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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Total abgedriftet?

Gerade im Blog einer uns ehemals gut bekannten Kommentatorin gelesen, zu der wir auch schon persönlichen Kontakt hatten:

Wer nun meint, mich in die Kategorie Querdenkerin einreihen zu müssen, weil ich Bücher lese die ökologische Medizin favorisieren und ganz sicher dem offiziellen Narrativ kritisch gegenüber stehen, nur zu. Allmählich begreife ich es als Ehrentitel. Sich umfassend und vorurteilsfrei zu informieren, sollte ein jeder, eine jede, für sich in Betracht ziehen. Querdenken kann so wundervoll befreiend sein, daher bin ich lieber in der Kategorie, als bei den Alternativlosen.

Und ich muss sagen , diese Sätze erschrecken mich in ihrer Deutlichkeit, zumal wir seinerzeit den Eindruck hatten, da einer Frau gegenüberzusitzen, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Aber dann kam Corona und ich hatte schon sehr zu Anfang das Gefühl, dass da jemand heftig abdriftet:

War es zunächst nur die kategorische Ablehnung von Masken und Lockdown-Massnahmen, verbunden mit der fast schon missionarischen Argumentation, man müsse sich nur „richtig“ ernähren, um auch ohne Impfung gut geschützt zu sein, kamen im Lauf der Zeit auch noch krude Verschwörungtheorien hinzu – verbunden mit mehr oder weniger lautem Gejammer über verloren geglaubte Freiheiten und schwärzesten Ahnungen über die Zukunft unseres Landes, die aus meiner Sicht jeglicher Grundlage entbehren.

Anfangs haben sowohl die Liebste als auch ich noch versucht, dagegen zu halten, irgendwann brach dann aber der Kontakt ab, weil das Konfliktpotential zu einfach zu gross wurde.
Und ich muss aus heutiger Sicht sagen, dass das wohl auch besser war.
Argumentativ war da einfach nichts mehr zu holen und die Ansichten drifteten immer weiter auseinander…. bis es überhaupt keine gemeinsame Basis mehr gab.

Auf der einen Seite wir, die Realos, auf der anderen Seite sie, die mehr und mehr pseudowissenschaftlichen Humbug verbreitete und mit Links und Lesetipps eher zweifelhafter Art zu untermauern versuchte. Das ging einfach nicht mehr….. ( und nein, ich werde mich jetzt keinem dieser Tipps auseinandersetzen, denn denen ist allesamt gemeinsam, dass sie auf Fehlschlüssen beruhen und keiner wirklich sachlichen und fundierten Überprüfung standhalten. Weshalb ich auch nichts zu deren weiterer Verbreitung beitragen möchte)

Was mir allerdings sehr zu denken gibt ist die Frage, wie jemand so falsch abbiegen und seinem Leben eine Richtung geben kann, die – inzwischen deutlich sichtbar – in die absolute Isolation führt:
Nun lese ich zwar den Blog dieser Frau nicht regelmässig, aber dennoch fällt mir bei meinen gelegentlichen Besuchen auf, dass selbst die früher regelmässigen Kommentator*Innen inzwischen absolut nichts mehr zum Geschreibsel dort sagen. Es gibt dort schon seit Wochen keine Kommentare mehr – weder Zustimmung noch Ablehnung, nicht mal bei Allerweltsthemen.
Einfach Null!

Gleichzeitig frage ich mich aber auch, ob man (ich?) das einfach unwidersprochen so stehen lassen kann, was dort geschrieben steht?
Oder ob es besser wäre, noch einen Versuch zu wagen, sich argumentativ damit auseinander zu setzen – schon um der alten „Freundschaft “ willen?
(Wobei ich allerdings auch so meine Zweifel habe, ob Argumente da noch was bringen würden, so unvereinbar, wie unsere Sichtweisen inzwischen sind?)
Andererseits steht aber auch, dass jede*r für sich selbst entscheidet, wie er/sie die Welt sehen will, welche Schlüsse er/sie aus seiner/ihrer Wahrnehmung zieht…. und auch das Recht, diese Erkenntnisse zu verbreiten?

Tja.
Irgendwie empfinde ich das gerade schon als ein Dilemma.
Aber anderseits bin ich auch froh, dass im aktuellen Blog der Dame keine Kommentare von mir auftauchen, schon weil ich persönlich nicht mit dem in Verbindung gebracht werden möchte, was dort zu lesen steht…. schon gar nicht mit allem, was dort mit „Querdenken“ zu tun hat. Denn das ist eine Welt, die ich ganz sicher nicht zu meiner machen möchte.

Insofern schreibe ich darüber auch lieber hier, in meinem „Revier“, was ich dazu zu sagen habe.

-_-_-_-

Bleibt noch anzumerken, dass es sicher die Entscheidung jedes einzelnen ist, ob er sich impfen lässt oder nicht – und diese Entscheidung als solche kann ich auch akzeptieren . Zumal es durchaus auch persönliche Gründe geben mag, sich gegen eine Impfung zu entscheiden – auch in Kenntnis der Konsequenzen, die deswegen in Zukunft drohen könnten. (Kontaktbeschränkung – kostenpflichtige Tests – Ausschluss von Restaurantbesuchen oder Veranstaltungen usw.). Da muss dann aber auch klar sein, dass diese persönliche Entscheidung natürlich nicht zu Lasten der Allgemeinheit getroffen werden kann, wenn die überwiegende Mehrheit sich anders entschieden hat.

-_-_-_-

Was ich dennoch für sehr bedenklich halte, ist die Art und Weise, wie „die Querdenker“(als Gruppe gesehen) aus ihrer Impfgegnerschaft ein Dogma machen – verquirlt mit rechtem Gedankengut und umstürzlerischen Tendenzen.
Ein Dogma, welches unwidersprochen auf Dauer sicher nicht zur Stabilität in unserem Land beiträgt…..(und möglicherweise die Ursache werden könnten, dass wir alle uns noch auf lange Zeit mit Coronabedingten Einschränkungen herumschlagen müssen.)

Insofern gilt natürlich auch hier, was schon in anderen Beziehungen gilt:

Wehret den Anfängen!


Nachdenkliche Grüsse Euch allen – Habt ein schönes Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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- 26 Bemerkungen zu “Total abgedriftet?

  1. „Anfangs haben sowohl die Liebste als auch ich noch versucht, dagegen zu halten, irgendwann brach dann aber der Kontakt ab, weil das Konfliktpotential zu einfach zu gross wurde.“
    Das stimmt ja so nicht. Der Kontakt wurde einseitig (nicht von uns) Knall auf Fall beendet. Aber ich bin tatsächlich nicht böse drum, da ich da nicht mehr mitgehen kann, bei all der Werbung für Bücher, in denen nachweislich Fakes stehe (Bhakdi, Arvay) Man muss da nur mal hinterher googlen.
    Ich fühle mich übrigens nicht unfrei, ganz im Gegenteil. Es lebt sich doch befreiter, wenn man nicht hinter allem und jedem eine Verschwörung wittert. Aber ich vergaß: Verschwörungsleugner sind ja alles infantile Soziopathen.
    Mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen oder schreiben.

    1. Da hast Du Recht!
      Allerdings wollte ich so en Detail gar nicht beschreiben., was zum Bruch führte.
      Letztendlich war es wohl der Dogmatismus auf ihrer Seite und ihr Unwille, andere Argumente als die eigenen zuzulassen.
      Mit den von Ihr als Meinungsverstärker angeführten „Fachleuten“ konnte ich (schon damals) ohnehin nichts anfangen. Dazu denke ich wohl zu gradlinig und zu wenig um fünf Ecken….

  2. Das Problem kenne ich, da auch die Pflege nicht vom Schiefdenken verschont geblieben ist. Mit Argumenten kann man in den allermeisten Fällen nichts erreichen, im Gegenteil. Man steht bereits vor einer Ideologie. Und damit ist die Front gefestigt. Beweise zu liefern hilft nur ganz zu Beginn, wenn die Leute nicht in ihrer Infoblase versenkt sind. Aber auch da ist es viel hilfreicher einfache Fragen zu stellen und nicht Recht haben zu wollen. Wenn ich frage: Das ist interessant, wie bist du darauf gekommen, und dann erst mal zuhöre kann sich noch etwas ändern. Wenn ich mein Gegenüber nicht ernst nehme, dann kann ich auch nicht damit kommen, dass ich es so und so sehe. Im Zweikampf ist nichts zu gewinnen, auch nicht mit Rettungsversuchen in der Richtung. Aber Fragen sind eine Anregung zum Nachdenken. Damit gibt man Schiefdenkenden eine Chance ihren Kopf wieder gerade halten zu können.

    1. Ich sehe das nicht als Zweikampf. Und so leid es mir tut, irgendwann kann ich dann auch jemanden nicht mehr ernst nehmen. Beruht aber auf Gegenseitigkeit, wenn man im Umkehrschluß als infantile Soziopaten betitelt wird. Das zeugt auch nicht wirklich von Interesse an einem ernsthaften Diskurs

      1. Deshalb erlebt man es ja bei den meisten bereits als Ideologie, als Religion. Da kannst du nichts ausrichten, die hängen am Glauben fest und können sich nicht mehr öffnen. Da steckt ja auch eine Angst dahinter, die impliziert wurde. Von daher wurde ich auch schon aggressiv angegangen. Dann ziehe ich mich halt zurück, mehr geht nicht.

  3. Bhakdi? 👀 NEIN !!!

    Das Buch von ihm wollte eine Freundin mir anpreisen – sie war (ist vielleicht immer noch) von ihm begeistert und sprach in den höchsten Tönen von seiner Theorie nachdem sie das Buch gelesen hatte.
    Ich hatte von ihm im Laufe des letzten Jahres gelesen und für mich war klar ‚eine Einstellung die ich nicht teile‘.
    Die Freundin meinte ‚man müsse erst das ganze Buch gelesen haben um das nachvollziehen zu können‘. Gehts noch? Meine Meinung ist: wenn ich eine Einstellung ablehne da muss ich dazu nicht erst noch ein komplettes Buch lesen also bei mir ein absolutes NEIN was diesen Menschen betrifft und seine Einstellung.
    Ich bin schon erstaunt wenn ich von den Impfgegnern in meinem Umfeld deren Meinung höre. Vermutlich kennt jeder welche?

    Zum Thema Impfen gibt es ganz neu unter YouTube eine tolle Aufnahme von Ranga Yogeshwar vielleicht interessiert Euch das.

    Was die Tests angeht da bin ich dafür, dass sich auch jeder geimpfte Mensch ab und zu testen lassen sollte denn auch geimpfte Menschen können sich anstecken. Das sollte nicht unterschätzt werden. Es gibt Menschen die meinen geimpft bedeutet 100% Sicherheit – nee bedeutet es nicht – hatte ich auch nicht erwartet – 1. habe ich das gelesen und 2. hat mein Sohn vor Jahren trotz Mumpsimpfung Mumps bekommen. Schon seit damals ist mir klar geworden, dass eine Impfe nicht hundertprozentig wirkt.
    Tja wir können andere Menschen nicht ändern -das wollen wir ja auch nicht- aber wenn die dann ihrerseits komplett den Kontakt abbrechen das ist nicht so einfach zu verkraften.

    Ich habe übrigens schon vor der Masken Pflicht Maske getragen und werde wahrscheinlich wie ich mich kenne auch länger mach’s getragen als irgendwann vorgeschrieben sein wird das hat mit meinem Vorerkrankungen zu tun und bleibt ja jedem selbst überlassen.

    Auf dem Weg zum Einkaufen hat schon mal eine Nachbarin zu mir gesagt ich müsse keine Maske tragen „nee muss ich nicht aber ich darf“ 😊😊

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende..

    1. Das die Impfung nicht 100% schützt, war mir immer klar. Das tut keine. Im Vergleich zur Grippeimpfung hat die Corona Impfung allerdings schon eine erhöhte Sicherheit. Ich teste mich trotzdem regelmäßig, vor allem an den Tagen, an denen ich ins Büro muss.
      Ich bin trotzdem froh, geimpft zu sein, weil es zumindest einen schweren Verlauf unwahrscheinlich macht und man auch nicht so ansteckend ist, wie ohne, da die Virenlast geringer ist. Maske trage ich sowieso weiter. Ich muss nicht alles machen, was man darf und ich werde mich und andere weiter schützen.
      Bhakdi ist ja nur einer ….. das Netz ist voll von solchen Leuten, auch dieser Arvay gehört dazu, Wodarg, Schiffmann, Frau Griesz-Brisson und wie sie alle heißen.

    2. Ich vermute mal, Du meinst dieses Video:

      Damit gehe ich wirklich d’accord.

      Wie auch mit Deiner Einstellung zum Masketragen – das handhabe ich nämlich ähnlich :-)

      Dir auch ein schönes Wochenende!

  4. In unserem Freundeskreis sind wir alle einer Meinung. Wenn das nicht der Fall wäre, würde ich denjenigen, die in die Querdenkergruppe gehören, die Freundschaft sofort kündigen.

    1. Bei den sog. Querdenkern würde ich wohl auch so verfahren. Ich habe zwei Kolleginnen, die sich einfach unsicher sind, was das Impfen angeht, aber wir reden ganz normal drüber. Das hat auch nix mit Querdenken zu tun, da kommen nicht auch noch irgendwelche Bill Gates Phantasien und 5 G dazu.
      Querdenker haben wir zum Glück auch nicht im Freundeskreis und keiner mosert rum, weil er eine Maske tragen muss.. im Gegenteil.

    2. Das würde ich wohl genauso machen.
      Schon, weil ich nicht mit jemanden „an einem Tisch sitzen“ möchte, der sich ganz offen so verhält, dass er auch mir schaden könnte…..

  5. Ja, das ist wirklich ein Dilemma, insbesondere weil Schweigen oft als Zustimmung gewertet wird. Den Hinweis, Fragen zu stellen, um zum Nachdenken anzuregen, finde ich gut. Manchmal erzähle ich auch nur, wieso ich mich für dieses oder jenes Vorgehen entschieden habe. Aber auch der Hinweis, dass man manchmak eben wirklich keine Chance hat, ist wichtig. Manchmal kann man einfach nichts machen, egal wie sehr man wollte.

    1. Ich denke, hier ist eher letzteres der Fall. Wobei das nun auch keine enge Freundschaft war, um die ich besonders hätte kämpfen wollen. Schon gar nicht, wenn man, wie gerade auch wieder, jemand diese Freundschaft quasi per Mausklick beendet und selber ja auch nicht daran interessiert ist.

    2. Da hat meine Liebste wohl Recht:
      So eng war die Freundschft wirklich nicht, dass sich ein kämpfen darum auf Dauer gelohnt hätte. (und spätestens jetzt hätte ich sie wohl auch von mir aus aktiv beendet)

      ——————–

      Was mich an der Geschichte eher „nervt“ ist vielmehr , dass das verbreitete Geschwurbel so völlig unwidersprochen da steht….

  6. Ist hier mal jemand auf die Idee gekommen, dass es Leute mit Erkrankungen gibt, die deshalb keine Maske tragen können? Und vielleicht deshalb nicht gleich grundsätzlich Maskengegner sind – es aber als diskriminierend empfinden müssen, auch mit (echtem!) Attest irgendwo nicht hin/rein zu dürfen, weil dort die Maskenpflicht generell und für alle ohne Ausnahme durchgesetzt wird?
    Oder dass es Menschen, die sich nicht impfen lassen dürfen, irgendwann einfach tierisch nervt, sich ständig testen lassen zu müssen?
    Mir scheint, dass hier gerade alle Ungeimpften bzw. Maskenlosen als Corona-Leugner abgestempelt werden, die leider den Begriff Querdenker okkupiert haben – ich find manchmal quer denken nämlich sinnvoll und notwendig!

    1. Dass es Menschen gibt, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können (?) ist mir durchaus bekannt, wenn auch in vielen Fällen nicht wirklich plausibel, solange es nicht um stundenlanges Tragen einer FFP2-Maske geht.
      Zumindest kurzfristiges Tragen einer einfachen OP-Maske geht eigentlich immer, ohne dadurch grosse Einschränkungen zu erleiden – auch bei Menschen mit starken Einschränkungen der Atmung wie beispielsweise COPD.
      Dass diese Menschen damit inzwischen unter die gleichen Restriktionen fallen wie die Maskengegner und auf die Art noch zusätzlich stigmatisiert werden, ist zwar ärgerlich, aber durchaus nicht das Problem derjenigen, die diese Vorschriften aus guten Gründen gemacht haben oder jetzt qua Hausrecht umsetzen müssen.
      Denn die haben ganz sicher keine Chance die Echtheit medizinischer Atteste abzuschätzen – weil in er Regel auch keine medizinisch ausgebildeten Kräfte zur Überprüfung der Atteste zur Verfügung stehen.
      Deshalb kann ich auch gut nachvollziehen, dass angesichts der vielen sich schon im Umlauf befindenden gefälschten oder erschlichenen Atteste inzwischen wenig bis keine Ausnahmen von der Maskenpflicht mehr gemacht werden – zumal die Gefahr für alle anderen (und besonders für diejenigen, die wirklich keine Maske tragen können) auch überdimensional steigt, wenn einer der Maskenverweigerer infiziert ist und seine Viren in Umlauf bringen.
      Der „“Dank“ dafür gebührt eindeutig den erklärten Maskengegnern, die dies mit ihrem egoitischen und asozialen Verhalten provoziert haben.
      ———————-
      Dass aus medizinischen Gründen eine Impfung partout nicht möglich ist, gehört aber inzwischen sicher ins Reich der Fabel.
      Wenn der Wille dazu wirklich da ist, dann geht das auch (in Absprache mit dem behandelnden Arzt) bis auf wirklich ganz wenige Ausnahmen bei Menschen, die ohnehin wenig bis gar nicht im öffentlichen Raum unterwegs sind, weil ihre Erkrankung das nicht (mehr) zulässt.
      Im Gegenteil ist es inzwischen sogar so, dass sogar bei dieser Menschengruppe Impfungen forciert werden, um weitergehende Schädigungen durch eine Coronainfektion möglichst zu vermeiden.
      ————————
      Im übrigen ist es keinesfalls so, dass ich hier alle Menschen mit Querdenkern gleichstelle, die sich aus persönlichen und nachvollziebaren Gründen gegen eine Impfung entscheiden.
      Wohl aber diejenigen, die pseudowisscnschftliche Argumente oder irgendwelche Dogmen anführen, um ihre Verweigerung zu untermauern oder dies als Protest gegen die „staatliche Obrigkeit“ verstehen – und damit bewusst und vorsätzlich dazu beitragen, dass es zu immer neuen Infenktionswellen kommen kann, anderseits aber selbst nicht unwesentlich davon profitieren, wenn die Mehrheit der Bevölkerung geimpft ist..
      Solche Verweigerungen sind in meinen Augen absolut unsozial und zeugen nur davon, wie wenig diese Menschen über die eigenen Bedürfnisse und Interessen hinaus zu denken bereit sind. Und in dem Fall halte ich Sanktionen durchaus für berechtigt – bzw. auch Beschränkungen der persönlichen Freiheiten, soweit sie Teilnahme an Veranstaltungen o.Ä. betreffen.
      Schliesslich ist auch jeder dieser Querdenkenden für die Konsequenzen seines Handelns (auch für die Einschränkung seiner persönlichen Freiheiten) selbst verantwortlich – und nicht die Gesellschaft, für die dieses unverantwortliche Handeln u.U eine Gefahr darstellt.

      Ausserdem :

      Ich hätte dieses Fass auch überhaupt nicht aufgemacht, wenn die bewusste Dame sich nicht selbst als stolze Querdenkerin bezeichnet hätte (wie das Zitat oben ja belegt.)
      Dabei habe ich aber durchaus bewusst auf die Angabe einer Quelle verzichtet, weil ich weder dazu beitragen möchte, dass ihr Geschwurbel noch weitere Verbreitung findet, noch die Absicht habe, sie hier in aller Öffentlichkeit mit voller Namensnennung blos zus tellen, indem ich ihren Blog verlinke.

  7. Ich mache zwei-bis dreimal die Woche einen Test, obwohl geimpft. Und es geht nicht um die, die sich nicht impfen lassen können, es geht um die, die allen möglichen Verschwörungen anhängen und das ja auch unumwunden zugeben. Der Begriff Querdenker ist nun mal besetzt, ob man das will oder nicht und wer sich als Querdenker bezeichnet, weiß wohl was er tut. Reichsbürger, Nazis, rechte Esoteriker.

  8. Mein Mann und ich haben die Impfung herbeigesehnt und sind bereits seit April zweifach geimpft. Selbst wenn es Impfdurchbrüche gibt, sind die Verläufe eher harmlos. Die Eltern einer meiner Schwiegertöchter waren Coronaskeptiker, keine Querdenker, aber sehr kritisch gegenüber den Maßnahmen. Bis die Mutter und der Bruder der Mutter meiner Schwiegertochter schwer an COVID erkrankten. Der 56jährige Mann wurde nicht nur beatmet sondern auch von Potsdam in die Charité verlegt, wo er an die Ecmo angeschlossen werden musste. 5 Monate waren beide im Krankenhaus. Die beiden haben es nur knapp überlebt, der Onkel ist jetzt zum zweiten Mal auf Reha. Denn gesund sind sie noch lange nicht! In der Abendschau wurde über den Onkel berichtet, über die Langzeitfolgen, aber auch um den Streit zwischen Krankenkasse und Rentenversicherung über die entsprechende Kostenübernahme. Mittlerweile sind die Eltern meiner Schwiegertochter geimpft. Ob sie das ohne diesen schrecklichen Verlauf der Mutter und des Bruders wären, wage ich zu bezweifeln.
    Während der Pandemie haben wir etliche Menschen völlig neu kennenlernen müssen. Unser Trauzeuge, mittlerweile auch ein älterer Herr, lehnt die Impfung auch ab: Wir wohnen doch hier draußen (knapp außerhalb Berlins), was soll uns denn hier passieren? Meine Cousine, eine intelligente Frau, spricht von Staatspropaganda. Mein Mann und ich können es manchmal überhaupt nicht fassen. Auch wenn wir Gespräche der Nachbarn von Garten zu Garten mitbekommen.
    Ich glaube, dass unsere Gesellschaft gespalten ist. Wenn ich dann lese, wie sich diese Querdenker radikalisieren, wird mir schlecht. Das sind doch keine Doofen. Da sind Lehrer, Ärzte, Anwälte dabei. Der Handwerker aus der Mitte, die Altenpflegerin und Krankenschwester. Menschen, die es doch besser wissen müssten. Die Tochter einer Nachbarin, Hygienebeauftragte eines Krankenhauses (!), würde eher kündigen, als sich pflichtimpfen zu lassen.
    Ich kann nur mit dem Kopf schütteln und bin gespannt, wieviel % diese Querdenker- Partei „Die Basis“ bekommen wird.
    Wenn ich an die Bilder des letzten Wochenendes denke, wird mir schlecht. Auch wenn die Polizei nicht mehr das ist, was sie in meiner Kindheit war, und ich vieles nicht gutheißen kann, was da politisch abläuft, so schmerzen mich dennoch Bilder von auf dem Boden liegenden Polizisten, die von ganz normalen Menschen getreten oder von einer alten Frau mit irgendeiner Flüssigkeit ins Gesicht gesprüht werden. Wie kann Gewalt so eskalieren? Wie kann man von einer Diktatur reden, obwohl man doch relativ unbehindert demonstrieren durfte. Und warum wird vergessen, dass es um unser aller Gesundheit geht? Weltweit?
    Ach weißt du, ich könnte mich jetzt wahrlich noch lange über dieses Thema auslassen, aber heute besuchen uns nach 15 Monaten endlich mal wieder unser älterer Sohn mit Frau und Kindern und ich muss noch den Kuchen zu Ende machen. Doch, doch! Wir haben uns natürlich schon früher getroffen. Im letzten Sommer mit Abstand im Freien und nach unseren Impfungen (bis auf die Kinder ist die gesamte Familie durchgeimpft) auch im Garten vom Sohn.
    So, dann gehe ich jetzt in die Küche und höre die Top 100 der Instrumentalmusik beim Kuchenbacken weiter,
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Danke Elvira, dass Du diese Geschichte hier erzählst.

      Wir hatten zwar das Glück, dass in unserem unmittelbaren Umfeld niemand schwer an Corona erkrankt war ( bisher), haben aber im weiteren Bekanntenkreis und dessen Umfeld von einigen Menschen gehört , die die Pandemie nicht so gut überstanden haben, bzw daran gestorben sind.

      Aber auch ohne diese Ereignisse war das für uns keine Frage, uns impfen zu lassen, sobald die möglich war (und inzwischen sind wir ja auch beide durchgeimpft) Nicht nur, um uns selbst zu schützen, sondern auch aus einer Verantwortung für die Menschen in unserer Umgebung heraus:

      Wenn ich Teil einer Gesellschaft sein und mich frei in ihr bewegen möchte, dann muss ich auch meinen Teil dazu beitragen, dass diese Gesellschaft geschützt ist. (und das gilt nicht nur für Corona).

      1. Genau den letzten Punkt kann ich auch unterschreiben!. Ein höchstwahrscheinlich milder Verlauf bei einer Infektion und Schutz meines Umfeldes, besonders der nicht geimpften Kinder. Wenn ich da so an Masernparties denke, frage ich mich, was da in Bezug auf diese Impfung noch auf uns zurollt.

        1. Das treibt mich allerdings auch um.
          Und ohne unken zu wollen:
          Der nächste Lockdown wird wohl schon deshalb kommen, weil viel zu viele viel zu sorglos mit der aktuellen Situation umgehen….. auch ganz, ohne dass uns noch weitere Varianten ins Haus stehen.

    2. Ich habe gerade einen Artikel im Tagesspiegel gelesen. Ich zitiere hier mal den letzten Absatz:

      „Impfgegner gefallen sich in Verantwortungslosigkeit und vergessen, dass sie hierzulande vor einer Luxusentscheidung stehen. Etliche Staaten sind gar nicht in der Lage, Vakzine anzubieten. „Hätte ich bloß die Scheißimpfung gemacht“. Das waren vor ein paar Tagen die letzten Worte eines an Covid erkrankten Mannes in Las Vegas, bevor er starb.“

      Quelle: Impfgegner gefallen sich in ihrer Verantwortungslosigkeit

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