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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen – Roman

Moin zusammen!

Und noch Eines vom grossen Stapel meiner angesammelten „Das könnte ich auch mal Lesen“-Leseproben – ein Buch, bei dem mich (warum auch immer?) vor allem der Titel angesprungen hatte.

Weshalb es dann ja auch auf besagtem Stapel gelandet ist und sich nun, mangels anderer Lese-Ideen (und weil ich gerne mal „etwas leichteres“ lesen wollte) als beinahe idealer Lesestoff erwiesen hat – obschon ich es rein inhaltlich und von der Machart der Handlung her dennoch mehr als „Schmonzette“ (mit vorhersehbarem Happy End ) denn als „gehaltvollen Roman“ klassifizieren würde:

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
von Andreas Izquierdo

Zum Inhalt kann ich mich deshalb ganz kurz fassen, weil der unten zitierte Klappentext tatsächlich schon fast alles sagt, was ich dazu schreiben würde.
Wobei einzig zu ergänzen bleibt , dass es dem Autor wirklich gut gelingt, in seiner Handlung auch noch einen weiten und dramatischen Bogen durch die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts zu schlagen, wenn auch gelegentlich stark vereinfachend und ohne die Hintergründe weiter auszumalen.

Ein kleiner Schönheitsfehler allerdings, der durchaus zu verschmerzen ist, zumal es hier ja hauptsächlich um die sehr subjektiv gefärbte Sichtweise des Fräulein Hedy geht, die auf den teils dramatischen Erlebnissen ihres Lebens beruht. Manchmal vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, aber durchaus unterhaltsam und gelegentlich sogar spannend wie ein Krimi, wenn auch vieles vorhersehbar ist und es dem Autor selten gelingt, unerwartete Wendungen einzubauen.

Insofern hatte ich also mit meiner vorgefassten Klassifizierung als Schmonzette für weite Teile der Handlung nicht ganz unrecht, wenn auch mit der Einschränkung, dass dieses Buch mit seiner Mischung aus Themenbereichen dennoch an einigen Stellen eine gehörige Tiefe aufweist – etwa da, wo Themen wie „Feminismus“ oder gar „Sterbehilfe“ ins Spiel kommt und völlig ohne moralinsaure Fingerzeige zwischen den Protagonisten „abgehandelt“ werden mit – gemessen am sonstigen Stil des Buches – wirklich erstaunlichen Erkenntnissen.

Und deshalb ist mir dieses Buch auch eine gute Bewertung wert, mal ganz abgesehen davon, dass es von Anfang bis Ende wirklich leicht und locker zu lesen ist und mit seinem insgesamt sehr humorigen Schreibstil auch gelegentlich für ein breites Schmunzeln taugt:

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Der Klappentext:

»Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert.« – Eine Annonce in der örtlichen Tageszeitung bringt alles ins Rollen: Hedy von Pyritz, 88 Jahre, diszipliniert, scharfzüngig, eitel. Hellwacher Verstand, trockener Humor, zuweilen übergriffig. Eine alte Dame, die meist im Rollstuhl sitzt, sorgt für einen handfesten Skandal in dem kleinen Städtchen im Münsterland, wo sie herrschaftlich residiert.

Aber Fräulein Hedy bleibt unbeirrt: Sie wird ihren Willen durchsetzen! Und findet in ihrem schüchternen, sanften Physiotherapeuten Jan einen Mitstreiter. Vielmehr nötigt sie ihn förmlich dazu. Der junge Mann wird sie fahren. Basta!

Jan hat keinen Führerschein, dafür aber eine nie behandelte Lese-Rechtschreibschwäche, so dass Hedy den Unterricht übernimmt und sich schon bald eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden festigt. So vertraut sie ihm nach und nach die Geheimnisse ihrer schillernden Vergangenheit an und verändert damit auf ungeahnte Weise seine Zukunft …

Amazon

Habt alle eine feine Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nach anfänglichem Zweifel wirklich Spass an diesem Buch hatte….


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- 2 Bemerkungen zu “Fräulein Hedy träumt vom Fliegen – Roman

  1. Nicht zu diesem Buch – aber ich habe schon so einige Seiten von Helga Schubert „Vom Aufstehen“ gelesen – ihr Stil spricht mich nicht sehr an, ich werde es noch mit einem zweiten Buch versuchen, denn sie ist in der Onleihebibliothek reichlich vorhanden.
    Gute Nacht!

    1. Ja, die Frau Schubert hat schon eine „ganz besondere Schreibe“ und mir ist klar, dass die vielleicht auch nicht jedem liegt.
      Mir hat ihr Buch jedenfalls sehr gefallen, u.a. auch, weil ich gerade dieses Schreibstil sehr interessant finde und als eine schöne Abwechslung zu dem, was ich sonst so lese.

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