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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zitat 18/23: Warten

Und nochmal : Tach zusammen!

Am Mittwoch Nachmittag, 15:00 Uhr


Warten.
Mal wieder.
Auf jemanden, der kommt.
Oder vielleicht auch nicht kommt.
Zeit vertreiben,
ohne damit recht was anfangen zu können und ohne Sinn.
Nicht mal ins Porzellanstudio kann man, denn er könnte ja doch noch kommen.
Ausgerechnet dann kommen, wenn man gerade selbst unabkömmlich ist.
Und einkaufen schon gar nicht, denn man weis ja nie,
wann er kommt, wenn er denn kommt.
Und ob er überhaupt heute noch kommt
oder morgen,
oder irgendwann,
oder doch gar nicht?

Sich fühlen wie im absurden Theater:

WLADIMIR Er hat nicht fest zugesagt, dass er kommt.
ESTRAGON Und wenn er nicht kommt?
WLADIMIR Kommen wir morgen wieder.
ESTRAGON Und dann übermorgen.
WLADIMIR Vielleicht.
ESTRAGON Und so weiter.
WLADIMIR Das heißt…
ESTRAGON Bis er kommt.
WLADIMIR Du kennst kein Erbarmen.

Aus : „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett

Wobei mir gerade die Frage einfällt, ob der Autor dieses Zitates wohl auch schon Erfahrungen mit diesen nervigen Paketdiensten machen durfte?
Insbesondere mit diesem Einen, dessen peinliche und ganz und gar nicht auf Kundenfreundlichkeit bedachte Sendungsverfolgung einen immer wieder erbarmungslos in dieses sinnlose Warten und damit fast in den Irrsinn zwingt, weil sie keinen Rückschluss darauf erlaubt, wann der erwartete Bote endlich klingelt? Wenn er denn überhaupt klingelt und nicht vorher doch seine Tour abbricht?

Und ob er sein Stück dann eventuell doch anders betitelt hätte?
Nicht nach einem Radfahrer, der nie kam, sondern nach dem besagten Paketdienst, auf den ich nun wieder seit Stunden warten muss, ohne dass ein Ende absehbar wäre?

Wieder einmal wider besseres Wissen,
weil ich Dussel bei meinem Ebaykauf einfach nicht aufgepasst habe :-(


Nachtrag um 18:30 Uhr

Immerhin:
Das Warten war nicht umsonst.
Ob es auch gelohnt hat, werden wir sehen,
wenn ich in den nächsten Tagen mit dem Inhalt der Sendung „fertig bin“
und die Liebste nachher strahlt. B-)


Und dennoch, wenn auch leicht genervt:
Habt einen schönen Rest des Tages ohne unnötige Wartezeiten und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade nichts anderes als abwarten kann…..und froh ist, dass ihm währendessen wenigstens die Inspiration zu diesem kleinen Text kam B-)


-999-

Mal was ganz anderes:

Ahoi, Ihr Lieben!

Nachdem die letzten Tage in diesem Blog doch eher von ernsthafteren Themen geprägt waren und bevor er zum reinen Polit-Blog verkommt, lasst uns doch mal von was Anderem reden:

Etwa vom Wetter, über das ich bei meinen Blogrunden die einhellige Meinung vorfinde, dass es doch ganz schön ist, nicht mehr ganz so hohe Temperaturen zu haben und dass es gelegentlich auch mal mehr oder weniger heftig Nass von oben gab (wobei sich nebenher bemerkt hier bei uns an der Elbe auch mein Wunsch von neulich nach einem langanhaltenden Landregen erfüllt hat, ohne dass das gleich in Schietwetter ausgeartet ist ;-) )

Aber ich merke schon, das Wetter ist als Thema nicht unbedingt abendfüllend und eigentlich mehr eine Randerscheinung, genau wie meine erneute Verletzung am Fuss, die auf den Scherenwurf noch folgte und mich gerade etwas immobilisiert und mir wenig Lust macht, Schuhe anzuziehen und mich aushäusig über das hinaus zu betätigen, was zwingend erforderlich ist.
Bliebe also noch ein unglaubwürdig gewordener Kardinal (mit dem ich gerade keine Lust habe mich zu beschäftigen) und ein Thema, das ich schon seit Tagen beobachte: Bilder (genauer Fotos) und was manche Menschen damit machen:

Womit ich jetzt nicht die reine Bildbearbeitung meine, mit deren Hilfe auch meine Liebste ihre Bilder zu wahren Meisterwerken macht (um sich davon zu überzeugen, reicht ein Blick in ihren Blog), sondern Firmen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen und auch nicht davor zurückschrecken sich dazu an öffentlich zugänglichen Werken guter Fotografen zu bedienen, auch wenn sie weder das Recht, noch die Lizenzen besitzen, um diese Bilder verwenden zu dürfen.

Was darauf hinausläuft, dass Teile dieser Bilder (etwa bei der Verwendung von Photoshop und ähnlicher Bildbearbeitungsprogramme) langfristig auch in den Bibliotheken dieser Software auftauchen und damit faktisch zum Allgemeingut werden, ohne dass der eigentliche Urheber dem zugestimmt hat oder gar für seine Arbeit entlohnt würde. Wofür es auch schon einige Beispiele gibt, wie etwa bei dem Produkt, was hier auch für mich schon mal Anlass einer kleinen Spielerei war.
Schliesslich müssen die Vorlagen ja irgendwo herkommen, die das Programm in die Bilder einbaut – und auch damals gab es schon Berichte im Netz, dass dabei wohl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen wäre.
Wobei ich persönlich weniger Probleme mit dem habe, was man landläufig als Photomontage bezeichnet (eine Technik, die ich gelegentlich auch selbst verwende) oder mit dem unsichtbar machen unerwünschter Elemente aus einem Bild, als mit der (bei der Verwendung von KI) technisch plötzlich für beinahe jeden Depp ganz einfachen Möglichkeit, wesentliche Elemente aus Werken anderer Urheber in eigene Werke einzubauen (also zu plagiieren) und damit als eigenes Geistiges Eigentum vermarkten zu können.

Nehmen wir also mal das Bild oben, das regelmässigen Lesern meiner Liebsten in Teilen womöglich bekannt vorkommt und im Original so aussieht, nachdem es aus ihrer Kamera kam und von ihr bearbeitet wurde:

Denn daran lässt sich wunderbar demonstrieren, worauf ich hinaus möchte, nachdem das Bild frei zugänglich im Netz ist und prinzipiell von jedermann verwurstet werden kann, wie auch ich es ( mit ihrer Zustimmung es in meinem Blog verwenden zu dürfen) jetzt gemacht habe:

Und das war im Grunde auch ganz einfach, denn ich brauchte das Bild nur auf der Seite einer KI im Netz hochladen, ein paar Parameter angeben (in meinem Fall wollte ich möglichst den Hintergrund erhalten, der einen Grossteil der Bildkomposition ausmacht) und den Rest die KI besorgen lassen, die dann völlig selbstständig den Käfer durch eine Schmetterling ersetzt hat. Aber fragt mich bitte nicht, wo der nun herkommt, obschon zu vermuten ist, das der auch aus einem von einem anderen User der Seite hochgeladenen (oder anderwo stibitzten) Bild stammt.
Womöglich ( oder in dem Fall ganz sicher), ohne dass der Fotograf des Schmetterlings je erfährt, dass sein Werk nun Teil eines neu geschaffenen Bildes ist, das für sich genommen sogar ganz vorzeigbar erscheint – auch, wenn dabei sicher noch reichlich Luft nach oben ist.

Womit leider jetzt auch zu vermuten steht, dass Teile des Originales meiner Liebsten nun wieder in anderen Kunstprodukten der KI auftauchen werden… (Asche über mein Haupt, denn dem hatte sie nicht zugestimmt). Was noch schlimmer wäre, wenn sie Ihr Original nun selbst vermarkten wollte (etwa auf einer Seite mit Stockfotos, auf denen man die Bildrechte erwerben könnte.) Denn dann könnte es sein, das ihr Teile ihres Gewinnes entgehen, weil die KI ihr Werk einfach weiter nutzt, ohne dafür zu zahlen oder sie als Urheber anzugeben, obwohl ihr Name und ihr Copyright elektronisch im Original eingebunden ist.

Und das ist (wie oben schon angedeutet) alles andere als fair….


Und wie immer:
Bleibt alle gesund und behütet – und habt einen feinen Tag
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der ähnliches auch schon im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz und Texten gelesen hat….


-998-