– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Halt Stop! – ein nachträgliches Wort zum Sonntag

Tach zusammen!

Hier stand mal was, aber das ist jetzt weg.
Ein Statement, das mir nötig erschien, zu einem Disput in einem andern Blog, der unnötig war.


Aber inzwischen hat es für mich seinen Zweck erfüllt, mein Ärger ist verraucht und meine Konsequenzen gezogen. Und damit ist es obsolet, bis auf die zwei, drei Sätze, die auch vorhin schon ganz am Schluss meines Textes standen:

.……Nur mit dem Unterschied, das ich ganz sicher weder die Kommentare schliessen noch einer sachlichen, gerne auch kontroversen Diskussion aus dem Weg gehen werde. Nicht bei diesem Beitrag und auch nicht bei einem x-beliebigen anderen….

Was auch noch bleibt , ist dieser Hinweis:



BTW – und wo wir schon mal beim Thema „Klimapolitik und Letzte Generation“ sind
( ich hasse das Unwort „Klimakleber“):

Der Kollege Aebby hat in seinem Blog einen sehr lesenswerten Beitrag dazu verfasst, der sehr gut –
besser als ich das könnte – zusammenfasst, wie auch ich zum Thema Klimapolitik stehe :

Nichts zu tun in Sachen Klima

Auch hierfür: Chapeau! :good:


Bleibt noch, Euch allen trotzdem noch einen schönen Restsonntag zu wünschen!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt einen Blog weniger auf seiner Leseliste hat…….


-1025-

Eine Schlagzeilen-Galerie des Grauens

Hallo am Sonntagmorgen!

Wenn ich mir eines für unsere Hansestadt wünschen dürfte, dann wäre das endlich, endlich, endlich eine vernünftige Tageszeitung, die anders als das stockkonservativ-biedere Abendblatt und die Knallpostille von Morgenpost (auch Mopo oder Mottenpost genannt) ähnlich gut aufgebaut und ähnlich informativ ist wie der Berliner Tagesspiegel.

Mit ausführlichen Nachrichten und Hintergrund-Informationen (auch und besonders auf lokaler Ebene) einer Berichterstattung, die nicht so tendenziös ist wie im Abendblatt oder so platt wie in der (teils noch das Niveau der Blödzeitung deutlich unterschreitenden) Mopo, bei der ein Artikel von mehr als 150 Worten und einer Lesedauer von länger als einer Minute schon fast eine fette Markierung im Kalender wert wäre.
Mal ganz abgesehen von deren teils mehrdeutig-schrägen Schlagzeilen, die gelegentlich sogar völlig missverständlich oder zumindest ausgesprochen peinlich sind…

Aus den Schlagzeilen des gestrigen Tages:
Noch mehr daneben und noch weniger….
… Information geht eigentlich nicht :-(

…. wie in den angehängten Beispielen – sich teils aber auch reine Klickfallen erweisen, die einen als Leser hinter die Bezahlgrenze locken wollen. Wo letztendlich aber auch meist nicht wesentlich mehr an Information geboten wird als in den offen lesbaren Beiträgen.
Mal ganz abgesehen von dem Unsinn, selbst wichtige Gefahrenmeldungen nurmehr hinter der Zahlschranke lesen zu können, auch wenn sie im Grunde aus nicht mehr als den Twittermeldungen von Polizei und Feuerwehr bestehen.

Was für uns schon vor langer Zeit der Grund war, das Abo wieder zu kündigen, das wir ein paar Monate lang probeweise hatten….
Dann lieber gar keine Information als diesen Mist, der einem da geboten wurde

Und überhaupt:
Diese unsäglichen Schlagzeilen der Mopo, bei denen sich mir immer wieder ( und nicht nur gestern) unwillkürlich die Frage stellt:

Where’s the beef?“

oder wie früher bei Interpretationen im Deutschunterricht:

„Was will der Autor uns jetzt eigentlich damit sagen?“

Womit auch nicht verwundern mag, was gestern meine ersten Gedankengänge bei Lesen dieser Schlagzeilen waren:

  • Was ist eigentlich besonderes daran, wenn mal ein Auto über den Bürgersteig fährt?
    Sowas passiert doch überall auf der Welt jeden Tag hundert mal, ohne eine Schlagzeile wert zu sein?
  • Oder: Was treibt die Polizei eigentlich dazu, auf der Alster einfach Boote umzuwerfen?
  • Und, gestern – gleich in zweifacher Hinsicht mein Favorit -, die Letzte:
    Denn da ist sie wieder, diese Formel „Im Norden“, gerne verwendet, um das Ausschreiben des Städtenamens zu vermeiden, und schon deshalb die reinste Nebelkerze, weil nach dem Verständnis der Mopo damit von Usedom bis Emden und von Flensburg bis Göttingen alles gemeint sein kann.

    Bleibt also lediglich die Frage offen, warum jemand glücklich ist, wenn ihm das Dach überm Kopf abbrennt? Vielleicht, weil er sich mit den Versicherungsleistungen jetzt finanziell sanieren kann.?

Fragen über Fragen – und ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine?

Immerhin – und das will ich zur Ehrenrettung der Mopo auch gerne vermerken:
Nach Anklicken der jeweiligen Meldung auf der Titelseite wird im folgenden kurzen Beitrag dennoch für ein wenig Klarheit gesorgt, wenn auch jeweils nur rudimentär, in dürren und wenig gehaltvollen Worten und eingerahmt – und immer wieder unterbrochen – von etlichen blinkenden oder schreiend bunten Anzeigen, die man auch als zahlender Kunde bei der Gelegenheit gleich mit konsumieren darf :-(

Doch das ist noch lange nicht alles:
Alleine auf der Seite dieser Meldung habe ich gestern bei abgeschaltetem Werbeblocker sechs verschiedene Anzeigen gezählt, auch immer wieder im Text des Artikels und den Lesefluss unterbrechend… gefolgt von etlichen weiteren als redaktionelle Nachrichten getarnten Lesetips „das könnte Sie auch interessieren“ , die sich ebenfalls als Werbung erwiesen :-(

Und ich finde:
Das hat man als Leser einfach nicht verdient, selbst dann nicht, wenn man kein bezahltes Abo hat.
Auch wenn ich durchaus respektiere, das „Zeitung machen“ Geld kostet und ich dafür auch ein Mindestmass an Werbung in Kauf nehmen muss.

Jedenfalls, solange ich dafür auch etwas Substanzielles und nicht nur Schrott geboten bekomme..

Immerhin nennt sich Hamburg doch „Medienstadt mit vielfältiger Presselandschaft“, was kaum zu glauben ist, wenn man sich anguckt, was der magere lokale Pressemarkt mit seinen zwei peinlichen Tageszeitungen so bietet und dass man als Bewohner dieser Stadt keine andere Möglichkeit mehr hat, als an verschiedensten Stellen im Netz zu suchen, wenn man sich halbwegs neutral und ohne billige Effekthascherei über das informieren will, was hier so passiert….
So gesehen ist Hamburg also eher eine Medienwüste und keinesfalls das leuchtende Beispiel einer florierenden Medienlandschaft , als das es von den grossen Pressekonzernen so gerne abgefeiert wird.

Und deshalb bin ich wohl nicht der einzige, der sich riesig über eine gut gemachte Lokalzeitung freuen und dafür gerne auch entsprechend zahlen würde. Wenn schon nicht als Printformat, so doch zumindest mit einer Onlineausgabe.
Schliesslich geht das in anderen Städten doch auch.


Und wie immer:
Habt alle einen wunderbaren Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auch heute morgen wieder viel Zeit im Netz herumstöbern wird, weil es ohne Lokalnachrichten auch nicht geht….


-1024-

Die Bäume – Roman

Moin zusammen!

Nun ist es also doch noch mal ein Thriller geworden – ein richtig guter und ganz aktueller sogar:
Geschrieben wie ein Filmdrehbuch in kurzen Szenen, teils sehr witzig, teils sehr makaber, manchmal auch ein wenig heftig in der Beschreibung der Szenarien und dennoch mit einem sehr ernsthaften Kern dahinter, welche mir die guten Kritiken über das Buch mehr als gerechtfertigt erscheinen lassen – auch wenn es sicher nichts für zart besaitete Seelen ist und man als Leser bisweilen hart im Nehmen sein muss:

Die Bäume
Von Percival Everett

Dennoch ist es keineswegs ein Splatter-Roman, sondern es erzählt auf teils recht drastische Weise von einer Geschichte, die im Süden der USA lange Zeit ganz alltäglich war und in abgemilderter Form wohl auch immer noch ist:
Vom Rassenhass der weissen Bevölkerung, der in der Vergangenheit immer wieder zu Lynchmorden an Farbigen durch den Ku-Klux-Clan führte, festgemacht an der Geschichte einer alten Frau (Mama Z), deren Vater ebenfalls Opfer eines derartigen Mordes wurde. Was nach Jahrzehnten des Sammelns und Dokumentierens von Schicksalen anderer Lynch-Opfer für sie zum Anlass einer späten Rache wird – an den Söhnen der Täter, die genauso denken wie ihre Väter und ebenfalls dem Clan zugehörig sind.
Danach allerdings läuft die Sache dann etwas aus dem Ruder, als sich überall in den USA ähnlich mysteriöse Racheakte nach ähnlichem Muster ereignen, die offenbar nichts mit Mama Z’s persönlichem Rachefeldzug zu tun haben…

Zudem ist das Buch nicht eindimensional auf diese Handlung ausgelegt, sondern bekommt an einigen Stellen richtig Tiefe, die verdeutlicht, dass die Taten des Ku-Klux-Clan – obschon wohl jeweils Einzelfälle – in der Summe tatsächlich ein über hundert Jahre währender gigantischer Massenmord mit unzähligen Toten (und Tätern) sind, da alle diese Taten auf dem gleichen Motiv rassistischer Verblendung beruhen, die (nicht nur) bei der weissen (Land-)Bevölkerung des amerikanischen Südens als Alltagsrassimus auch in unseren Zeiten immer noch ganz alltäglich ist, ohne dass heute es noch in grossem Umfang zu solchen Taten kommt. Trotzdem zeigt etwa der Umgang mit Gesetzesbrechern, dass besonders dann die Waffen der Ordnungshüter ziemlich locker sitzen, wenn Hautfarbe oder Rasse (bei Latinos) mit ins Spiel kommen….

Womit dieser Kern der Geschichte auch keineswegs nur lokale Bedeutung hat, sondern sich überall hin übertragen lässt, wo sich ähnliches ereignet.
Auch in unser Land, wo es ja ebenfalls Regionen gibt, in denen sich das Gleiche mehr und mehr manifestiert und die Scham immer geringer wird, bestimmte Menschengruppen pauschal herabzuwürdigen und auszugrenzen. Bis hin dazu, dass Vertreter dieser rassistischen Einstellungen schon jetzt in unseren Parlamenten sitzen, erste politische Ämter bekleiden und dies völlig hemmungslos nutzen, um ihr Gedankengut weiterzuverbreiten.
Gewaltakte auch nicht mehr ausgeschlossen, wie wir inzwischen wissen.
Und auch bei uns gibt es ja bekanntermassen „Racial Profiling“ zum Nachteil derer, die offensichtlich anders aussehen als der Grossteil unserer Bevölkerung – selbst wenn das von offizieller Seite noch immer heftig beschönigt wird….

-_-_-_-

Und so sind es diesmal nicht nur die spannende Handlung und der bei aller gelegentlichen Drastik trotzdem stets angenehm zu lesende, leichtfüssige Stil des Autors, die in meine Bewertung einfliessen, sondern ganz explizt auch der mahnende Zeigefinger, den er darin erhebt – beispielsweise in einer Liste von hunderten von Namen der Lynchopfer, die sich mitten im Buch über mehrere Seiten hinweg zieht.
Einfach so, ohne weiter kommentiert zu werden – um diesen Menschen ihren Namen wieder zu geben und sie für ein paar Sekunden auf diese Art für die Leser wieder lebendig werden zu lassen.
Alleine das hat mich schon sehr beeindruckt.

Deshalb:

-_-_-_-

Der Klappentext:

USA, Anfang des 21. Jahrhunderts: Im Städtchen Money in den Südstaaten werden mehrere Männer ermordet: meist dick, doof und weiß. Neben jeder Leiche taucht ein Körper auf, der die Züge von Emmett Till trägt, eines 1955 gelynchten schwarzen Jungen. Zwei afroamerikanische Detektive ermitteln, doch der Sheriff sowie eine Gruppe hartnäckiger Rednecks setzen ihnen erbitterten Widerstand entgegen. Als sich die Morde auf ganz Amerika ausweiten, suchen die Detektive des Rätsels Lösung in den Archiven von Mama Z, die seit Jahrzehnten Buch führt über die Opfer der Lynchjustiz in Money. Eine atemberaubende Mischung aus Parodie und Hardboiled-Thriller, wie es sie bislang in der amerikanischen Literatur nicht gegeben hat.

Amazon

Habt alle ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der noch bei Genre und Autor bleiben wird…


-1023-

Zitat 20/23: Kanzlerworte

Guten Abend zusammen!

W
ahrlich grosse Worte, die unser aller Kanzler heute auf seiner Sommerpressekonferenz fand:

»Ich bin zuversichtlich, dass die AfD bei der nächsten Wahl nicht besser abschneidet als 2021.«

Bundeskanzler Olaf Scholz
am 14.07.2023 auf seiner Sommerpressekonferenz

Worte, die mir völlig unverständlich sind, wenn ich gleichzeitig sehe, dass die genannte Partei, die Kackblauen, gerade einen wahren Lauf in den Umfragen haben, von einem „Allzeithoch“ zum nächsten springen und mittlerweile zur zweitgrössten politischen Kraft in den Umfragen geworden sind – direkt hinter ihren besten „Zuarbeitern“, den Truppen von Merz und Söder:

Quelle: ZDF-Politbarometer am 14.07.2023

Und Worte, die eine Menge Fragen aufwerfen, wie etwa die, wie denn wohl einen Regierungsbildung aussehen könnte, wenn ein reales Wahlergebnis tatsächlich so aussehen und nicht mal mehr für eine grosse Koalition reichen würde?
Sondern allenfalls für ein Dreierbündnis unter Führung der Union und zwangsweise auch mit Beteiligung der FDP?

Wobei letztendlich Wurst wäre, ob nun Rot oder Grün als Dritte mit auf der Regierungsbank sitzen, weil wohl kaum eine der beiden die Kraft hätte, gegen ein Schwarz-Gelbes Bündnis anzukommen….

Immerhin: noch liessen sich die Kackblauen damit in Schach halten. Aber wie lange noch, wenn es so käme, wie es gerade aussieht und wenn sich schon jetzt, lange vor der Wahl abzeichnet, dass auch die nächste Regierung (schlimmstenfalls mit einem Herrn Merz als Kanzler) kaum etwas besser machen wird als die jetztige?

Insofern stelle ich mir gerade auch die Frage, wie unser aller Scholz dazu kommt, eine derartige Gelassenheit auszustrahlen und solchen Dummsinn von sich zu geben?
Will er nicht wahrhaben oder sieht er nicht, was in unserem Land gerade passiert?
Und wenn er es doch sieht: Warum hat er eigentlich keine Strategie, um dagegen anzugehen?
Sollte das Ziel nicht doch
Warum zeigt er nicht mal klare Kante, statt wachsweich vor sich hin zu schwafeln?
Aussitzen (wie seine Vorgängerin) kann es doch nicht sein?
Und Zweckoptimismus auch nicht?
Oder doch?
Um uns alle einzullullen zu beruhigen?


Aber wie auch immer:
Habt trotzdem einen schönen Abend und angenehme Träume in der Nacht!
Wir lesen uns :bye:

Euer heute sehr nachdenklicher

Wilhelm,

dem gerade etwas die Worte für ein Nachwort fehlen….. , der aber immer noch findet, dass die Kackblauen bei der nächsten Wahl deutlich schlechter abschneiden sollten als 2021 – und dass es ein lohnenswertes Ziel wäre, genau darauf hinzuarbeiten…


-1022-

Neue Töne aus Brüssel?

Guten Morgen in die Runde!

Vorhin, bei meiner morgendlichen Presseschau ist mir ja fast die Tasse aus der Hand aus der Hand gefallen, weil ich gar nicht glauben wollte, was ich in einer Meldung der Tagesschau las:

und weiter heisst es da:

Nach dem jüngsten Bootsunglück in Griechenland mit Hunderten Toten fordert das Europaparlament effektivere Einsätze, um mehr Flüchtlinge aus Seenot zu retten.

Die EU-Länder und die europäische Grenzschutzagentur Frontex sollen genügend Schiffe, Ausrüstung und Personal zur Verfügung stellen für einen „proaktiveren und koordinierteren Ansatz“ zur Rettung von Menschenleben, hieß es in einer nun verabschiedeten Resolution.

Tagesschau.de

Wie, echt jetzt?
Haben die tatsächlich auch schon gemerkt, dass da schon seit Jahren mächtig was schief läuft?

-_-_-_-

Allerdings ist das bisher wohl nur eine Art von Absichtserklärung, wäre aber tatsächlich ein kompletter Richtungswechsel, wenn daraus eine gesetzlicher Regelung würde.

Wenn daraus eine gesetzliche Regelung wird,
was mir allerdings momentan sehr unwahrscheinlich erscheint.

Denn bisher, das wissen wissen wir alle, war die Zielrichtung ja immer die, Europa möglichst komplett abzuschotten und Frontex der Kettenhund, der das effektiv gewährleisten sollte und schon aus Abschreckungsgründen heraus Menschenrettungen eher blockiert als unterstützt hat, wenn nicht gleich jeder Rettungsversuch von Frontex-Schiffen aus ganz unterblieb (wie zuletzt in Griechenland)
Insofern ist es also kaum zu glauben, dass da nun der Saulus zum Paulus gemacht werden soll, während gleichzeitig immer noch alle NGO’s nach Kräften behindert werden, die jetzt schon das machen, was die Europäische Union seit Jahren nicht gebacken kriegt: Menschenleben retten ohne Wenn und Aber.

Und selbst wenn sich da nun ein Kurswechsel abzeichnet:
Alleine der Weg durch die parlamentarischen Instanzen der EU wird noch ein ewig langer und extrem steiniger sein, das ist mal sicher. Und dann muss ja auch noch jedes Mitglied der EU seinen Senf dazugeben und eigene Gesetzgebungsverfahren einleiten – wenn es überhaupt Schritte in Richtung auf das hin gibt, was in der Resolution formuliert ist . Gegen den erklärten Widerstand der üblichen Quertreiber aus der konservativen Ecke und auch der Länder, die immer schon gegen die Aufnahme von Flüchtlingen waren.

Ausserdem müsste ja (vorab oder zumindest gleichzeitig) auch noch geklärt werden, was weiter mit den Menschen passieren soll, die ggf. zwar vor dem Ertrinken gerettet werden, aber bisher dennoch keine rechte Perspektive in den europäischen Ländern haben?

  • Abschieben in die Herkunftsländer, und damit einen ewigen Kreislauf in Gang setzen?
  • Internieren in Lagern und Vergessen wie bisher schon?
  • Noch weiter verstärktes Auslagern des Problemes in die „Frontstaaten“ der aussereuropäischen Mittelmeeranrainer?
  • Oder etwa doch geplante und rechtssichere EU-weite Verteilungs- , Asyl- und Integrationsverfahren inklusive einem Recht auf persönliche Freizügigkeit, was Ziel und Beheimatungswünsche der Neuankömmlinge angeht?
  • …………

Mal ganz ehrlich:
So optimistisch ich nach dieser Meldung auch bin, vorstellen kann ich mir angesichts der massiven Zerstrittenheit alleine in diesen Punkten trotzdem (noch) nicht, wie das in einer konkreten Umsetzung aussehen könnte.
Auch wenn die Resolution jetzt endlich mal ein Signal in der richtigen Richtung ist und beweist, dass zumindest ein Teil der EU-Parlamentarier sich noch so etwas wie ein Gewissen bewahrt und die humanitäre Werte nicht ganz vergessen hat, die in der Präambel der EU fixiert sind.

Aber es würde vermutlich auch nach Ausräumen all dieser Hindernisse noch ewig dauern, bis aus dieser Absichtserklärung etwas handfestes, greifbares werden kann.
Wenn überhaupt.

Vergeudete Zeit, die einmal mehr auf Kosten derjenigen geht, die jetzt schon auf der Flucht sind oder sich noch auf den Weg machen werden in den nächsten Jahren. Denn für die ist jeder Tag kostbar und möglicherweise überlebenswichtig, den es weniger braucht, um endlich Nägel mit Köpfen und ihre Fluchtwege sicherer zu machen.
Und sie werden kommen, solange sich nicht in ihren Herkunftsländern Grundlegendes ändert. Das ist mal sicher……


In diesem Sinne:
Habt einen angenehmen Tag und ein nettes Wochenende – und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich – trotz aller damit verbundenen Unwägbarkeiten -über diese „Meldung des Tages“ gefreut hat….


-1021-

Es trifft ja nicht nur uns

Guten Morgen am Donnerstagmorgen

Wie zu erwarten war, treffen nach und nach auch die Phishingmails für die anderen Domains unseres Hostingpaketes ein, von verschiedenen Absender-Emails-Adressen zwar (und erstaunlicherweise auch für Domains, die noch nie öffentlich verwendet wurden), aber dennoch alle weitgehend gleichlautend – wenn auch in der nachgeforderten Summe jeweils unterschiedlich. Was wohl darauf begründet ist, dass in der verlinkten Website ein kleines Script lauft, dass den Rechnungs-Betrag per Zufallsgenerator einbaut – meist mit völlig krummen Zahlen und in Grenzen von bisher 9,86 – 24,95 Euro…

Wobei sich auch zeigt, dass die Seite ausgesprochen perfide programmiert ist und tatsächlich (wie ich in der weiteren Beschäftigung damit gemerkt habe) auch noch weitere Scripte enthält, um Browserverläufe auszulesen und ggf. auch noch weitere Daten auf dem Rechner des Nutzers auszuspähen. Möglicherweise, um auf die ergatterten Informationen auch noch weitere gezielte Betrugsversuche aufzusetzen, nachdem man die „passenden“ Email-Adressen ja nun schon mal hat.

Will sagen: Das ist mal eine richtig fiese Masche, die noch weit über das hinausgeht, was schon beim ersten Eindruck auffällig ist. Und ich bin deswegen wirklich mal wieder froh, nicht mit einem schlecht geschützten Windowsrechner im Netz unterwegs zu sein, der bereitwillig alles rausrückt, was die Seite und ihre böswilligen Ersteller haben möchten.

-_-_-_-

Aber offenbar muss der ganze Aufwand für die bösen Buben dahinter ja gar nicht sein, denn ohne diesen trickreichen Überbau kommen sie ja bisweilen auch ans Ziel und können richtig fette Beute machen, wie eine Meldung der Tagesschau aus den letzten Tagen zeigt, bei der möglicherweise eine simple PDF im Mailanhang die Ursache des Übels war:

Tagesschau.de

Was sicher nicht nur daran lag, dass in Sachsen nun besonders unfähige Beamten sitzen würden, sondern auch daran, dass die Methoden der Gangster immer ausgebuffter werden und es manchmal (und ohne ausgiebige Recherche) tatsächlich fast unmöglich ist, Betrugsversuche zu enttarnen.
Und welcher Sachbearbeiter hat im üblichen Tagesgeschäft schon die Zeit, einer einzelnen Rechnung stundenlang nachzuspüren, die auch auf den zweiten Blick erst mal ganz plausibel erscheint?

Um so wichtiger bleibt also, was ich letztens schon schrieb:

…. so zeigt sich mal wieder, dass es auf jeden Fall lohnt, mal genauer hinzugucken, was sich da in der Mailbox findet – bevor man am Ende für Dinge zahlt, die ganz offensichtlich nicht vom genannten Absender in Rechnung gestellt worden sind :wacko:

Und das gilt auch genauso für Briefe (die aus Papier) oder Faxe, wo es auch einige Möglichkeiten gibt, die Absenderkennung und anderes so zu fälschen, ohne dass es auf den ersten Blick gleich auffällt.


In diesem Sinne:
Passt auf Euch auf, habt einen stressfreien Tag und bleibt auch weiterhin gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der das jetzt einfach nochmal nachschieben musste…..


-1020-

Statusmeldungen der anderen Art

Guten Morgen an diesem verregneten Mittwoch!

Gut schon deshalb, weil ich nach langer mühevoller Suche endlich ausschliessen kann, dass es ein neues Ohrgeräusch ist, was mich in den letzten Tagen mit seinem mysteriösen Gepiepse genervt hat.
Denn auf meiner Suche im Netz habe ich endlich die Lösung dieses Mysteriums gefunden – eine Lösung, die mir anfangs völlig unmöglich schien und auch erforderte, gleich mehrfach um die Ecke zu denken, um darauf zu kommen:

Schuld daran war tatsächlich eine drahtlose Computermouse, die zwar selbst nicht piepsen kann, aber eine Statusmeldung über ihren Batteriestand an den angeschlossenen Rechner sendet – bzw. in meinen Fall an eine kleine Dockingstation, die ich hauptsächlich als Portreplikator für meinen dritten Monitor verwende, damit ich den ansteuern kann. (und an die auch Mouse, Tastatur und Scanner angeschlossen sind)

Das steht sie, wo das blaue Licht unter dem rechten Monitor zu sehen ist

Und diese kleine schwarze Kiste kann nun erstaunlicherweise etwas, was mein Rechner nicht kann:
Status- oder Fehlermeldungen angeschlossener (USB-)Geräte – wie hier der Mouse – durch Piepsen akustisch visualisieren und (unter Windows) im eigenen Dienstprogramm anzeigen. Was bei mir allerdings nicht geht, denn unter Linux betreibe ich sie ja ohne Dienstprogramm und alleine mit einer kleinen Script-Datei gesteuert, ohne dass Meldungen der Dockingstation weitergereicht werden.

Womit mir natürlich auch jede Erklärung zur akustischen Fehlermeldungen verborgen blieb und ich in der Folge – wie in den letzten Tagen – etwas ratlos vor einem Phänomen stand, dessen Ursprung mir völlig unverständlich war. Weil ich mir auch überhaupt nicht vorstellen konnte, dass die ansonsten völlig unauffällige und von der Funktion her eher simpel aufgebaute Blackbox tatsächlich einen eigenen Lautsprecher eingebaut hat und viel mehr kann, als nur ein paar zusätzliche Anschlüsse zur Verfügung zu stellen.

Also wieder was gelernt und auch das Problem ist inzwischen behoben, nachdem ich der Mouse einfach eine neue Batterie verpasst habe. Denn jetzt ist wieder alles ruhig – und als einziges Piepen bleibt noch mein üblicher Tinnitus-Dauer-Fernsehpiepston im rechten Ohr…..

-_-_-_-

Ganz anders – aber leider genauso wenig aufschlussreich – eine Statusmeldung zum Zustand unserer Warmwasserversorgung, die gestern wohl unser Hausmeister neben der Haustür angepappt hat:

Noch knapper konnte man das wohl nicht formulieren?

Worüber ich mich – ehrlich gesagt – auch ein wenig geärgert habe, nachdem wir inzwischen schon fast zwei Wochen ohne warmes Wasser dastehen und (wie wohl auch fast alle Nachbarn in unserem Block) bei telefonischen Nachfragen ständig mit neuen Fehlinformationen hingehalten werden, anstatt mal ordentlich und auch verbindlich informiert zu werden:

Mal fehlt angeblich das Ersatzteil, soll aber „morgen kommen und auch sofort eingebaut werden“, mal „muss erst eine andere Firma beauftragt werden“, mal ist es „eine Umwälzpumpe, die streikt“, mal ein „Rohrbruch“ usw.usw.

Wobei sich vermutlich auch das Wort „voraussichtlich“ in der kleinen Wandzeitung als Ente erweisen wird, denn eine klare Verbindlichkeit ist darin ja auch nicht enthalten. Im Gegenteil: es könnte genau so gut bedeuten, dass die Reparatur erst nächste Woche, nächsten Monat oder gar erst im nächsten Jahr erfolgt..
Denn nichts genaues weis man ja trotzdem nicht.
Weshalb der einzige Sinn dieses schnell zusammengeklöppelten Zettels wohl darin bestehen dürfte, die Hotline bis zum kommenden Wochenende von weiteren lästigen Mieter-Nachfragen zu entlasten, bei denen man sich (mal ganz neutral ausgedrückt) als Anrufer ohnehin als nicht im Zentrum des Interesses stehend empfindet.

Insofern nutzt auch die sehr kleinlaute (und so kleingedruckte, dass man fast eine Lupe braucht) Bitte um Entschuldigung nichts, denn Verständnis hat hier im Haus wohl inzwischen keiner mehr, nachdem wir alle in der Hotline ständig hingehalten werden und eine konkrete Lösung anscheinend immer noch nicht in Sicht ist…..

Eine Entschuldigung im übrigen , die auf mich in dieser peinlich-halbherzigen Form auch eher wie das berühmte Götz-Zitat wirkt, weil dabei so offensichtlich die Mieter-Interessen wohl völlig egal zu sein scheinen.

Und deshalb wird es wohl auch nach erfolgter Reparatur auch noch Einiges an vertrauensbildenden Massnahmen von Vermieterseite aus brauchen, bis der Hausfrieden wieder hergestellt ist….

-_-_-_-

Doch zum guten Schluss gibt es ja auch noch etwas erfreuliches, was heute auch den Tage bestimmt und nichts mit kaltem Wasser, ignoranten Vermietern oder unflätigen Geräuschentwicklungen zu tun hat und drüben im Blog der Liebsten nachzulesen ist.

Aber schaut einfach mal selbst, um was es dabei geht B-)


Habt also alle einen feinen Tag, genug warmes Wasser und keine lästigen Geräusche im Ohr – und bleibt auch heute gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immerhin eine Sorge los ist……


-1019-

Nee, was ’ne fiese Masche:-(

Tach zusammen!

V
orhin, in meiner Sammelmailbox fand ich dies:

Die Email-Adresse gehört zu einem existierenden Dentallabor und wurde offensichtlich gehackt und zur Spamschleuder umfunktioniert :-(

Und ich gebe zu, ich wäre fast darauf reingefallen, wäre nicht die gelbe Junkmeldung und (bei näherem Hinsehen) auch die komische Absenderadresse gewesen – denn die passt nun mal so gar nicht zu dem vorgeblichen Versender der Mail, dem Webhoster unserer Seiten…

Also war schon klar, dass da wohl etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte – wie auch der anschliessende Klick (als Linux-User kann ich das recht bedenkenlos, was ich unter Windows nie machen würde – also bitte nicht nachmachen!! ) auf den Link in der Mail bestätigte:
Denn da tat sich dann eine Seite auf (man achte mal auf die Domain in der Adressleiste), die von der Aufmachung her sehr wohl unserem Hoster zugerechnet werden könnte, der allerdings ansonsten mit seinen Kunden nur per Mail (immer mit persönlicher Anrede!!) kommuniziert und Rechnungen grundsätzlich als PDF versendet, aber z.B. niemals auf einer ungeschützen Website nach Kreditkartendaten fragten würde:

Die Domain weist auf eine Website bei einem Billighoster in Spanien, der offenbar immer noch anonyme Anmeldungen akzeptiert :-(

Wobei natürlich auch der Rechnungszweck und die angegebene Summe völlig hanebüchen sind, denn die angemahnte Domain ist (neben noch neun anderen) ein kostenloser Inklusiv-Bestandteil meines Hosting-Paketes und kann schon deswegen nicht Gegenstand einer derartigen Einzelrechnung sein.

Einzig und allein das in der Mail angegebene Datum könnte noch halbwegs hinkommen, denn im Juli vor X Jahren habe ich tatsächlich den ersten Hostingvertrag mit Netcup abgeschlossen…, inzwischen aber schon mehrfach erweitert und damit auch das Rechnungsdatum auf einen noch weit in der Zukunft liegenden Termin verschoben.
Aber das kann natürlich auch ein zufälliger Schuss ins Blaue gewesen sein.

Ergo war es also nichts mit dem Erfolg dieser Phishing-Mail, denn das war nun doch zu offensichtlich, dass da jemand versuchen wollte, illegal an Geld und (schlimmer noch:) Kreditkartendaten zu kommen, die ihm nicht zustehen.

Schliesslich bin ich doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert, auch wenn der Absender anscheinend einiges über unsere Websites weis, ja sogar die richtige Kontakt-Email kennt – und das Wissen auch ziemlich gezielt einzusetzen scheint.
Gezielter jedenfalls als die, die mir ständig weis machen wollen, mein Postbank-Konto wäre gesperrt oder meine ADAC-Mitgliedschaft (was ich beides nicht habe) wäre nur zu retten, wenn ich schleunigst Geld nachschiesse…

Und so zeigt sich mal wieder, dass es auf jeden Fall lohnt, mal genauer hinzugucken, was sich da in der Mailbox findet – bevor man am Ende für Dinge zahlt, die ganz offensichtlich nicht vom genannten Absender in Rechnung gestellt worden sind :wacko:

-_-_-_-

Bleibt noch zu erwähnen, dass Netcup schon seit ein paar Tagen auch wieder selbst vor Mails dieser Art warnt.
Ein Blick auf deren offizielle Website genügt also , um informiert zu sein. Und logisch, dass ich die Mail selbstverständlich an meinen Hoster weitergeleitet habe.


In diesem Sinne:
Habt einen Spamfreien Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der doch nicht so leicht zu überrumpeln ist, wie manche Deppen hoffen…


-1018-

Tu es. Tu es nicht. – Roman

Hallo zusammen!

Logisch, dass ich nach dem sehr gelungenen Erstlingswerk nun im direkten Anschluss daran auch das zweite, mir bis dato unbekannte Buch von S.J. Watson gelesen habe – ebenfalls ein Thriller, der auch in der Unlimited-Bücherei auszuleihen ist:

Tu es. Tu es nicht.
von S. J. Watson

Ebenfalls recht spannend – jedenfalls zum Ende hin – wenn auch mit merklichen Längen am Anfang und deutlich konstruierter wirkend als das in sich schlüssigere erste Buch. Wobei ich mich des Eindrucks nicht so ganz erwehren kann, dass die Geschichte mit ein paar anderen Wendungen und einer strafferen Erzählweise deutlich runder gewirkt hätte, zumal der Plot das wohl durchaus auch zugelassen hätte:

In Paris wird eine junge Frau ermordet und ihre Schwester, die zusammen mit Ihrem Mann deren Sohn adoptiert hat, entdeckt nach dem Ereignis Notizen in der Hinterlassenschaft der Toten, die keinen anderen Schluss zulassen, als dass diese wohl über Kontaktbörsen im Netz wohl öfter mal nach sexuellen Abenteuern gesucht haben und so auch ihrem Mörder begegnet sein könnte.
Was nach anfänglichem Zögern dazu führt, dass die Hinterbliebene sich ebenfalls auf dieser Webseite anmeldet, in der Hoffnung, dort mehr über ihre Schwester und deren Lover zu erfahren und dabei an einen Mann gerät, der zwar mutmasslich doch nicht der Mörder ist, aber eine unwiderstehlich Anziehungskraft auf sie auszüben beginnt.
Und damit beginnt für sie ein Wechselbad aus Gefühlen, die auch immer wieder mit lange vergessenen Ereignissen aus ihrer eigenen Vergangenheit in Verbindung stehen…

Doch leider – und das meinte ich mit den „merklichen Längen am Anfang“ – macht der Autor aus diesem Setting im ersten Drittel des Buches eine ellenlange Vorgeschichte, ohne das wirklich viel passiert, ausser das man sich als Leser immer wieder mit den Selbstzweifeln, mit Suchtgedanken und Flashbacks seiner Protagonistin konfrontiert sieht, deren Sinn sich im Zusammenhang mit der bis dahin erzählten Geschichte nicht so recht zu erschliessen vermag, die aber dennoch zum Ende des Buches eine tragende Bedeutung bekommen. Denn da gibt es Einiges an Geheimnissen, die – erst langsam, dafür aber später umso heftiger aufbrechen und am Ende in ein kurzes und knallhartes, wenn auch etwas unbefriedigendes Finale münden, in dem alle Fäden der Geschichte plötzlich auf wenigen Seiten verknüpft werden.

Und so ist meine Bilanz dieses Buches auch etwas gemischt, zumal ich bei dem lahmen Anfang tatsächlich kurzzeitig überlegt hatte, die Lektüre wieder abzubrechen – und nur weitergelesen habe, weil mich dann doch interessiert hat, wohin die Reise wohl geht. Wobei sich das zweite Drittel des Buches tatsächlich als der beste Teil erwies und das Ende mich wieder mehr enttäuscht hat, weil darin zum einen (und fast schon üblichen Klischees folgend) wieder viel zu viel Vorhersehbares vor sich hin plätschert und das abrupte Finale so gar nicht dazu passen will, zumal darin plötzlich auch noch eine Figur als Hauptakteur auftaucht, die vorher nie erwähnt wurde…

Ergo reicht es aus meiner Sicht auch nur für eine eher mässige Bewertung für dieses Buch, das bei Weitem nicht an das meisterhaft erzählte Erstlingswerk des Autors heran reichen kann:

-_-_-_-

Der Klappentext:

Du bist viel leichter zu manipulieren, als du denkst.

Sie liebt ihren Mann. Und ist besessen von einem Fremden. Sie ist eine gute Mutter. Und würde ihre Familie aufgeben. Sie weiß, was sie tut. Und gerät außer Kontrolle.Sie lebt zwei Leben. Und kann beide verlieren.
Julia führt ein scheinbar gesichertes Leben mit Mann und Sohn in London. Da wird ihre Schwester brutal ermordet. Julia begibt sich auf eine gefährliche Suche – und gerät unaufhaltsam in den Sog des Verbrechens und der Vergangenheit.

Amazon

Habt einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich noch nicht so ganz schlüssig ist, was ihm nun als nächstes auf den Reader kommt.


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Die Sache mit dem geschenkten Kaffee

Und nochmal : Moin!

Prinzipiell ist es ja ein feine Sache, wenn man etwas geschenkt bekommt oder eingeladen wird – einfach so, aus freien Stücken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Und prinzipiell ist es auch ebenso in Ordnung, um Hilfe zu bitten, wenn man eine Sache nicht alleine stemmen kann, weil zum Beispiel die Manpower fehlt oder das Fachwissen oder auch einfach nur die nötigen finanziellen Mittel, um ein Projekt auf die Beine zu stellen.
Weshalb ich mich schon immer gerne (und im Rahmen meiner Möglichkeiten) beteilige, wenn es um konkrete Hilfe geht oder eine Sache mich überzeugt – früher oft beim Möbelschleppen und Tapeten aufhängen, später eher mit meinem Fachwissen aus meinem Beruf oder auch in Computerdingen – und inzwischen immer häufiger auch mit Geld in Form von Spenden oder bei Crowdfounding-Projekten, wie etwa mal bei Starthilfe für eine CD oder auch ein technisches Gerät, was ich später im Gegenzug etwas günstiger bekommen konnte. Und Spenden sowieso, für alles, wo ich das für nötig und sinnvoll halte.
Aber das ist alles kein Thema und versteht sich auch von selbst, solange mich keiner drängt, oder etwa meint, Druck auf meine Tränendrüse ausüben zu müssen…. durch Bettelbriefe etwa, wie sie alle Jahre wieder vor Weihnachten in unseren Briefkästen landen…
Denn dann ist mit meiner Hilfsbereitschaft auch schnell Essig und mein Geldbeutel bleibt zu.

Wie auch bei dem, was ich inzwischen in einigen Blogs auf meinen Leserunden gefunden habe.
Ein harmloser Button oder auch ein grafischer Textlink zwar nur, aber doch mit deutlichen Aufforderungscharakter, der für mich schon nahe an der Grenze der Bettelei liegt:

Denn dabei geht es – anders als beim Crowdfounding herkömmlicher Art – nicht um ein konkretes Projekt oder eine Leistung, zu deren Erbringung jemand Hilfe braucht, sondern um einen Support ohne jede Gegenleistung, der darüber eingefordert erbeten werden soll.

Und das oft gerade auch auf Seiten, die eigentlich den Anschein erwecken, dass ihre Betreiber auf Unterstützung überhaupt nicht angewiesen sind – oder auf denen es für ausser ein paar lustlos hin geklatschten Beiträgen auch anderweitig keinen Grund gäbe, die Freundlichkeit einer kleinen Finanzspritze gewähren zu wollen.
Weil der Inhalt der Seite eben nicht den Gegenwert bietet, der mir ein Geschenk als Dankeschön wert wäre….etwa durch aufwendig gestaltete Texte, hinter denen erkennbar viel Recherchearbeit liegt, oder durch ein qualitativ hochwertiges Angebot an Bildern, viel Mühe auf anderen Gebieten, oder, oder, oder…., falls man das als virtuellen Gegenwert und gar exklusiven Anreiz für einen Zuwendung nehmen möchte.

Aber quasi für nichts auch noch ein Geschenk erwarten zu wollen?
Na, ich weis nicht… zumal ich eine Bedürftigkeit auch nicht zu erkennen vermag, wenn sich jemand sogar den Luxus einer selbstgehosteten Website leisten kann und auch sonst die notwendigen Dinge zum Leben anscheinend vorhanden sind.
Ich zumindest würde mich dafür wohl schämen, zumal es auch eine Menge Menschen gibt, die viel mehr auf Unterstützung angewiesen sind – um das zu sehen, braucht man nur mal in die nächste Fussgängerzone zu gehen.

-_-_-_-

Wobei ich natürlich überhaupt nichts dagegen hätte, wenn mich jetzt trotzdem jemand von Euch auf einen schönen Kaffee einladen wollte (oder unserem Herrn Hein ein Döschen Futter spendieren**):

Das war nur eine Testseite, um Euch ein Beispiel zeigen zu können.

Aber ich erwarte es ja auch nicht, und es würde mir wohl auch nie einfallen, mich mit offener Hand hier aufzustellen oder den symbolischen Hut für meine bescheidenen Leistungen in diesem Blog in die Runde gehen zu lassen.
Meinen Blog, den ich im Übrigen alleine zu meinem Spass (und vielleicht auch Euch zur Freude?) und als reinen Zeitvertreib betreibe – und ohne je die Absicht gehabt zu haben, damit irgendwelche Gewinne zu generieren. Weshalb ich auch die Kosten gerne alleine trage, die damit verbunden sind…. selbstverständlich inklusive meines damit verbunden hohen Verbrauchs an koffeinhaltigen Heissgetränken..

Insofern sind derartige Betteleien aus meiner Sicht zumindest peinlich für den, der sie stellt – und vermutlich auch peinlich berührend für alle, die das dann lesen dürfen.

„Just my two Cents“ zu diesem Thema, wobei natürlich jeder selbst wissen muss, wie er sich am besten blamiert und auch, wo er mit seinen sauer verdienten Euros etwas Gutes tun will….
Da will ich natürlich niemandem Vorschriften machen.

-_-_-_-

**)

Bleibt noch zu ergänzen, dass ich dann auch mal genauer wissen wollte, was sich hinter dem oben abgebildeten Button verbirgt:

Und tatsächlich landet man auf einer kommerziellen Seite in den USA, wenn man darauf klickt – und wird genötigt, einen mir bis dato unbekannten Bezahldienst namens „stripe“ (wohl ähnlich Paypal, aber im Gegensatz dazu mit teils absolut unterirdischen Kundenbewertungen) zu nutzen, um seine finanzielle Hilfsleistung an den Empfänger zu bringen.
Übrigens nicht ohne dabei zumindest seine eigene Email-Addy preiszugeben und obendrauf  auch   noch entweder die Daten seiner eigenen Bankverbindung oder seiner Kreditkarte zu legen – eine relativ anonyme Spende per Überweisung also nicht möglich ist.
Was mir allerdings etwas obskur erscheint, zumal die angebotenen Dienste angeblich alle kostenfrei sein sollen, sowohl für Spender als auch für Empfänger. Und  ausserdem  die Fragen aufwirft, wovon diese Dienste denn eigentlich leben – und was sie mit den so freigiebig frei Haus gelieferten Daten denn noch so anstellen?

 

Das sollte doch eigentlich alleine schon Grund genug sein, die Finger davon zu lassen!

Zudem wirft es aus meiner Sicht jedenfalls auch kein sehr gutes Licht auf den, der solche Bettel-Buttons (und sei es auch noch so blauäugig) in seiner Seite platziert, ohne auch nur mit einem Wort darauf hinzuweisen, dass sich dahinter ein direkter Link zu einer üblen Datenkrake verbirgt! (auf jeden Fall bei bei diesem Dienst, wie es bei anderen aussieht, weis ich nicht und will es auch nicht ausprobieren :wacko: )

Aber, wie oben schon geschrieben:
Letztendlich entscheidet wohl jeder selbst, wie er sich im Netz verhalten und wie er sein Geld zum Fenster rauswerfen will.

-_-_-_-

Und, um auch das noch zu ergänzen:
Die Seite von Herrn Hein existiert natürlich nicht mehr. Die war nur mein Testaufbau für meine Recherche, weil ich auch wissen wollte, was da hinter den Kulissen noch passiert B-)
Unnötig zu erwähnen, dass Herr Hein darüber natürlich auch keine Futterspende bekommen hat…


In diesem Sinne:
Habt noch einen koffeinreichen (oder ggf. auch einen koffeinfreien) Nachmittag und bleibt auch weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

Der trotzdem einer Einladung zum Kaffee nicht abgeneigt wäre, falls ihr zufällig mal in Hamburg seid….. B-)


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