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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Katzenjammer & Schmusekurs

Disclaimer:

Ich hab ein Weilchen überlegt, ob ich Euch diesen Beitrag nun auch noch zumute, nachdem es in den letzten Tagen in diesem Blog ja auch schon um die Kackblauen und die Landratswahl in Thüringen ging. Oder ob ich besser über was Unverfängliches schreibe – übers Wetter, über Musik, über irgendwelchen Alltagskram oder heitere Anekdoten aus meiner Jugendzeit…. halt so, wie andere Blogger es auch gerade tun.
Doch alles zu seiner Zeit, zumal das Thema nach wie vor für mich im Vordergrund steht!
Und so müsst Ihr da jetzt durch und bekommt nun auch noch zu lesen, was mir gestern und heute beim Konsum der aktuellen Nachrichten
, Interviews und Kommentare zur Landratswahl in Sonneberg durch den Kopf ging.

Moin zusammen!

Nun ist es also passiert und das Kind liegt im Brunnen – in Form eines Landrates, der auch deshalb ins Amt gelangen konnte, weil es seinem schwachen Gegenkandidaten trotz Unterstützung der anderen bürgerlichen Parteien (wozu ich diesmal ausdrücklich auch die Linken und die Grünen zähle) nicht gelungen ist, genug Wähler zu mobilisieren. Ihm, dem gewählten Landrat aber schon.
Was um so trauriger ist, weil es offenbar 40% der Wahlberechtigten völlig egal war, welcher Vogel da im Nest landet und was das für sie, für Ihren Landkreis und auch für ihr Bundesland bedeutet, das in Sachen „Abgrenzung gegen Rechts“ ohnehin schon kein gutes Bild bietet:

Wobei – zugegeben – dieses Video von Spiegel -TV schon etwas tendenziös ist und sicher nicht repräsentativ für die Stimmung aller Bürger dieses Kreises:

Dennoch zeigt es natürlich, wie wenig schambehaftet manche Menschen dort sind, was den braunen Kack angeht.

Und nun, nach der Wahl, ist der Ruf erst mal vollends ruiniert – und es wird wohl ein Weilchen brauchen, um das zerschrammte Bild wieder grade zu rücken, das sich danach erst recht bietet. Schlimmstenfalls die Zeit, die bis zur nächsten Landratswahl vergeht…
Aber so ist das halt, wenn man zwischen Schwimmbad- oder Kirchenbesuch, Frühschoppen, Sonntagskaffee und Dönerbude nicht auch noch die fünf Minuten aufbringen möchte, die ein Besuch im Wahllokal gekostet hätte. Und so müssen sich die den Sieg der Kackblauen nun wohl auch zurechnen lassen, die eigentlich mit dem Verein nichts am Hut haben und trotzdem von ihrer Mitwirkungsmöglichkeit keinen Gebrauch gemacht haben….
Und schliesslich sind sie auch die, die nun wahrlich keinen Grund zu Beschwerde haben, nachdem es ihnen ja offenbar nicht wichtig genug war, selbst aktiv zu werden.

-_-_-_-

Doch es sind ja nicht nur die einfachen Bürger, die ihren Anteil an dem Debakel haben. Denn auch die Politik ist keinesfalls besser, die einerseits von einer Brandmauer redet ( wie der Herr Merz von der CDU, der markig dazu verkündet, dass es für seine Partei niemals eine Zusammenarbeit mit den Kackblauen geben könnte) während sich anderseits seine Parteigenossen vor Ort nicht entblöden, schon offen von Zusammenarbeit und Unterstützung zu reden. Wie etwa der zweite Sieger der Wahl, der ähnliches schon laut verkündet hat….

Wobei ich die Wähler in Sonneberg in diesem Punkt schon fast verstehe:
Warum sollte man auch eine laue Kopie wählen, wenn man die blau gefärbte Kacke auch unverdünnt und pur bekommen kann und schlussendlich ohnehin alles die gleiche Mumpe ist?

Kurz und gut also: Was nützt eine Brandmauer aus markigen Worten, wenn es ohnehin schon auf beiden Seiten brennt – weil man es versäumt hat, sich ganz klar und ganz deutlich von den Ideen der Kackblauen abzugrenzen und stattdessen in Teilen der christlich-konservativen Parteien sogar noch ins gleiche Horn bläst, um vielleicht noch den Teil seiner eigenen Wählerschaft wieder einfangen zu können, der schon immer heftig nach rechts geschielt hat?

Und auch das Gejammer der anderen Parteien kommt deutlich zu spät, auch wenn die sich bisher immer klarer nach Rechts abgegrenzt haben als die U-Parteien mit ihrem Wischiwaschi-Kurs.

Deshalb kann man nur hoffen, dass Sonneberg samt neu gewähltem Landrat auch für die nochmal ein Weckruf ist, zusammen mit dem noch sauberen Teil der Union eine ganz grosse Koalition zu bilden, deren gemeinsames Ziel vor allem ist, den braunen Sumpf wieder auszutrocknen, der in einigen der östlichen Bundesländern immer tiefer wird.
Und das nicht nur mit Reden, sondern auch mit Taten.
Zumal ja auch schon die nächsten Landtagswahlen im Osten drohen…. und im Ergebnis ähnlich katastrophal enden könnten, wenn man nicht endlich eine gemeinsame Linie finden…

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Und natürlich – ich schrieb es gestern schon:
Auch wir alle sind gefordert, die wir mit den Kackblauen Zielen nichts am Hut haben.
Denn es bringt jetzt nichts, in Schockstarre zu verfallen und nach Sonneberg zu gucken wie das sprichwörtliche Karnickel auf die Schlange – oder gar einfach den Kopf in den Sand zu stecken wie die Nichtwähler bei der Landratswahl und zu hoffen, dass das Unheil schnell wieder vorbei zieht.
Denn was dabei rauskommt haben wir ja gerade am Sonntag erst erlebt….


In diesem Sinne: Hintern Hoch und Zähne auseinander!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der Euch auch heute wünscht, dass ihr gesund und behütet bleibt und sich selbst (und uns allen), dass viele von uns Flagge zeigen und damit deutlich machen, dass es uns nicht egal ist, was vorgestern passiert ist.


-997-