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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wenn Du fertig bist,
dann darfst Du raus zum spielen

Moin, alle miteinander!

Den Satz aus der Überschrift hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört – vermutlich – genau wie ich – im Zusammenhang mit Hausaufgaben, Abwaschen, Zimmer aufräumen oder ähnlich lästigen Pflichten. Und tatsächlich tauchte dieser Satz heute morgen plötzlich wieder in meinen Gedanken auf, wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang:

Denn eigentlich war heute ja ideales Rollerwetter und ich wäre gerne früh losgezogen zu einer längeren Tour – wäre da nicht das kleine Problem gewesen, dass sich für den Vormittag auch noch Handwerker angekündigt hatten, welche die Lüftungsanlage in unserem Haus und damit auch in unserer Wohnung überprüfen wollten…

An sich keine grosse Sache, die schlussendlich auch in ein paar Minuten erledigt war – und dennoch ein ziemlicher Aufriss, weil meine Liebste und ich beide keine grossen Leuchten sind, was häusliche Ordnung angeht und ebenfalls beide dazu neigen, gewisse unangenehme Dinge erst auf den letzten Drücker zu erledigen.
Ergo war vor dem Handwerkertermin und vor meinem Ausflug erst mal „Bude rocken“ für mich angesagt, damit es nicht ganz so rummelig aussehen würde, wenn die Herren sich die Ehre geben.

(Was tut man nicht alles für seinen guten Ruf? :wacko: )

Immerhin – und das war nur gut, hatte ich gestern den Vorarbeiter schon vorm Nachbarhaus getroffen und mit ihm einen Termin für „kurz vor Mittag“ abgeprochen, so dass ich beim Bettenmachen, feudeln, Küche aufräumen usw. nicht in unnötigen Stress geraten bin und sogar noch Zeit für ein Telefonat hatte, über das ich in den nächsten Tagen noch berichten werde.
Und so konnte ich schlussendlich guten Gewissens die Tür öffnen, als es soweit war – voller Vorfreude, mich nun, nach getaner Pflicht endlich auf den Weg machen zu können – samt kleiner Belohnung in Form eines Fischbrötchens an meinem LIeblingsfischbrötchenstand an der Elbfähre in Hoopte:

(Was muss, das muss!)

Also hab ich mich landfein gemacht und – schon auf dem Weg – überlegt, wie ich meine Tour noch ein wenig ausdehnen könnte. Nur zum Fischbrötchen essen zu fahren und dann wieder zurück, das war mir einfach nicht genug.
Und so kam es, dass ich Frau Honda und mir auch gleich noch eine kleine Dampferfahrt spendiert habe, um aufs andere Elbufer überzusetzen…

… und dort gemütlich über kleine Strassen durch die Vier- und Marschlande zurück zu fahren.
Eine Strecke, die sich immer wieder lohnt und an vielen kleinen Gewässern, an Wiesen und Feldern vorbei führt und nicht den Eindruck vermittelt, sich noch in Hamburg zu befinden:

Fotografiert habe ich dort allerdings nicht, obwohl es viele schöne Motive gegeben hätte, sondern erst wieder am Holzhafen, der gerade wegen Ebbe ziemlich trocken gefallen war:

Dennoch ein schöner Ort und nicht weit weg von meinem nächsten Ziel, dem schwimmenden Kaffee in Entenwerder, dass leider schon lange kein Geheimtipp mehr ist – auch nicht an einem Mittwoch-Nachmittag und schon gar nicht, wenn eine Krabbelgruppe es sich als Ort für ihre Betriebsversammlung auserkoren hat:

Liessen schon die vielen Lastenräder an den Fahradständern vor demm Steg nichts gutes ahnen, so habe ich meinen Versuch schnell aufgegeben, dort einen Kaffee zu trinken, als ich auf dem Ponton wahrer Heerscharen von Muttis mit ihren lautstark herumtollenden Kinder angesichtig wurde.

Nicht mein Ding, da verzichte ich lieber und setze mich etwas abseits des Trubels in Ruhe auf eine Bank, um noch ein wenig aufs Wasser zu gucken:

Eigentlich ein nettes Plätzchen, wenn nicht die Natur dort gerade etwas ins Kraut geschossen wäre:

Von der Bank aus war jedenfalls nicht mehr viel von der Elbe zu sehen.

Wenigstens gab es noch ein kleines Highlight – denn Busse, die ins Wasser fahren sieht man selbst in Hamburg nicht alle Tage – jedenfalls nicht, solange man sich nicht stromaufwärts der Elbbrücken und weitab vom Hafen bewegt:

Auch das im Übrigen eine Touristenattraktion, deren Sinn sich mir nicht so recht erschliesst – denn vom eigentlichen Hafen bekommt man auf dieser Busfahrt ganz sicher nichts zu sehen :-(

Aber inzwischen wurde es auch langsam Zeit, mich auf den Heimweg zu machen – diesmal wieder über die Elbbrücken und genauso entspannt, wie der Rest des Ausfluges auch schon war…

Also genug gespielt für heute und ab durch die Mitte !


Habt alle einen wunderbaren Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auch heute mit dem pannenfreien Tag ganz zufrieden ist :good:


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- 18 Bemerkungen zu “Wenn Du fertig bist,
dann darfst Du raus zum spielen

  1. Ich gebe zu, da werde ich neidisch. Währenddessen habe ich in meinem Altbau-Backofen gesessen und mich mit allerhand rumgeärgert. Aber natürlich gönne ich Dir Deine Touren von Herzen. :rose:

  2. Ich glaube in den Bus würde ich nicht einsteigen. Ich bin ein bisschen ein „Schisshase“ und hätte grosse Angst, dass das Ding absäuft. Wasser ist eh nicht so mein Element, zum anschauen schon.
    Genauso wie ich Berge auch nur von unten schön finde :wacko:

    1. Irgendwann hatte der Bus im auch schon mal eine Panne – nichts dramatisches, aber für die Passagiere trotzdem nicht angenehm:

      https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hafencity-Riverbus-festgefahren-Gaeste-mussten-evakuiert-werden,riverbus144.html

      Absaufen dürfte er aber wohl trotzdem nicht, denn im Gebiet um Rothenburgsort und Billwerder herum hat er ohnehin nur „wenig Wasser unter dem Kiel“
      Da fahren nur noch Binnenschiffe und die Elbe dürfte an den meissten Orten nicht tiefer als zweieinhalb Meter sein. Wenn überhaupt :scratch:

  3. Toller Titel, danke, kenne ich auch noch. Die Jugend heute will eher drinnen „spielen“, so ändern sich die Zeiten. Aber immerhin können Busse nun schon schwimmen … bald bestimmt auch autark oder??
    Grüße aus der Hauptstadt

    1. Stimmt – so ändern sich die Zeiten.
      Als meine Kinder noch klein waren, war das auch noch anders – bis der GameBoy auf den Markt kam.
      Da sind sie dann zwar auch noch freiwillig rausgegangen, aber nicht zum toben, sondern, um in verschwiegenen Ecken zu zocken, wo wir das nicht mitbekommen haben. :wacko:

  4. Das Fischbrötchen erweckt gerade leichte Neidgefühle bei mir und der Schwimmbus lässt mich staunen – denn das Wasser ist ja wohl nicht das Hauptmetier eines Busses.

    1. Die Fischbrötchen (von dem Fischbrötchenstand) sind tatsächlich immer wieder ein Anlass für mich, dort hin zu rollern (abgesehen vom Panorama am Fähranleger, das mich auch immer wieder fasziniert) – denn es sind die Besten weit und breit B-)

      Der Bus ist tatsächlich ein Amphibienfahrzeug und wird in der Art z.B. häufig in Island verwendet, wo es viele Furten und wenig Brücken gibt.
      Von der Grundstruktur her ist der tatsächlich ein Boot, dass auch selbständig auf der Strasse fahren kann – und natürlich vom Einstieg her lange nicht so bequem wie beispielsweise Linienbusse in der Stadt.

  5. Amphibienautos waren ja mal eine gewisse Zeit „in“. Hier in Rudow steht auch noch ab und an ein solches Gefährt. Ich habe es vor zwei Jahren in unserer Straße fotografiert, es hat mittlerweile auch Oldtimer-Status.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Wow, ein Amphicar – lange keins mehr gesehen.

      So ein Teil hatte in den 70ern ein Nachbar in unserem Dorf und es war ein Objekt ständigen Gelästers, weils weit und breit im Bielefelder Umland kein Gewässer gab, auf dem er damit hätte schwimmen gehen können.

      Witzig auch seine Konter auf das Geläster:
      Man wisse ja nie, wann die nächste Sintflut käme und er sei wenigsten vorbereitet – im Gegensatz zu allen anderen, denen dann nur bleibe, auf ihre Dächer zu klettern :-)

  6. Wow, so ein schwimmender Bus ist schon faszinierend. Ob ich drinsitzen wollte, weiß ich auch nicht so recht. Aber wenn er schwimmt, ist er ja vermutlich eher wie ein Boot. Na, käme eben auf eine Versuch an.
    Danke, dass Du uns an Deiner Tour teilhaben lassen hast.

    1. Richtig, ein Boot (siehe meine Antwort unter Claras Kommentar)
      Mitfahren würde ich da aber auch nicht, weil es tatsächlich nur im uninteresantesten Teil des Hafens unterwegs ist (auf einem Seitenarm der Elbe mit der Dramatik eines Ententeiches) und nicht (wie die Betreiber ursprünglich vorhatten und in ihrer Werbung auch vollmundig versprachen) mit Passagieren stromabwärts der Elbbrücken eingesetzt werden darf.

      Und tatsächlich wäre das wohl auch zu gefährlich, weil das Ding mit den teils doch erheblichen Wellenhöhen (bei viel Wind gerne anderthalb Meter oder mehr) im Bereich der Landungsbrücken und weiter unten auf der Elbe auch ziemlich überfordert wäre…
      So gesehen kann man damit allenfalls unwissende Touristen anlocken, die sich von einer Mitfahrt das gleiche erhoffen, wie auf einer Barkasse….

    1. Laternen gab es bei uns auf dem Dorf kaum – (und wenn, dann hätte wir sie nicht gesehen, weil wir meist abseits der Strassen unterwegs waren – an den Fischteichen oder in einem kleinen Wäldchen, wo wir auch unser „Buden“ hatten)
      Dafür gabs aber Kirchenglocken, die jeden abend um Punkt Sechs gebimmelt haben.
      „Feierabendläuten“ nannte sie das.
      Und auch für uns war das dann das Signal zu Heimkehr…..

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