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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Die Einen so – die Anderen so

Mahlzeit allesamt!

Ich gebe zu, zu manchen Dingen fällt mir ausser anhaltendem Kopfschütteln echt nicht mehr viel ein, wenn ich sie lese. Wie etwa die Idee einiger autoverrückter Spinner, die vorgestern Nacht einen Autokorso veranstaltet haben, um gegen die zu hohen Benzinpreise zu protestieren.
Immerhin 700 Fahrzeuge sollen es gewesen sein, die da im Schleichtempo von Ost nach West durch die Stadt gekrochen sind, eine Strecke von 35 Kilometern.
Da will ich lieber gar nicht nachrechnen, was dabei an Sprit verpulvert und als CO² in die Luft gepustet worden ist.

Oder doch?

700 Fahrzeuge mal 35 Kilometer – das macht also satte 24.500 Kilometer (ohne die Strecken, die jeder Teilnehmer noch für Anfahrt zum Treffpunkt in Allermöhe und den Weg nach Hause von Rissen aus verballert hat.)
Macht also bei einem geschätzten Durchschnittsverbrauch der getunten Karren von 8 Liter/100 Kilometer einen Gesamtverbrauch von 1960 Litern Benzin alleine für die Korsostrecke. Und dabei dürften für Anfahrt und Nachhauseweg mindestens nochmal die gleiche Menge draufgegangen sein…

Was ein Irrsinn!

Dass auf der Strecke auch noch zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im ÖPNV kam und Anwohner der Strecke sich über den Lärm beschwerten sei deshalb nur am Rande erwähnt, wie auch die Kollateralschäden durch drei Unfälle innerhalb der Korsoschlange, die allenfalls mal wieder zeigen, dass zuviel Testosteron und Benzin im Kopf Realitätswahrnehmung und Reaktionsfähigkeit doch gelegentlich etwas einschränken…..

Aber das waren bei weitem ja nicht nur die einzigen Deppen, die am Wochenende in unserer Stadt unterwegs waren:
Auch die Schrumpfdenker konnten es mal wieder nicht lassen, ihre Aluhüte spazieren zu tragen und gegen eine nicht existierende Diktatur in unserem Land zu protestieren…

Immerhin dem NDR war das noch eine Meldung wert, wenn auch ansonsten über dieses Thema nicht mehr viel in der Presse zu finden ist, wie überhaupt Corona so langsam zur Alltagserscheinung wird, sich kaum noch jemand über hohe Inzidenzen aufregt und nicht mal mehr die Karrikaturisten sich damit auseinandersetzen…

Wenig verwunderlich allerdings in dem Zusammenhang, dass die Aufrufe für diese beiden „Demos“ auch von den Kackblauen mitunterzeichnet wurden. Produktives Mitgestalten war ja noch nie deren Stärke……

-_-_-_-

Aber es gibt ja zum Glück auch noch Menschen, die Ihr Demonstrationsrecht ganz anders verstehen:
Etwa die über 10.000, die sich gestern wieder am Jungfernstieg versammelt hatten, um für Frieden in der Ukraine ein Zeichen zu setzten.
Aber dazu wird die Liebste sicher noch was schreiben – bzw. bereitet den entsprechendem Beitrag gerade vor.
Deshalb will ich auch nicht vorgreifen, sondern beschränke ich mich dazu jetzt einfach mal auf einen weiteren Link zu einem Beitrag in der Mopo, denn ich war ja aus Gründen nicht dabei…

Nachtrag:
Inzwischen hat meine Liebste Ihren Beitrag online gestellt
(klick)

Logisch, dass die Kackblauen zu dieser Demo nicht mit aufgerufen haben. Schliesslich muss man ja immer gegen das sein, was eine Mehrheit hat und eigentlich gesellschaftlicher Konsens sein sollte


Gleiche Überschrift, anderes Thema:

Vorhin – ich blickte mal wieder während des Kaffeemachens aus dem Küchenfenster – konnte ich auf dem benachbarten Hof der Feuerwehr diese Szene beobachten:

Eigentlich nichts besonderes, nur der übliche wöchentliche Check-Up der 26 Meter langen Drehleiter, damit das Ding auch funktioniert, wenn es mal gebraucht wird.
Allerdings konnte ich im weiteren Verlauf der Szene beobachten, dass der Mann auf der Leiter plötzlich sein Handy zückte und – sich einmal im Kreis drehend – ein Bild nach dem anderen schoss…
So kann man das natürlich auch machen, wenn man keinen Taschenheli hat :-)

Allerdings wiegt so eine ausgewachsene Drehleiter auch ein Vielfaches unseres Halbpfünders und dürfte deutlich komplizierter und unhandlicher in der Anwendung sein.

Aber was er da geknipst hat, das kann ich Euch auch zeigen, weil ich das gleiche Szenario gestern auch abgelichtet habe – wenn auch von einem anderen Standort aus und sicher aus deutlich grösserer Höhe als der Mann auf seiner Leiter:

Alle Bilder: Klick für grössere Ansicht
Der rote Pfeil weist auf die Feuerwache
Roter Pfeil: die Elphi

Der Kanal im letzten Bild (neben den Tanks) ist übrigens der, an dem die Liebste gerne ihre Mittagspausen verbringt, um Vögel zu knipsen, wenn sie im Homeoffice ist

Und, um das Bild noch zu komplettieren, zum Schluss noch ein Panorama unsers gesamten Viertels – leider in Teilen nicht ganz so scharf, wie ich mir das gewünscht hätte:


Um es in voller Grösse (3500X900 Pixel) zu betrachten, geht man so vor: nach einem Klick aufs Bild und kurzer Ladezeit
-> in der Lightbox Rechts-Klick aufs Bild und „Grafik in neuen Tab öffnen“
-> nach einem weiteren Klick aufs Bild wird es im neuen Tab im Vollformat angezeigt

Habt eine friedliche Woche, einen angnehmen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Das wünscht euch

der Wilhelm

……wir lesen uns :bye:


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- 12 Bemerkungen zu “Die Einen so – die Anderen so

  1. Ich glaube, ich muss demnächst darauf achten, was ich anhabe, wenn ich auf den Balkon trete B-) Wobei der ja hoffentlich bald wieder nur schwer einsehbar sein wird.
    Das sind schon interressante Perspektiven, gerade auch durch die Nähe zu diversen Hafen-und Industrieanlagen

    1. Um wirklich mehr Details (und damit von diesem Standpunkt aus Dich auf dem Balkon)erkönnen zu können, müsste man entweder mit der Drohne näher ran (was technisch möglich, aber verboten ist) oder die Kamera der Drohne müsste höher auflösen und zoomen können…. (was sie bei unserem Modell nicht kann)

      Ergo ist jegliche Sorge in dieser Beziehung unbegründet – bis jetzt jedenfalls….. B-)

      Der angehängte Ausschnitt ist 1:1.
      Da könnte man zwar mehr reinzoomen, aber trotzdem ausser immer grösserer werdenden Pixeln nicht mehr erkennen

  2. Ich liebe unser Demonstrationsrecht. Auch wenn ich manche die es nutzen mit dem Kopf gegen die Wand knallen könnte 🤨
    🌈😘😎

    1. Unser Demonstrationsrecht ist ohne Frage ein wichtiger Baustein der Demokratie. Und es ist so großzügig, dass selbst solche Deppen die Umwelt verpesten dürfen oder irgendwelche Quarkdenker ihre Falschinformationen verbreiten dürfen.

    2. Mit dem Kopf an die Wand knallen….
      Wie Recht Du hast!

      Dennoch ist es gut, dass man in unserem Land für oder gegen alles auf die Strasse gehen kann, auch wenn es manchmal unbequem für die erscheint, die es anders sehen.
      Was ich mir allerdings wünschen würde, wäre ein „gleicher“ Umgang mit den Demonstranten, egal, in welcher politischen Ecke sie stehen. Denn die „Gefahr“ kommt ja nicht nur aus der linken Ecke, sondern auch mehr und mehr von rechts.
      Und da könnte man bisher den Eindruck haben, dass das häufig von den Behörden unterschätzt wird…..

  3. Deutsche Wohlstandsprobleme … also wirklich.
    Wenn die ihren Sprit auf diese Weise verballern können, geht es ihnen noch zu gut.
    Kollegen von mir in Indien, gurken mittlerweile wieder ins Office. Zwei Stunden durch die Stadt, one way, für 15 Kilometer. Von denen fährt sicher keiner mehr zu einem Autokorso, um ihrem Frust Luft zu machen. Garantiert. Denn die müssen wieder früh raus …

    1. Das waren auch nicht die, die es wirklich hart trifft, sondern Bengels mit ihren getunten Karren, die just for fun durch die Straßen düsen.
      Eben lese ich einen Kommentar in der Mopo, man nehme es nicht hin,wenn per Tempolimit unsere Freiheitsrechte weiter beschnitten würden. Rasen als Grundrecht…. no comment

      1. Wenn ich alleine die Bilder von den Autos im Mopo-Artikel sehe, dann ist schon klar, was das für Deppen sind:
        Stecken Tausende Euros in ihre Karren und haben dann kein Geld mehr für den Sprit…..

        Das Leben kann so hart sein….. :wacko:

  4. … Autokorso? Ehrlich? Kein Fake? Nee näh!
    Wo ich gerade Tucholsky hatte, auch das hat er gesagt: „Die menschliche Dummheit ist international.“ Und dazu fällt mir dann immer der Spruch von Dieter Nuhr ein: „Das Dumme an der Dummheit ist, dass der Dumme nicht merkt, dass er dumm ist.“
    Das ist so ein Satz, darüber könnten wir nun herzlich philosophieren *lach*
    Habt euch wohl, wir lesen uns, Grüße von der Ostsee!

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