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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ich. Darf. Nicht. Schlafen. – Roman

Guten Morgen am Donnerstagmorgen!

Ebenfalls aus der kostenlosen Unlimited-Bücherei kommt das Buch, das ich heute hier zum Thema machen will und jetzt zum zweiten Mal gelesen habe, nachdem ich es kurz nach seinem Erscheinen vor 12 Jahren schon mal „in der Mache hatte“ – und schon damals für einen der besten Thriller hielt, die ich je gelesen habe.
Subtil, fast völlig ohne Gewalt und so fesselnd, dass es fast unmöglich ist, es zwischendurch aus der Hand zu legen (womit sich auch erklären mag, warum ich damit – es hat in der Druckausgabe 400 Seiten – so schnell durch war):

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
von S. J. Watson

Auf die Idee muss man erst mal kommen:
Eine Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat und jeden Tag neu beginnen muss, ihr eigenes Leben zu erkunden, als Hauptfigur für einen Thriller zu nehmen und erzählen zu lassen, wie es ihr dabei geht.
Spannend erzählen zu lassen und mehr und mehr über sich selbst erfahrend, nachdem sie auf Rat eines Arztes hin beginnt, ein Tagebuch zu führen und wie aus kleinen Mosaiksteinchen zusammengesetzt ein immer dichter werdendes Bild ihres eigenen Lebens bekommt und damit auch herausfindet, was ihr passiert ist und was zu ihrer Amnesie geführt hat – und auch, dass sie ihrem Mann nicht unbedingt vertrauen kann, der ihr nur auf Nachfragen hin und nur häppchenweise etwas aus ihrer eigenen Vergangenheit erzählen will…

Und tatsächlich ist die Idee zu diesem Buch ziemlich einzigartig und mir in der Form seither auch nicht nochmal untergekommen:
In Ich-Form erzählt mit ihren fliegenden Wechseln zwischen einer Rahmenhandlung, die sehr plastisch die täglich wiederkehrende Ratlosigkeit eines Menschen ohne Gedächtnis widerspiegelt und den Tagebucheinträgen, die nach und nach das Bild ihres alten Ichs und ihres Lebens ergeben und so auch zur Befreiung aus ihrer ausweglos erscheinenden Lage führen.
Wobei der Autor ( es ist mit tatsächlich erst jetzt aufgefallen, das es ein Mann ist) sehr glaubhaft aus der Perspektive dieser Frau heraus erzählt und seine Leser auch gekonnt und auf einer immer steiler steigenden und dichter werdenden Spannungslinie in diese Perspektive mitnimmt.

Weshalb es auch bei der zweiten Lektüre dieses Buches keinen Grund gab, an meiner Einschätzung vom ersten Mal irgendwas zu ändern, obwohl ich natürlich schon wusste, wie die Geschichte am Ende ausgehen würde:

-_-_-_-

Der Klappentext:

Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst – alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit?
Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt – sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?

Amazon

Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade mal wieder den Buchstabenfresser gibt und direkt mit dem nächsten Buch angefangen hat :wacko:


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- 2 Bemerkungen zu “Ich. Darf. Nicht. Schlafen. – Roman

  1. Ja, das hab ich vor ein paar Jahren auch schon mal gelesen und fand es super. Verfilmung mit Nicole Kidman wollte ich schon immer mal sehen. Ob die so gut ist wie das Buch? :scratch:

    1. Die Frage kann ich Dir nicht beantworten.
      Denn ich tue mir das nur selten an, Verfilmungen von Büchern zu lesen, die ich gut fand.
      Dann schon eher umgekehrt. Erst der Film, und wenn er mir gefallen hat, dann ggf. auch die Romanvorlage. :yes:

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