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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Drei sind einer zuviel?

Nein, ich mag eigentlich nicht mehr darüber schreiben – und auch nichts mehr über das lesen, was sich gerade in Berlin hinter verschlossenen Türen abspielt.
Aber auch als „unbeteiligter Zuschauer“ kommt man so langsam angesichts der teils widersprüchlichen Aussagen der Beteiligten um die Erkenntnis nicht herum, dass auch hier das alte Sprichwort

Viele Köche verderben den Brei

mal wieder seine Bestätigung findet.

Dabei sah es doch anfangs noch halbwegs vielversprechend aus, als die Damen und Herren Verhandler grosse Harmonie ausstrahlend und voller Elan an die Öffentlichkeit traten, um stolz zu verkünden, dass es für unser Land nun zu neuen Ufern gehen würde.

Aber inzwischen habe nicht nur ich meine Zweifel daran, zumal immer deutlicher wird, dass insbesondere de FDP in vielen Dingen wenig kompromissbereit zu sein scheint – egal, was ein Grossteil des Wählervolkes darüber denkt…
Das fing schon kurz nach Verhandlungsbeginn mit dem Thema „Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen“ an – und macht sich inzwischen um so stärker bemerkbar, je höher die Corona-Inzidenzen steigen, um nur mal zwei Themenbereiche herauszugreifen.
Egal, was mit der Umwelt ist oder wie viele Tote es kosten wird, wenn nicht bald wirklich sinnvolle Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden.
Wobei ich jetzt gar nicht mal unterstellen will, dass dafür nur die allseits bekannte Lobby-Politik der Gelben ausschlaggebend ist, auch wenn viele Bestatter als Freiberufler und mittelständische Unternehmer zweifellos davon profitieren werden, dass da offenbar Weichen gestellt werden, die jedem gesunden Menschenverstand, vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen und auch dem – aus Umfragen gut ablesbaren – Mehrheitswillen der Bevölkerung widersprechen.

Wie etwa bei Themen wie „Lockdown für Ungeimpfte“ oder „Impfpflicht für Pflegekräfte“, um nur zwei ganz aktuelle Beispiele zu nennen, bei denen sich die grosse Diskrepanz zwischen „Gelb “ und „Grün“ zeigt.

Was beinahe unwillkürlich auch zu der Frage führt, wie eigentlich der dritte Koalitionspartner als „Kanzlerpartei“ dazu steht, aus deren Reihen man – abgesehen von Herrn Lauterbach – fast gar nichts zu diesen Themen hört? Ebenso wenig wie von unserem zukünftigen Kanzler, der offenbar inzwischen ganz auf Tauchstation gegangen ist, wenn man mal von seiner eher laschen Vorstellung letzte Woche im Bundestag absieht….
„Wums“ geht jedenfalls anders.

Aber wahrscheinlich ist der einfach froh, von Lindners Gnaden zum Kanzler werden zu dürfen und hält schon deshalb seine Füsse lieber still?

Doch wie auch immer:
Man kann eigentlich im Moment nur hoffen, dass wenigstens in anderen und bisher nicht so öffentlich diskutierten Themen am Ende der Verhandlungen halbwegs vernünftige Ergebnisse stehen, die sich nicht nur an parteipolitischen Erwägungen einer einzelnen Partei, sondern an dem orientieren, was gut ist für unser Land.
Ein paar Tage sind es ja noch hin bis zum Nikolaustag, an dem uns allen nach dem Zeitplan der zukunftigen Koalitionäre die „grosse Bescherung“ in Form des fertigen Koalitionsvertrages drohen erwarten soll.

Wobei abzuwarten bleibt, wie „vergilbt“ der letztendlich sein wird…

Bis dahin bleibt wenigstens noch ein bisschen Hoffnung, dass die Geschichte am Ende doch vielleicht etwas positiver ausgehen könnte, als mit dem Wissensstand von heute zu befürchten ist.
Aber trotzdem graust mir schon ein wenig vor den nächsten vier Jahren mit der Aussicht, dass die FDP so weitermachen könnte, wie sie es im Moment schon tut….
Zumal es auch keine wirklich erkennbaren Alternativen zur Ampel mehr gibt, nachdem die Schwarzen sich ja gerade mehr und mehr selbst zerlegen und selbst eine grosse Koalition unter Führung der SPD als letzter Notnagel nicht mehr in Frage käme….

(Aber die hat ja auch sowieso niemand mehr gewollt – Ich am allerwenigsten)


Habt noch einen schönen Tag und bleibt wie immer gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

(der sich jetzt endlich mal konkrete und sinnvolle Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen wünscht – so langsam wird es mal Zeit! Und das nicht nur, was das Thema Corona betrifft :-( )


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- 13 Bemerkungen zu “Drei sind einer zuviel?

  1. ganz ehrlich, mir wird allmählich Angst und Bange vor der Ampel und ich verstehe auch nicht, warum der FDP nicht mehr Paroli geboten wird. Ohne die Grünen ginge es auch mit der CDU nicht, es ist also nicht nur die FDP in der Situation, das man sie braucht. Brauchen tut die meiner Meinung nach eh kein Mensch, aber sie ist nun mal leider gewählt. Inklusive der Herrn LIndner und Kubicki, die sich in den letzten Tag durch viel verbalen Müll hervortun

    Lindner

    Und zu Herrn Scholz fehlen mir auch die Worte.

    1. Gerade bei Silberpixel gelesen

      Unser derzei­tiger Berliner Schwebe­zustand – die alte Regie­rung tut fast nichts mehr, die neue noch fast nichts – bei gleich­zeitig hoher Pandemie-Dynamik setzt uns ja im Prinzip dem Feld­versuch aus, was passiert, wenn es kaum nennens­werte Regu­lierung gibt, unge­wöhn­lich hohe Frei­heits­grade herrschen und unser aller Wohl­ergehen davon abhängt, dass alle Betei­ligten ihrer Eigen- und Gemein­wohl­verant­wortung gerecht werden. Oder einfacher: Wir erleben gerade die Allein­regierung nahezu lupen­reiner FDP-Ideologie.

      Das trifft den Nagel absolut auf den Kopf!

  2. Die haben alle Angst, dass die FDP wieder alles abbricht. Und das die auch gegen das Tempolimit ist, ist doch klar, ich sage nur Autolobby.
    Warum sich die SPD mit den Äußerungen zurückhält, ist mir ein Rätsel.Oder sollte doch eine GROKO dahinterstehen falls die Gelben wieder njet sagen? Wer weiß schon, was hinter den Kulissen für Gespräche laufen für den Fall dass …

    1. Komisch:

      Du äusserst in Deinem letzten Satz genau das, was mir auch selbst beim Schreiben meines Beitrages durch den Kopf ging – wenn es auch sehr unwahrscheinlich erscheint….

  3. Satiresendung bei Clara: Was hatten wir es doch in der DDR leicht – die Blockparteien waren letztendlich alle nur Blockflöten und die Hauptpartei hat immer mit 99 % gewonnen – da musste man sich gar keinen Kopp machen!

    Deutlich abgesetzt zu meinem Schwachsinn weiter oben – der schöne Christian hat doch die niedrigsten Prozentpunkte bei der Wahl abbekommen – aber alle tanzen jetzt nach seiner Pfeife. Der hat die Industrie hinter sich.
    Sch… Sch… ich will nicht regiert werden, von denen jedenfalls nicht!

    1. Was ist denn an dem Christian schön?

      So aalglatt, wie der ist – immer im zu eng geschnitten Anzug und nach neuster Mode unrasiert – ist der für mich nicht mehr als ein tapezierter Kleiderständer ohne eigenen Charakter

  4. mir wird auch Angst und Bange vor dem was da wohl rauskommt. Und vier Jahre können dann sehr lang sein.

  5. Da fragt man sich doch wieder, wo eigentlich die Prioritäten in der heutigen Zeit liegen? Vermutlich: Freiheit ohne je die Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen. Es ist zum K…

    1. Manchmal sehne ich wirklich die alten Zeiten wieder herbei, als Politik noch von Konsequenten Entscheidungen für oder gegen etwas geprägt war.
      Das war zwar auch nicht immer „richtig“ (im Sinne von nicht deckungsgleich mit meinen Wünschen), gab aber eine Richtung vor, an der man sich orientieren konnte….

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