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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Aug‘ in Aug‘ mit Meister Lampe

Mahlzeit, Ihr Lieben!

Nur eine kleine Anekdote, aber für mich wirklich grosses Kino, zumal ich einen Hasen in freier Wildbahn noch nie von so nahem betrachten konnte:

Schliesslich hockte der schlussendlich nur vier, vielleicht fünf Meter vor mir und war sich offenbar unschlüssig, was er mit dem blauen, knatternden und zyklopenhaft einäugig leuchtenden Ungetüm anfangen sollte, das da am Strassenrand angehalten hatte.
Jedenfalls konnte man ihn förmlich denken sehen:
Weglaufen oder nicht, dass war da wohl die Frage, die ihm durch den Kopf ging :-)

Oder hatte er sich vielleicht doch in Frau Honda schockverliebt (was ich gut nachvollziehen könnte)?

Aber immerhin – dank seiner offensichtlichen Entschlusslosigkeit – bot sich so die Gelegenheit für die hinter mir fahrende Liebste (aus gutem Grund hinter mir fahrende, wie ich weiter unten noch erklären werde) die Gelegenheit, von ihrem Roller abzusteigen, die Kamera aus dem Koffer zu holen und sich vorsichtig anschleichend und aus der breiten Deckung der dicklichen Frau Honda und meiner darauf ganz still sitzenden Wenigkeit heraus eine ganze Reihe wirklich sehenswerter Hasenportraits zu schiessen, die vorgestern sicherlich (nicht nur für sie) eines der grossen Highlights auf unser wunderbaren Tour durch die Elbniederungen waren.

Denn solche Gelegenheiten bieten sich ja wirklich nicht oft.
Und sie sind auch ein gutes Beispiel dafür, das wir in solchen Dingen inzwischen ein wirklich gut eingespieltes Team sind :redheart:
Denn auch ich habe inzwischen ein ganz gutes Auge für die Fauna am Wegesrand – egal, ob sie nun hüpft, flattert oder hoppelt – und hatte den Hasen (und seinen Kollegen) schon von weitem erspäht und mich ganz langsam angeschlichen, immer den Gedanken im Kopf, die Beiden nur ja nicht zu verscheuchen.

Wobei sich auch unsere mittlerweile zur guten Routine gewordene Fahrtreihenfolge bewährt hat, die alleine auf der Tatsche beruht, dass meine Liebste in solchen Fällen zum spontanen anhalten neigt, nur ihr Motiv im Visier und gelegentlich den hinter ihr folgenden Verkehr aus dem Auge verlierend, weshalb ich bei Überlandfahrten inzwischen auch lieber einen doppelten Sicherheitsbstand einhalte, um ihr bei solchen Gelegenheiten nicht hinten drauf zu donnern – und auf Feldwegen wie am Pfingstsonntag eigentlich immer vorne weg fahre, um die Gefahr des Auffahrens möglichst noch weiter zu minimieren :wacko:

Was aber gelegentlich auch dazu führt, dass sie dann plötzlich „weg ist“, aus dem Rückspiegel verschwunden, weil sie mal wieder etwas entdeckt hat, was meiner geschärften Aufmerksamkeit entgangen war:

Aber auch das ist kein Problem, denn dann warte ich halt bis die Aufnahmen im Kasten sind
– oder ich drehe um und gucke, wo sie bleibt :redheart:


Und nochmal:
Habt einen schönen Tag usw., usw…..
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal (nach drei Tagen unterwegs) seinen dringend nötigen „Haushaltstag“ macht und nebenher ganz gespannt darauf wartet, wann der Hase endlich auch bei der Liebsten hoppelt, der ich das Hasenportrait oben zu verdanken habe :good: Denn ich selbst musste dafür ja nur lange genug still und möglichst bewegunglos sitzen bleiben …..


-964-


Fräulein Hedy träumt vom Fliegen – Roman

Moin zusammen!

Und noch Eines vom grossen Stapel meiner angesammelten „Das könnte ich auch mal Lesen“-Leseproben – ein Buch, bei dem mich (warum auch immer?) vor allem der Titel angesprungen hatte.

Weshalb es dann ja auch auf besagtem Stapel gelandet ist und sich nun, mangels anderer Lese-Ideen (und weil ich gerne mal „etwas leichteres“ lesen wollte) als beinahe idealer Lesestoff erwiesen hat – obschon ich es rein inhaltlich und von der Machart der Handlung her dennoch mehr als „Schmonzette“ (mit vorhersehbarem Happy End ) denn als „gehaltvollen Roman“ klassifizieren würde:

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
von Andreas Izquierdo

Zum Inhalt kann ich mich deshalb ganz kurz fassen, weil der unten zitierte Klappentext tatsächlich schon fast alles sagt, was ich dazu schreiben würde.
Wobei einzig zu ergänzen bleibt , dass es dem Autor wirklich gut gelingt, in seiner Handlung auch noch einen weiten und dramatischen Bogen durch die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts zu schlagen, wenn auch gelegentlich stark vereinfachend und ohne die Hintergründe weiter auszumalen.

Ein kleiner Schönheitsfehler allerdings, der durchaus zu verschmerzen ist, zumal es hier ja hauptsächlich um die sehr subjektiv gefärbte Sichtweise des Fräulein Hedy geht, die auf den teils dramatischen Erlebnissen ihres Lebens beruht. Manchmal vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, aber durchaus unterhaltsam und gelegentlich sogar spannend wie ein Krimi, wenn auch vieles vorhersehbar ist und es dem Autor selten gelingt, unerwartete Wendungen einzubauen.

Insofern hatte ich also mit meiner vorgefassten Klassifizierung als Schmonzette für weite Teile der Handlung nicht ganz unrecht, wenn auch mit der Einschränkung, dass dieses Buch mit seiner Mischung aus Themenbereichen dennoch an einigen Stellen eine gehörige Tiefe aufweist – etwa da, wo Themen wie „Feminismus“ oder gar „Sterbehilfe“ ins Spiel kommt und völlig ohne moralinsaure Fingerzeige zwischen den Protagonisten „abgehandelt“ werden mit – gemessen am sonstigen Stil des Buches – wirklich erstaunlichen Erkenntnissen.

Und deshalb ist mir dieses Buch auch eine gute Bewertung wert, mal ganz abgesehen davon, dass es von Anfang bis Ende wirklich leicht und locker zu lesen ist und mit seinem insgesamt sehr humorigen Schreibstil auch gelegentlich für ein breites Schmunzeln taugt:

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Der Klappentext:

»Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert.« – Eine Annonce in der örtlichen Tageszeitung bringt alles ins Rollen: Hedy von Pyritz, 88 Jahre, diszipliniert, scharfzüngig, eitel. Hellwacher Verstand, trockener Humor, zuweilen übergriffig. Eine alte Dame, die meist im Rollstuhl sitzt, sorgt für einen handfesten Skandal in dem kleinen Städtchen im Münsterland, wo sie herrschaftlich residiert.

Aber Fräulein Hedy bleibt unbeirrt: Sie wird ihren Willen durchsetzen! Und findet in ihrem schüchternen, sanften Physiotherapeuten Jan einen Mitstreiter. Vielmehr nötigt sie ihn förmlich dazu. Der junge Mann wird sie fahren. Basta!

Jan hat keinen Führerschein, dafür aber eine nie behandelte Lese-Rechtschreibschwäche, so dass Hedy den Unterricht übernimmt und sich schon bald eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden festigt. So vertraut sie ihm nach und nach die Geheimnisse ihrer schillernden Vergangenheit an und verändert damit auf ungeahnte Weise seine Zukunft …

Amazon

Habt alle eine feine Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nach anfänglichem Zweifel wirklich Spass an diesem Buch hatte….


-963-