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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sonntagszitat 02/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher (oder anderswo) gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

„Kunst handelt nicht von ihrem Künstler.
Sie handelt nicht von sich.
Nicht einmal von ihrem Gegenstand.
Sie erzeugt ihn.“

(aus „Schwitters –  Roman“ von Ulrike Draesner)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren zweiten Sonntag im neuen Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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- 4 Bemerkungen zu “Sonntagszitat 02/21

  1. Dieses Zitat habe ich nun mehrfach gelesen und überdacht – ehrlichgesagt ist mir das einfach zu hoch. Ich finde keinen Ansatz und auch keine brauchbare Interpretation.

    Kunst kann ja vieles sein – und schlussendlich liegt das vor allem im Auge des Betrachters. Was der eine als Kunst ansieht, kann beim anderen nur Kopfschütteln erzeugen.

    Ich bin viele Jahrzehnte als überzeugter Kunstbanause durchs Leben spaziert, einfach weil ich in meiner Schulzeit zu fürchterlichen (in meinen Augen) Kunstmuseumsbesuchen gezwungen wurde und deshalb keine Lust auf Kunst hatte. Durch eine besondere Situation haben wir uns Museumspässe gekauft und seitdem die unterschiedlichsten Kunstmuseen in mehreren Ländern besucht. Heute bin ich fasziniert von vielen Kunstwerken, von der Gestaltungskraft der Künstler, vom Ideenreichtum und den Möglichkeiten dies auszudrücken. Aber nicht alles, was wir anschauen, erfüllt für uns auch den Begriff „Kunst“. Doch wie gesagt, das ist Ansichtssache.

    Einen lieben Gruß – ich finde diese Sonntagszitate interessant, denn sie geben Denkanstöße.

    1. Hallo Jette.

      ich weiss, dass es diesmal nicht ganz einfach war mit dem Zitat – und genau darum fand ich es auch interessant, es zu verwenden.

      Zur Erklärung:
      Das Buch, aus dem es stammt, behandelt als biografischer Roman das Leben von Kurt Schwitters, einem Dadaisten, der 1937 vor den Nazis erst nach Norwegen und 1940 weiter nach England geflohen ist.
      Einerseits eine ganz spannende Geschichte, andererseits aber auch nicht wirklich einfach zu lesen und zu verstehen, weil die Autorin Schwitters Form des Dadaismus auch als Stilmittel im Buch einsetzt, und manche Sequenzen sehr collagenhaft geschrieben sind, so dass ich diese Passagen wirklich mehrfach lesen musste, um den Sinn zu verstehen.

      Der zititierte Satz stammt aus genau solch einer Passage, in der beschrieben wird, dass Schwitters auch manchmal an seiner Kunst scheitert, weil er eines seiner wichtigsten Stilmittel, seinen Sprachwitz, in der ihm fremden englischen Sprache nicht nutzen kann und damit ein wesentliches Audrucksmittel in seinen Gedichten und Wort-Collagen verliert……

  2. Hallo Wilhelm,
    danke für Deine ausführliche Antwort.
    Genau das ist es, was mir in den vergangenen Wochen und Monaten zunehmend fehlt – ein Austausch über unterschiedlichste Themen und dadurch dann auch die Beschäftigung mit Unbekanntem. Ich habe nun dank Deinem link mehr über Kurt Schwitters erfahren, Dadaismus nachgelesen und nun muss ich recherchieren, ob ich in den Museen schon Werke von Schwitters und seinen Kollegen gesehen habe (Klee natürlich und Hans Arp auch, aber an Schwitters kann ich mich nicht erinnern). So kommt durch Dein eingestelltes Zitat mein Gehirn mal wieder ein bisschen in die Gänge…

    Richtig klasse finde ich übrigens den Spruch auf Schwitters Grab „man kann ja nie wissen“

    1. Das mit dem Grabspruch geht mir auch so.
      Wobei ich noch gespannt bin, zu lesen, wie er darauf gekommen ist. (ich werde wohl noch eine Weile für das Buch brauchen )

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