– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Mit irgendwas muss man ja mal anfangen

Es ist nicht zu verleugnen, das Alter hinterlässt bei mir seine Spuren, die sich inzwischen  ganz unabhängig von meinen anderen Zipperlein mehr und mehr auch  im täglichen Leben zeigen.
Grund genug also, sich immer mal wieder Gedanken über Hilfsmittel zu machen, die das Leben erleichtern könnten, auch wenn diese Überlegungen bis dato noch keinen Niederschlag in unserem Haushalt gefunden haben.

Bücken oder in die Hocke gehen zum Beispiel ist so ein Thema, wo mir das immer wieder klar wird – etwa, wenn ich nach dem Fegen den Dreck das Kehrgut auf eine Schaufel befördern möchte, um es in die Rundablage zu bringen:
Jedes Mal eine Qual – und besonders nach der Aktion mit dem Liter Milch, an dem ich mich neulich verhoben habe.

Aber wo ein Problem, da auch eine Lösung  – und so auch in diesem Fall:
Denn es gibt ja auch Kehrgarnituren,  deren Kehrblech  – seniorengerecht  – mit einem langen Stiel versehen ist. Sowas habe ich ja in vergangenen Tagen bei meinen Kunden auch schon hundertmal in der Hand gehabt und auch damals schon als echte Erleichterung empfunden.
Warum also nicht den Schritt wagen und so ein Steh-Kehr-Garnitur – von einer Kundin auch „faule Grete“ genannt – selbst käuflich erwerben?
Als ersten Schritt zu einem altersgerechten Haushalt?
Mit irgendwas muss man ja schliesslich mal anfangen…..

So blitzartig, wie mir der Gedanke letztes Wochenende beim Fegen kam war der „Rentnerbesen“ dann auch bestellt – erst mal ein etwas preiswerteres Exemplar zum ausprobieren, was aber sicher auch seinen Dienst eine Zeitlang tun könnte. Mit orangenen  Akzenten, weil mir die Farbe ja bekanntermassen so gut gefällt.
Was zugegeben bei der Auswahl auch wirklich ein Anreiz war angesichts der Vielzahl von Gretens (oder Gretels?), die einem angeboten werden, wenn man online danach sucht  – und auch kein Nachteil ist, wie ich jetzt feststellen kann, nachdem das Ding geliefert wurde.
(Ja, ich habe online gekauft, weil ich mir ersparen wollte, erst stundenlang in diversen Geschäften auf die Suche zu gehen:
Erstens der Rückenschmerzen wegen, die mich immer noch einschränken –
und zweitens, weil in den einschlägigen Geschäften  vor Ort  auf unserer Insel  die Auswahl bestenfalls „übersichtlich“ zu nennen ist, wenn sowas überhaupt angeboten wird)

Ein erstes Probe-Stehkehren mit Grete war jedenfalls vorgestern durchaus ein Erfolg – ja, fast möchte ich sagen: ein Genuss! – verglichen mit der Quälerei, die das vorher immer war.
Stellt sich also  mal wieder nur die Frage, warum ich darauf nicht schon eher gekommen bin….. (und ob es so eine altersgerechte Lösung nicht auch für die Reinigung unserer Katzenklos gäbe, die bekanntlich ja auch sehr bodennah sind.)


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns
Der Wilhelm


-16-

- 7 Bemerkungen zu “Mit irgendwas muss man ja mal anfangen

  1. Bei mir: ich besitze seit einem Beinbruch vor zehn Jahren eine Greifzange mit der ich Dinge vom Fußboden aufheben kann. Aktuell kann ich die Sachen noch aufheben aber ich habe das gute Stück verwahrt.

    Seit dem gleichen Beinbruch besitze ich zwei Gehhilfen – ab und zu habe ich sie schon benötigt.

    Und dann gibt es meinen Rollator der seit März zu meinem Leben gehört – lange Zeit habe ich mich aus Eitelkeitsgründen dagegen gewehrt. Jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen. Ich nenne ihn liebevoll meinen Feuerstuhl -weil ich das Wort so gut finde 😃😃 unterwegs setze ich mich manchmal darauf, das finde ich sehr praktisch.

    Als eine Bekannte den Rollator sah hat sie mich gefragt „benutzt du den auch in der Stadt?“ So nach dem Motto „oh Schreck – ganz öffentlich??“

    Ja klar!! habe ich geantwortet.

    Was nützen mir Eitelkeiten wenn ich mein Leben erleichtern kann.

    Nicht immer finde ich in der Stadt einen freien Platz auf einer Bank gerade jetzt während Corona kann man sich auf eine Bank nur mit zwei Personen setzen einer rechts und einer links wegen Abstand.

    Auch dort mitten in der Fußgängerzone nutze ich ab und zu den Sitz des Rollators.

    Wir müssen uns das Leben erleichtern es tut sonst keiner.

    Als Rheumatikerin sind für mich Hilfsmittel wichtig.

    1. Rollator hatten wir ja schon mal irgendwie drüber gesprochen.
      Den hab ich zwar (noch) nicht, aber irgendwann wird der sicher nötig sein.

      Krücken hab ich auch noch im Keller stehen,da überlege ich gerade, ob ich die vorübergehend nicht doch mal nutze.
      (aber dazu an anderer Stelle mehr.)

  2. Ja, das Bücken… Ich fluche jedesmal wie ein Fuhrknecht, wenn ich die Böden in meiner Bude wische. Denn der angeblich so hochmoderne Schrubber, in dessen Unterfläche man den modisch designten Putzlappen einzwicken kann, funktioniert nicht so richtig doll, wie das in der Werbung stets zu sehen ist. Und da muss ich mich des Öfteren bücken, um händisch nachzuhelfen…
    Ich trage mich ohnehin ernsthaft mit dem Gedanken, im nächsten Frühjahr, wenn die nächste Verlängerung der Grundsicherung ins Haus stehen wird, Unterstützung für eine Putzhilfe für ein paar Stunden wöchentlich mit zu beantragen. Gestern habe ich mal wieder ausgiebig geputzt, und so was steckt mir dann jedesmal am nächsten Tag so in den Knochen, als hätte ich eine Bergtour gemacht…

    1. Ich denke mal, mit Deinen Diagnosen sollte das eigentlich klappen mit der Putzhilfe….

      Aber dann sehe ich auch schon, dass Du jedesmal vorher sauber machst, wenn die kommt B-)

  3. Zu Fegen gibt es ja zum Glück immer reichlich bei uns… zumal die beiden Samtpfoten ihr Katzenstreu gerne überall verteilen, damit alle was davon haben

Zu spät! Leider kannst Du hier nichts mehr anmerken.