehin der Weise, wie die meisten Menschen ihre Welt ordnen: schwarz-weiß, gut-schlecht.
Wie wussten schon Jesus und Präsident Bush: ›Wer nicht für mich ist, ist gegen mich<.
So viel zur Eigenkontrolle!“

ebenda

Denn so sind sie ja wirklich, unsere modernen (bunten?) Zeiten, in denen wir selbst zum Opfer unserer eigenen Bequemlichkeit werden:
Gefüttert (ja, gerade zu genudelt und gestopft) mit vorgekauten Informations-Brocken, von denen wir oft kaum eine Ahnung haben woraus sie sich zusammensetzen – ausgesucht von Maschinen und auf Basis wirtschaftlicher Interessen , die wir selbst weder kontollieren noch steuern können:

„Letztlich sind den meisten Menschen Bequemlichkeit und Sicherheit wichtiger als Freiheit und Unabhängigkeit. Damit wissen sie ohnehin nichts anzufangen…“

dito

Also lassen wir einfach mit uns machen?

-_-_-_-

Es sei denn, wir suchen uns unsere informations-Quellen selbst und filtern sie nach messbaren Parametern auf Plausibilität und Wahrhaftigkeit…..
Was konsequenterweise auch bedeuten kann, sich von mancher liebgewonnenen Gewohnheit zu verabschieden und Filterblasen zu verlassen, wenns der Wahrheitsfindung und Gedankenfreiheit dient.

Oder etwa nicht?


Trotz alledem:
Habt alle einen wunderbaren Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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