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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Schiffe gucken und mehr

Am Montag stand hier in Hamburg ja ein grosses Ereignis an:
Die Peking sollte nach Jahrzehnten des Verrottens in New York und jahrelanger Restauration in Wewelsfleht endlich wieder nach Hamburg zurück kehren, ihrem Heimathafen zu aktiven Zeiten als einer der grössten Fracht-Segler auf den Weltmeeren.
Deshalb war „grosser Bahnhof“ angesagt, bei dem alles auf der Elbe unterwegs war, was schwimmen kann – beinahe eine Einlaufparade, wie es sie sonst nur zum Hafengeburtstag gibt.
Auch die Liebste war dabei,  fotografierend auf einer kleinen Barkasse unterwegs, während ich  – rückenbedingt – mir das Spektakel lieber vor dem Fernseher angeguckt habe, wo es Live und in Farbe übertragen wurde.
Fotos aus meiner Kamera gibt es deshalb nicht, aber eine kleine Auswahl an Bildern aus dem Fundus der Liebsten darf ich hier trotzdem zeigen, verbunden mit dem Hinweis, dass mehr davon in unserem Bilderalbum zu sehen sind.  Das Passwort dafür habt ihr ja alle – und wenn nicht, kurze Nachricht genügt

Aber nun genug des Vorwortes, hier die versprochenen Bilder, die ihr natürlich auch vergrössern könnt, indem Ihr sie anklickt.:

Hinter Wassernebeln aus der Feuerwehrspritze taucht der Heimkehrer auf,
um zu seinem letzten Liegeplatz im Hafenmuseum zu kommen, begleitet von hunderten kleinerer Schiffe und Boote:

Ein Wunder, dass das unfallfrei ab ging bei dem Getümmel auf der Elbe:Kaum noch „freies Wasser“ zu sehen:
Da staunte selbst der Bojenmann am Strand vor BlankeneseUnd wenn schon die Peking keine Segel hat,
so gab es trotzdem den einen oder anderen Segler in voller Pracht zu sehen:

einfach schön

Mehr davon – und auch noch ein paar richtig dicke Pötte – gibts wie gesagt im Bilderblog zu sehen:

Ankunft der Peking in Hamburg Teil 1
Ankunft der Peking in Hamburg Teil 2

Viel Spass also beim Bildergucken und natürlich vielen Dank an die Fotografin, die anscheinend Blogtechnisch die Finger doch nicht so ganz still halten kann – jedenfalls scheint es zu lohnen, da (also an ihrer alten Blogadresse und unter dem alten Passwort ) bald mal nach neuen Aktivitäten zu gucken.
Mich freut es sehr, dass ihr letzter Beitrag vor einer Woche wohl doch nicht ihr letzter war

Bleibt also gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns
Der Wilhelm


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Orange ist so retro?

Ich gebe zu, das knallt etwas, das Orange in meinem Header!

Und das weckte natürlich – ich habe es fast erwartet – sofort Assoziationen an die längst vergangenen Siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, die Zeit also, als das alltägliche Leben noch soviel bunter war.
(Danke übrigens @ Christel für den Kommentar im alten Blog, der mir ein willkommener Anlass ist, gleich mal über dieses Thema zu schreiben)

Nicht nur die Autos, sondern auch viele andere Gegenstände des täglichen Lebens waren damals wie in Farbe getaucht, Bonbon-bunt gleichsam – und in der Rückschau oder auf alten Fotos kommt das damit verbundene Lebensgefühl auch heute noch gut rüber.
Bei mir jedenfalls.
Was aber auch mit daran liegen mag, dass ich damals ein Teenager war, jung und knusprig noch, zum ersten und zum zweiten mal verliebt, keine Verantwortung tragen musste und mein Leben in vollen Zügen geniessen konnte, ohne mir Gedanken über ein „Morgen“ oder gar „Übermorgen“ machen zu müssen – ausser vielleicht darüber, warum mein kärgliches Ausbildungsgehalt nie für den ganzen Monat reichen wollte.

Mit Orange hatte ich es zwar damals noch nicht, das war so gar nicht meine Farbe –  aber bunt durfte es natürlich auch bei mir sein.
Gedeckt bunt, denn ich war eher der moosgrüne Typ und furchtbar stolz, als ich in einer Anwandlung von „schöner Wohnen“ vom ersten selbst verdienten Geld  mein erstes eigenes Schreibtischset (!) in dieser Farbe  kaufen konnte. Passend zur Schreibtischlampe, zum Teppich und den Bezügen meines Sessels, wozu sich in späteren Jahren (da war ich schon zum ersten mal verheiratet)  noch ein Telefon in gleicher Farbe gesellte und ein Auto, bei dem die Sitze die gleiche Farbe hatten.
Schick, kann ich Euch sagen und damals mein ganzer Stolz

Aber, wie alles im Leben gehen solche Phasen auch mal vorbei und  Moosgrün kam irgendwann selbst  bei mir aus der Mode. Bis hin zu einer ziemlich dunkelbunten grau-schwarzen Episode, kurz bevor ich meine Liebste kennen gelernt habe.
Danach wurde mein Farbgeschmack dann wieder etwas bunter, auch und besonders, weil die Liebste damals gerade ihre Orange-Phase hatte und wir auf Flohmärkten bevorzugt nach Kleidungsstücken suchten, die diesem Farbfimmel am nächsten kamen. Das hat dann eine Zeit lang „abgefärbt“ , obwohl ich eigentlich nach wie vor die gedeckten Töne bevorzuge – mit einer leichten Affinität zu rot vielleicht.

Und neuerdings Orange…. als Folge einer Demo, auf der wir vor Jahren mal waren  und deren immer noch aktuelles Logo sich in knallendem Orange präsentierte, abgeleitet von der Farbe der Rettungswesten, wie sie für die vielen Flüchtlinge gebraucht werden, die auf dem Mittelmeer zu ertrinken drohen.
Ein Logo, welches immer noch in meiner Seitenleiste pappt weil ich es wichtig finde, den Missstand auch weiterhin anzuprangern, welcher  damals der Auslöser dafür war…
Ein kurzer Blick nach rechts genügt, dann wisst ihr sicher, was ich meine.

Damals, also kurz nach dieser Demo  – ihr erinnert Euch (?) –  präsentierte sich der Header meines alten Blog eine ganze Zeit lang in dieser Farbe und ich begann Orange bei meiner Blog-Gestaltung auch mehr und mehr in den Akzenten einzusetzen, weil mir die Farbe einfach gut gefiel – bis hin dazu, wie dieser neue Blog jetzt gestaltet ist…. mit Orange als deutlicher  und bestimmender Farbe im Header und ganz ohne Hintergedanken an Anno Dunnemals, sondern eher mit der Intention eines Johnny Cash, als er damals seinen „Man in Black“ gesungen hat:

„I wear the black for the poor and beatendown
Livin on the hopeless, hungry side of town
I weat it for the prisoners who has long paid for his crime
But is there because hes a victim of the times“
Und wenn man nun Black (also schwarz) mit Orange ersetzt, dann ist es genau das, was mir bei der Farbwahl auch ein wenig durch den Kopf ging.

So gesehen ist Orange für mich also gar nicht retro, sondern hochaktuell – auch wenn ich heute (Hand aufs Herz – wer von euch hat nicht auch noch so ein buntes Gimmik von damals im Haus?) keinen Eierkocher,  keine Brotschneidemaschine,  keine Kaffeemühle und schon gar keine Klobrille ()  mehr in dieser Farbe haben wollen (würde?) – genau so wenig wie in Moosgrün, Beige (ist das überhaupt eine Farbe?) oder gar  DunkelKaffeeBraun, was damals ja auch en vogue war.
Braun sowieso schon mal nicht, aber das ist wieder ein anderes Thema….

Orange also musste es hier sein, Retro hin oder her.
Oder könntet Ihr Euch etwa den Header in Moosgrün vorstellen?

Und wenns ums Thema „Retro“ geht, dann habe ich ohnehin noch Einiges auf Lager… irgendwann, in einem weiteren Blogbeitrag

Also Schluss für heute und  wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
Der Wilhelm


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