Nicht nur in der Mode kommt bekanntlich alles wieder, sondern auch in anderen Bereichen des Lebens. Machmal aus reiner Nostalgie heraus und manchmal, weil es zufällig gerade passt. Deshalb dachte ich auch zuerst an ein Revival ihrer „grünen Phase“, als meine Liebste mir letztens ein Schnäppchen präsentierte, das sie auf dem Grabbeltisch eines Supermarktes gefunden hatte:
Wir erinnern uns:
Seinerzeit, als wir die Wohnung in Leipzig eingerichtet haben, war grün für sie ja ausgesprochen populär. und so gab es eine ganze Reihe von Einrichtungsgegenständen und Gebrauchsartiklen (bis hinzu Handtüchern und Klopapier) die wir damals in dieser Farbe angeschafft haben- schliesslich galt es ja, einen kompletten zweiten Haushalt auszustatten.
Allerdings lag ich mit meiner Einschätzung dann doch etwas falsch, weil die Farbe dieser Pfanne wohl nichts anders als ein Marketinggag des Herstellers ist, um auf eine Besonderheit bei der Herstellung hinzuweisen, die möglicherweise auch entscheidend für diesen Spontankauf war (ohne dass ich damit jetzt irgendeine Kritik verbinde – mir ist sowas ja auch schon passiert):
Laut Aufschrift auf der Umhüllung ist diese Pfanne „Vegan“, weil bei der Herstellung der Beschichtung Avocado-Öl statt PTFE (also Teflon) oder PFOA (eine Carbonsäure) verwendet wurde:
Allerdings sind alle herkömmlichen Pfannen mindestens genauso vegan, ohne damit explitzit Werbung zu machen:
Alu- oder Gusseisenpfannen sowieso, weil bei der Herstellung keine tierischen Produkte benutzt werden – und Emaille-, Teflon – oder Keramikbeschichtete Pannen auch, weil die Beschichtungen immer aus Kunststoffen bestehen oder auf mineralischer Basis sind.
Teflon (PTFE) ist ein rein synthetisch produzierter und für den Menschen absolut unbedenklicher Kunststoff, wie man auf Utopia nachlesen kann und PFOA ist nicht mehr als ein Hilfsstoff, der früher bei der Herstellung von Teflon verwendet wurde, aber auch schon seit Jahren in der EU verboten ist.
Damit zu werben, dass man auf diese Stoffe verzichtet (und dies dann auch noch als „Vegan“ zu labeln) ist also müssig, zumal (soweit ich das herausfinden konnte) die Beschichtung dieser Pfanne in ihrer Grundstruktur einer herkömmlichen Keramikpfanne entspricht, auf der als oberste Schicht lediglich ein paar Tropfen Avocadoöl aufgebracht wurden:
Das Beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss, so auch bei uns! Denn unsere CeraVegan® Beschichtungen erhalten ganz am Ende der Veredelung den entscheidenden Kick für eine außergewöhnliche Antihaft-Wirkung – einen pflanzlichen Mikrofilm auf Basis von Avocado-Öl.
Herstellerseite
Allerdings dürfte die haftungsmindernde Wirkung des Öles nach kurzem Gebrauch schon fast verflogen sein ….(ähnlich der Wirkung der Speckschwarte, mit der meine Oma früher immer ihre Gusseisenpfannen eingerieben hat), womit sich diese Pfanne schlussendlich lediglich als simple Keramikpfanne erweist, deren einzig dauerhaftes Alleinstellungsmerkmal die grüne Farbe ist, um mit auf den Zug der aktuellen Vegan-Hype aufspringen zu können..
Fraglich halt nur , ob sie am Ende mehr taugt als unsere anderen Keramikpfannen, in denen inzwischen alles kleben bleibt, wenn man fettfrei braten will…..
Aber immerhin wird man darin wohl trotzdem das eine oder andere Kotlett braten können, wenn man genug Fett dazugibt
Habt noch einen schönen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns 
(der wie immer bei solchen Produkten ziemlich skeptisch ist und es deshalb ganz genau wissen wollte – sich aber zumindest über den günstigen Einkaufspreis dieser Pfanne freut, der gut 50% unter der Preísempfehlung des Herstellers lag 
)
-502-
Vielleicht verändert sich die Farbe ja auch durch den Gebraucht. Dann welkt die Pfanne so vor sich hin.
Der war gut
Aber tatsächlich habe ich nach meiner Recherche nicht mehr viel Vertrauen in die Pfanne (und auch nicht zu dem Hersteller)
Im Grunde ist die Werbung mit veganen Eigenschaften doch eine Mogelpackung, wenn man sich damit lediglich auf die paar Tropfen Pflanzenöl bezieht, die zur Herstellung gebraucht werden, sonst aber nichts anders macht als alle anderen Hersteller auch.
Btw. mag auch die Frage erlaubt sein, ob das Öl wirklich von guter Qualität ist – konsequenterweise hätte man ja auch Bio-Öl verwenden können, um damit noch ein zusätzliches Werbeargument zu haben.
Aber das war dann eventuell doch zu teuer?
Vermutlich gibt es nur wenige Menschen, die wirklich so hinter die Kulissen schauen wie Du und also in die Falle gehen. Und jede verkaufte Pfanne ist für den Hersteller wertvoll.
Ich wünschte mir, dass man bei so plumper Irrführung doch sehr deutlich und schmerzhaft bestraft werde würde.
Ob Strafe da hilft?
Aufmachung und Inhalt sowohl der „Verpackung“ als auch der Website dürften wohl den allgemeinen gültigen Gepflogenheiten entsprechen, so dass man als Verbraucher selbst schuld ist, wenn man sich davon hinreissen lässt, ohne sich weiter zu informieren.
(Was Angesichts des Preises für uns auch keinen grossen Verlust darstellt)
Aber es lehrt mal wieder, dass man manche Spontankäufe wohl besser lassen würde….
Wenn’s richtig hohe Strafen sind, die auch ganz strikt umgesetzt werden, könnte es schon helfen.
Ansonsten bleibt mal wieder die Verantwortung am Verbraucher hängen…
Ich fühle mich gar nicht so irre geführt. Wenn man für so einen Preis eine Pfanne kauft, kann man keine hochwertiges Qualitätsprodukt erwarten. Richtig gute Pfannen sind auch richtig teuer.
Das erste Kotelett wird die Probe aufs Exempel: Wenn es eine ernsthaft vegane Pfanne ist, wird sie sich mit diesem Inhalt weigern, heiß zu werden
(Das Einfetten der Gußeisernen nach Gebrauch & Reinigung kenne ich aber auch noch.)
Dann war die Anschaffung ja richtig, der Gatte will ja 7 Wochen ohne machen
Dass wollte ich aber so angehen wie letztes Jahr – mit viel Rohkost.
Da dürfte die Pfanne wohl eher wenig Beschäftigung bekommen.
Wir werden sehen und ich werde ggf. berichten ….. nachdem ich morgen unser Gyros darin aufgebraten habe.
Aber einstweilen gehe ich davon aus, dass wohl ohne Komplikationen über die Bühne geht.
Zumindest ist sie laut Hersteller „für alle Herdarten geeignet“ ohne dass näher auf die Beschaffenheit des Bratgutes eingegangen wird
Ach, jetzt werden Erinnerungen wach. Meine Oma kannte das Ding mit der Speckschwarte auch. Und als ich ein altes Wiegemesser geschenkt bekam, hab ich es auf diese Weise wieder fein hinbekommen.
Grünes Zeuchs in der Küche hatte ich auch mal, weil mein Vorgänger in der Wohnung grüne Fliesen in der Küche angeklebt hatte, die keiner abbekam. Die bin ich ja nun los.
Ich habe ja nichts gegen „grün“ an sich.
Im Gegenteil: eigentlich ist das eine tolle Farbe, wenn sie leicht ins gelblliche spielt
Lieber Wilhelm, vielleicht deutest du es schon durch das vergessene „f“ an:
– gleiches stelle ich bei meinen Pfannen fest, ein wenig Fett beim Braten mögen sie lieber als ohne.
„und Emaille-, Teflon – oder Keramikbeschichtete Pannen auch,“ ,
dass es eben doch nicht so der große Wurf ist.
Gruß zu euch
Da hast Du mich doch tatsächlich erwischt
Aber nicht, weil ich alle Pfannen als Pannen ansehe, sondern weil ich mal wieder einen Flüchtigkeitsfehler gemacht habe *Asche auf mein Haupt*
Na – da habe ich mit meinem Mann aber mehr Glück als Frau Momo mit ihrem – frech grins…
der hat meine Schnäppcheneinkäufe noch nie soooo hinterfragt und auseinandergenommen.
Hätte nicht „vegan“ drauf gestanden, dann wäre mir das wohl ziemlich egal gewesen.
Dass ich dann angefangen habe, mir dies Teil mal genauer anzusehen, liegt alleine daran, weil ich mir nicht vorstellen konnte, was eigentlich an einer ansonsten völlig alltäglichen Pfanne vegan sein sollte, zumal alle anderen Pfannen das von der Bedeutung des Wortes her ja auch sind.
Um so mehr habe ich gestaunt, dass diese so prominent beworbene Eigenschaft sich tatsächlich nur auf das Aufbringen weniger Tropfen Pflanzenöl bezieht – Grund genug, das also mal bloggerisch zu verarbeiten.
Wobei ich natürlich keinesfalls die Absicht hatte, meiner Liebsten irgendwie zu nahe zu treten, zumal ich auf derart irreführende Angebote ja auch schon oft genug reingefallen bin ..
Hatte einfach gerade Lust ein bisschen zu sticheln – war aber lieb gemeint
Danke für Dein Mitgefühl