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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Meier – ein Kriminalroman

Krimivergnügen mal andersrum:

Es beginnnt im Knast, wo einer unschuldig sitzt und endet mit Hilfe des dort erlernten in Freiheit mit einem grossen Coup, welcher die Gerechtigkeit für ihn wieder herstellt.

So in etwa könnte man in aller Kürze den Inhalt des Buches zusammenfassen, das ich gerade ausgelesen habe. Fast in einem Zug, weil gut und spannend geschrieben und nicht ohne unerwartete Wendungen:

Meier
von Tommie Goerz

Der Klappentext jedenfalls verspricht nicht zuviel:

„Sie hatten ihm alles genommen. Leben, Arbeit, Wohnung, Freunde, Kollegen, seinen Ruf. Zehn Jahre hatten sie ihm gestohlen. Für nichts.“ Ein Jahrzehnt saß Meier unschuldig im Knast, verurteilt für einen Mord, den er nicht begangen hat. Nun kommt er, der alles verloren hat, wieder frei. Doch er ist kein gebrochener Mann, er hat die Zeit gut genutzt. Hat die anderen studiert, hat genau zugehört, was sie getan haben und wie. Und er hat Kontakte geknüpft zur Unterwelt. Das Gefängnis war seine Hochschule für das Leben danach. Er hat einen Plan, wie er nach dem Knast wieder auf die Beine kommt. Und dann, zufällig, trifft er auf den Polizisten, der ihn damals eingelocht hat …“

Womit das Buch ein guter erster Kandidat für meinen Bücherschrank in diesem Blog ist, in dem ich in loser Folge die Bücher  – und mit Sicherheit nicht nur Krimis – einreihen werde, die ich gerade ausgelesen und für lesenswert befunden habe.
Meine Bewertung deshalb:

Kurz und Knapp :-)


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns
Der Wilhelm


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Rentner*Innen-Sommer ?

Goldener Schein einer tiefstehenden Morgensonne,
schon leicht sich färbendes Laub,
ein Spinnennetz, taubeperlt  im Gegenlicht,
im Hintergrund ein Schleier wallender Nebel,
ein wunderbarer Spätsommertag kündigt sich an.

-_-_-_-

So etwa könnte das Bild aussehen, welches Ihr Euch jetzt einfach mal vorstellen müsst, weil ich kein passendes im Fundus habe und spontan auch nicht losziehen konnte, um nach so einem Motiv zu suchen. Aber das macht auch nichts, denn Ihr wisst ja, was ich meine und habt sicher schon eine ganze Reihe solcher Bilder gesehen, wie sie oft verwendet werden, um die letzten schönen Tage des Sommers zu symbolisieren, bevor der Herbst mit Macht hereinbricht.

Altweibersommer halt, wie er im Buche steht.

Wobei ich gerade ein wenig stolpere, denn dieser schöne alte, recht bildhafte Begriff für diese Jahreszeit ist ja „politisch nicht mehr so ganz korrekt“ ,  ja mag sogar als diskriminierend empfunden werden:
Nicht nur, weil alte Frauen damit  leicht abschätzig verstanden zum „Weib“ herabgewürdigt werden , sondern auch, weil er beim allerbesten Willen nicht geschlechtsneutral ist, was in modernen Zeiten wohl gar nicht mehr geht. Schade, denn eigentlich ist das ein schönes anheimelndes Wort, bei dem jeder sofort weiss, was damit gemeint ist.

Eine Gelegenheit also, sich Gedanken über die Alternativen zu machen:

Altmännersommer  scheidet schon mal aus, weil sich ebenfalls nur auf ein Geschlecht beziehend und alte Menschen diskriminierend und – zumindest bei mir – auch ein Kopfkino auslösend, welches sich mit romantischen Frühherbstnebel und taubedeckten Spinnweben nur schwer in Einklang bringen  lässt.

Altmenschensommer wäre zwar geschlechtsneutral, da bliebe aber trotzdem noch das Problem mit dem explizit erwähnten  Alter…

Rentnersommer – oder in der jetzt gewünschten Form Rentner*Innensommer – das könnte vielleicht gehen, denn Rentner gibt es ja in jedem Alter.
Aber wie klingt das? Und steckt da nicht trotzdem eine Diskriminierung drin, weil alle Nicht-Rentner*Innen ausgenommen sind?

Hmmm….

Das wird wohl darauf hinauslaufen, in Zukunft nur noch die andere Bezeichnung  zu nutzen, die zwar ähnliches (das Selbe?) meint, aber doch nicht ganz das Gleiche bedeutet:

Spätsommer!

Zumal der inzwischen in unserem alltäglichen Sprachgebrauch angekommene Anglizismus Indian Summer ja auch wieder mit Makeln behaftet ist, welche amerikanische Ureinwohner betreffen, also auch nicht wirklich geht, wenn man es ernst meint mit politisch korrekter Sprache und nicht aus den verschiedensten Ecken angegangen werden will. (Was mir durchaus auch ein Anliegen ist, selbst wenn ich nicht an jedes „verdächtige“ Wort ein  „*In“ oder „*Innen“ anhängen muss und meist die alte Schreibweise wähle, damit aber beide Geschlechter meine.)

Gut, das ist jetzt zwar kein Problem, was die Welt bewegt, aber ich gebe zu: Etwas ratlos bin ich deswegen manchmal schon.

Wie öfter mal im Leben, wenn ich Wortungetüme lese, die Produkte gut gemeinter Versuche sind, einen geschlechtsneutralen  und diskriminierungsfreien Sprachgebrauche zu praktizieren – aber eben doch mit einer gewissen Unbeholfenheit, ja sogar Peinlichkeit glänzen.
Und manchmal überlege ich dann, ob ich das eine oder andere althergerbrachte Wort überhaupt noch so unbedarft schreiben darf, wie jetzt das Wort Altweibersommer, welches Anlass zu meinen Gedankengängen gab…..

Aber sagt, wie haltet Ihr das?
Benutzt ihr solche „zweifelhaften“ Wörter noch, oder schifft ihr irgendwie darum herum?

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


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