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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Himmlische Zeichen (?)

Guten Morgen an diesem wolkenverhangenen Morgen!

Man sagt ja, dass unter Gottes Himmel vielerlei Blümchen wachsen und viele Geschöpfe leben – und auch, dass jedes davon nach seiner Façon glücklich werden solle. Ein Grundsatz, mit dem ich prinzipiell übereinstimme, wenn es auch manche dieser Wesen gibt, deren Eigenarten mich mit erstauntem Kopfschütteln zurück lassen.

Wie etwa die Leserin, deren Kommentare ich gelegentlich in anderen Blogs finde und die ernsthaft glaubt, das Haus nicht verlassen zu können, wenn sich derartige Zeichen am Himmel finden:

Rein physikalisch und wissenschaftlich nüchtern betrachtet simple Kondensstreifen, die in kalter Höhenluft immer dann entstehen, wenn ein Flugzeug dort für Verwirbelungen sorgt oder der Wasserdampf aus seinen Abgasen schlagartig abgekühlt wird und kondensiert – aus ihrer Sicht aber böse Chemikalien, die absichtlich von der ominösen Weltregierung (oder wem auch immer) dort ausgebracht werden, um unser aller Leben nachteilig zu beeinflussen – landläufig und in der einschlägigen „Szene“ auch „Chemtrails“ genannt.
Wogegen dann noch nicht mal der Aluhut schützt, der wohl ansonsten (sie schreibt zwar nicht darüber in ihrem eigenen Blog – den ich ganz bewusst hier nicht verlinke -, aber ich unterstelle das jetzt einfach mal) durchaus wirksam sei, um ungute Verstrahlungen abzuhalten…. :wacko:

Hmmm…….

Das kann man sicherlich so glauben und man kann es sicherlich auch so handhaben wie sie, auch wenn es mir als eher naturwissenschaftlich geprägtem und mir die Welt auf dieser Basis erschliessenden Menschen ein wenig seltsam vorkommt und ich froh bin, dass besagte Dame meinen Blog wohl noch nicht gefunden und mit derartigen Kommentaren beehrt hat. Denn dann wäre ich wohl tatsächlich gezwungen, mich nochmal ernsthafter auf diese Thematik einzulassen, die ich bisher nur mit schmunzelndem Kopfschütteln als stiller Mitleser quittiert und abgetan habe.
Schliesslich tut sie ja eigentlich nichts Böses, ausser völlig verqueren, unreflektierten Aberglauben weiterzuverbreiten B-)

Was mir allerdings in dem Zusammenhang ein wenig zu denken gibt, sind zwei Ereignisse der letzten Tage:
Beides Tage – Pfingstmontag und gestern – an denen die Zeichen am Himmel unübersehbar waren und an denen meine Liebste mit ihren fotographischen Ergebnissen nicht sonderlich zufrieden war –

– und beides Tage, an denen mich irgendwann am Nachmittag eine beinahe bleierne Müdigkeit ereilte und ich froh war, als wir dann endlich wieder auf dem Weg nach Hause waren.

Sicherlich Phänomene, für die es auch andere Erklärungen geben mag – wie etwa, dass meiner Liebsten nun mal nicht jeden Tag ein Hase vors Objektiv laufen kann (ein absoluter Glücksfall) oder dass der Autofokus ihrer Kamera manchmal ein merkwürdiges, wenn auch inzwischen wohlbekanntes Eigenleben zu führen beliebt – oder (in meinem Fall) dass die gerade begonnene Wiedereinnahme meines zweiten Rheumamedikamentes nach der wochenlangen OP-bedingten Pause da ihre unschönen Nebenwirkungen zeigt.
Aber was, wenn die besagte Kommentatorin doch Recht hat?
Hätten wir also besser daran getan, an diesen Tagen nicht zu unseren Unternehmungen aufzubrechen (auch wenn die abgesehen von den kleinen Misslichkeiten in der Summe doch ganz wunderbar waren)?

Nicht, dass ich jetzt auch dem Aberglauben verfalle (ganz sicher nicht) aber immerhin gibt es doch einige Beispiele für Dinge zwischen Himmel und Erde, die rein wissenschaftlich (mit Physik und Chemie) zumindest nicht eindeutig zu erklären sind?

Und dennoch:

Aus meiner Sicht waren meine Beobachtungen wohl nicht mehr als Zufälle, die man nun mal nicht immer steuern kann.
Also kein Grund, sich vor ein paar Wassertropfen am Himmel (mehr sind Kondensstreifen ja nun mal nicht) zu fürchten, von irgendwas abhalten oder gar Vorschriften machen zu lassen, das schützende Dach überm Kopf nicht zu verlassen.
Es sei denn, aus den Wassertropfen (in Form dicker Wolken) droht mehr Ungemach:
In Gestalt eines veritablen Wolkenbruches etwa, vor dem auch angemessene Kleidung nicht schützt.
Aber das ist dann ja auch wieder ein anderes Thema……


Deswegen:
Habt einen Chemtrail-freien Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute zwar keinen Aluhut, aber doch einen Anorak mitnehmen wird, wenn er das Haus zum einkaufen verlässt……


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