Mahlzeit zusammen!
Gestern – die Liebste schrieb schon darüber – war ja mal wieder „Bombenstimmung“ auf unserer Insel.
Denn wieder einmal wurde ein Blindgänger aus dem letzten Krieg gefunden, einer von unzähligen, die schon in der Vergangenheit entschärft werden mussten – und vermutlich auch noch lange nicht der Letzte, wie leider zu befürchten steht.
Also fast schon alltäglich für uns Inselbewohner, auch wenn das für die Bewohner in der Sperrzone (in der wir gestern nicht lagen) und in der Warnzone (die auch unsere Wohnung – im Bereich von St.Bonifatius – einbezog) immer mit einer ziemlichen Aufregung und etlichen Einschränkungen und ggf. auch den Unbequemlichkeiten einer Evakuierung verbunden ist.
Und bisher auch immer ein Grund, meinen letzten noch verbliebenen Twitter-Account zu nutzen, um zeitnah und zuverlässig über das Geschehen und aktuelle (Warn-)Meldungen der Feuerwehr informiert zu sein. Umso wichtiger auch, weil gestern in der mit Unwetterwarnungen Amok laufenden Nina-App (der offiziellen Katastrophenschutz-App des Bundes) die Bombenwarnung förmlich unterging – und weil man da auch immer noch nicht über das weiter Notwendige und Aktualisierungen informiert wird.
Wobei sich allerdings auch Twitter gestern als heftiger Schuss in den Ofen erwies, nachdem der ebenfalls (und das schon seit Wochen) aus wirren Gewinnabsichten heraus Amok laufende neue Twitter-Besitzer Elon Musk ständig neue Regeln einführt und nun halt auch in seiner ganzen Weisheit beschlossen hat, den Zugriff für alle möglichen Arten von Accounts zu limitieren, sofern sie nicht bereit sind, erhebliche Summen zu investieren, um auch weiter ihre volle Bandbreite nutzen zu können.
Was gestern peinlicherweise sowohl den Hauptaccount der Hamburger Feuerwehr als auch alle Nebenaccounts betraf, die sonst noch von ihr für Bürgerinformationen genutzt wurden – und bisher im Fall der Fälle ein wirklich wichtiges, wenn nicht gar lebensrettendes Informationsmedium für alle unmittelbar Betroffenen dargestellt haben. Denn diese Accounts waren plötzlich „blind“ und von allen externen Informationsquellen auf Twitter abgeschnitten, nachdem sie ihr Zugriffslimit von 600 gelesenen Tweets (für verifizierte Accounts) erreicht hatten:
Fatal, wirklich Fatal – um so mehr, als die weiteren Nebenkanäle der Feuerwehr auf anderen Plattformen – wie etwa bei Mastodon – bisher kaum bekannt und entsprechend wenig genutzt sind.
Und es zeigt auch mal wieder, wie wichtig es wäre, eine wirklich unabhängige Informationsplattform für Kastrophenfälle zu haben, die nicht von einem durchgeknallten (und immer weiter nach rechts abdriftenden) Milliardär und seinen kruden Gewinnabsichten geprägt ist oder sich als Datenkrake schlimmster Güte erweist, wie etwa der Meta-Konzern mit allen seinen Töchtern…..
Womit sich – mir zumindest – die Frage stellt, was den nun im Fall der Fälle eine Alternative werden könnte, wenn Twitter in solchen Dingen nicht mehr nutzbar ist, ich zu Meta (also FB, Instagram & Co) kein Vertrauen mehr habe und auch Mastodon (noch) nicht wirklich überzeugt?
Darauf denke ich gerade herum, ohne wirklich eine zündende Idee zu haben….
-_-_-_-
Wobei das eine Frage ist, mit der ich offenbar nicht alleine bin, wie inzwischen einige Beiträge der Onlinepresse zeigen, in denen ebenfalls die Frage nach einer unabhängigen Plattform aufgeworfen wird. Zumal Twitter inzwischen nicht mal mehr zulässt, dort überhaupt irgendwas lesen zu können, ohne eingeloggt zu sein – also ähnlich wie Facebook der breiten Öffentlichkeit defacto nicht mehr ohne Barrieren zur Verfügung steht:
Jedoch bekommt die Hamburger Feuerwehr auch Gegenwind. Ein Kommentar lautet: „Die Frage ist eher, warum verlassen sich Rettungsdienste auf ein privates, amerikanisches Unternehmen für die wichtige Notfallkommunikation? Sowas passiert dann nämlich, wenn man keine eigenen Kommunikationsstrukturen für Bürger aufbaut.“
RND
Sag ich doch….
Wo bei das vermutlich wieder ewig dauern wird, bis sich was ändert, wenn sich überhaupt was ändert….
Habt trotzdem einen feinen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns
Euer Wilhelm,
der ziemlich fassungslos dieser Entwicklung gegenübersteht……
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